Intel kommt nach Magdeburg / Bau Giga-Fabrik 2023-2027

  • ....wenn es denn so wird: Die grösste Investition in Magdeburg und Ostdeutschland - ja überhaupt in Deutschland - seit der Wende: Angeblich bis zu 80 Mrd von Intel für deren dann wichtigsten Standort in Europa kommt offenbar ins neu ausgewiesene Industriegebiet "Eulenberg". Zum Vergleich: Tesla investiert in Brandenburg "nur" 6 Mrd. Und das ist auch schon viel.... Eine Investition in einer solchen Grössenordnung würde meines Erachtens auch massive städtebauliche Veränderungen in Magdeburg nach sich ziehen - in dieser vom 2ten Weltkrieg mehr als jede andere geschundene deutsche Stadt. Nicht nur wegen der zu erwartenden Gewerbesteuereinnahmen - die der Stadt ganz neue Möglichkeiten eröffnen würden - sondern auch wegen des zu erwartenden Zuzugs an Gutverdienenden. Man kann auch vielfältige Impulse für die Universität und der städtebauliche Präsenz in der Stadt erwarten.... Das hätte eine Dimension wie Stuttgart - mit und ohne Daimler.

  • Ergänzt sei noch, dass diese Mega-Fabrik aus 8 Fabrikeinheiten bestehen soll, diese sich auf einer Fläche von 3,57 qm verteilen soll und etwa 1.500 Arbeitsplätze pro Fabrikeinheit für die Chipproduktion bietet. Insgesamt könnten bei Intel und den Zulieferern etwa 20.000 Arbeitsplätze in der Region entstehen. Sachsen-Anhalt konnte sich bei dieser Großinvestition i.H.v. 80 Mrd. EUR - etwa 10 Mrd. EUR pro Fabrikeinheit - gegen Bayern (Penzberg) und Sachsen (Dresden) für sich entscheiden. Sollte dieses Vorhaben in diesen Tagen tatsächlich weiterhin umgesetzt werden - was m.E. wichtig und richtig wäre - dann würde dies Sachsen-Anhalt wirtschaftlich und technologisch weiter nach vorne bringen.

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  • Wohl in dieser Stunde soll es eine Pressekonferenz zu der geplanten Mega-Investition von Intel in Magdeburg geben. Dann erfahren wir, was Insider schon vorher wussten, ob Magdeburg tatsächlich den Zuschlag für die Giga-Fabrik bekommt. Es geht um Investitionen in Höhe von 80 bis 90 Milliarden Euro und langfristig um 20.000 neue Arbeitsplätze. Das ist wahrlich eine Hausnummer.


    Also Daumen gedrückt für Magdeburg :thumbup:


    Soeben bestätigt: Intel kommt nach Magdeburg

  • In gut einem Jahr sollen die Bauarbeiten im Gewerbegebiet Eulenberg beginnen. Geplant ist, die Produktion in der "Intel-City" im Jahr 2027 aufzunehmen. In die zwei geplanten Werke sollen 17 Milliarden Euro investiert werden. Weitere Fabriken sollen in Magdeburg folgen. Die genannten 80 Milliarden Euro werden aber eher nicht erreicht. Diese Zahl bezieht sich auf Intels geplante Investitionen in Europa insgesamt (das hat die "Volksstimme" wohl falsch verstanden).


    Auszüge aus einer Pressemitteilung:


    Intel hat heute die erste Phase seiner Pläne bekannt gegeben, in den kommenden zehn Jahren bis zu 80 Mrd. Euro entlang der gesamten Halbleiter-Wertschöpfungskette in der EU zu investieren – von der Forschung und Entwicklung (F&E) über die Fertigung bis hin zum hochmodernen „Packaging“. Intels heutige Ankündigung schließt eine geplante Investition in Höhe von zunächst 17 Mrd. Euro für den Bau von zwei hochmodernen Halbleiterfabriken in Magdeburg ein. [...]

    Der Investitionsplan fokussiert sich darauf, die Produktionskapazitäten von Intel in Europa signifikant auszubauen und so zu einem ausgewogeneren globalen Halbleitermarkt beizutragen. Daher plant Intel in einer ersten Phase zwei hochmoderne Halbleiterfabriken in Magdeburg zu errichten. Die Planungen für die beiden Fabriken beginnen unmittelbar. Der Baubeginn wird voraussichtlich in die erste Jahreshälfte 2023 fallen, vorbehaltlich der Beihilfengenehmigung durch die EU-Kommission und der Bewilligung der Förderung durch die deutschen Behörden. [...]

    Mit dem für 2027 geplanten Produktionsstart wird Intel als Teil seiner Firmenstrategie „IDM 2.0 (Integrated Device Manufacturer 2.0)“ Chips mit modernsten Transistortechnologien herstellen und die Nachfrage von Foundry-Kunden bedienen. Deutschland ist der ideale Standort für die Errichtung eines neuen europäischen Zentrums für modernste Chipherstellung: die Lage im Herzen Europas, herausragende Fachkräfte, exzellente Infrastruktur und ein etabliertes Ökosystem aus Zulieferern und Kunden. Mit einer geplanten Anfangsinvestition von 17 Mrd. Euro wird Intel voraussichtlich 7.000 Personen im Baugewerbe beschäftigen, sowie dauerhaft 3.000 Hightech-Arbeitsplätze bei Intel und zehntausende zusätzliche Stellen bei Zulieferern und Partnern schaffen.


