Band des Bundes, Spreebogenpark und Reichstag

  • Erweiterung Marie-Elisabeth-Lüders-Haus

    Bei Kaiserwetter heute Mittag festgehalten: Die Fenster sind an der Spreeseite eingesetzt. Nun fügt sich der Bau bereits nahtlos in den "Altbestand" ein.


    An der Rotunde könnte es auch mal weitergehen...


    Die von Kleist zuletzt erwähnten Abrissarbeiten sind beendet und das Grundstück vom Schutt befreit.

  • ^ Wie die Berliner Zeitung berichtet, kann der Erweiterungsbau nicht wie geplant im kommenden Jahr, sondern erst im Sommer 2016 an den Bundestag übergeben werden. Grund für diese Verzögerung ist nach Angaben des Bundesbauministeriums ein Einspruch gegen die Auftragsvergabe für die Errichtung der Baugrube. Hierdurch hätten sich die anschließenden Arbeiten über zwei Kälteperioden erstreckt statt über nur eine, wodurch der avisierte Übergabetermin nicht mehr zu halten ist.

  • Woran liegt es denn, dass etwa ein Einkaufszentrum sofort nach der Fertigstellung eröffnet werden kann aber bei diesem Erweiterungsbau noch eine mehrmonatige Inbetriebnahmephase erforderlich ist?

  • ^ Wenigstens der Kostenrahmen von rund 190 Millionen Euro für den Erweiterungsbau kann wohl eingehalten werden, wie die Berliner Zeitung gestern berichtete. Derweil sind am bestehenden Teil des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses nur knapp 10 Jahre nach dessen Fertigstellung schon erste größere Reparaturen erforderlich.

  • ^wundert mich gar nicht, "steter Tropfen höhlt den Stein" ist ebenso eine alte Weisheit, wie dass für Gebäude nichts wichtiger ist, als dass man sie möglichst trocken hält - insbesondere die Bausubstanz. Darum haben sich bei uns Bauweisen traditionell ergeben, die für die schnelllebige Wegwerfgesellschaft nur noch eine "Geschmacksfrage" sind (früher war es eine Überlebensfrage, dass ein Bauwerk, wenn mal es mal gebaut hat, dann erstmal "Ruhe gibt" und nicht noch weiteres Geld, Material und Muskelkraft von Mensch und Vieh bindet). Satteldächer mit überkragenden Dachstühlen (Niederschlag fließt rasch und zuverlässig ab und wird durch simple Dachrinnen auch zuverlässig von der Fassade ferngehalten), Gauben statt einfach flache Glasfenster (Hagel, Undichtigkeiten, Sonnenhitze im Sommer,..) und natürlich Verputzung der tragenden Mauer, in Gefilden mit härterem Klima sogar zusätzliche Verblendungen (zB mit Holz im Alpenraum).


    Was macht die sogenannte moderne Architektur? Exponiert die Bausubstanz als "Sichtbeton" noch ganz besonders. Auch so auskragende Dachteile aus tonnenschwerem Beton, die auf einigen hohen Säulchen ruhen (die ihrerseits statisch anspruchsvoll sind), mit freischwebenden Ecken, sind natürlich eine bautechnische Schwachstelle. Man kann in Berlin/Brandenburg halt nicht so wie an der Costa del Sol bauen. Und auch der noch so aufwändig eingefärbte Sichtbeton sieht nach wenigen Jahren scheußlich verwittert aus (diese typischen, schwarzbraunen, vertikalen Schlieren, wo man genau sieht wo das Niederschlagswasser dann langsam an der Wand heruntergelaufen ist, wieder und wieder, gemischt mit der Luftverschmutzung erhält Sichtbeton auf diese Weise einen ungewollten "Anstrich").


    Ich finde sehr bedauerlich, dass man sich nicht an der Natursteinbauweise des Reichstages ein Beispiel genommen hat. Sichtbeton sieht halt nur neu und "clean" gut aus (sofern man ihn überhaupt mag), Naturstein sieht erst durch "Patina" richtig gut aus. Hätten ja keine Schnörkel sein müssen, mir geht es nur um das Material nicht um die Form. Es hätte auch eine vorteilhaftere Ensemblewirkung entfaltet (so wie zB in Washington DC Weißes Haus und Capitol sowie die ganzen Denkmäler, der Obelisk usw. alle in weißer Farbe und mit viel Naturstein gehalten sind und dadurch, trotz ihrer verstreutheit, ein augenfälliges "Staatsensemble" bilden). Es hätte auch dem tragenden Stahlbeton gut getan, von Natursteinverblendungen vor Wind und Wetter geschützt zu sein.


