Ich möchte die F11 ja auch nicht in Frage stellen, sondern sie aufwerten. Die konnte ja auch gerade so gerettet werden, auf ihrer jetzigen Route fristet sie ja doch eher eine Nischenexistenz.

Reaktivierung Spreepark und Sanierung Eierhäuschen
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Ich habe die Fähre schon öfter genutzt. Die Plänterwaldseite ist wunderbar. In Oberschöneweide steht man dann in einer KGA auf stillgelegten Straßenbahnschienen und kommt sich wie ein ungebetener Gast vor. Der Weg bringt einen genau an die verrammelten Tore des Funkhauses.
Schlimm sind in der Ecke auch die völlig überdimensionierten Schallschutzwände der Brückenzufahrt. Man schafft es einfach nicht einen offenen und einigermaßen gepflegten Charakter zu erzeugen. Hoffentlich tut sich da bald was. Die Spree sollte beidseitig und durchgängig öffentlich zugänglich werden!
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^^ Naiv ist wohl eher die Ansicht, dass man unbedingt alles mit dem Auto erreichen muss. Wir sind hier in einem NSG und es ist eine gute Entscheidung, das Areal eher sanft zu entwicklen und keinen Massen-Halligalli-Freizeitpark zu bauen. Mit dem Rad, zu Fuß und bald auch per Schiff kommt man gut hin, und ein paar Schritte vom Bus werden auch niemandem schaden. Ich freue mich auf das Projekt!
Berliner Zeitung
https://www.berliner-zeitung.d…eptow-koepenick-li.338621
Naja, kommt ja selten vor, dass ich mit Abgeordneten der Linken übereinstimme, aber hier wird genau das Problem angesprochen, das die Grünen und auch hier Backstein etwas salopp ignorieren. ich denke es ist eher naiv, wenn man glaubt, weil man keine Parkplätze baut, kommt auch keiner mit dem Auto, vor allem hier her, wo die nächste S Bahn schon ein ziemliches Stück weg ist.
Egal wie erfolgreich dieser Park wird, es werden auf jeden Fall viel mehr Menschen kommen als bisher und sanft entwickeln heisst ja nicht, dass man wenig Besucher will, es soll ja attraktiv sein und man will auch Massen, sonst könnte man sich das Geld sparen, kein jahrelanges Entwickeln und Rad aufstellen und was sonst noch alles, das Eierhäuschen abreissen und den Wald Wald sein lassen.
Ich finde es schon etwas anmaßend, dass Achterbahn Besucher, die mit dem Auto kommen, abwertend als Halligalli Massen bezeichnet werden und Besucher die ein Nostalgie Riesenrad besteigen oder Pappmache Dinosaurier bewundern und mit der Fähre, Rad oder zu Fuss unterwegs sind, als sanfte Entwickler bejubelt werden. Besucher ist Besucher, egal welche Motive er hat und mit welchen Verkehrsmittel er kommt, diese unterschwellige, wertige Unterscheidung in guter Besucher und böser Besucher ist genau der Grund warum diese Grüne Verkehrswende nicht klappen kann, vor allem wenn man sonst nichts anbietet ausser moralischen Belehrungen. Man polarisiert damit und stößt viele Menschen einfach vor den Kopf.
Und viele werden trotzdem mit dem Auto kommen, dann eben alles zuparken wenn sie keinen Parkplatz finden. Wenn das besser sein soll, als sich vorher zu überlegen, wie man es am besten anstellt, dann halt so. Dann braucht man sich aber auch nicht zu wundern dass die Grüne Verkehrswende hinten und vorne nicht funktionieren kann.
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Da stimme ich Theseus zu. Der ursprüngliche Spreepark ist ja nicht zuletzt dadurch in die Insolvenz gegangen, dass er relativ schwer zu erreichen war. Inzwischen hat sich in der Umgebung doch sehr viel getan, mit den ganzen Angeboten rund um die Insel ist die Gegend sehr attraktiv geworden, aber wenn man nur mal Abends mit Kollegen auf ein Bier im Zenner sitzt, stellt sich stets die Frage: Wie komme ich hier eigentlich weg? In dem Zusammenhang fand ich auch die ambitionierte Idee einer Seilbahn recht prickelnd.
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^^ Da interpretierst du jetzt aber arg empfindlich was rein. Was hat das mir einer Wertung der Besucher zu tun?
