Ausbau Frankfurt Süd mit Neubau Deutschherrnbrücke

  • Die gezeigten Visualisierungen der DB E&C beziehen sich auf eine Machbarkeitsstudie aus 2022, deren Ziel es war, unterschiedliche Varianten grundsätzlich zu bewerten.


    Die Ausschreibung über die Baugrunduntersuchungen interpretiere ich so, dass die von tunnelklick gezeigte Variante ohne Strompfeiler aus dem Spiel ist und stattdessen der Bogen der Hauptbrücke sich sehr stark am Bestand orientieren soll.


    Also so:


    Quelle: DB Netz AG, Website Fernbahntunnel

  • Planung der neuen Deutschherrnbrücke hat begonnen

    Den Auftrag zur Planung der neuen Deutschherrnbrücke ging an eine Gemeinschaft aus Sweco, Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft und DB Engineering & Consulting (Q). Der aktuelle Terminplan sieht eineinhalb Jahre Bearbeitungszeit für Grundlagenermittlung und Vorplanung vor. Die Planung selbst soll bis 2029 abgeschlossen werden. Anschließend ist der Beginn der baulichen Umsetzung geplant.

  • Die oben erwähnte Grundlagenermittlung für den Bau einer neuen Deutschherrnbrücke wird durch Untersuchungen des Baugrunds nun sichtbar. Von einem Ponton im Main aus werden bis zu 90 Meter tiefe Bohrungen am Rande der Fahrrinne durchgeführt. Gebohrt wird auch an beiden Ufern. Die PM der Deutschen Bahn von gestern:


    Bis zu 90 Meter in die Tiefe: Deutsche Bahn erkundet Baugrund für Planungen an der Deutschherrnbrücke

    • Erneuerung des denkmalgeschützten Bauwerks erforderlich
    • Bau einer neuen Brücke parallel zu bestehender geplant
    • Zwischen September und November Bohrungen am Mainufer und entlang der Gleise

    Die denkmalgeschützte Deutschherrnbrücke aus dem Jahre 1913 steht zur grundlegenden Erneuerung an. Um die damit verbundenen umfangreichen Bauarbeiten möglichst ohne Einflüsse auf den Bahnverkehr zu erledigen, plant die Deutsche Bahn (DB) parallel neben der bestehenden Brücke ein zusätzliches Bauwerk. Damit dieses solide geplant werden kann, untersucht die DB in den nächsten Wochen großflächig die Beschaffenheit des künftigen Baugrundes.

    Anfang September führt ein Spezialunternehmen dabei zunächst von einem Ponton im Main aus Bohrungen am Rande der Fahrrinne der Wasserstraße durch. Diese gehen bis zu 90 Meter in die Tiefe. Parallel führen die Fachkräfte zwischen 10 und 50 Meter tiefe Bohrungen auch am südlichen Mainufer sowie entlang der Gleise zwischen Eyssenstraße und Hanauer Landstraße durch. Vereinzelt kann es dadurch zu Einschränkungen oder Umleitungen auf den Geh- und Radwegen sowie leichten Lärmbeeinträchtigungen am Wochenende kommen. Bis voraussichtlich Mitte November werden sämtliche Baugrunderkundungen abgeschlossen sein.

    Die Baugrunduntersuchungen und das Bodengutachten bilden eine wesentliche Grundlage für die Planung. Nach Abschluss der Planung und des Planfeststellungsverfahrens kann von einem Baubeginn voraussichtlich im Jahr 2029 ausgegangen werden.


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    Bild: Deutsche Bahn AG / Wolfgang Lehnen

  • Die neue Eisenbahnbrücke über den Main, die parallel zur bestehenden Deutschherrnbrücke errichtet wird, soll auf dem Areal der heutigen Sportanlage Mainwasen gebaut und dann an ihren späteren Standort transportiert werden. Entsprechende Pläne stellte die Deutsche Bahn nun vor. Der Neubau des 1.200 Meter langen Schlachthof- und Deutschherrnbrückenzugs in östlicher Parallellage zur Deutschherrnbrücke selbst befindet sich dagegen noch in der Vorplanung. Der Bau der Brücken soll nach aktuellem Zeitplan der Bahn 2029 beginnen. Die Pressemitteilung der Stadt von heute:


