Düsseltal: Neuentwicklung Areal Oberpostdirektion Sohnstraße

  • Für das alte Gebäude der Oberpostdirektion / Telekom an der Sohnstr. 45 in Düsseltal wird ein städtebaulicher und freiraumplanerischer Wettbewerb ausgerufen. Seit dem 8.12. und bis zum 24.12 können sich alle Bürger mit Ideen und Gedanken bei der Öffentlichkeitsbeteiligung einbringen. Link: https://dialog.sohnstrasse-45.de/


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  • ^ Dein Link funktioniert nicht; nur als Hinweis.


    Was ich mir nicht nur für das Gelände Sohnstraße 45, sondern generell für größere Entwicklungsgebiete in Düsseldorf wünschen würde, wäre ein Konzept wie bei der (leider am Ende gescheiterten) Werkbundstadt in Berlin-Charlottenburg. Das Konzept sah eine Parzellierung eines 2,8 Haktar großen Gebietes in 39 unterschiedliche Baufelder vor. Jedes dieser Baufelder sollte individuell von einem Architekten des Werkbundes geplant werden. Das Ergebnis war ein hochverdichtetes nutzungsgemischtes Stadtviertel in bester europäischer Städtebautradition mit abwechslungsreicher und (fast durchgehend) hochwertiger Architektur. Wer es noch nicht kennt, einfach mal "Werkbund" googlen.


    Bei einem solchen Konzept könnte man auf einem Teil des Areals auch Düsseldorfer Baugruppen bevorzugt bauen lassen. Ein Projektentwickler baut die Tiefgarage und Baugruppen und/oder andere Investoren und/oder er selbst entwickeln dann die einzelnen Grundstücke mit der Maßgabe, den jeweiligen Entwurf umzusetzen.


    Fände es gut, wenn sich hier einige fänden, um ein solches Konzept im rahmen der Onlinebeteiligung vorzuschlagen und damit zu unterstützen.


    Eine solche individuell geplante Stadt ist um so vieles lebenswerter als diese austauschbaren Investorenquartiere.

  • Der städtebauliche Wettbewerb wurde in diesen Tagen entschieden. Die Pressemitteilung der Stadt zu den Ergebnissen:


    Wettbewerb Sohnstraße 45 entschieden

    Für das vier Hektar große Plangebiet der ehemaligen Oberpostdirektion an der Sohnstraße 45 wurden im Rahmen eines Wettbewerbs städtebauliche Konzepte für eine neue Nutzung mit dem Schwerpunkt Wohnen gesucht. Der Entwurf des Teams HPP Architekten mit brandenfels landscape and environment überzeugte mit einem starken städtebaulichen Entwurf und wurde in der Sitzung des Preisgerichts mit dem ersten Rang ausgezeichnet.

    In Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Düsseldorf hatte die DT Asset Management GmbH (DTAM) einen zweistufigen städtebaulichen und freiraumplanerischen Wettbewerb für das Gelände an der Sohnstraße 45 ausgelobt. Im Rahmen dieses Verfahrens entwickelten Teams aus Stadtplanern, Architekten und Landschaftsarchitekten für das Plangebiet der ehemaligen Oberpostdirektion städtebauliche Konzepte für eine neue Nutzung mit dem Schwerpunkt Wohnen. Es handelt sich um ein größeres Areal mit einem markanten Gebäude aus den 1970er Jahren innerhalb des Stadtteils Düsseltal.

    Die interessierte Nachbarschaft und Öffentlichkeit konnte den Prozess in mehreren Schritten mitverfolgen und Anregungen zu den Entwürfen einbringen. So wurden auch die finalen Entwürfe bereits im Dezember 2021 öffentlich vorgestellt und diskutiert. Die Anregungen der Öffentlichkeit sind in die Diskussion des Preisgerichts eingeflossen.

    Die fünf ausgewählten Entwürfe der zweiten Wettbewerbsphase wurden in der Sitzung des Preisgerichts unter Vorsitz von Professorin Dörte Gatermann am 12. Januar intensiv diskutiert. Hierbei überzeugte der Entwurf des Teams HPP Architekten mit brandenfels landscape and environment mit einem starken städtebaulichen Entwurf und wurde mit dem ersten Rang ausgezeichnet. Im Siegerentwurf wird ein lebendiges, abwechslungsreiches und zukunftsorientiertes Quartier geschaffen. Eine wohldurchdachte Maßstäblichkeit, Durchgrünung und Wegeverbindungen schaffen sehr gute Voraussetzungen für eine passende und funktionierende Integration und Verknüpfung mit den umliegenden Quartieren.

