Bahngelände Wedau | Neues Stadtquartier [in Planung]
Mittel- bis langfristig sollen die Flächen des ehemaligen Rangierbahnhofs Duisburg-Wedau und des stillgelegten Ausbesserungswerks zu einem regional bedeutsamen Wohn- und Wirtschaftsstandort entwickelt werden. Auf dem rund 90 Hektar großen Areal sollen ein neuer Stadtteil, ein Gewerbegebiet für universitätsnahe Betriebe und ein Gründerzentrum entstehen. Für Duisburgs größtes Stadtentwicklungsprojekt der kommenden Jahre haben die Bahnflächen-Entwicklung-Gesellschaft NRW und die Stadt Duisburg haben am Mittwoch einen städtebaulichen Rahmenplan vorgestellt.
Entwickelt wurde der Rahmenplan in einem Werkstattverfahren, an dem sechs Planungsbüros teilgenommen haben, sowie in mehreren ganztägigen Abstimmungsrunden unter Beteiligung diverser Fachämter der Stadt Duisburg. Im nächsten Schritt werden die bisherigen Planungsideen durch zwei Planungsbüros vertieft. Parallel wird durch das Stadtplanungsamt die Bauleitplanung fortgesetzt. Die Ziele sind eine zeitnahe Schaffung des Planungsrechtes und ein zeitnaher Beginn der Vermarktung. Läuft alles nach Plan, könnten im Jahr 2020 die ersten Gebäude fertiggestellt werden. Erste bauvorbereitende Maßnahmen sollen in zwei Monaten starten. Dabei sollen 52 Kilometer Gleise und 100.000 Kubikmeter Schotter entfernt werden.
Das Entwicklungsgebiet lässt sich in drei Bereiche einteilen, die kurz vorgestellt werden:
1. Neues Stadtquartier
Auf der ca. 60 Hektar großen Fläche südlich der Wedauer Brücke soll ein neues Stadtquartier für bis zu 8.000 Menschen entstehen. Geplant sind hierfür zwischen 2.700 bis 3.000 Wohneinheiten. Entstehen sollen verschiedenste Wohnformen und -typen von Stadt- über Einfamilien-, Doppel- und Reihen- bis hin zu Mehrfamilienhäusern. Unter anderem sollen auch Sozialwohnungen errichtet werden. Weitere Ideen lauten:
- Entlang des Masurensees soll eine 250 Meter lange Promenade angelegt werden.
- Darüber hinaus soll nahe der Wedauer Brücke ein Nahversorgungszentrum entstehen.
- In Höhe des alten Wasserturms soll eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer als Verbindung zwischen Wedau und Bissingheim gebaut werden.
- In der Nähe des Nahversorgungszentrums könnte zudem im Falle der Reaktivierung der Ratinger Westbahn ein DB-Haltepunkt eingerichtet werden.
- Ein 10-15 Meter hoher Lärmschutzwall soll das Wohngebiet vor Bahnlärm schützen.
- Vorgesehen ist südlich der Wohnbebauung ein Grünbereich für eine Kleingartenanlage mit etwa 240 Parzellen und die Sportanlage des ETuS Wedau, die im Zuge der Maßnahmen gen Süden verlagert werden sollen.
2. Universitätsnahe Gewerbeflächen
Nördlich der Wedauer Brücke sollen auf dem rund 30 Hektar großen Areal universitätsnahe Gewerbeflächen für die Bereiche Forschung und Technologie bereitgestellt werden.
3. Ausbesserungswerk (Campusquartier)
Die denkmalgeschützten Gebäude des ehemaligen Ausbesserungswerkes sollen zusammen mit einer 1,8 Hektar großen Halle erhalten werden. Als sogenanntes Campusquartier soll es zu einem Gründerzentrum umgebaut werden. Außerdem soll das Campusquartier die Plattform für den Austausch mittelständischer Unternehmen aus der Region bilden. Die unbebauten Bereiche des Ausbesserungswerkes sollen künftig für die Erweiterung des Sportparks Duisburg genutzt werden.
Quelle: eigene Bilder
Städtebauliche Rahmenplanung: ehemaliges Ausbesserungswerk und Rangierbahnhof Duisburg-Wedau (Quelle Bürgerzeitung Duisburg) - als PDF siehe hier (Quelle Stadt Duisburg)
Quellen:
BEG übernimmt Wedauer Bahnflächen (Der Westen vom 20. Februar 2015)
Duisburg treibt die Entwicklung der alten Bahnflächen voran (Der Westen vom 4. März 2015)
Platz für 8000 Menschen zwischen Wedau und Bissingheim (Der Westen vom 12. April 2016)
Bis zu 3000 Häuser und Wohnungen auf Bahngelände in Duisburg (Der Westen vom 4. Mai 2016)