    Neubau der Deutschherrnbrücke: Deutsche Bahn präsentiert Pläne
    Neubau hat Auswirkungen auf die Sportanlage Mainwasen, enge Einbindung der Vereine in die Planung

    Im Osten Frankfurts stehen die Arbeiten für das nächste große Bahnprojekt an. Die Deutsche Bahn (DB) erneuert sowohl den denkmalgeschützten Deutschherrnbrückenzug nahe der EZB als auch den anschließenden Schlachthofbrückenzug zwischen Main und Südbahnhof. Beide Bauwerke sind bereits über 100 Jahre alt und nicht mehr instand zu setzen. Da die beiden Brückenzüge nicht nur für Frankfurt, sondern durch die zentrale Lage auch für den gesamtdeutschen Eisenbahnverkehr von hoher Bedeutung sind, plant die DB neue zusätzliche Bauwerke neben den bestehenden Brücken zu errichten. Die vorhandenen Brücken sollen dabei so lange in Betrieb bleiben, bis die neuen Bauwerke fertiggestellt sind. Gemeinsames Ziel aller Beteiligten ist es, den Bahnverkehr geringstmöglich zu beeinflussen. Nach Abschluss der Planung und des Planfeststellungsverfahrens ist der Baubeginn für die bestehenden Brückenbauwerke für 2029 vorgesehen.

    Für den Neubau des betreffenden, rund 1,2 Kilometer langen Abschnitts benötigt die DB eine Logistikfläche in direkter Umgebung. Auf dieser werden die Brücken vormontiert und von dort aus zu ihren künftigen Standorten transportiert. Hierfür kommen die Mainwasen am Sachsenhäuser Mainufer als bestgeeignete Fläche in Betracht. Dies wiederum bedeutet, dass für die dort derzeit beheimateten Sportvereine ein neuer Standort gefunden werden muss. Hierzu sind die Stadt Frankfurt und die DB im engen Austausch. Beiden Partnern ist es hierbei wichtig, dass der Trainings- und Spielbetrieb kontinuierlich weitergehen kann und die Vereine im gesamten Prozess eng eingebunden werden.

    Angestrebt wird nach jetzigem Stand eine dauerhafte Verlegung der Sportanlagen an den nahe gelegenen Kaiserlei, die durch die DB finanziert und gestaltet werden soll. Die Stadt Frankfurt und die DB haben die Vereinsvorsitzenden und Übungsleiter der beiden betroffenen Sportvereine, SV 1894 Sachsenhausen und VfL Germania 1894, und den betroffenen Ortsbeirat gemeinsam über den aktuellen Sachstand informiert.

    Oberbürgermeister und Sportdezernent Mike Josef sagte: „Wir haben bereits die Mittel für die Sanierung der Sportanlagen Mainwasen bereitgestellt und werden erste Maßnahmen im Bestand vor Ort realisieren. Gleichzeitig nehmen wir die Notwendigkeit zum Neubau zur Kenntnis. Wir wissen, dass die Bauarbeiten am Deutschherrnbrückenzug mit Auswirkungen für die Vereine verbunden sind. Mir ist es insbesondere als Sportdezernent wichtig, hier eine gemeinsame Lösung für die Vereine zu finden. Es muss sichergestellt werden, dass ein Standort für die Vereine entwickelt wird, der ihre Erfordernisse bestmöglich erfüllt. Dazu werden die Vereine eng in die Planungen eingebunden.“

    Gerd-Dietrich Bolte, Leiter Infrastrukturprojekte Mitte bei DB InfraGO, sagte: „Die Deutschherrnbrücke ist eine wichtige Verbindung im deutschen Eisenbahnnetz. Sie muss dringend erneuert werden. Gleichzeitig können wir diesen zentralen Schienenweg nicht mehrere Jahre lang sperren, ohne deutliche Auswirkungen im ganzen Bahnknoten Frankfurt und darüber hinaus zu erzeugen. Wir müssen die neue Brücke also parallel zum Bestand errichten. Dass wir mit diesen Bauarbeiten stark in den Alltag der Menschen im Frankfurter Osten, Niederrad und Sachsenhausen eingreifen müssen, ist uns bewusst. Umso dankbarer sind wir über die Unterstützung der Stadt bei der Suche nach einer guten und für die Sportvereine akzeptablen Lösung.“