Es ist doch wohl nachvollziehbar, dass ein kommerzieller Freizeitpark mit zahreichen Fahrgeschäften und sonstigen Attraktionen wesentlich mehr Besucher anzieht (und somit auch Parkplätze benötigt) als ein Kultur-und Naturgelände, wie es im Plänterwald geplant ist.
Das Konzept wurde ja u. a. genau deshalb so "behutsam" entwickelt, weil das Areal im NSG liegt und der Bau von vielen Parkplätzen nicht genehmigungsfähig und auch nicht gewollt ist. Und nein, man will eben keine Massen. Aber deswegen sind die Besucher keine besseren oder schlechteren Menschen.
^ Und wer im Zenner sein Bierchen trinkt, sollte eh besser nicht mit dem Auto fahren.
Bei halbwegs schönem Wetter und insbesondere an den WE zieht sich eine regelrechte Karawane zu Fuß und per Rad den Uferweg entlang, viele Menschen besuchen die Angebote in der Gegend ohne Auto. Und vor dem Zenner liegt zwar keine U-Bahn-Station, aber mit dem Bus ist man in 2 Minuten am S-Bf. Treptower Park. Klar, wenn man Richtung Schöneweide will, muss man aufgrund der Einbahnstraße ein paar Meter laufen, aber ist das so schlimm?
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Sehe ich ähnlich. Wir sind auch regelmäßig dort vor Ort. Aus Richtung Köpenick kommend steigen wir eigentlich immer am S Treptower Park aus und schließen uns der Karawane Richtung Insel der Jugend an - Ist ja auch eine absolut schöne Laufstrecke. Will man von der anderen Seite anfangen, fährt man halt eine Station weiter bis S-Plänterwald und läuft ein paar Meter. Alternativ kann man übrigens von Friedrichshagen / Köpenick auch eine Fähre der Stern und Kreis nutzen bis zum Hafen Treptower Park, sich 3h aufhalten und wieder zurück fahren. In Zukunft dann sicher auch direkt mit Ausstieg und Zustieg am Spreepark. Also wir freuen uns schon sehr mit den Kindern dort hinzuschippern für einen Tagesausflug.
Und die Diskussion ob da jetzt Rummel hin soll oder nicht lief ja ewig und am Ende ist es so wie Backstein es schrieb: Dort ist NSG und es gibt keine Möglichkeiten sich auszubreiten - Wer da ernsthaft erwartet hat, dass dort Heide Park 2.0 entsteht... Ein Freizeitpark, der von vorn herein keine Chance hat sich auszubreiten, ist doch zum scheitern verurteilt. Zudem bei den Auflagen des Naturschutzes dort. Wenn Berlin einen Freizeitpark in der Größenordnung erhält, dann vor den Toren in Brandenburg. z.B. Karls - Der hat noch ein gewaltiges Wachstumspotential in beide Richtungen und tut dies auch. Neben dem geplanten Bibi & Tinaland daneben baut Karls in Elstal so viele Attraktionen wie an keinem anderen Standort, nachzulesen bei rcdb.com - Allein 4 Achterbahnen dieses Jahr - Natürlich entsprechend der Zielgruppe eher für Kinder. Aber irgendwann wird er automatisch auch Angebote für die größeren ergänzen müssen.
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Die bereits bekannten Meilensteine für 2023 sind die Eröffnung des Eierhäuschens im Frühjahr und des neuen Schiffsanlegers vrsl. zum Saisonbeginn.
Laut Berliner Woche git es heute ein "Soft Opening" für das Eierhäuschen: Der Biergarten empfängt erstmals Gäste, und auch die Küche ist wohl geöffnet. Da im Innern noch gebaut werde, soll das Lokal selbst erst im Herbst den Betrieb aufnehmen – wobei mir etwas unklar ist, ob der Garten bis dahin offen bleibt, oder ob heute nur eine Art Herrentags-Schnupperspecial begangen wird und danach wieder dicht ist.
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^ So, habe es mir angeschaut. Die Sache mit dem "Soft Opening" stellte sich leider als Marketing-Gag heraus: Tatsächlich handelte es sich um einen Container-Verkaufsstand und ein paar Bierbänke, die man auf den Vorplatz gestellt hatte. Das Häuschen selbst sieht zwar aus wie neu, ist aber noch samt Garten eingezäunt und von Baustellen-Zeugs umgeben. Also abwarten und Tee (vorerst woanders) trinken.
© Bildrechte bei mir.
