Zugegeben einzelne Fassaden sind interessant, handwerklich gut, grundsolide. Die hängenden Mundwinkel der letzten Langzeitregentin sind jedoch der Nicht-Geist dieses Quartiers.
Ich bin wirklich kein Lüscher-Fan, aber das ist etwas unfair. Einerseits goutierst du, dass die Fassaden interessant und grundsolide seien, andererseits wird dann ein "nicht-Geist" anhand von Mundwinkeln konstruiert. Ich hab recht viel Bild&Tonmaterial von ihr gesehen, weil mich ihre Stadtplanung oft aufgeregt hat, aber die Frau war im Rahmen ihres schweizer Temperaments stets offen, dialogbereit und freundlich. Ich finde auch die Europacity nicht völlig "verplant". Mich stört vor allem der komische Zick-Zack-"Blockrand" links an den Gleisen, was dort an den Gleisen jetzt aber auch kein städtebauliches Drama darstellt. Der kleine HH-Cluster, der sich am HBF entwickelt hat, ist durchaus wertig geworden und es sind mehrere potentielle HH-Grundstücke frei, die noch entwickelt werden können. Allein der nördliche Teil oben ist ein riesen Entwicklungsfeld, da könnte langfristig ein zweiter Cluster entstehen. Wenn man sich vorstellt, dass dort vor 15 Jahren Niemandsland war, ist jetzt kein Unglück passiert und die Gebäude selbst sind in etwa auf Höhe mit der Hamburger Hafencity. Also leicht gehobener, moderner Standart. Das einzige, was wirklich "völlig verplant" wurde, sind die zwei Therani-Kisten am Humboldthafen, da gebe ich dir recht. Die wären geradezu prädestiniert gewesen für Wohntürme. Riesen Ausblick, großes Wasserbecken, introvertierte, kleine Kästen. Zählt aber glaube ich nicht mehr zur ECity.