    „Der Erhalt und die Modernisierung der Bahninfrastruktur in Frankfurt ist uns extrem wichtig, damit wir die Erreichbarkeit der Stadt auch in Zukunft sicherstellen – für alle Bürgerinnen und Bürger in Frankfurt sowie bundesweit“, sagte Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert. „Deshalb freue ich mich, dass das Projekt vorankommt. Wir unterstützen die Deutsche Bahn dabei, eine zeitgemäße Bahninfrastruktur vor Ort zu planen, zu bauen und zu erhalten, um die Einführung des Deutschlandtakts zu ermöglichen. Denn 60 Prozent aller Fernzüge in Deutschland fahren über Frankfurt am Main.“ Selbstverständlich, ergänzte Siefert, müsse eine sichere und komfortable Verbindung für Radfahrerinnen und Radfahrer sowie Fußgängerinnen und Fußgänger im Bereich der Gerbermühlstraße sichergestellt werden, wenn die Sportanlagen an den Mainwasen Richtung Osten verlegt würden.

    Um die erforderlichen bauvorbereitenden Arbeiten vorab durchführen zu können, soll die Verlagerung der Sportplätze deutlich vor Baubeginn erfolgen. Um einen nahtlosen Trainings- und Spielbetrieb sicherzustellen, soll der Umzug erst dann erfolgen, wenn die neuen Sportanlagen am neuen Standort erstellt sind.

    Nach Beendigung der Arbeiten geht das Areal der Mainwasen wieder in Nutzung der Stadt Frankfurt über. In enger Zusammenarbeit werden die Stadt Frankfurt und die DB die Planungen vorantreiben und transparent über die weiteren Schritte informieren.


    Diese fünf Standorte hat die Bahn untersucht:


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    Das Ergebnis der Bewertung:

    • Im Main: Erhebliche Beeinträchtigung der Schifffahrt ist nicht vertretbar und umsetzbar.
    • Mainuferpark: Wegen Überschwemmungsgebiet nicht geeignet und zusätzlich müsste kompletter Baumbestand gefällt werden.
    • Osthafen: Erhebliche Beeinträchtigung der Unternehmen im Hafen. Für den Bau der Brücken müsste die denkmalgeschützte Honsellbrücke demontiert werden und würde nicht zur Verfügung stehen.
    • Hafenpark: Wichtiges stadtnahes Freizeitgebiet, dieses stünde für mehrere Jahre nicht zur Verfügung.
    • Mainwasen: Bestgeeignetste Fläche für die Gesamtmaßnahme bei einer Umverlegung der Sportanlagen auf einen neuen Standort.

    Die neue Deutschherrnbrücke wird also auf dem Areal der Mainwasen vorgefertigt und von dort in einer kurzfristigen Sperrung der Straße in Richtung Main zum Einschwimmen bewegt. Auch die möglichst parallele Errichtung des Schlachthofbrückenzugs wird auf der Fläche der Mainwasen erfolgen. Der Standort Mainwasen zeichnet sich aus Sicht der Bahn auch durch eine gute logistische Anbindung an die A661 aus.


    Die Sportanlagen werden hierhin verlegt:


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    Grafiken und PM-Auszüge: DB InfraGO AG


    Das Areal der Mainwasen aktuell:


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    Bild: © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main

  • Die Europäische Schule hat weder mit den Mainwasen noch mit dem Kaiserlei noch etwas zu tun, diesbezüglich hat sich Stadt für den Standort Ratsweg/Festplatz mehr oder weniger schon festgelegt. Das beantwortet aber immerhin die Frage, wo der Festplatz nicht hinkommt, nämlich an den Kaiserlei.

  • Man sollte die Brückenbauphase und die Verlagerung der Sportflächen nutzen und die Straße weg vom Main hin zur Bahnlinie verlegen, hätte auch für die Logistik beim Bau den Vorteil keine Straße kreuzen zu müssen, für eine spätere Bebauung ergäbe sich eine deutlich attraktivere Lage

  • Mit Verlaub, ich hoffe doch sehr, es bleibt jetzt mal beim Plan der europäischen Schule am Ratsweg. Die Peinlichkeit ggü. der EU sollte man nicht noch durch einen vermutlichen Baubeginn ab 2035 auf den Mainwasen potenzieren.


    Im Übrigen hat sich damit das Thema Multifunktionshalle am Kaiserlei auch endgültig erledigt. Hier scheint man nun auch vom P9 am Stadion überzeugt.