Bauprojekte Rummelsburger Bucht (Lichtenberg)

  • Ich persönlich freue mich auf Coral World. Mag der eine dies als Ausgeburt der kapitalistischen Hölle sehen, ich finde solche Attraktionen machen Berlin lebenswert und interessant. Außerdem bringt es neben der reinen Wohnbebauung der Rummelsburger Bucht auch etwas für alle mit. Ich würde mir allerdings tatsächlich auch etwas mehr Infos dazu wünschen: Wie genau wird das alles aussehen? Was genau wird angeboten? Einfach nur ein Aquarium? Welche Lebewesen werden dort sein?

  • Kapitalismushölle nicht, aber was das denn Berlin Lebenswerter?! Völlig Realitätsfern ist dieses Projekt. In erster Hinsicht werden dort Touristen hingehen, juhu eine neue Attraktion, die unserer Stadt weiterhilft. Ja, zum Tourismus, aber nicht allein zum Bespaßung. Obwohl, mit wäre eine Renaturierung vom Spreepark auch nebenbei lieber gewesen, aber auch so etwas ist ja nicht erwünscht, weil Entertainment muss ja im Vordergrund stehen und darf ja auch nichts kosten, außer Steuergelder für so etwas wo anderswo Geld fehlt.


    Bitte nicht böse sein, aber wir brauchen mehr Fokus auf's Wesentliche und ich zitiere hier um Gottes Willen keine Partei, weil die es auch nicht ernst gemeint hat, außer der üblichen Großkotzigkeit.


    Habt alle einen tollen Sonntag!! :)

  • Naja, potentiell alles für Touristen ist auch für Berliner ein Teil des Lebenswerts. Ich interessiere mich auch nicht nur für die Bäckerei um die Ecke, sondern besuche regelmäßig die Berliner Museen (gerne auch mit meinen Gästen/Touristen) und genieße die zahlreichen Attraktionen, vom Zoo bis zur Oper.


    Wer das nicht tut, kann eigentlich auch nach Brandenburg ziehen. Ich verstehe sowieso nicht warum sich so viel an die Stadt krallen. Wenn ich das Angebot nicht nutze, warum sollte ich dann die teuren Mieten/Kaufpreis in Kauf nehmen?

  • Naja also mir (und sicher vielen anderen Einheimischen) war da Rummels Bucht lieber als das Aquarium, in das man vielleicht einmal alle paar Jahre geht.

    Klar, der Holzmarkt zeigt, dass so eine Nutzung auch mit Neubau möglich ist, aber das ist doch eher die extreme Ausnahme.

  • Von mir aus hätt man son Aquarium auch mitten auf die „Flaniermeile“ Friedrichstraße stellen können - son fischbuffet auf der Straße hatte ja schon unweit seinen Probelauf - und die Friedrichstraße hätte abseits der hochwertigen Sitzgelegenheiten aus Latten zwischen Blumenkübeln und Schaufensterlanglaufstrecke einen echten Flaniergrund- sonst glaub ich dass da nur noch n 500m langes Bällebad zwischen der abgehängten überwiegend planerisch und baul. verantworteten, Langeweile, funktionieren könnte.


    Ich pers denke die Entwicklung in der Rummelsburger Bucht kann dieses Coral World als belebenden Anker gut gebrauchen - die konzentrierte Vielfalt aus Gastronomie, Museum und Ziel-Attraktion stärkt und diversifiziert m.M das Quartiersgefüge dort und trägt Möglw. mit dazu bei, dass in dieser Gegend der urbane, Begegnungsraum seinen Fuß in die Tür bekommt.


    Das nahegelegene Ostkreutz

    bietet verkehrstechnisch eine hervorragende Anbindung und der bisher wirksam verödende Walleffekt durch die Hochgelegene S-Bahnführung bekommt einen dem widersprechenden, vitalisierenden Counterpart.


    Sonst gibt’s da ja wenig Grund diesen Ort als Stadtbereich überhaupt auf dem Zettel zu haben.

    Schon mit und

    hinter der unvorteilhaften Baul. Situation des riegelhaften, übermächtigen HUB von Leibinger an der Kynaststrasse macht sich überwiegend Büro und Apartmentnutzung breit, die Stadt als urbaner Raum wird mit diesem Transatlantikdampfer n.m.E. Bisher eher gecancelt und neutralisiert.


    Der Howoge fällt zu, im Hinterland wenigstens etwas Erdgeschossnutzung mit hoffentlich in der Breite leistbarem Wohnraum zu schaffen.


