Brandenburg an der Havel im Mittelalter

  • Heute möchte ich euch die facettenreiche mittelalterliche Stadt Brandenburg an der Havel vorstellen. Zunächst eine historische Einordnung:

    Vom der slawischen Burg zum Bischofssitz

    Brandenburg ist einer der bedeutendsten Orte der mittelalterlichen deutschen Ostsiedlung und christlichen Missionierung östlich der Elbe. 948 wurde hier durch den ostfränkischen König und späteren Kaiser Otto I. ein Bistum gegründet. Die dortige Dominsel beherbergte neben der Bischofskirche auch eine zentrale Burg der slawischen Heveller, die zuvor durch Heinrich I. erobert worden war. Ihre Bezeichnung Brennaburg (bzw. Brandenburg) wurde namensgebend für die Stadt und die spätere Mark.


    Im Slawenaufstand von 983 gingen Burg und Bistum wieder verloren. Das Christentum kehrte erst über 150 Jahre später zurück, als sich der letzte Hevellerfürst Pribislaw (Taufname Heinrich) taufen ließ und die Prämonstratenser nach Brandenburg holte. Als Pribislaw 1150 starb, ging der Ort durch Erbvertrag an den Markgrafen Albrecht den Bären aus dem Geschlecht der Askanier über. Brandenburg wurde damit zur Keimzelle der Mark Brandenburg, deren Name im heutigen Bundesland weiterlebt.

    Mittelalterliche Stadtstruktur

    Die Prämonstratenser gründeten spätestens 1147 an der Kirche St. Gotthardt in der Siedlung Parduin am nördlichen Havelufer ein Stift, das 1165 auf die Dominsel umsiedelte und zum Domkapitel wurde. Aus Parduin entwickelte sich noch im 12. Jahrhundert die Altstadt Brandenburgs. 1196 wird schließlich die Neustadt erwähnt, die südlich von Altstadt und Dominsel planmäßig angelegt wurde. Alt- und Neustadt bildeten eigenständige Kommunen und besaßen auch getrennte Ummauerungen. Erst 1715 wurden beide zu einer Stadt vereinigt.


    Einen weiteren Siedlungsbereich bildete das Dorf Luckenberg südwestlich der Altstadt. Von ihm zeugt die Nikolaikirche, ein spätromanischer Backsteinbau. Die verschiedenen Siedlungskerne der frühen Stadtwerdung sind auch noch heute in der Stadtstruktur deutlich ablesbar. Altstadt, Neustadt und Dominsel werden von Havelarmen umflossen. Zahlreiche Brücken verbinden die einzelnen Stadtbereiche.


    Den sehr ausführlichen Artikel zur mittelalterlichen Architekturgeschichte Brandenburgs finden ihr hier: https://www.zeilenabstand.net/…der-havel-im-mittelalter/


    Und nun die Galerie, um auf einen Besuch Appetit zu machen:


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    Dom – Mittelschiff


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    Luftbild der Dominsel mit Dom und Klausur – Quelle: Gregor Rom bei Wikipedia, Lizenz: CC BY-SA 4.0


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    Luftbild von St. Katharinen – Quelle: Gregor Rom bei Wikipedia, Lizenz: CC BY-SA 4.0


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    St. Katharinen – Mittelschiff


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    St. Katharinen – Giebel der Südkapelle


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    Luftbild von St. Gotthardt – Quelle: Gregor Rom bei Wikipedia, Lizenz: CC BY-SA 4.0


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    St. Gotthardt – Mittelschiff


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    St. Nikolai – ehemalige Pfarrkirche der Siedlung Luckenberg


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    Altstädtisches Rathaus mit Roland


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    Neustädtisches Rathaus, um 1870, zerstört im 2. Weltkrieg


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    Ansicht der Marienkirche (1722 abgetragen) nach Zeichnung von Joachim Christoph Heinss, gedruckt 1752


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    Chor der Dominikanerkosterkirche St. Pauli und Ostflügel der Klausur