ZECH Haus am Grugaplatz | 50m [in Planung]

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    ZECH Hochhaus

    ZECH befindet sich wohl schon in fortgeschrittenen Diskussionen mit der Lokalpolitik um ein Mini-Hochhaus mit 12 Geschossen nach "neuesten ökologischen Standards" auf dem kleinen Parkplatz neben der Alfredstraßen-Brücke zu bauen. Die Dach Höhe orientiere sich an dem gelben Wohnhochhaus an der Ecke Alfredstraße/Norbertstraße aus den 1960er Jahren. Personen, die die Pläne bereits gesehen haben, schwärmen angeblich von den "gestalterischen Details" des Hauses.


    Das Gebäude könnte Platz für 1000 Arbeitsplätze bieten. Anscheinend möchte ZECH das Gebäude selbst als NRW-Zentrale nutzen. Es würden also andere Standorte in Essen zentralisiert werden.


    Wann das Projekt konkret vorgestellt werden soll ist unklar.

  • Zech-Hochhaus

    ^^ Danke für die Infos. Der Platz ist gut gewählt, ein Parkplatz der Messe der bebaut werden soll. Eigentlich spricht überhaupt nichts dagegen, vor allem als Einfahrtstor zur City und Pendant zum Wohnhochhaus auf der anderen Seite städtebaulich allemal interessant, großstädtisch und zu vertreten.

    Mit dem Ausbau der Essener Messe war ein Hochpunkt ja auch mit eingeplant, wie heute allgemein wohl so üblich. Es dürfte eigentlich keinen stören, da sehr wenig direkt betroffene Anwohner ringsherum wohnen.


    Nur ist man trotz Messestandort immer noch im Stadtteil Rüttenscheid, weiterer Ärger ist mE vorprogrammiert (s.a. die Vorposts zur Bebauung Rüttenscheider Brücke / Messeparkplatz P2). Erinnerungen werden wach, was beim des Bau des Kongresshotel (ebenfalls von Zech gebaut) gleich nebenan für ein TamTam gemacht wurde, weil ein kleines Wäldchen entfernt werden musste für den Neubau. Man darf gespannt sein.


    Umso erstaunlicher für mich das Zech ausgerechnet dort bauen möchte, und nicht auf 'Essen Eins' wohin das Hochhaus an Stelle des Y-HH prima gepasst hätte und was jeder auch verstanden hätte. Und 12 Etagen bei 60m?, ich bin auf den Entwurf neugierig.

    Beim Huyssenallee-HH Phil sind es 18 Etagen bei gleicher Höhe.


    Da muss man der Stadt schon fast wieder den Vorwurf machen alles durchzuwinken und ihren Einfluss nicht geltend zu machen, es sei denn sie (bzw. Kölbl Kruse) haben noch weitere bauwillige Investoren auch für 'Essen Eins' an der Hand. Natürlich spielt das finanzielle wie immer eine Rolle, und wird für den Messe-Standort ausschlaggebend gewesen sein.

    2 Mal editiert, zuletzt von hanbrohat ()

  • ZECH Hochhaus

    Der Parkplatz gehört wohl zumindest anteilig der Messe und anteilig der Stadt (wahrscheinlich der Teil unterhalb der Brücke). Dieser Parkplatz ist ziemlich klein und wurde auch nie bewirtschaftet. Daher habe ich ihn bislang auch eher als Gruga-Parkplatz, denn als Messe-Parkplatz gesehen.


    12 Etagen bei 60m finde ich auch bemerkenswert. Ich habe die Vermutung, dass das Haus keine richtige Tiefgarage kriegen wird, sondern die Büros auf der Parkgarage errichtet werden: Also Einfahrt in die Parkgarage unten auf der Höhe des jetzigen Parkplatzes (Grugaplatz). Das eigentliche Erdgeschoss des Turms mit 12 Büroetagen liegt auf der Höhe der Brücke der Alfredstraße. 12 Büroetagen + 4 Etagen Parkdecks = 60m.

  • Ich sehe die Planungen auch durchweg positiv. Bald gibt es 1.000 neue potentielle Kunden für die Cafes und Restaurants rund um die Rüttenscheider Brücke. Zusammen mit den Wohnprojekten "P2", "RÜ-Bogen" und "Manfredstraße" findet hier eine immense Verdichtung statt ,die für einen Schub an Urbanität und Großstadtflair sorgen wird.

