Elisen Palais [im Bau]

  • Kann man darüber streiten


    ich habe folgenden Link entdeckt, der die Geschichte gut dokumentiert


    https://nattlerarchitekten.de/…ckeberstrasse-28-04-2022/


    Das Elisen Palais hat den Krieg überstanden und wurde leider 1960, wie so viele Gebäude ohne den Deckmantel des Denkmalschutzes, zu Tode saniert . Wie im Text steht, sollte dieses Gebäude aus den 60ern deutlich von den anderen Gebäuden absetzen. Heute weiss man, dass dieser bauliche Bruch eher optische Unruhe verbreitet.


    Es ist nun einmal ein Fremdkörper in der Mönckebergstraße und hat mit der damaligen Kontorhaus Idee von der Mönckebergstraße nichts gemeinsam. Ich betrachte es eher als Stadtreparatur als Verschandelung. Daher ist Klinker in diesem Fall durchaus angemessen

  • Über die Frage 'Rotklinker oder Naturstein' kann man sicherlich trefflich streiten. Meiner Ansicht nach geht beides an diesem Standort gut. Man hat sich für Klinker entschieden - warum nicht! Das Ergebnis überzeugt.


    Mir ist schleierhaft wie einige hier noch den aktuellen Bestand als qualitätsvollen Bau der Moderne feiern können.


    Es handelte sich um einen halbherzigen Umbau eines ehemalig schönen Altbaus, bei dem man sich 'Mühe' gemacht jegliche Gliederung und jegliche Individualität zu entfernen. Das Ergebnis war ein ungelenker Klumpen, der nie in diese Lage gepasst hat. Monostrukurell war das Ganze zudem auch noch: ein Eingang, der Rest war tot.


    Kurz: ich freue mich über den Neubau.

  • Sehr interessant!


    Mir war nicht bewusst, dass der Bestandsbau das Ergebnis eines Umbaus ist, und auch nicht, wie sehr die Neubauplanung sich in Kubatur und Materialität an den Vorkriegsbestand anlehnt. Hier entsteht ein Gebäude mit Lokalbezug, kein Einheitslook, der genauso nach Stuttgart oder Köln passen würde.


    Beide Nachbargebäude sowie insgesamt etwa 1/3 der Randbebauung der Mönckebergstraße sind Backsteinbauten.


    An einem Punkt stimme ich Midas allerdings nicht zu: Der Bestandsbau ist für mich kein unförmiger Klumpen, sondern, gemessen an der Entstehungszeit des heutigen Bauzustands, IMHO durchaus hochwertig. Anders als bei den City-Hochhäusern kann ich hier nachvollziehen, wenn der eine oder andere lieber eine Modernisierung gesehen hätte - auch wenn ich selbst den Abriss und Neubau als deutliche Verbesserung ansehe.


    Und ganz besonders froh bin ich, dass der Kelch der alternativen Entwürfe an uns vorübergegangen ist, die hier meiner M. nach überhaupt nicht gepasst hätten.

  • BST Becker übernimmt hier den Abbruch. Ähnlich wie in Essen beim Rückbau des RWE-Hochhauses ( Essen Eins Planung) setzt BST Becker auch hier einen großen Turmdrehkran ein. Ich vermute einmal, dass die entsprechende Fußgängerseite der Mönckebergstraße für den Abbruch nicht gesperrt werden kann, so dass auch kein größerer Abbruchbagger zum Einsatz kommen wird. Vielmehr wird der Rückbau mit kleinen Mobilbaggern erfolgen und die zerkleinerten Gebäudeteile werden dann mit dem Kran heruntergehoben...

    Ansicht Mönckebergstraße

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    Ansicht Steinstraße

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  • OK, ich sehe Eure Punkte. Ich wusste weder, dass das ein Nachkriegsabriss (?)/-brutalumbau war, noch kannte ich das Aussehen des ursprünglichen Gebäudes. Das von Archi-Tech verlinkte Video ist sehr interessant und zeigt die erkennbaren Bemühungen des Siegerbüros, den Charakter von Schumachers urbaner Straße wiederherzustellen. Gut Arbeit, und ja, ich bin auch froh, dass der Neubau kommt.

