Deutz | Neubau LVR-Hochhaus (73m) [Abbruchphase]

  • Anders als im Artikel beschrieben, liegt der LVM-Turm gar nicht in der Pufferzone der Unesco.


    http://whc.unesco.org/document/102472


    Man könnte hier also theoretisch auch einen 250 Meter hohen Turm hinstellen.
    Mit Blick auf die beiden schon bestehenden 100m Türme am Rheinufer, wäre es sogar sinnvoll hier einen dritten Turm von circa 120m Höhe zu errichten, um der rechtsrheinischen Skyline etwas mehr Profil zu verleihen.


    Ich habe diese Schutzzone sowieso nie verstanden. Die ursprünglichen Planungen für die Messecity waren deutlich besser als die jetzigen...


    http://www.jswd-architekten.de…ls2/20690410694073807.jpg


    ... und hätten der Schäl Sick endlich einen eigenständigen, selbstbewussten Auftritt verschafft.
    Der Rhein reicht als natürliche Schutzzone für den Dom völlig aus; und abgesehen davon, reicht der Hochhauspuffer im Westen sogar nur bis zur Nord-Süd-Fahrt.


    Da fragt man sich wirklich, was das für einen Sinn haben soll?


    Nach dem Deutzer Feld fiel hier zum zweiten Mal eine sehr gute Planung einer weniger guten Planung zum Opfer.

  • ^ Fertige Pläne für einen 110 m hohen Büroturm (neben dem Bahnhof) von Helmut Jahn gab es bereits 2004. Dieser wurde wg. den Unesco-Bedenken nicht umgesetzt.
    http://alt.koelnarchitektur.de…/de/home/aktuell/1087.htm
    Wenn der städtebauliche Entwurf mit den Hochhäusern im Bereich des Bahnhofs Messe-Deutz umgesetzt worden wäre, hätte Deutz die Chance gehabt, eine zweite - neue - Innenstadt von Köln zu werden:
    http://alt.koelnarchitektur.de…opup.php?id=6647&size=640
    http://alt.koelnarchitektur.de…opup.php?id=5437&size=640
    http://alt.koelnarchitektur.de…pup.php?id=13098&size=640

  • Jetzt gibt es auch einen Bericht im Kölner-Stadt-Anzeiger:


    http://www.ksta.de/koeln/ottop…of,15187530,30980046.html


    Im vorauseilenden Gehorsam setzt man die Höhe nur bei 60m an, so will man die Unesco von Anfang an besänftigen.
    Schade, ich glaube da hätte man mehr herausholen können.


    Interessant: Es ist bereits das dritte Hochhaus, das innerhalb kurzer Zeit in Köln niedergelegt wird.
    Woanders werden überall Hochäuser gebaut. :confused:
    Immerhin wird es durch ein neues ersetzt, was mich auf einen großen Wurf hoffen lässt.

  • D.T.68
    Hier bin ich heilfroh über den Einspruch der Unesco.
    Selbst, wenn die Einzelgebäude hier eine Qualität bekommen hätten - dass hier städtebaulich und stadträumlich eine Qualität geschaffen worden wäre, kann ich vielleicht in der Fernsicht erkennen (siehe Frankfurt).
    Und selbst da glaube ich, dass diese Qualität nur aus ausgewählten Perspektiven bestanden hätte, aus anderen wäre es eher zerstörerisch gewesen.

  • ^
    Im Grunde ist es doch genau umgekehrt: Die städtebaulich stiefmütterliche Behandlung der rechten Rheinseite war zerstörerisch und hat aus ihr ein ungeordnetes von Schnellstraßen zerschnittenes Gebilde werden lassen.
    Die einflussreichen Bürger der Stadt lebten immer auf der linken Rheinseite und sahen in der rechten Rheinseite immer eine Art Abstellkammer.


    Römerzeit: Links Römer, rechts Germanen


    Mittelalter: Links die mächtigen Katholiken, rechts die verbannten Protestanten (Alternative: Scheiterhaufen)


    Industrialisierung: Links schlossartige Bürgerhäuser, rechts rauchende Fabriken.


