Als "Lausitzer" find ich die Planung zur großen Umstrukturierung (weg von der Braunkohle, hin zum Forschungs-, Industrie- und Erholungsgebiet) der Lausitz echt spannend.
Hier sind aktuell viele (für mich) spannende Projekte in der Planung. Vom Lausitz Science Park (dem Silicon Valley der Lausitz *hust*), über das Instandhaltungswerk der Bahn, die Umwandlung des Flugplatz Cottbus-Drewitz in ein ein klimaneutrales Gewerbe- und Industriegebiet hin zur Umstrukturierung der ganzen Stadt.
In unmittelbarer Umgebung siedelt sich u.a. Bifi (Jack Link's), Mercedes, Rock Tech Lithium an. Mal sehen, was das wird. Die Standortwahl finde ich merkwürdig, auch wenn es für die Region eine unfassbare Menge an Arbeitsplätzen bedeutet. Ggf. öffne ich dazu mal einen Sammelthread. Ebenfalls will man 2033 ja die BuGa wieder in die Stadt bringen. Die war ja bereits 1995 in der Stadt. Das hatte damals ja schon zu einem Image-Gewinn und der Bekanntheitsgradsteigerung und ein paar netten Projekten geführt.
Das große Projekt wird hier aber der geplante Cottbuser Ostsee. Das ehemalige Braunkohletageloch soll bis 2024 zum mit 1900 Hektar flächenmäßig größten künstlichen Sees Deutschlands umgewandelt werden!
Der Masterplan klang zumindest sehr spannend, doch viele Projekte rund um den See sind vorab schon gecancelt worden: Seebühnen, diverse Häfen, Wildwasserbahn, Verbindungen zu Nachbarseen, etc.! Aktuell sieht man nur einen kleinen Freizeitpark, viele Streitereien rund um den Sinn (auch im Zuge der Wasserknappheit im ganzen Land Brandenburg) und der Diskussion, ob sich eine so große Menge Wasser auch im See hält oder nicht (vor allem wegen Verdunstung in weniger tiefen Bereichen des neuen Sees). Aktuell sieht man nur Aussichtstürme auf das sich füllende Loch und einer größeren Baustelle am Neuendorfer Hafen.
Zudem soll sich die Stadt gen Ostsee vergrößern. Auch wenn das durch (für mich) öden Gebieten mit Industrie und Wald ziehen soll. Dazu gibt es ambitionierte Projekte, die sich für mich nach Wunschdenken anhören. So schwadroniert man über eine Seilbahn vom Hauptbahnhof hin zum See (5,5km Länge) oder der Spinnerei, die Altstadt durch Kanäle in ein kleines Venedig zu verwandeln.
Alles recht spannend, aber für mich dann alles doch Utopie, die einfach nur Gelder verschluckt. Ist zwar zum aktuellen Zeitpunkt wirklich eher Spinnerei, aber wer weiß, ob man 2030/35 wirklich den Strukturwandel schafft und Cottbus dann wirklich zum Naherholungsgebiet umwandeln konnte. Die Pläne zum Senftenberger See, der Rennstrecke am Lausitzring und die ambitionierten Pläne der Cargolifter-Luftschiffhalle (heute Tropical Island) haben ja auch viele neue Impulse für die Region gebracht ... nicht.