  • Ich wusste weder, dass das ein Nachkriegsabriss (?)/-brutalumbau war, noch kannte ich das Aussehen des ursprünglichen Gebäudes.

    ^^ Keine Schande, wenn selbst der Architekt des Neubaus von 2023/2024 es nicht weiss und in seinem Vortrag von einem 'Neubau aus den 1960er Jahren spricht'. Ich glaube viele wuerden sich wundern wenn sie wuessten was in Hamburg nach dem Krieg noch alles dem Umbau-Wahn zum Opfer fiel und nicht dem Bobenhagel ein paar Jahre zuvor.

  • Ich wusste das auch nicht, muss ich zugeben. Mir gefiel der Bau in seiner Gestalt trotzdem und empfand ihn als Abwechslung in der Mönckebergstraße. Bei der Nachkriegsmoderne muss man immer ein bisschen aufpassen was man so abreißt. Das fällt immer etwas schwer, wenn man Nachkriegsverschandelungen gerne großflächig rückgängig machen möchte. Da ist dass mit der Wertschätzung nicht so einfach, gerade auch, wenn der Vorgängerbau soooo viel schöner aussah und man - wie hier - ein einheitliches Erscheinungsbild einer Straße zurückgewinnen möchte.
    Den Entwurf für den Neubau finde ich aber auch ganz interessant (wie ich ja schon gesagt habe). Ich hoffe nur, dass er nicht zu eckig und bemüht retro ausfällt. Die Visualisierung könnte man jedenfalls relativ leicht mit Legosteinen nachbauen. Das kann man natürlich heutzutage bei praktisch jedem Neubau, aber bei diesem Entwurf scheint der Anspruch doch etwas höher zu sein. Bin gespannt.
    Und wenn es um den Umbau- und besonders den Abrisswahn in der Nachkriegszeit geht: da können andere Städte (leider) auch ein Lied von singen. Hamburg (zumindest die Innenstadt) steht da ja noch vergleichsweise gut da.

  • Habe herausgefunden das es gar kein Umbau war. Das jetzige Gebäude wurde tatsächlich 1964/1965 neu gebaut. Hier ein kurzer Film:

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    Um Zeit zu sparen; 1:31 bis 1:39.

    Hier sieht man die Vogelperspektive der Östlichen Altstadt mit der Mönckebergstraße oben im Bild.

  • Über einen Abriss und Neubau kann ich leider da nichts sehen


    Wegen Abriss: das Gebäude ist schon mehr als die Hälfte abgetragen. Ca die Hälfte hinter der Plane

    mobile.498aqfwm.jpeg

    mobile.4971tfjs.jpeg

    Bild (c) Häuser

  • Und andere Eindrücke....


    Mit dem Turmdrehkran werden Abbruchteile per Baucontainer nach unten gebracht..




    neue Absetzcontainer werden angeliefert..



    leere Container schweben nach oben--



    Das ehemalige C& A Gebäude ist schon ordentlich geschrumpft.



    Informationen vom Bauzaun--



  • Mir ist aufgefallen, dass das Render auf der Website ebenfalls die vereinfachte Version mit dem dunklen Dach und "weniger Backstein-Expressionismus" zeigt. Auf dem Bauschild scheint ebenfalls dieses Render benutzt worden zu sein. Wenn das nun tatsächlich die aktuelle Version ist, hat man mMn wirklich an der falschen Stelle gespart — finde ich sehr schade.



    Mit Rücksicht auf die Lesbarkeit der Threads nur so oft und so umfangreich wie wirklich nötig zitieren. Bitte Links nutzen.

  • Dieser Kran bleibt stehen und wird mit einem weiteren den Neubau "hochziehen".

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    wahrscheinlich wird der weitere Kran auf die freie Fläche gestellt.

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    Ich durfte auch mal hinter die "Kulissen" schauen. Am Nachbargebäude wird das Gerüst zurückgebaut.


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