    Die einstmals schönen und reichen Städte Mülheim und Porz ließ man nach der Eingemeindung verkommen.
    Das hier die Crème de la Crème der europäischen Autoindustrie ihre beruflichen Wurzeln hatte
    (zB. Otto, Maybach, Daimler, Bosch, Bugatti ) weiß selbst in Köln kaum jemand, während auf der linken Rheinseite jede römische Glasscherbe abgefeiert wird.


    Komischerweise hat sich an dieser Haltung bis heute nicht wirklich was geändert.
    Das man eine städtebauliche Großchance wie das Deutzer Feld mit Parkhäusern und Baumarkt zupflastert, wäre auf der linken Rheinseite undenkbar.


    Was die rechte Rheinseite braucht ist ein eigenständiger, moderner und prägnanter Auftritt - ein echter Mittelpunkt, der ein architektonisches Gleichgewicht zum klassischen Köln mit Dom und Altstadt schafft.
    Dazu gehört ein richtiger Eyecatcher, ein Blickfang der die Aufmerksamkeit auch mal rüber lenkt. Mit 60 Meter Häusern kriegt man das nicht hin.
    Die ursprünglichen Planungen für die Messecity wären genau das richtige gewesen.


    Jetzt hat man mit dem LVR-Turm nochmal die Chance ein in Form und Höhe angemessenes Ausrufungszeichen zu setzen. Ich bin sicher, 100 - 120 Meter wären auch mit der Unesco drin, weil das Gebäude eben nicht in der Schutzzone liegt.

  • Ich habe dem Stadtplanungsamt wieder eine Email geschrieben und um eine Stellungnahme zur geplanten Höhe von 60m gebeten.
    Auf die Antwort bin ich gespannt.


    Ich sehe es genauso wie tieko. Ein ansprechender Highrise würde mir an der Stelle gut gefallen und Deutz entscheidend profilieren.


    Die Einwände der UNESCO 2005, durch die Köln wirtschaftlich sicherlich nicht profitiert hat, konnte ich damals nicht nachvollziehen.
    Wäre schade, wenn man sich auch diesmal die Möglichkeit nehmen ließe.

  • Ich habe ein Stea-Ratsmitglied auf die Situation aufmerksam gemacht und er hat gestern Dezernent Höing darüber informiert. Die Entscheidung über den Bau soll im Stea jetzt kommenden Dienstag fallen. Ich denke es wird bei 60m bleiben, da der Mut für mehr bei den Entscheidungsträgern nicht vorhanden sein wird. Trotz allem wäre es wahrscheinlich ein Verbesserung für den Standort.

  • Hallo beisammen,


    schön ist, dass der Parkplatz überbaut wird und wenn dann das Gelände gegenüber der Constatinhöfe bebaut wird, hat die breite Straße angemessene Gegenüber. Das wird gut .


    Mit den hier im Forum immer wieder vertretenen Meinung, dass dort dringend ein Hochhaus hingehöre, kann ich mich gar nicht anfreunden. Dazu muss man die Gegend kennen. Der Riegel LVR, Jugendherberge und Finanzamt schirmt Deutz von der großen Autotrasse ab. Dahinter direkt an der Siegestraße beginnt Alt-Deutz, ein Wohnstadtteil mit kleinteiliger und zumeist nur 4-stöckiger Bebauung. Ein Hochhaus wäre dort absolut fehl am Platz.


    Auch sehe ich in Hochhäusern keine Qualität an sich. Zwar mag die rechte Rheinseite lange vernachlässigt worden sein und hatte eine Vielzahl an Funktionen zu erbringen, die die linke Rheinseite nicht haben wollte, aber dann sollte man doch nicht schon wieder den gleichen Fehler machen und hier absolut unpassende Hochhäuser hinbauen.

  • ^
    Wieso denn unpassend?


    Mir geht es darum, dass das LVR-Hochhaus mit den beiden anderen Türmen ein spannungsreiches Cluster bildet; aber dafür sind 60 Meter definitiv zu wenig.
    Schon 85 Meter würden ausreichen, um aus dem Duo ein ansehnliches Trio zu machen, 110-120 Meter wären optimal.
    Die Silhouette von Deutz würde dadurch stark gewinnen.