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Erstmal zur Info: ich habe die Beiträge zum Eierhäuschen aus dem bisherigen Thread „Umgang mit Berliner (Bau)Denkmälern“ hierhin verschoben und diesen Thread entsprechend umbenannt. Die Trennung zwischen Eierhäuschen und Spreepark wurde zunehmend schwierig und m. E. unsinnig.
Die Eröffnung am 18.05. wurde auch auf dieser Webseite erwähnt: Eierhäuschen - Restaurant und Biergarten
Etwas ausführlicher hier: mitte-bitte.de/biergarten-im-spreepark-eroeffnet
Demnach haben der Biergarten und die neu gestaltete Außenanlage eröffnet, wohingegen das Eierhäuschen selbst erst zum Jahresende fertiggestellt wird.
Das Restaurant mit dem skurrilen Namen „Ei-12437-B“) soll im November eröffnet werden, berichtet die Berliner Woche. Die Namensgebung könnte von Elon Musk stammen.
Auch dieses hat bereits eine Webseite: ei-12437.berlin
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Ich glaube, die Bezeichnung hat weniger mit Elon Musk zu tun, sondern ist eher eine Reminiszenz an die EU-weite verpflichtende Kennzeichnung von Eiern. Details siehe hier. Hier ein Beispiel auf der Seite des Landwirtschaftsministeriums:
Beispiel eines deutschen Erzeugercodes: 1-DE-0212341
- 1 = Haltungsform: Freilandhaltung
- DE = Herkunft: Deutschland
- 0212341 = Betriebsnummer, wobei die beiden ersten Stellen das Bundesland, die dritte bis sechste Stelle den Betrieb und die siebte Stelle den jeweiligen Stall identifizieren.
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...oder einfach mit der Postleitzahl
Ich freue mich wenn das Eierhäuschen endlich öffnet - hat ja dann auch lange genug gedauert.
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Ein paar frische Eindrücke vom Eierhäuschen, dem Biergarten und dem neuen Anleger.
Ja, der Biergarten wird von einem Container-Ausschank aus bedient. Wobei ich nicht ausschließen will, dass das auch nach Fertigstellung des Restaurants so bleibt, da der Biergarten ja nur im Sommer öffnet und so die Wege kürzer sind:
Der Weg nach Nordwesten Richtung Spreepark ist freigegeben:
Auch der gesamte Bereich zwischen Eierhäuschen und Spreeuferweg ist zugänglich. Offene Zugänge gibt es vom Biergarten, in der Mitte und von Süden:
Lampengebaumel über der künftigen Restaurant-Terrasse:
Der Zugang von Süden:
Hinter den Bänken um dem Baum befindet sich rechts der mittlere Zugang:
Das hintere neue Funktionsgebäude ist noch nicht fertig:
Dafür sieht der neue Anleger eigentlich schon fertig aus, er ist aber noch abgesperrt:
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^ Passend dazu berichtet die Berliner Woche über den neuen Schiffsanleger am Eierhäuschen.
Dieser kann vrsl. ab dem 1. August von den ersten Fahrgastschiffen genutzt werden. Die Bauarbeiten wurden vor Kurzem abgeschlossen. Es soll der erste öffentlich betriebenen Schiffsanleger im Land Berlin sein. Für die private Schifffahrt steht sie nicht zur Verfügung. Interessierte Reedereien können sich online registrieren lassen und selbstständig Anlegemöglichkeiten buchen.
Die auch auf meinen Fotos zu sehende Stahlspundwand dient der Abgrenzung der Flachwasserzone zum Tiefwasserbereich. Der Bau des Anlegers kostete 2,4 Mio. €. In dessen Handläufe wurde zudem eine insektenfreundliche Beleuchtung integriert.
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Wenn der Schiffsanleger dem Land Berlin gehört, wird dann die BVG vllt. eine Linie dorthin legen? Das wäre wünschenswert. Zudem wird sich sicher Stern & Kreis Anlegemöglichkeiten für die Routen von und nach Köpenick sichern ab/an Treptower Hafen sichern.
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^ Die BVG vermutlich kaum. Sowas wäre langfristig zu planen und wohl zu kostspielig. Gegenüber gibt es keinen Anleger, ein Neubau wäre sehr teuer. Es gibt den BVG-Anleger der F11 am Wilhelmstrand, das würde aber ca. 1 km Fahrstrecke bedeuten.