  • Also sorry wenn ich das jetzt mal schreiben muß.


    Ich finde Rüttenscheid einfach nur noch katastrophal. In dem Stadtteil dominiert nur noch Beton, der Stadtteil erstickt geradezu im Autoverkehr und Grünflächen sucht man hier langsam vergebens. Wenn Messeveranstaltungen stattfinden, staut sich der Verkehr auf allen umgebenden Straßen und wenn es Baustellen gibt, sieht es leider nicht anders aus. Hinzu kommt eine Politik, die mittlerweile total Geil auf das Fahrrad ist und die Probleme damit weiter zunehmen. Dann schließen Geschäfte wie Tchibo, Ernstings Family u.a. und verweisen in Holsterhausen auf Rüttenscheid. Never ever. Zwar gibt es eine gute ÖPNV Anbindung durch die U-Bahn/Straßenbahn/Bus, das ist dann aber auch das einzige positive an dem Stadtteil.

    Ich verstehe nicht, wieso die Politik nicht die Hochhausbebauung stärker an die Innenstadt/Krupp-Gürtel heranführt, denn dort sind viele Flächen, die man für solche Projekte zur Verfügung stellen könnte. Mit der Citybahn, wären diese Bereiche ab 2025 ebenfalls gut miteinander verbunden.

    Aber nach Rüttenscheid fahre ich zum einkaufen bzw. bummeln schon lange nicht mehr.

  • Erlaube mir, mich erstmal lediglich zu einer Sache zu äußern. Lebe seit Februar in Rüttenscheid (und in Essen) und wenn ich mich über eine Sache nicht beschweren kann, dann über Grünflächen. Denke dass der Essener Süden da generell gut aufgestellt ist und kann die Kritik "Betonwüste ohne Grün" ehrlich gesagt überhaupt nicht nachvollziehen. Von kleineren Grünflächen (z.B. der Christinenpark) über mittlere (der Park an der Philharmonie) und größere (Gruga) bis hin zu Wäldern - oder meinetwegen waldartigen Parks - in der Nähe (etwa Richtung Magarethenhöhe, neben der Altenhofsiedlung oder an der Grenze von Rüttenscheid und Bredeny (ist das der Kruppwald?)) hat es hier in Rüttenscheid selbst bzw. angrenzend doch alles. Und ich bin beileibe nicht die einzige Person in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, die das so positiv sieht. Gilt gleichermaßen für recht frisch Hinzugezogene wie für Leute, die schon länger hier leben.

  • Ich denke, dass hier die Nähe zur A52 für ZECH ein Ausschlaggebendes Element ist. Wäre ZECH ein alteingesessenes essener Unternehmen wäre es sicherlich möglich von Seiten der Stadt hier einzuwirken. Das Risiko bei einem Zuzug ist ja doch, dass das Unternehmen immer noch seine Meinung ändern könnte und am D‘dorfer Flughafen Baut.


    Ein weiteres Argument für genau diesen Standort ist das Atlantic Hotel direkt nebenan. Als NRW Zentrale dürte das Haus durchaus Ziel vieler interner Geschäftsreisen werden. Praktischerweise gehört das Atlantic Hotel der Zech-Gruppe. Übernachtungen würden damit quasi kostenlos.


    Ich sehe auch nicht, dass es Rüttenscheid an Grünflächen fehlt. Was allerdings etwas knapp sind, sind Spielplätze.

    Vielleicht wäre es möglich den Parkplatz an der Ecke Lambertstraße/Lotharstraße in einen kleinen Park à la Christinenpark umzuwandeln. Evtl. mit Tiefgarage darunter. Auch ein Waldspielplatz im Kruppwald wäre schön. In den letzten Jahren sind aber weder Grünflächen überbaut worden, noch wurden Straßen irgend wie verschmalert. Es wurden Brachflächen bebaut und viele Gebäude aufgestockt.

  • Danke Ruettenscheider für die News. Ich fass das mal für die Zukunft ausführlicher zusammen (Links verschwinden irgendwann wieder).