  • ^
    Es ist ein Weg von der Silhouette her zu denken und hier sich Kontraste und Spannung zu wünschen, wobei oftmals sich solche Spannungen auch stark abnutzen und dann einfach unpassend wirken. Ein anderer Weg ist es vom Viertel aus zu denken und von den dort herrschenden Strukuren. Genau dort wo der Turm geplant ist, beginnt wie bereits gesagt, Alt-Deutz. Der Turm würde das Viertel erdrücken und einengen. Da ist ein harmonischen Stadtbild weit wichtiger um den Standort zu stärken. Die beiden vorhandenen Türme stehen in Rheinnähe und sind unabhängig von der Bebauung von Deutz. Möglicherweise hätte ja tatsächlich in der Messe-City Hochhäuser Sinn gemacht, dort gibt es keine Strukturen, die dadurch zerstört hätten werden können.

  • ^
    Wenn da jetzt anstatt des LVR-Turms ein toller Gründerzeitblock gestanden hätte, könnte ich das mit den zerstörten Strukturen schon nachvollziehen.
    Aber hier würde bloß ein langweiliger kleiner Turm durch einen höheren interessanten Turm ersetzt werden und der könnte zum gewachsenen Viertel einen spannenden Kontrast bilden.


    Mir gefällt zum Beispiel der Blick vom Friesenwall zum Kölnturm sehr gut.


    http://in1.bilderbuch-koeln.de…cab287622_600x450xcr.jpeg


    Um zu verdeutlichen wie ich mir die Deutzer Silhouette vorstelle, habe ich mal etwas am Rechner gespielt.



    Bild:tieko


    Wenn man sich das jetzt noch als architektonisch anspruchsvolles Hochhaus vorstellt, könnte dieses Trio ein starkes Statement für die rechte Rheinseite sein.

  • höhe

    kann ich tieko nur recht geben - die frage ist hier wahrscheinlich : wieviel meter in die höhe der lvr braucht und wie sich das mit den kosten rechnet. wenn man bedenkt, dass jetzt bald der köln triangel leer steht... erstmal. für die skyline von deutz wäre der hochpunkt zw. kölnturm und lanxess wie bei tieko dargestellt wirklich reizvoll. wäre lustig, wenn das so käme, weil deutz eigentlich ein total kleinteilger, gemütlicher stadtteil mit relativ viel alter bausubstanz ist - und dann aber von der anderen seite erstmal ganz anders wirken würde, als er tatsächlich ist.

  • Cologne68


    Wenn ich das richtig deute, hatte Deine Initiative Erfolg; das Hochhaus soll jetzt 70m hoch werden - Gratuliere!


    http://www.rundschau-online.de…en,15185496,31017292.html


    Offenbar soll an der östlichen Seite noch ein 60m hoher Turm enstehen; so hätte man am Otto Platz:


    60m im Osten, 70m im Süden und 103m im Westen.


    Das hört sich schon ganz ordentlich an, aber ich glaube 80m im Süden wären noch deutlich besser.


    1. Liegt man mit 80m genau zwischen 60 und 100m, und der LVR-Turm liegt ja auch, wenn man aus dem Bahnhof tritt, genau zwischen diesen beiden Türmen.


    2. 80m wären auch in Bezug auf das Rheinpanorama deutlich vorteilhafter. LVR-Turm, Lanxess Tower und der Triangle-Turm würden als Trio eine kleine Skyline bilden.


    3. Die Baumasse könnte besser verteilt werden, der Turm würde schlanker werden.


    Aber immerhin ist das jetzt schon eine Verbesserung.