    Etwas woran die Streletzki Gruppe mit Ihrer Überzahl an Büros, und die Investa mit ihren Yuppiapartements bisher wenig Interesse zeigten und eher ihren, an urbaner Stadt eher desinteressierten, kurzatmigen Investmentgedanken nachhängen, die nur die üblichen Würgereflexe an fruchtlosen Ideen zur verschnarchten Stadt produzieren, wie man sie auch von der Europacity her kennt, die merklich nicht nur architektonisch seine Magnetisierungs- und Urbanisierungsstrategien in der Mitte der Stadt verabsäumt hat.

  • Da hier mehrfach nachgefragt wurde, was denn eigentlich geplant ist: Im Grunde sind einige zentrale Informationen seit Jahren bekannt, wurden aber womöglich längst wieder vergessen. Die Gruppe trat erstmals im August 2014(!) an die Öffentlichkeit. Es gab aber von Beginn an starke öffentliche Widerstände, sodass man seither eine ziemlich defensive Haltung einnimmt und relativ wenig kommuniziert. Daher war es schon mühsam, den Verlauf und den aktuellen Stand zu rekapitulieren.


    Hier ist, was ich noch im Gedächtnis habe oder auf die Schnelle wiedergefunden habe:

    - Es wird definitiv ein Wasserhaus mit eigenen Außenflächen sowie zum Ufer hin einen (teilweise öffentlich zugänglichen und kostenlosen) Wasserpark geben. Die eigentliche Uferzone wird dagegen nicht zugänglich gemacht und soll stattdessen dem Naturschutz gewidmet werden. Die genaue Ausgestaltung von Innen- und Außenbereich des Wasserhauses sowie Wasserpark ist nur grob umrissen und hat sich über die Jahre auch geändert.

    - Das Wasserhaus sollte ursprünglich 3 Etagen haben und durch terrassenförmige Außenflächen ergänzt werden. Die B.Z. hat die ursprüngliche Planung damals visualisiert. Inzwischen soll das Wasserhaus ja mit einem Hotelkomplex verbunden werden. Die Terrassen wurden dafür womöglich gestrichen. Die Berliner Morgenpost hat bei einer aktuellen Visualisierung jedenfalls einige Details anders dargestellt (m.E. sogar eher gröber statt feiner, der "Wassergarten" etwa erhielt hier keinerlei Details).

    Im Wasserhaus soll es definitiv mehrere große Aquarien geben. Die Rede war über die Jahre u.a. von Becken mit gläsernen Unterwassertunneln, einem 9m hohen Becken, einem stolze 840m² großen Becken inklusive Tauchsportangeboten sowie sogenannten Touchpools, wo man Wassertiere (hoffentlich unter Anleitung!) berühren darf. In den Becken sollen auch Süßwasser- aber vermutlich doch vornehmlich Salzwassertiere in Themenwelten wie Tropenwald, Korallenriff etc. gezeigt werden. An Tieren wurden u.a. Haie, Rochen und Korallen genannt.

    Außerdem soll sehr viel in Didaktik, Umweltbildung etc. investiert werden. Der Unternehmer ist ein Israelischer Milliardär und begeisterter Meeresbiologe, der durch seine Aquarien und Tauchangebote auch für die Schönheit und den Wert der Meere faszinieren und sensibilisieren will.

    - Der Wasserpark soll nichts anderes als eine Aufwertung und Thematisierung der öffentlichen Uferzone darstellen. Dort gibt es u.a. einen Weg für Fußgänger und Radfahrer, der auch erhalten bleibt. Ergänzend soll u.a. ein Wasserspielplatz und Themenflächen zum Thema Wasser angelegt werden. Die Rede war außerdem von Kneippbecken und ähnlichem. Die Flächen muss der Investor anlegen und mW 20 Jahre lang auf eigene Kosten pflegen.

    - Interessante Eckdaten sind womöglich noch, dass man ursprünglich 40 Mio investieren wollte (sicher inzwischen deutlich mehr) und mit 500.000 Besuchern pro Jahr plant, die primär mit dem ÖPNV anreisen sollen. Scheinbar will man sich mit dem nun zusätzlich angedachten Hotel auch eigene (solvente) wasser- und tauchbegeisterte Gäste akquirieren, ähnlich wie es das Estrel ja mit Kongressgästen macht.

    - Kritik gab es u.a. wegen fehlender Parkplätze, Verdrängung von Obdachlosen(camps) und Subkultur, Aquarienhaltung an sich (u.a. Peta), fehlender Transparenz/Kommunikation und weil man offenbar hohe Subventionen in Anspruch nehmen will. Außerdem hätten viele lieber Wohnungen oder Schulen/Kitas an der Stelle gesehen. Im Grunde also das Selbe wie immer: Man will Nahversorgung/Infrastruktur und flexible Lebensräume/"Spielflächen" statt Touristenattraktionen. Die politischen Entscheider dagegen waren von Anfang an sehr angetan von der Planung.