    Aber der Steuerzahler hats ja. :cool:

  • ^ Wenn man den Artikel liest, erfährt man, dass es sich bei den "erste größere Reparaturen" lediglich um Austausch zweier große Scheiben handelt, die aufgrund einer erhöhten Durchbiegung der Tragkonstruktion gebrochen waren. Vier weitere Glasscheiben sollen noch in diesem Frühjahr ausgetauscht werden.


    Das ist zwar ärgerlich, aber sicher kein Drama.

  • Seit bekannt gegeben wurde, dass die Übergabe erst in 2016 stattfindet, hat man den Eindruck, die atmen alle erstmal tief durch bevor sie wieder weitermachen....
    So richtig vorwärts geht das nicht so




    Wobei man schon sagen muss, dass ich das MEH schon für sehr gelungen halte, wenn's denn mal fertig werden sollte




    Bildquelle: Theseus532

  • Es gibt mal wieder Neugkeiten zum geplanten BIZ am Bundestag (zuletzt hier und hier). Wie die Berliner Zeitung berichtet soll dieses nun am Standort des Berlin Pavillions entstehen. Dort erfolge die Sicherheitskontrolle. Danach gelänge man unter der Scheidemannstraße und dem Platz der Republik hindurch bis vor die Freitreppe des Reichstagsgebäudes.
    Die Bau- und Raumkommission des Bundestags wolle am Mittwoch über den Vorschlag beraten.
    Die hässlichen Container für die Sicherheitskontrolle vorm Reichstag würden somit verschwinden. Das wird aber auch mal Zeit.

  • Tolle Neuigkeiten! Was ich aber nicht verstehe: Im Artikel heißt es das zunächst der Platz der Republik für einen unterirdischen Bau erwogen wurde, dies an dieser Stelle jedoch zu teuer und aufwendig geworden wäre da in der Nähe zum Reichstagsgebäude mehrere unterirdische Verkehrsbauwerke verlaufen. Aber was ist da jetzt beim Berlin Pavillon anders? Die verlaufen da doch auch und "trennen" den Pavillon vom RT?

  • Das wird ja immer absurder.
    Am Ende haben wir dann sowas wie den Kulissentunnel der Staatsoper und Kosten in mehrfacher Millionenhöhe.
    Der Bundestag besetzt schon 22 Gebäude in der Innenstadt, warum ist es da nicht möglich, die Sicherheitskontrolle im Reichstagsgebäude selbst zu machen? Wenn jemand einen medienwirksamen Anschlag mit viel TNT verüben will, kann er den auf dem Alex viel einfacher machen. einem Schüler kann man das Taschenmesser auch im RT abnehmen.

  • Es wird in der Tat ein wenig konfus. Die Neubauten um den Reichstag herum sind alle mit diesem durch unterirdische Tunnel verbunden. Es gibt richtige unterirdische Erschließungsstraßen.


    Man könnte also eine ansprechende Eingangsarchitektur auf der Fläche des Bürgerforums errichten und diese dann mit Tunneln oder Laufbändern unterirdisch über das Paul-Löbe-Haus dem Reichstag zuführen, zumal die neuen Gebäude ja auch besichtigt werden können.

  • Das wird ja immer absurder.
    Am Ende haben wir dann sowas wie den Kulissentunnel der Staatsoper und Kosten in mehrfacher Millionenhöhe.


    ...verbunden mit einer Art "Tränenpalast". :nono:




    ...warum ist es da nicht möglich, die Sicherheitskontrolle im Reichstagsgebäude selbst zu machen? Wenn jemand einen medienwirksamen Anschlag mit viel TNT verüben will, kann er den auf dem Alex viel einfacher machen. einem Schüler kann man das Taschenmesser auch im RT abnehmen.