Perspektivisch ist ja eine neue Brücke geplant (siehe hier). Auch wenn ich deren Realiserungschancen gering einschätze, wäre diese sinnvoller.
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Noch ein Update zum Eierhäuschen, der zuletzt noch vorhandene grüne Drahtgitterzaun (u. a. in diesem Bild gut erkennbar) wurde inzwischen komplett entfernt:
Der neue Schiffsanleger sieht soweit fertig und nutzbar aus:
Ordnung muss sein - die Hausordnung wurde auch schon angebracht:
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Ein weiteres Update zum Eierhäuschen.
Die Gesamtfertigstellung und Eröffnung der Innengastronomie verzögert sich wohl bis Frühjahr 2024.
Vorne zur Terrasse wurde inzwischen ein Hublift für Rollstuhlfahrer eingebaut. Die rückwärtigen Funktionsgebäude sind immer noch nicht fertig, hier ist man dabei, die Holzleisten an der Fassade anzubringen. Vorderansicht:
Hier der Hublift:
Die rückwärtigen Funktionsgebäude:
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^ wie die BZ berichtet hat, steigen die Kosten des Eierhäuschen auf 16.3 Mio Euro kosten Land Berlin. Der Aufzug ( 100 Jahre alt ) & Brandschutz kosten allein 3.2 Mio Euro.
Edit: Das Eierhäuschen mit Biergarten ist der erste Meilenstein beim Comeback des Spreeparks. Anfang 2024 werden Planung und Bau des Riesenrads ausgeschrieben.
Per Link gibt es Info, wie man dahin kommt ( per Auto, Fuß, S Bahn &Fähre)
Erster Blick in das neue Eierhäuschen im Plänterwald ( BZ Berlin)
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^ Ergänzend dazu ein aktueller Artikel in der Berliner Zeitung.
Neben einem kurzen geschichtlichen Abriss wird auf den aktuellen Stand und die Perspektiven eingegangen: Der alte Ballsaal des Eierhäuschens ist so gut wie fertig, der Speisesaal wurde ebenfalls aufwändig saniert. Die Baumaßnahmen im Eierhäuschen sind somit fast abgeschlossen. Dabei konnte der ursprüngliche Zustand des Gebäudes weitgehend wiederhergestellt werden. Es wurden auch einige Originalmaterialien verwendet, das meiste jedoch nachgebaut. Wie Johannes_9065 schon erwähnte, hat die des Hauses letztendlich 16,3 Mio. € gekostet. Ab Frühjahr 2024 wird es vollständig eröffnet.
Das Restaurant EI-12437-B wird noch Ende 2023 öffnen, zunächst aber nur für geschlossene Gesellschaften. Man will moderne deutsche Küche mit französischen Einflüssen bieten. Ab Frühjahr 2024 sind dann auch Ausflügler willkommen. Über der großen Thekeninsel, wo allein schon ca. 80 Personen Platz finden, hängen leuchtende Glaskugeln. Der Außenbereich hat weiteren 176 Plätze. Für den neuen, rund 600.000 € teuren Schiffsanleger haben bereits einige Redereien zugesagt, diesen ansteuern zu wollen.
Kunst soll ebenfalls gezeigt werden. Am 22.03.2024 wird die erste Ausstellung Eierhäuschen eröffnet: Die Spreepark Art Space stellt im unteren Stockwerk zunächst die Werke von vier Berliner Künstlern aus, in das Verhältnis von Architektur, Natur und Kunst im Spreepark thematisieren.
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Wie Berlin immer noch damit ringt zumindest Bruckstücke davon zurück zu bekommen, die in Wirren der 30er bis 80er des letzten Jahrhunderts verloren gingen oder verfielen, löst in mir gemischte Gefühle aus.
Einerseits kann man anfangen zarte Hoffnung zu hegen sich die flächendeckende Hässlichkeit doch vielleicht doch nicht bis in alle Ewigkeit schönreden zu müssen. Andererseits zeigt es wieviel noch zu tun wäre. Jedes Beispiel wie dieses, das zum Graben in der Stadtgeschichte in einem Eck Berlins animiert, ist eine Erinnerung an all das was Berlin mal war und was es verloren hat.
Ich habe das Gebäude kürzlich in aller Ruhe anschauen können und kann euch nur allen empfehlen das selbe zu tun, wenn ihr die Gelegenheit bekommt. Wirklich jeden Euro wert, ein echtes Schmuckstück für Berlin.