Leipzig-Innenstadt- Zwischen Nikolaikirchhof und Brühl

  • Im II. Weltkrieg sollen ca. 60% der Innenstadt von Leipzig zerstört worden sein. Aber: Bis heute gehen Gebäude verloren. Wie bereits HIER beschrieben wurde, sind in einigen Bereichen die kompakten Strukturen erhalten geblieben.


    Dazu gehört auch das QUARTIER Nikolaikirchhof, Nikolaistraße, Brühl und Ritterstraße.


    Begonnen werden soll am Nikolaikirchhof.


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    Eigene Fotos.

  • Das Predigerhaus in Leipzig am Nikolaikirchhof 3/4 ist das Pfarr- und Gemeindehaus der Kirchgemeinde St. Nikolai.





    Zum Nikolaikirchhof meint Wikipedia:


    Im Hinblick auf seine Bedeutung für die friedliche Revolution von 1989 wurden auf dem Nikolaikirchhof einige Erinnerungsmale errichtet...


    Auf der Ostseite des Platzes wurde 1999 eine 16 Meter hohe Säule aufgestellt. Sie ist eine Replik der Säulen innerhalb der Kirche und symbolisiert, wie die Ideen des Aufbruchs aus der Kirche in den öffentlichen Raum getragen wurden. Dabei stehen die Palmenwedel am Säulenkopf für die Friedfertigkeit der Ziele. Die Säule ist ein Teil des Entwurfs, mit dem der Leipziger Künstler Andreas Stötzner einen 1992 von der Kulturstiftung Leipzig und der Stadt ausgelobten internationalen Wettbewerb zur Gestaltung des Platzes gewonnen hatte.[3] Ausgeführt wurde die Säule vom Leipziger Bildhauer Markus Gläser. Die Finanzierung stammt zu zwei Dritteln aus Spenden von Bürgern, Unternehmen und Einrichtungen...





    Eigene Fotos.

  • Ursprünglich besaß das Predigerhaus eine Fassadenbemalung. Immer wieder gibt es Überlegungen, diese wieder nach den noch vorhandenen Entwürfen herzustellen.



    Predigerhaus 1897

    Unknown authorUnknown author, Public domain, via Wikimedia Commons



    Es scheint tatsächlich etwas zu fehlen.







    Nicht gekennzeichnete Fotos: Eigene Fotos.

  • Das zweite Gebäude an der Nordseite des Nikolaikirchhofs ist die Alte Nikolaischule. Wikipedia berichtet von den Anfängen folgendes:


    Die Geschichte der Alten Nikolaischule geht bis zum Ende des 12. Jahrhunderts zurück. Am 11. März 1395 wurden die Ratsherren der Stadt Leipzig durch Erlass von Papst Bonifatius IX. ermächtigt, eine Stadtschule am Nikolaikirchhof oder Umgebung zu errichten. Zunächst gab es aber weiterhin nur eine Privatschule Schola Nikolaitana, die 1490 erstmals erwähnt wurde. Der Name übertrug sich als Spitzname und später offizieller Name auf die dort lernenden Schüler: die „Nikolaitaner“.

    Wegen der Gründung der Universität Leipzig 1409 fasste der Rat dann aber erst am 14. März 1498 einen Beschluss zur Errichtung der Schule. Am 26. September 1510 erneuerte der Rat den Beschluss zum Schulbau, so dass 1511 das baufällige Haus Nikolaikirchhof 2 gekauft und zusammen mit der daneben liegenden Küsterei abgebrochen werden konnte. Am 6. Dezember 1512, dem Tag des heiligen Nikolaus, konnte die erste weltliche Schule Leipzigs eingeweiht werden.

    Auch nach Umbau und Erweiterung des Gebäudes im Jahre 1530, die wegen steigender Schülerzahlen erforderlich wurden, standen den Knaben vom 17. bis 19. Jahrhundert nur vier Schulstuben zum Unterricht zur Verfügung. Sie waren im Erdgeschoss und im dritten Stockwerk eingerichtet, während der Küster mit seiner Familie die gesamte erste Etage bewohnte. Als in Leipzig 1539 die evangelische Lehre eingeführt wurde, kam es zur Reformation der Nikolaischule...


    Wenn man genauer hinsieht, kann man noch heute die verschiedenen Bauphasen erkennen.








    Die Alte Nikolaischule in der Nikolaistraße.





    Eigene Fotos.

  • In den 1980er Jahren fand man im Osten nur noch vereinzelt die Parole "DER SOZIALISMUS SIEGT"


    Die Alte Nikolaischule 1980.