    Der Thread kann also umgeschrieben werden. Das 'Zech-Haus am Grugaplatz' so der offizielle Projekttitel, mit einer Höhe um die 50m ist der nächste Abspeckhammer. Wenn es auch nur knappe 10m weniger sind, ist es für die bescheidene Höhe schon maßgeblich, hoffte ich doch zumindest vorher auf einen schlanken Turm, der sich einpasst, mit der Grugahalle und dem daneben liegenden Atlantik Congress Hotel auf ein hübsches Ensemble. Mit Staffelung zum gegenüberliegenden älteren Wohnhochhaus als eine neue Raumkante entlang der Alfredstraße, auf einem von der Messe überlassenen relativ kleinen Grundstück. Nun gibts einen rechteckigen Kasten, das Grundstück voll ausschöpfend, press zur Brücke Alfredstraße, als Highlight allerdings mit begrünter Fassade auf den unregelmäßig auskragenden Etagen-Terrassen, um bauliche Langeweile zu vermeiden, so der Bauherr. Eine neue Brücke und Rampe entstehen ausserdem für Fuss- u. Radfahrer, auch um einen Burgfrieden mit den kritischen Anwohnern des Viertels zu wahren. Das wäre auch deshalb wichtig, da vor dem Ende 2023 vorgesehenen ersten Spatenstich noch ein förmliches Bebauungsplanverfahren inklusive Bürgerbeteiligung zu bestehen ist.

    Leben kann man trotzdem mit dem Entwurf, mit seinem grünen Äußeres und als Smart-Building. Neben einem Biogas-Blockheizkraftwerk entstehen Fahrradinfrastruktur, nur 60 Autostellplätze in der TG für 450 Mitarbeiter und Photovoltaik auf dem Dach.

    Zech betont wie wichtig dieser 1a Standort im urbanen Stadtteil Rüttenscheid mit hervorragender Verkehrsanbindung für die Firma bei der Standortsuche war. Neben dem Grugapark wartet noch ein schickes Ausgeh- und Einkaufsviertel neben direkter ÖPNV-Anbindung auf die zukünftigen Mitarbeiter.


    Vorab muss aber erst noch die in die Jahre gekommene Alfredstraßenbrücke modernisiert werden, bevor das ca. 50 Millionen Euro teure Gebäude dann Ende 2023 starten kann.


    Erste Visualisierungen:

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    Fotos: HPP Architekten

    2 Mal editiert, zuletzt von hanbrohat () aus folgendem Grund: Textkorrektur

  • Bebauungsplan Alfredstraße/ Messeplatz wird eingeleitet

    Der Ausschuss für Stadtentwicklung, -planung und Bauen hat in seiner heutigen Sitzung (20.10.) die Einleitung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans an der Alfredstraße/ Messeplatz sowie die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung beschlossen. Dazu die weitere Pressemitteilung der Stadt Essen vom 20.10.2022; Q / Vorgang RIS

  • Vorhabenbezogener Bebauungsplan "Alfredstraße/Messeplatz''

    Heutige PM der Stadt Essen; Q:




    Verwaltung informiert und beteiligt die Öffentlichkeit an der Planung ab dem 23. Januar


    Die Verwaltung beabsichtigt, für einen Teilbereich der ehemaligen Bahntrasse zum ehemaligen Güterbahnhof Essen-Rüttenscheid einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufzustellen. Das Plangebiet betrifft eine Fläche am Messeplatz zwischen der Brücke an der Alfredstraße und dem Atlantic Congress Hotel an der Grugahalle. Geplant ist ein Bürogebäude für rund 450 Mitarbeiter*innen in Form eines 13-geschossigen Hochhauses. Der Außenbereich des Grundstücks wird ergänzt um einen öffentlichen Platz und vielfältige Wegeverbindungen für den Fuß- und Radverkehr.

    Für dieses Vorhaben beabsichtigt die Verwaltung einen Bebauungsplan aufzustellen und führt dazu in der Zeit von Montag, 23. Januar, bis Freitag, 3. Februar, eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit durch. In diesem Zeitraum können die Planunterlagen im Foyer des Atlantic Congress Hotels, Messeplatz 3, montags bis sonntags, ganztägig sowie im Amt für Stadtplanung und Bauordnung, Lindenallee 10, Deutschlandhaus, 5. Etage, Raum 501, montags bis freitags von 8 bis 15 Uhr eingesehen werden.


    Luftbild zum Bebauungsplan "Alfredstraße/Messeplatz":2023.01.18essenalfred84e6y.jpg

    Foto: Stadt Essen, RVR, Luftbild 2021

  • Parken bleibt Hauptstreit bei neuem Hochhaus in Rüttenscheid

    Die WAZ hat einen neuen Artikel zum ZECH Hochhaus veröffentlicht.


