The Franz | Berlin Friedrichshain (in Bau)

  • Mal eine schnelle, nicht ganz saubere Bearbeitung, aber ich denke etwas Höhenvarianz hätte dem ganzen seine Klobigkeit genommen und diese Monotonie aufgebrochen.

    Danke für die Arbeit, aber der Anschluss an den 50er-Jahre-Bestand bleibt auch hier ungenügend.


    Aber gut, ich bin bei denen die froh sind, dass an der Ecke überhaupt mal was passiert - für mich nur leider mit einem falschen Gesamtpaket.

  • Ich finde den Bau gar nicht so unpassend wie manche hier. Sollte er bezüglich Material so qualitätsvoll realisiert werden wie auf den Visualisierungen angekündigt, dann passt er doch sehr gut in die Gegend südlich der KMA. Wer hätte denn vor Jahren schon gedacht, dass in Friedrichshain-West die Lücken mal so hochwertig für Wohnzwecke geschlossen werden? Und das eingekeilt zwischen Plattenriegeln, von "schöner Aussicht" kann also nach Süden und Osten nicht gerade gesprochen werden. Eine Überleitung zur Höhe der Plattenzeilen hätte seinen Reiz gehabt, ich gehe aber hier vom Zwang des Bebauungsplanes aus.

    Insgesamt wird in der Gegend jedoch schon länger in diese Richtung investiert, zudem mit ganz unterschiedlichen städtebaulichen Herangehensweisen.

    Der von Gullotta Architekten luxussanierte Plattenbau an der Andreasstraße und sein Wohnhaus in hellem Klinker an der Singerstraße machten den Anfang. Tchobans Königstadtquartier ist zu nennen, zwischen Landsberger und Pufendorfer entsteht ein ganzes "Pandion"-Gebiet. Zudem hält auch der WBM-Bau an der alten Mälzerei ein gewisses Niveau. Krautstraße 30 steht in den Startlöchern.

    Gerade durch die Prägung durch die Plattenzeilen ist jede Nachverdichtung für den Architekten doch eine Herausforderung, erfordert doch jeder Baugrund eine eigene Herangehensweise. Friedrichshain hat ja den Luxus, dass die andere Hälfte in geschlossener Blockbauweise besteht.

  • ^ Es ist, wie gesagt, der in den letzten Jahren etablierte Standardstil für die (sehr) gehobene Mittelklasse. Eine Freundin sagt immer, das sehe aus wie Ferien-Wohnanlagen, aber ich kann eigentlich gut damit leben.


    Was mich hier stört, ist allein die Blindheit gegenüber dem 50er-Jahre-Block – der kommt zwar nicht an die Eleganz und Qualität der 20er-Jahre-Siedlungen heran, ist aber um Längen besser als alles, was die DDR später in der Gegend gemacht hat. Da es sich bei dem Neubau um das direkte Pendant handelt, hätte man die Formensprache in irgendeiner Form aufnehmen müssen, um einen stimmigen Gesamteindruck hinzubekommen.

  • Also, wenn ich mir vorstelle, dort mit dem unverbaubaren Blick auf den 7. bis 9. Stock des gegenüber liegenden Plattenbaus zu wohnen, dann kommt keine Begeisterung auf! :/:|

  • Für die Leute im Plattenbau dafür wahrscheinlich schon, wenn sie aus dem Fenster gucken und mal was die Monotonie sprengt. Zumindest ein Schritt in die richtige Richtung. Irgendwann werden ja auch die Plattenbauten mal fallen (müssen). Langfristig gesehen haut das schon hin.

  • Irgendwann werden ja auch die Plattenbauten mal fallen (müssen).

    Wenn du schon so um eine Reaktion bettelst, will ich mich dem mal hingeben: natürlich werden diese Plattenbauten nicht fallen! Warum auch? Werden eines Tages keine Wohnungen mehr gebraucht? Leben wir dann alle in unseren Büros? Diese Plattenbauten werden gebraucht und deshalb bestehen bleiben, verlass dich drauf.

  • Das denke ich zwar auch. Aber verhunzt ist die Gegend dadurch leider auch nachhaltig.


