Ich finde den Entwurf eigentlich sehr schön und gelungen.
Aber ich befürchte, dass der KöTower neben der alten WestLB und GAP15 am Ende etwas zu klein und unscheinbar wirken könnte.
Wie so oft in Düsseldorf hätten dem Entwurf 2-3 Stockwerke mehr wahrscheinlich gut getan.
... für mich sieht es wie ein nachträglich begrüntes Europa-Center/Berlin, aus. Ich habe nicht den Eindruck, dass das Grün als wirklich essentieller Bestandteil einer neuen Architektur eingesetzt wird sondern eher als eine Dekoration, ein Feigenblatt. Da gibt es in Düsseldorf bessere Beispiele!
Bei Türmen oder Türmchen in Düsseldorf habe ich immer das Gefühl das man von Seiten der Stadt sein bestes gibt um ja keine Skyline hinzubekommen, man genehmigt oder baut zwar fleißig Hochpunkte, darunter auch einige echt architektonisch spannend und gelungen wie die Tower im "Hafen" aber man verteilt diese so großzügig im Stadtgebiet das es einfach kein Bild geben kann.
Und was nun diesen Tower anbelangt, die Kubatur ist nicht so mein Geschmack, die Terrassen erinnern mich an Hochhäuser der 60 und 70. Eine einprägende Struktur und klare Linien sowie mehr Stein und weniger Glas oder Blech versprechen meist eine größere Langlebigkeit was am Ende der Natur und Umwelt zu gute kommt. Begrünung sieht zwar auf den Renderings immer toll aus, wirkt aber in der Lebenswirklichkeit dann aber meist anders und mit der Pflege ist oft nach ein paar Jahren dann auch nicht mehr soooo der Hit.
Aus den gleichen Gründen bin ich von dem Projekt auch nicht überzeugt. Es ersetzt ja das bestehende Gebäude bis auf die Fassadenwahl 1 zu 1. Eine große Veränderung im städtebaulichen Gesamtbild wird sich nicht einstellen, was angesichts des 124m-Nachbarn echt schade ist.
Schade dass man in Düsseldorf soviel Angst vor Veränderungen hat. Selbst Neubauprojekte ähneln oder müssen dem alten Bestand ähneln damit auch niemand den Finger heben kann. Vor allem diese Bauweise aus den 60er ist erstickend. Gerade auf der Grundfläche sollte viel mehr Freiraum herrschen und die verlorene Gewerbefläche kann man dann durch eine höhere Bauweise ausgleichen. Dadurch würden die Aufenthaltsräume um das Gebäude herum viel einladender und luftiger wirken als diese Schuhkartonbauweise im Erdgeschoss. In Frankfurt sind Parkhäuser 60 Meter hoch und in Düsseldorf spricht man von Tower.
Laut RP von heute, ( hinter paywall) soll im ersten Quartal 2024 der Abriss des Bestandsgebäudes beginnen. Danach soll das Abbruchunternehmen Laraakers das Bestandsgebäude innerhalb von neun bis elf Monaten zurückzubauen. Bevor allerdings mit den Abrissarbeiten begonnen werden kann, muss noch eine Lösung für den Aldi-Markt gefunden werden- denn für den Markt besteht noch ein langfristiger Mietvertrag ( bis 2046!).
Interessant ist auch der Hinweis, dass eine geplante Dachterasse nach Büroschluss für die Öffentlichkeit geöffnet sein soll.
Immerhin tut sich hier etwas....
Und der neue Kö-Tower wurde noch einmal überarbeitet:
Vogelperspektive, Bild: avpgroup AVP Becker GmbH
Blick von Ecke Adersstraße / Königsallee Bild: avpgroup AVP Becker GmbH
Blick Richtung Norden, Bild: avpgroup AVP Becker GmbH
Neue Platzsituation und Eingang, Bild: avpgroup AVP Becker GmbH
Öffentlich begehbare Dachterrasse, Bild: avpgroup AVP Becker GmbH
Die Photovoltaik scheint in die Hochhausfassade eingebettet worden zu sein, Dachterrasse bleibt und Fertigstellung soll jetzt 2028 sein.
In der RP vom 15.06.2024 ( hinter paywall) ist zu lesen, dass der Aldi Markt bis zum 30. 06. 2024 leergeräumt wird.
Nach dem Ende der Fußball – Europameisterschaft soll denn der Abbruch des Bestandsgebäudes beginnen. Dabei soll das Hochhaus Stück für Stück auseinander gesägt und die Abbruchteile per Kran zu Boden gehoben werden. Bis Mitte 2025 könnte der Abbruch dauern; im Anschluss daran kann dann mit dem Tiefbau für den neuen Kö – Tower begonnen werden.
Die Vorbereitungen für den Abbruch laufen an, das Abbruchunternehmen Laarakkers hat bereits einige Baucontainer aufgestellt.
Der Aldi-markt ist Geschichte...
Blick auf das Bestandsgebäude
auch hier einmal aktuelle Bilder. Aus dieser Perspektive sind zunächst einmal nur kleine Veränderungen seit meinem letzten Besuch festzustellen.
Perspektive Luisenstrasse
hier hat der Abriss bereits begonnen- ein Mobilbagger hat erste Gebäudeteile weggebrochen.
Langsam geht der Abriss der Bestandgebäude von statten. Ich gehe aber einmal davon aus, dass im Innenbereich bereits entkernt wird.
An der Luisenstraße lässt sich der Abrissfortschritt nachvollziehen.
Der Tower soll ja mit Hilfe eine Turmdrehkranes abgetragen werden. Bevor dieser aufgestellt werden kann, müssen allerdings die Abrissarbeiten an den "Flachbauten" voranschreiten.
Große Longfront-Abrissbagger sind hier nicht eingesetzt; trotzdem geht es hier mit dem Abbruch der niedrigen Gebäudeteile voran.