    Die Bürgerbeteiligung ist nun zu Ende. Die Bürgerversammlung am Atlantic Congress Hotel ist kontrovers verlaufen. Hauptkritikpunkt ist die unzureichende Anzahl von 60 Stellplätzen für die rund 450 Mitarbeiter. Man befürchte, dass der enorme Parkdruck in Rüttenscheid durch die Mitarbeiter verstärkt wird, welche sehr wahrscheinlich mit dem Auto, anstatt der direkt anliegenden Stadtbahn, anreisen würden. Die Stadt fordert aufgrundessen eine dreistellige Zahl an Stellplätzen. Zech-Bereichsleiter Lichtenthaler zeigt sich bereit den geforderten Parkraum zu schaffen, wie genau der Raum geschaffen wird ist aber noch offen. Falls nötig werde man eine weitere Tiefgaragen-Etage bauen, die Bodenbeschaffenheit würde dies jedoch erschweren. Weitere Kritikpunkte zum Projekt sind unter anderem die Architekturqualität und mögliche Auswirkungen auf das Stadtklima.

    Einmal editiert, zuletzt von 162m ()

  • ^^ Nicht unerwähnt bleiben sollte auch die Verwunderung der ZECH-Leute über die Parkplatzdiskussion in Essen, die sich genau in Gegenrichtung zur Diskussion in anderen (richtigen) Metropolen wie Berlin und München bewege. Dort werde man für den Verzicht auf Parkplätze und die Ermunterung zur Nutzung von Alternativen (U-Bahn vor der Haustür, Fahrradstellplätze, etc.) gelobt. In Essen werden trotz dem Vorhandensein all dieser Bedingungen hingegen mehr Parkplätze gefordert.

  • Dort werde man für den Verzicht auf Parkplätze und die Ermunterung zur Nutzung von Alternativen (U-Bahn vor der Haustür, Fahrradstellplätze, etc.) gelobt. In Essen werden trotz dem Vorhandensein all dieser Bedingungen hingegen mehr Parkplätze gefordert.

    Hier will der Investor die Öffentlichkeit offensichtlich für blöd verkaufen. Vater des Gedankens ist wohl eher der finanzielle Vorteil durch das Einsparen einer Tiefgarage. Für mich sieht es so aus, als würde man in manipulativer Art die eigenen Intentionen verschleiern indem man sich als Fan einer Grünen Bevormundungspolitik ausgibt.


    Es spricht doch wenig dagegen, bei einem Neubauprojekt möglichst viele Parkplätze unter der Erde zu schaffen. Es wäre sogar irrwitzig das nicht zu tun.


    Für Rüttenscheid ist jede unterirdische Parkmöglichkeit, die den Stadtraum nicht belastet ein absoluter Gewinn.


    Gleichzeitig sollte die Stadt alles dafür tun, um einen gute Rad- und Fußgängerinfrastruktur zu schaffen. Ich bin ein großer Befürworter von mehr Rad- und Fußwegen. Nur ist es schwachsinnig, Radverkehr und Parkplätze in diesem Fall gegeneinander auszuspielen.


    Idealerweise hätten wir zig tausende Tiefgeragenplätze und die besten Radwege Deutschlands. Jeder könnte frei entscheiden, welches Verkehrsmittel er nutzt und Essen/Rüttenscheid wäre als Metropole breit und modern aufgestellt.

  • ^^Das hat auch was damit zu tun, dass es im Ruhrgebiet nunmal extrem viele Pendler gibt, die eben einfach mit dem Auto fahren und nicht einfach drauf verzichten (können), nur weil eine Straßenbahnstation nebendran ist.

  • Im Ruhrgebiet könnte jeder darauf verzichten, mit dem Auto zu fahren! Wir sind hier nicht auf dem Land, sondern in der größten Städteregion Deutschlands. Ich habe dafür immer kein Verständnis, wenn die Leute in innerstädtischen Regionen ideologisch auf "Auto ist Freiheit" beharren und die Augen davor verschließen, in welcher Zeit und Weltlage wir leben. Da muss sich auch das Ruhrgebiet - genauer: die Bewohner, Pendler, arbeitende und freizeitende Bevölkerung - entscheiden und Stellung beziehen und Verantwortung übernehmen: mehr in Richtung Trump oder mehr in Richtung Thunberg.