    Die Platten stehen einfach geistlos rum und führen zu einer mangelnden Dichte in diesem Bereich.


    Ich würde mir einen Masterplan zur Heilung des geschundenen Städtebaus unter Erhalt der meisten Plattenbauten dort wünschen. Aber so etwas bekommt Berlin ja noch nichtmal im historischen Zentrum auf der Fischerinsel hin.

  • Wenn du schon so um eine Reaktion bettelst, will ich mich dem mal hingeben: natürlich werden diese Plattenbauten nicht fallen! Warum auch? Werden eines Tages keine Wohnungen mehr gebraucht? Leben wir dann alle in unseren Büros? Diese Plattenbauten werden gebraucht und deshalb bestehen bleiben, verlass dich drauf.


    Warum soll man Bausubstanz denn bitte nicht ersetzen koennen? Natuerlich werden die Tuerme irgendwann abgerissen und ersetzt.

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  • ^ Warum sollte man es auch "schaffen", ein gut gehendes, renommiertes Hotel in der Potsdamer Innenstadt abzureißen? Der Besitzer hat kein Interesse daran. Und das "Stadtschloss" ist ein Neubau, wie Sie vermutlich wissen.


    Was dieses Projekt betrifft: Sie wünschen sich, aus Kölner Ferne, den Abriss des Wohnraums für tausende Leute, damit Neubauten, die Sie vermutlich nie zu Gesicht bekommen, in einem hübscheren Umfeld stehen. Können Sie das rechtfertigen?

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  • Dass Sie die ausbleibende Aussicht auf einen Abriss als "nicht gerade so optimistisch" bezeichnen hat Architektenkind nicht herbeigeredet - das ist Ihr O-Ton.


    Den Verlust der eigenen zentralen Wohnung in einer Stadt, in welcher innerstädtisches Wohnen unterhalt einer gewissen Preisklasse weniger und weniger möglich ist, würde ich auch nicht undbedingt als irgendeine Veränderung bezeichnen...

  • Die Plattenbauten werden irgendwann wegfallen, der dortige Wohnraum aber nicht (oder nur temporär). Ob das ganze dann noch so unverhältnismäßig günstig ist wie die heute bestehenden Mietverträge ist dann zu sehen, bei der Politik massiver Wohlstandstransfers und staatlicher Eingriffe würde ich nicht darauf wetten dass es zwangsläufig für die dann noch verbliebenen günstigen Mieter teurer wird. Das ständige Totschlagargument günstiger Wohnraum müsse erhalten werden ist eine Scheindebatte, es geht hier den meisten beteiligten um den Erhalt der Platten, nicht des Wohnraums. Wohnraum kann man dort sogar massiv vervielfachen indem man in die Höhe baut, den Anwohnern könnten sogar schönere moderne Wohnungen geschaffen werden.


    Die Plattenbauten sind nichts was die Stadt auf Dauer erhalten werden muss (oder will). Das ist auch gut so und bitter notwendig. Die Betonung liegt hier aber immer auf einem längeren Zeitraum, stand heute sind die Platten unantastbar, auf Dauer aber unhaltbar.


    Der Zeitraum für eine solche Veränderung dürfte so lang sein dass wir hier eher von einem halben Jahrhundert oder mehr sprechen, es sei denn die Platten stellen sich irgendwann aus welche Gründen auch immer als nicht bezahlbar sanierbar heraus, wovon ich kaum ausgehe.


    Die Plattenbauten sind für mich persönlich eine städtebauliche Zumutung und künstlerisch wertlos. Dennoch ist es faktisch nicht richtig dass eine Forderung diese städtebaulichen massiven Fehler zu korrigieren immer mit der Forderung die dort Wohnenden zu verdrängen einhergeht. Eine bedauerliche Unart hier seltener die städtebaulichen Argumente auf(/an)zugreifen.

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  • nach fast einem halben jahr wirds mal wieder zeit für ein kleines update. und wie man sieht, es hat sich einiges getan und es geht nach oben :)



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    das foto ist von mir



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