    Weiteres steht in einem Faktenblatt (PDF). Zwei Visualisierungen:


    magdeburg_intel-rendering1.jpg



    magdeburg_intel-rendering2.jpg

    Bilder: © Intel Corporation

  • Danke für die Visualisierungen. Ich musste beim Blick auf den Parkplatz jedoch schon sehr schlucken. Das kann doch in heutigen Zeiten nicht ernst gemeint sein eine solch gigantische Fläche für Parkplätze zu versiegeln?! Ich hoffe doch dass hier ein Parkhaus entsteht und nicht eine solch rießiger Flächenfraß für Parkplätze.

  • ^ In der Tat ist eine so große monofunktionale Fläche nicht zeitgemäß. Prinzipiell sollte, wie Fürther erwähnte, wenigstens Parkhäuser für die Kraftfahrzeuge gebaut werden, da zunächst die ersten 2 vom insgesamt 8 Fabrikeinheiten errichtet werden. Entsprechend repliziert sich der Bedarf an Parkplatzflächen beim späteren Ausbau. Weiterhin wäre es seitens von Sachsen-Anhalt und/oder Magdeburg sehr überdenkenswert wenn der schienengebundene ÖPNV ausgebaut würde. Denn in Summe schätzt man das bis zu 20.000 Menschen in der Region zusätzlich arbeiten. Weiters schätzt Lutz Trümper mit einem Bevölkerungszuwachs zw. 30 und 40.000 Menschen was einem Wachstum von mindestens 12 % bezogen auf Magdeburgs aktuelle Einwohneranzahl entspräche. Auch das zieht den Bedarf an Infrastruktur hoch und erfordert einiges an Investitionen in die Infrastruktur. Es wird noch spannend wie das Ganze von Sachsen-Anhalt, Magdeburg und seinem Umland gehandhabt werden soll.


    Was mich weiterhin erstaunt ist das anscheinend keine Photovoltaikanlagen vorgesehen sind. Dabei wären die Fassaden- und Dachflächen aller Fabrikgebäude dafür prädestiniert. Der gesamte benötigte Strombedarf läßt sich damit natürlich nicht decken aber auch nicht nur die berüchtigten 'Peanuts'. Aus architektonischer Sicht könnte der innewohnende 'High-Tech-Spirit' dieser Fabrik durch die bewusst wahrnehmbare PV-Technik an den Gebäuden hervorragend gezeigt werden. Nebenbei die Parkplätze - egal ob ebenerdig oder im Parkhaus - böten sich ebenfalls zum Aufstellen an PV-Anlagen an.

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  • […] Das kann doch in heutigen Zeiten nicht ernst gemeint sein eine solch gigantische Fläche für Parkplätze zu versiegeln?! […]

    …und das in der Börde, mit Deutschlands fruchtbarsten Böden. Vor allem wird hier ein neues Gewerbegebiet in die Mitte von Nirgendwo geklatscht, anstatt das existierende Gebiet weiter östlich (u.a. Amazon) zu erweitern, wo es auch einen Bahnhaltepunkt (Osterwedingen) gibt.


    https://model2.de/light/16066/1c927a02-4d8e-4cce-85djix.jpeg

    Volksstimme / maps


    Stattdessen wird ein paar km entfernt mitten in den Acker reingebaut, und die Steuerzahler dürfen die irrsinnige Infrastruktur für tausende zusätzliche Autos und LKWs quersubventionieren. Wir scheinen in einer Endlosschleife dazu verdammt zu sein, die Fehler aus dem 20. Jahrhundert permanent zu wiederholen.



    Mod: Einbindung in Link geändert. Bitte fremde Bildrechte beachten.

  • Eine der Voraussetzungen für diese Fabrik war, dass keine Eisenbahnstrecke in direkter Nähe verläuft. Der Grund war das kleinste Erschütterungen von vorbeifahrenden Güterzügen die Produktion stören könnten.

  • Ich nehme an, dass der XXL-Parkplatz Erweiterungfläche ist. Versiegelt würde die Fläche dann ohnehin, und Parkhäuser können später noch gebaut werden.

  • @Stadtfelder92


    Das sind Ansichten aus Dampflokzeiten! Derart große Baumassen nehmen sämtliche Schwingungen auf. Ver- und Entsorgung per LKW sorgen ebenso für Schwingungseinträge, jede Fuge im Asphalt, jedes Schlagloch, erschüttert weit mehr als ein gepflegtes Gleis. Letzteres kann ebenso in Sonderbauformen entstehen (Masse-Feder-Systeme, wie in Innenstadtstrecken). Sprich: Hier vergeigt man DIE Chance, den Berufsverkehr ins 21. Jahrhundert zu ziehen.