    Wer im Ruhrgebiet wohnt und dennoch mit dem Auto zur Arbeit zur fährt, sollte aus meiner Sicht dann kein betroffenes Erschrecken zeigen über Flut im Ahrtail, Überflütung von Pakistan und Neuseeland, Dürre in Kalifornien, Brände in Australien und Brandenburg, schneelose Skigebiete und vertrockneten Rhein, abgeholzter Regenwald, 50 Grad über Tage im kommenden Sommer bei uns usw. Denn das ist so heuchlerisch!

    Also sollte man sich endlich entscheiden: Autos und Tiefgaragen mitten in Essen oder wirklich entschlossen gegen fossile Energie, gegen Putins Angriffskrieg, für unsere Kinder und Enkel!

  • Das ist nicht Sache der Verbraucher/Kunden, sondern der Politik/Unternehmen.

    Für mein Leben entscheide ich, ob ich 30-45 Minuten mit dem Auto innerhalb des Ruhrgebiets pendel, oder 1,5 Stunden mit dem ÖPNV. Für einen Weg. Da ist mir mein Leben doch näher als abstrakte Klimafolgen oder ähnliches. Meinen Kindern hilfts nämlich auch nicht, wenn ich sie nur eine Stunde am Tag sehe. Und solange bis der ÖPNV praktikabel ist, sind Parkplätze und Tiefgaragen nötig weil die Karren sonst überall rumstehen und Anwohner nerven.

  • Die Klimafolgen sind aber nicht abstrakt. Das Leiden an der Hitze erreicht auch dich. Und noch mehr deine Kinder. Und deine Kinder werden, wenn sie in deinem Alter sind, nicht mehr so leben können wie du, weil ganz unabstrakt die Lebensbedingungen sich verändert haben werden. Man kann natürlich immer hoffen, dass Politik/Unternehmen die Entscheidungen treffen, die Verbraucher/Kunden dazu zwingen und bewegen, bei der Lebensführung auch auf die kommenden Generationen mal Rücksicht zu nehmen.

    Man kann aber nicht NICHT entscheiden. Wenn du für dein Leben entscheidest, mit dem Auto statt mit ÖPNV zu fahren, entscheidest du dich damit auch gegen meine Lebensqualität und gegen die zukünftige Lebensqualität deiner Kinder. Als Klimaleugner lebt man durchaus bequemer. Ist ja erlaubt. Ich sagte ja nur: wer freie Fahrt für Autofahrer und besondere bevorzugte Rücksicht für Autofahrer selbst beim Bauen plädiert, sollte dann im Sommer nicht über die Hitze im Ruhrgebiet, über Brände in den Wäldern, über Hochwasser der Ruhr, vertrocknete Natur, Sturmschäden, Todesfälle usw. klagen - wenn man dafür doch schon in 45 min statt in 90 min bei der Arbeit sein kann (vorausgesetzt: kein Stau, kostenlose Parkplätze von der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt, autogerechte Städte, billige Bezinpreise für Sprit aus Russland, Saudi Arbabien und Katar). Frag mal deine Kinder in 20 Jahren, ob Sie für "Autofahren ist selbstbestimmtes Leben" auch wirklich Verständnis haben.


    Fazit: auch beim Bauen sollte der Klimawandel beachtet werden: beim Bau selbst, beim Stadtbau, beim Zusammenleben in einer Stadt. Sonst sind wir nicht besser als ein Regenwald abholzender Bolsonaro. Natürlich kann man es auch anders machen, mit Beton und Asphalt und Straßenbau. Dann aber braucht es Ehrlichkeit für diese Entscheidung und die Bereitschaft, die Verantwortung für die Folgen auch persönlich zu akzeptieren. Ich habe kein Verständnis, wenn Autofahrer an Tankstellen ihr Benzin einfüllen und dann zeitgleich über Putin klagen. Reden und Tun sollte schon in Verbindung gebracht werden! Also auch nicht Klimaschutz einfordern von Politik/Unternehmen/Bauträgern und im eigenen Leben sich selbst anders verhalten aus Bequemlichkeit und für 45 min auf Kosten der Gesellschaft.


    Von mir ist dazu alles gesagt, mehr braucht es jetzt von mir auch nicht mehr.