  • Davon habe ich schon vor Jahren geträumt. Auf der "Altstadtseite" der Dom als beeindruckender Monolith und auf Deutzer Seite eine kleine Skyline mit 5 oder 6 Hochhäusern. Quasi einen zukunftsgerichteten und einen bewahrenden Teil der Stadt. Es hätte damals schon mehr Sinn für mich gemacht, städtebaulich und wirkungstechnisch das Medienhochhaus nicht an irgendeinen See am Rand sondern nach Deutz zu bauen.
    Ich muss Tietko Recht geben, dass 10 bis 20 Meter höher besser wären, sowohl der städtebaulichen Wirkung wegen, als auch architektonisch, da der Turm dann nicht so gedrungen wirkt. Vllt kann man da eine Petition einreichen oder ähnliches.
    Vielen Dank für die von dir gemachte Visu Tietko

  • Ich schließe mich den Vorrednern an. Ich halte hier 80 m - 90 m für das richtige Maß. Vor allem, damit das neue Hochhaus nicht ein "breiter" Riegel wird, der nun die Sicht auf den Dom mehr versperrt, als ein schlankes, höheres Gebäude.


    Alles in allem sind aber auch 70 m besser als 60 m. Im gesamtem ergibt sich dann eine "kleine" rechtsrheinische Skyline mit 103 m Kölntriangle, 95 m Lanxessturm, 70 m LVR-Turm und 60 m neues Gebäude östlich Deutzer Bahnhof!


    Im näheren Umfeld könnte man auch noch 85 m Messeturm und zwei neu errichtet 60 m hohe geplante Gebäude in der Messe City dazurechnen.

  • Unglaublich, dass man das bei der Planung nicht noch einmal genauestens beachtet hat, danke Cologne68!


    tieko  Taddel,
    Woher habt ihr die Information von einem zusätzlichen 60 Meter hohen Hochhaus östlich des Bahnhofs?

  • ^
    Das ist das Gelände wo vor Jahren schon mal der Cologne One Tower geplant wurde und aufgrund der Unesco Diskussionen wieder verworfen wurde. Vor der Realisierung möchte die Stadt zunächst die Entwicklung der Messecity abwarten.

    Einmal editiert, zuletzt von Cologne68 ()

  • Schon merkwürdig, kaum haben die Politiker festgestellt, dass sie einen Fehler gemacht haben (PDF der Pufferzone übersehen), machen sie schon wieder den nächsten.
    Mit ein paar Anrufen wird die Gebäudehöhe einfach auf 70m erhöht, ohne sich wirklich zu überlegen, ob das nun die richtige Höhe ist (Ist sie nicht! - die liegt eher bei 80 -85 Meter).
    Eigentlich wäre jetzt der Zeitpunkt gekommen, noch mal kurz Luft zu holen, sich mit ein paar Experten zusammenzusetzen und die ideale Höhe anhand von neuen Visualisierungen und Untersuchungen festzulegen.
    Jetzt hat man ja viel mehr Spielraum.
    Nun kommt aber die Sommerpause und man will das Ding unbedingt noch vorher durch den Rat beschließen lassen.
    Die Folge: An einer städtebaulich sehr wichtigen Stelle in der Stadt wird ein Schnellschuss geplant mit dem die Bürger dann Jahrzehnte leben müssen.


    Das dürften ungefähr die Ausmaße des neuen Turms (70m) sein:



    Bild: tieko


    Da kommen irgendwann noch 4 weitere kleinere Türme am Otto-Platz und in der Messe City dazu.
    Der LVR-Turm ist aus meiner Sicht zu niedrig, um von den beiden hohen Türmen am Rhein zu den kleineren 4 Türmen
    überzuleiten. Der Bruch ist zu groß. Der LVR-Turm braucht 80-85 Meter, damit das ganze harmonisch wirkt.
    80-85 Meter lassen auch mehr Spielraum für eine expressive Gestaltung.

    11 Mal editiert, zuletzt von tieko ()

  • LVR-Hochhaus

    http://www.ksta.de/koeln/-sote…en,15187530,31063504.html


    Neuigkeiten zum geplanten Neubau des LVR.
    Über den KStA kann ich mich aufregen. Sowohl die Überschrift ist in der Formulierung nicht einwandfrei als auch die darauffolgende Kurzfassung stimmt nicht mit den Angaben im Text überein.
    1. Die 70 m sind anscheinend immer noch nicht in Stein gemeißelt.
    2. Der Turm steht nicht in der Schutzzone.


    Es ist ganz erfreulich, dass auch die Architekten etwas freiere Hand haben bezüglich der Höhe. Vielleicht kann man 80 m herauskitzeln.