    Den zweiten Preis erhielt der ebenfalls sehr vom Preisgericht gelobte Entwurf des Teams adnba planungsgesellschaft mit Beros Abdul Arhitecti Asociati. Beide Entwürfe sehen eine komplette Neubebauung des Geländes und eine sensible Eingliederung in den vorhandenen Stadtteil vor. Insbesondere die beiden erstplatzierten Entwürfe wurden im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung im Dezember 2021 positiv durch die Bürgerschaft bewertet und erhielten viel Zuspruch.

    Drei weitere Entwürfe erhielten eine gleichwertige Auszeichnung in Form einer Anerkennung. Diese Entwürfe zeigen unterschiedliche Möglichkeiten zum (teilweisen) Erhalt des Bestands und dessen Umnutzung, vorwiegend zu Wohnzwecken. Das Thema des Bestandserhalts wurde insbesondere in Bezug auf einen nachhaltigen Umgang mit bestehenden Ressourcen im gesamten Verfahren intensiv diskutiert. Die Auseinandersetzung mit diesem aktuellen Thema durch die Wettbewerbsteilnehmenden fand große Anerkennung und Würdigung durch das Preisgericht. Auch wenn in diesem Verfahren abschließend noch keine der bestandserhaltenden Lösungen als Vision für den Stadtteil vollends überzeugen konnte, wird das Thema in der zukünftigen Stadtentwicklung von großer Bedeutung sein.

    "Wir bedanken uns bei allen Wettbewerbsteilnehmenden für die außerordentlich interessanten Entwürfe und freuen uns auf die weiteren Ausarbeitungen und Planungen zur Realisierung eines attraktiven neuen Wohnquartiers für die Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürger", sagt Michael Hofmann, Deutsche Telekom Asset Management GmbH.

    "Dieses spannende Verfahren hat aufs Neue gezeigt, dass die gemeinsame Diskussion zwischen Bürgerschaft, Politik, Verwaltung und Fachpreisgericht die städtebauliche Entwicklung unserer Stadt voranbringt", dankt Cornelia Zuschke, Beigeordnete für Planen, Bauen, Wohnen und Grundstückswesen, für das Engagement aller Beteiligten und hofft auf eine ebenso qualitätvolle Umsetzung.

    Alle Informationen sowie die Ergebnisse des Verfahrens sind auf der Projekt-Website dialog.sohnstrasse-45.de veröffentlicht.


    Der erstplatzierte Entwurf von HPP, Düsseldorf, mit brandenfels landscape + environment, Münster, aus der Vogelperspektive:


    duesseldorf_wettbewerb_sohnstrasse_hpp1.jpg

    Zu den Ergebnissen findet sich jede Menge Material hinter dem Link am Ende der Pressemitteilung. Weitere Perspektive des ersten Preises:


    duesseldorf_wettbewerb_sohnstrasse_hpp2.jpg
    Bilder: HPP / brandenfels landscape + environment

  • Ein sehr interessanter Entwurf. Was ich als positiv empfinde, ist der großflächige Einsatz von Solarkollektoren. Ich wundere mich ehrlich gesagt, warum dies in unserer Stadt noch sehr selten auf Häuserdächern zu sehen ist. Ich kann nur mutmaßen, dass vielen Eigentümern und Projektentwicklern die starke Preissenkung der Produkte nicht bekannt ist. Natürlich kann es auch ganz andere Gründe geben.

    Dem Entwurf tut es auf jeden Fall gut. Keine Sensation, aber solide würde ich sagen. Generell gefällt mir das größere Maß an Abwechslung bei der Fassadenstruktur. Als Oberkasseler hätte ich mir dies auch beim Belsenpark-Viertel gewünscht.

  • Finde die Entwürfe auch sehr gut. Keine 0815-weiße Blöcke mit Minifenstern und langweiliger Fassade. Wirkt auf den ersten Blick echt klasse.