  • Danke für die Zusammenfassung.


    IMHO: Wohnungen gibt es dort ja nun wirklich nicht zu knapp - ein bisschen Abwechslung schadet also sicherlich nicht wie ja bereits Endell treffend schildert. Die "Verdrängung eines Obdachlosencamps" kann ja so wirklich auch nur in Berlin betrauert werden. Gut das Berlin nun auch in neue Apartments für Obdachlose investiert hat, in Marzahn entstehen aktuell 85 Apartments.

    Einmal editiert, zuletzt von UrbanFreak ()

  • Ich finde es total merkwürdig (und etwas verdächtig), dass keine detaillierteren Pläne und Visualisierungen veröffentlicht wurden, obwohl man schon mit dem Erdaushub begonnen hat (oder kommt sowas häufiger vor..?).


    Letztendlich handelt es sich bei der Coral World Gruppe - ähnlich wie bei Sea Life - um einen Betreiber kommerzieller Großaquarien. Natürlich sammelt man fleißig Zertifikate und schreibt sich ökologische und didaktische Beweggründe auf die Website, aber am Ende des Tages ist es Entertainment für Berliner und besonders für Touristen.


    Das ist ja per se erstmal nichts schlechtes, sollte man aber bei diesen extrem vagen Visualisierungen und der merkwürdigen Kommunikation im Hinterkopf behalten. Es wird ja öfters eine blühende Phantasie und Kreativität an den Tag gelegt, um einen Fuß in die Tür zu kriegen. Ich gehe davon aus, dass dieser ominöse Wasserpark in Größe und/oder Funktionsumfang noch erheblich zusammenschrumpfen wird, bis zum wie auch immer vertraglich festgelegten Minimum. Coral World muss Geld verdienen und das geht Indoor mit Nemo und Dorie besser als mit einem teils öffentlichen Wasserpark, der die Hälfte des Jahres kaum Anziehungskraft hätte.


    Am Ende des Tages ist's gut, dass dort was passiert, aber wirklich begeistern kann ich mich dafür nicht.

  • MY BAY WAY

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    die gerüste fallen und zu sehen gibt es den ganz normalen berliner durchschnitt. für mich etwas enttäuschend, da ich mir gerade an dieser doch schönen lage etwas mehr erhofft habe


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    das foto ist von mir



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    das foto ist von mir

  • Was man den Berlinern aber schon attestieren muss: Im Vergleich zu den teils hässlichsten Schuhschachteln die z.B. in München gebaut werden, ist das fast eine Offenbarung. Immerhin etwas Klinker und schöne dunkle Sprossenfenster. Die Fenster sind außerdem eingerahmt, dadurch wirkt es nochmal etwas "bemühter". Warum der Klinker aber bis in den ersten Stock geht, erschließt sich mir nicht. Was genau soll er hier bewirken? Normalerweise macht man doch entweder das ganze Gebäude damit oder man grenzt das EG ab. So wirkt es etwas unbeholfen. "Macht nichts. Besser als eine reine weiße Schuhschachtel", winkt der müde Architekturfan ab.

  • ^vermutlich eine Anlehnung an die Fassadengliederung der Gründerzeit, in der man gerne das EG und die Beletage durch eine gröbere Struktur wie zb Bossenputze, die an steinerne Sockel erinnern sollen, von den darüberliegenden Etagen abgesetzt hat.

  • Nein, ich denke, das sind eher zwei getrennte Projekte. Die Verlinkung zu Hamburgteam betrifft wohl das Grundstück auf der anderen Seite des Bahnhofs-Zugangs.

  • Kleines Update.


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    Nebenan geht'S bei der Coral World auch los. Bin ja gespannt wie das aussehen wird, Hab noch nie irgendwelche Renderings gesehen.


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    Und der Blick vom Ufer aus


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  • Update vom Axis vom 14.05.23:


    Das Projekt neben dem B-Hub (wie heißt das noch gleich?)


    Das müsste die Coral World Baustelle sein:


    Diese verlorene Villa nahe dem Gelände wird hoffentlich auch bald saniert:


    Die renovierte Villa nahe der Elsenbrücke:


    Alle Bilder von mir.

  • | HoWoGe - An der Mole 3-9 |

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    der rohbau ist soweit fertig. die fassade hat ihre farbe erhalten und auch der fenstereinbau ist schon fast abgeschlossen



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    das foto ist von mir



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    das foto ist von mir