    Leipzig -- 1980 -- 17

    Dietmar Rabich / Wikimedia Commons / „Leipzig -- 1980 -- 17“ / CC BY-SA 4.0





    Wie es gelang, die Alte Nikolaischule zu retten, beschreibt Wikipedia:


    ...Die Kulturstiftung Leipzig setzte sich sofort nach ihrer Gründung 1990 für eine Rettung der Alten Nikolaischule ein. Schon im Oktober 1990 beschloss die damalige Stadtverordnetenversammlung, die Schule an die Kulturstiftung zu übertragen. Die Stiftung begann dank einer 10-Millionen-DM-Spende der Stadt Frankfurt am Main und sächsischen Denkmalfördermitteln, das Baudenkmal in den Jahren 1991 bis 1994 behutsam zu sanieren und es einer kulturellen und denkmal-verträglichen Nutzung zuzuführen, am 10. September 1994 erfolgte die Wiedereröffnung der Alten Nikolaischule. Die Sanierung wurde mit dem ersten Architekturpreis der Architektenkammer Sachsen in der Kategorie „Umnutzung und Ergänzung historischer Bauten“ ausgezeichnet.

    Es entstanden so in der Leipziger Innenstadt ein neues kulturgeschichtliches Ausflugsziel und mit dem „Gasthaus Alte Nikolaischule“ in der historischen Schulstube – dem Auditorium – ein bekanntes Restaurant der Stadt....


    Im Eingangsbereich zum Gasthaus Alte Nikolaischule konnte eine historische Holzdecke erhalten werden. (Links im Bild ist an der Wand die Plakette zu sehen, auf der an die Spende der Stadt Frankfurt am Main erinnert wird.)





    Der hintere Gebäudebereich mit dem historischen Treppenhaus konnte nicht gerettet werden.



    Nicht gekennzeichnete Fotos: Eigene Fotos.

  • In den 1990ern klang die Postmoderne langsam aus. In der Alten Nikolaischule in Leipzig kann man noch Sichtbeton, Blech u.ä. drapiert mit Spolien bewundern.









    Eigene Fotos.

  • Die Nikolaistraße in Leipzig, bzw. die dort ansässigen Händler und Gastronomen hatten es nie leicht. Nach einigen Baustellen zeigten sich erste Erfolge. Dann kam Corona und einige der zarten Pflänzchen sind wieder verwelkt. Auch die Strohsackpassage gehört zu den Gebeutelten. Hier hatte sich ein höherwertiger Outdoor-Ausrüster niedergelassen. Inzwischen gibt es dort einen der berüchtigten Ein-Euro-Läden.


    Der Passagenteil an der Nikolaistraße ist modern und einigermaßen gut gestaltet worden.


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    Bis vor einigen Jahren konnte man einen im Tiefgeschoss befindlichen kleinen Supermarkt nutzen. Der Zugang wurde verbrettert.


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    Als noch Gastronomie vorhanden war, hatte der Innenbereich ein gewisses Flair.


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    Eigene Fotos.

  • Hier ist zu sehen, dass derartige Räume nur bei adäquater Nutzung ihre Wirkung entfalten können. Zugeklebte oder blinde Scheiben und leere Räume bringen keine Aufenthaltsqualitäten.







    Übergang zum "Altbau".




    Eigene Fotos.

  • Der an der Ritterstraße liegende Teil der Strohsackpassage kann als Rekonstruktion angesprochen werden. Der Passagenteil ist lieblos gestaltet. Etwas hilflos wirkende Aufhübschungen mittels antiker Skulpturen wurden wieder entfernt.





    Blick in Richtung Ritterstraße...





    ...und aus der Ritterstraße in die Strohsackpassage hinein.



    Eigene Fotos.

  • Bislang war ich der Meinung, dass wenigstens ein Teil der historischen Fassade erhalten werden konnte. Wolfgang Hocquèl schreibt aber, dass es ein kompletter Neubau ist. Inzwischen ist der Bau schon wieder sanierungsbedürftig.


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    Edit: Das Landesamt für Denkmalpflege berichtet folgendes:



    Eigene Fotos.

  • Das Gebäude Nikolaistraße 12-14 steht unter Denkmalschutz.

    Wikipedia liefert nur dürftige Informationen.


    Wohn- und Geschäftshaus, ...,1911–1912


    Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung mit Durchgang und Hofflügeln

    Auch in der Denkmalliste Sachsen findet man nicht mehr Informationen.


    Auf dem Foto bei Wikipedia fehlt irgendwie das Dach.



    Nikolaistraße 12; 14

    Freddo213, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

  • Zur Nikolaistraße 16 berichtet das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen:









    Eigene Fotos.

  • Zu Oelßners Hof berichtet das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen:

  • Durchgang von Oelßners Hof an der Nikolaistraße.


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    Die Hofgebäude stehen zwar nicht unter Denkmalschutz, sind aber auch sehenswert.


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    Eigene Fotos.