Bayerische Landesbank Brienner Straße - Neuentwicklung?

  • Nicht uninteressant dieses Wittelsbacher Palais. Wenn ich dir auch mit dem "trutzburgartigen" Charakter recht geben muss. Und zuletzt bis zu seiner Zerstörung hatte der Bau ja als Gestapo-Sitz eine sehr unrühmliche Rolle im dunkelsten Kapitel unserer Stadt.

    Eine Rekonstruktion wird sicher nicht kommen. Der Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses, der viele Gegner hat(te) und die merkwürdigen Vorgänge und Pannen rund um das Humboldt-Forum haben dem Ruf von Rekonstruktionen nachhaltig geschadet.


    Gerade das Trutzburgartige wäre eine Besonderheit. Dort hätte das NS-Dokumentationszentrum untergebracht werden können anstatt in diesem scheußlichen weißen Würfel am Königsplatz. Dazu vielleicht noch weitere Ausstellungsräume, Flächen für Wissenschaft, Gastronomie.


    Vermutlich wird hier teure Investorenarchitektur hinkommen, die dann trotzdem öde aussieht.


    Lustige Anekdote zum Palais:

    Ludwig I. musste nach seiner Abdankung dort wohnen, dabei hasste er den Baustil, den sein Sohn Maximilian II. auch für dieses Gebäude entwerfen ließ.




    Schöner Artikel (von 2019) in der SZ zur bewegten Geschichte:


    https://www.sueddeutsche.de/mu…sche-landesbank-1.4492376

  • Die BayernLB weiß zu überraschen.


    Erst die gesegnete Aufgabe des Sitzes in der Briennerstraße, jetzt ein Umzug nach... Obersendling? ^.^ Ich hätte ja eigentlich mit der Parkstadt Schwabing gerechnet (siehe Neubau MK-4).


    marc86: Es handelt sich um das Areal Ex-Siemens / Beton-Werke Machtlfingerstraße, für das derzeit ein B-Planverfahren läuft. Vorgesehen sind u.a. drei 80m Hochpunkte, sowie diverse weitere Gebäude (https://www.wochenanzeiger-mue…20/31/149643_wide__xl.jpg). So wie das in der SZ eingezeichnet ist, macht das aber keinen Sinn, die LB wird wohl kaum nur die zu erhaltene Betonabfüllanlage oder was das ist mieten. 5.000 AP sollen dort entstehen, die Bank braucht davon etwa 2.000.

  • Spricht ja nichts dagegen. Naja, vielleicht sehen das die Angestellten, deren Anfahrtsweg sich jetzt durchaus verdreifacht etwas anders, aber dafür gibt´s künftig ja keine Präsenzpflicht mehr ^.^


    Ich find´s eigentlich prima, muss ja nicht alles repräsentative im Zentrum, Norden, Westen und Osten sein.

  • Die SZ meldet, der finale Entschluss sei zwar noch nicht gefallen, aber die BayernLB wird wohl das gesamte Areal über ein offenes Bieterverfahren verkaufen.

    Für die 27.000 qm Grundstücksfläche sind mit bestehendem Baurecht etwa 1 - 1.6 Milliarden Euro im Gespräch. Da die Bank aber mit ihrem Vermögen sorgsam umgehen muss - O-Ton SZ - könnte sie ggf. bei der Stadt zuvor abklären, welche Baurechtsmehrungen möglich wären und dann mit diesen Konditionen in die Verkaufsphase treten. Klar ist wohl, der Meistbietende gewinnt, die beiden denkmalgeschützten Gebäude werden erhalten, alles andere wird unabhängig vom künftigen Eigentümer abgerissen.


    Auch der Freistaat, dem die BayernLB zu 75 % gehört (die anderen 25 % hält der Sparkassenverband Bayern), müsste sich, um auf dem Areal etwa selbst Verwaltung und Wohnen für seine Bayernheim Wohnbaugesellschaft zu errichten, am Bieterverfahren beteiligen. Die SZ führt in diesem Zusammenhang auch den potenziellen Verkauf des staatseigenen Grundstücks an der Denisstraße für eine Erweiterung des Apple-Campus an. Ob sich der Freistaat beide Grundstücke aus der Hand nehmen lässt?


    Quelle: SZ Print 03.03.2022

  • Aufgrund des Kriegs in der Ukraine verschiebt die BayernLB den für 2026 geplanten Umzug nach Obersendling. Eine Investition im dreistelligen Millionenbereich sei vorerst zu unsicher, so der Aufsichtsrat, in dem Vertreter des Freistaats sitzen. Der Mietvertrag auf dem Ex-Betonwerk-Areal soll unterschriftsreif gewesen sein. Möglicherweise könnte auch der genaue Standort noch einmal geändert werden.


    Grundsätzlich jedoch bleibe der Beschluss, das Gelände an der Briennerstraße zu verlassen und zu verkaufen, unverändert. Derzeit befinde man sich mit der Stadt München in Gesprächen wie das Areal künftig genutzt werden könnte und welches Baurecht herauszuholen ist. Die Bank möchte dafür > 1 Mrd. Euro erlösen.


    https://www.iz.de/transaktione…rerst-geplatzt-2000005556

  • Die FDP fordert vom Freistaat, sich mittelbar über seine 2/3 Anteile an der BayernLB dafür einzusetzen, dass das Areal nicht als Ganzes veräußert, sondern auf mehrere Eigner aufgeteilt wird. Sodann könnte auch der Freistaat einen Teil erwerben und darauf Wohnungen und Gebäude für Ministerien realisieren.


    https://www.iz.de/transaktione…yern-lb-areals-2000006448


    Eine Aufteilung fände ich persönlich sehr gut, zum einen, um etwas von den abweisenden Großstrukturen in dieser Ecke weg zu kommen, zum anderen, um nicht erneut einem einzigen Investor ein derart großes Filetgrundstück im Zentrum zu überlassen.