  • Die Lage der Fabrik jenseits der Autobahn ist für eine ÖPNV-Erschließung und für eine Erreichbarkeit per Rad absolut ungünstig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in MD nicht auch zentraler gelegene Grundstücke gegeben hätte, die den benötigten Ansiedlungsansprüchen genügt hätten. Die versiegelte Fläche für den gigantischen Parkplatz ist absurd, die Stellplätze müssen natürlich getapelt werden.

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  • @ C. S.


    Verstehe mich nicht falsch, ich bin ein großer Befürworter für eine direkte Eisen- und oder Straßenbahnverbindung.

    Das wurde halt in einer der vielen Pressekonferenzen als Grund genannt.

  • ^

    das wird halt "genannt", nur wie viele Fachleute sitzen dort? Und kennen diese alle technischen Möglichkeiten? Ich hoffe, dass der gesellschaftliche Druck groß genug wird, eine sinnvolle ÖPNV-Anbindung auf Schienenwegen zu erreichen. Die Strecke an Osterweddingen und Langenweddingen ist so schlecht nicht geeignet, 3,5km Abzweig würden reichen und sowohl aus MD selbst als auch aus dem Harzvorland ließen sich zu passenden Zeiten Züge anbieten. Wichtig ist ja, dass man weiß, dass Arbeitnehmer durchaus im Umkreis von 50 bis 100km generiert werden, nicht nur aus MD selbst.

  • Neue Subventionen für Intel


    "Am frühen Montagnachmittag wird Intel-Chef Pat Gelsinger zum Treffen mit Olaf Scholz (SPD) im Kanzleramt erwartet. Dann dürften die Männern das Geschäft besiegeln, für das Deutschland wohl so hohe Subventionen hinblättern wird wie noch nie zuvor für die Ansiedlung eines ausländischen Industriekonzerns. "


    Statt bisher 6.8 Milliarden Euro wird die Ansiedlung von Intel wohl mit 9.9 Milliarden Euro unterstützt.

  • Überraschend vom CEO in Davos verkündet: Intel wird in Magdeburg 1,5nm Chips fertigen - und damit die weltweite Top-Range - statt wie von Vielen erwartet nur einfache Varianten: Link. Damit spielt die Fabrik eine noch bedeutendere Rolle im Intel Verbund - und auch für Europa. Wenn alles so kommt wie geplant, wird Magdeburg davon noch mehr gewinnen. Die Sorge vor Ort ist derzeit aber wohl im Gegensatz dazu: Wohin mit dem Aushub: Link

  • ^ Das könnte kann gestrichen werden.


    Wie die gestrige FAZ berichtet verschiebt sich die Investition um ca. 2 Jahre für Madgeburg. Von dieser 2-jährigen Verschiebung ist ebenso die Investition in Polen betroffen. Bei der Investition in Malaysia zwecks Kapazitätserweiterung soll es Abstriche geben. Unverändert bleiben die Investitionen in Arizona und Ohia.


    Ursache für die mangelnde Profitabilität von Intel (derzeitige Marktkapitalisierung unter 90 Mrd. USD) im Gegensatz zu NVIDIA (ca. 2,9 Billionen USD) und AMD (ca. 250 Mrd. USD) ist, dass Kunden die KI-Chips der Mitbewerber bevorzugen. Intel baut konzernweit 15.000 MA ab, die Hälfte ist angeblich bereits geschafft. Auch soll etwa 2/3 des Immobilienbestandes verkauft werden.


    Die Sparte Intel Foundry, in der Kundenprodukte gefertigt werden, hat aktuell zu wenig Kunden. Zwar konnte jüngst AWS als Kunde gewonnen werden, was bis dato nicht reicht. Foundry soll ein unabhängiges Unternehmen werden, was die Akquise von finanziellen Drittmitteln erleichtern soll. Bisher ist anscheinend nicht geplant das Intel die Mehrheit an dieser Sparte abgeben möchte.


    Edit. - 21.09.2024: Unter Bezug auf das Wall Street Journal berichtet heute die FAZ, dass die US-amerikanische Qualcomm - aktuelle Marktkapitalisierung ca. 188 Mrd. USD, derzeit etwas mehr als das Doppelt von Intel - Interesse an einer Übernahme von Intel in dieser Woche ventilierte. Qualcomm machte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von etwa 36 Mrd. USD und Intel etwa 54 Mrd. USD, jedoch erwirtschaftete Qualcomm eine Gewinn von etwa 7,2 Mrd. USD im Gegensatz zu Intel mit etwa 1,7 Mrd. USD.


    Die US-Regierung sieht die Übernahme prinzipiell nicht negativ.


    Sollte die Übernahme tatsächlich stattfinden, dann ist m.E. ein möglicher Baubeginn in 2 Jahre hinfällig. Qualcomm wäre in dieser Zeitspanne mit dem Prüfen und Bewerten, mit dem Eingliedern und Verkäufen von Geschäftsteilen und dem Abbau von Doppelstrukturen im globalen Konzern beschäftigt. Beim Produktportfolio gibt’s weniger Überschneidungen, sodass dies möglicherweise die Investition in Magdeburg weiterhin rechtfertigt.

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