Der obere Teil sieht für mich recht gut aus, der untere Teil aufgrund der hochgezogenen Schallschutzverblendungen wirkt in der Tat weniger elegant, den Begriff "klobig" finde ich nicht völlig falsch.
Der Haken an ALLEN Infrastruktur-Neubauten ist, dass wir in Deutschland lauter gutgemeinte Gesetze haben, die alle für sich einzeln irgendeine halbwegs nachvollziehbare Bewandnis haben, die jedoch IN DER SUMME oft der Realisierung von 'guten' Lösungen entgehen stehen.
Ein Beispiel dafür ist der Lärmschutz. Neue Auflagen führen dazu, dass -sobald der Bestandschutz wegfällt- das was 'schon immer' da war nicht einfach so wieder neu gebaut weden darf.
Ich kenne zum Beispiel niemanden (wirklich niemanden!) der sich je über den 'Lärm' der Züge auf der Brücke beschwert hat. Hier fahren zu 90% leise Peronenzüge (in ein paar Jahren zu 99%) deren wenige Geräusche fast ausschließlich von den Rädern kommen. Jeder kleine normale Brückenträger würde diesen Lärm fast komplett abschirmen. Nichtsdestotrotz brauchen wir rein rechtlich jetzt einen baulichen Lärmschutz ohne den wir bislang gut ausgekommen sind.
Die Lärmschutzwände hier (und anderswo) schaden oft mehr (Optik, Verschattung) als dass sie Nützen (Lärm). Dennoch sind sie planerisch ein Muss ohne das es keine Genehmigung gibt.
Ironie: 90% des Lärms an der Sternbrücke kommen von LKW und PKW. Wohl 5% kommen von den Clubs - gefühlt 5% von der Bahn.
Unter der aktuellen Gesetzeslage ist es schwierig bis unmöglich Verkehrsversbauten zu planen und zu bauen die so 'gut' sind wie vor 100 Jahren.
Würde man heute zB das U3 Viadukt am Hafen, zwischen Baumwall und Landungsbrücken, neu bauen, so müsste es wahrscheinlich rechts und links der Gleise zwei je 3m hohe Lärmschutzwände haben. Solange wir diese teils absurden Gesetze nicht anpassen wird 'schöne' Infrastruktur praktisch unmöglich gemacht.