    Das sehe ich genauso. :daumen:



    [Zitat BZ - Anfang]
    Das Land Berlin wollte jedoch kein oberirdisches Gebäude in der Sichtachse auf den Reichstag errichten lassen.
    [Zitat BZ - Ende]


    Und wie muß man sich dann den Tunnelausgang vor der Freitreppe des Reichstages eigentlich vorstellen, wo doch der freie Blick auf das Gebäude nicht verdeckt werden soll? :confused:


    Anstatt den total verschandelten Platz der Republik endlich mal angemessen zu gestalten (meinetwegen mit einem repräsentativen Einheitsdenkmal) wird dem Reichstag nun wahrscheinlich ein "schön" zweckmäßiger Tunnelausgang vor die Nase (äähh Freitreppe) gesetzt. :Nieder:




    Gruß, Jockel HB

  • Na ja, ein Tunnelausgang muss ja nicht zwangsläufig überdacht sein, siehe Siegessäule.
    Was würde denn mit dem Berlin-Pavillon passieren, würde der ersatzlos gestrichen oder in den neuen Bau integriert? Wie soll der Tunnel gebaut werden: in offener Bauweise -> Scheidemannstrasse 2 Jahre gesperrt oder im Schildvortrieb? (Bärlinde wäre dann ja voraussichtlich wieder in der Nähe, könnte ja gleich weiterbohren;-)


    Vielleicht überdenkt man ja auch mal grundsätzlich die Notwendigkeit der Kuppel. Warum eigentlich soll der Steuerzahler das kostenlose Vergnügen der Touristen finanzieren? Die meisten laufen doch da nur wegen der Aussicht hoch und interessieren sich nicht für den Bundestag an sich.
    Wenn man nur 5 € Eintritt verlangen würde, hätte man nicht mehr mit so einem Ansturm zu kämpfen und hätte gleichzeitig die Kosten wieder drin.

  • ^ Das sind doch sehr gute Nachrichten. Hoffentlich wird etwas daraus. Der Pavillon kommt weg, stattdessen wird das BIZ mit Sicherheitsschleuse errichtet und ein Besuchertunnel zum Reichstag. Die rundum sinnvollste Lösung, meiner Meinung nach. Ich verstehe die Kritik nicht.


    Der Bundestag möchte dieses Zentrum, das finde ich auch sehr sinnvoll. Außerdem ist es klar, dass die Schleuse natürlich nicht im Reichstagsgebäude sein kann, da man logischerweise mit Waffen oder Sprengstoff bis in die Schleuse kommt. Dass das Land Berlin einen Bau direkt vor dem Reichstag verhindert hat, begrüße ich sehr, denn das wäre hanebüchen geworden.


    Hoffentlich nimmt man sich endlich auch den Grünflächen und der Straßenführung im Spreebogen an.

  • Na ja, ein Tunnelausgang muss ja nicht zwangsläufig überdacht sein, siehe Siegessäule.


    Aber vom Tunnelausgang zur Freitreppe (einschließlich selbiger) des Reichtages bräuchte es sicherlich einen abgesperrten Sicherheitsbereich.


    Mit Tunnelausgang vor und nicht im Reichstag wird es immer/weiterhin wie ein Provisorium (z.B aufgestellte Absperrgitter) aussehen.


    P.S.: Grundsätzlich begrüße ich ein BIZ.




    Gruß, Jockel HB

  • stimmt. wenn schon tunnel, dann sollte er gleich im haus enden, direkt vor dem Fahrstuhl nach oben, der dann nach unten zu verlängern wäre.
    wird bestimmt nicht billig....


    Und das Alles nur wegen Al Quaida und IS...... oder vor wem man sonst noch Angst hat.

  • ^Den Plan finde ich soweit o.k., aber wenn man die übliche Kostensteigerung um das sagen wir mal Dreifache einrechnet, dann wird es mit 450 Mio schon etwas teuer. ;)

  • Wie die Berliner Zeitung berichtet, hat die Bau- und Raumkommission des Bundestags am Mittwoch zusammen mit der Inneren Kommission den Bau des BIZs am Standort des Berlin Pavillions empfohlen.
    Wie das mit dem Tunnel funktionieren soll wolle man nun ausführlich untersuchen lassen.
    Manch Politiker befürchtet jedoch deutliche Kostensteigerungen.