Hallo zusammen,
was mir nach langer Zeit des Mitlesens und kurzer DAF-Zugehörigkeit hier im Essener Thread aufgefallen, ja gefehlt hat, ist die Auseinandersetzung mit der Essener Skyline, im speziellen der Hochhausbau in dieser Stadt. Man bedenke das Essens Stadtväter in den 60er und 70er Jahren mit einer der ersten in D waren, die auf den Hochbau gesetzt hatten. Grund waren die sehr erfolgreichen, wirtschaftlichen Erfolge im Bergbau und der Stahlindustrie durch die hier ansässigen Firmen. Das Essen dann in den 1990er und Anfang der 2000er Jahre nochmals nachlegen konnte war erfreulich. Allerdings stagnierte dann der Hochbau doch erheblich bis heute.
Animiert durch den z.Zt. wieder lebhaft diskutierten, und auch scheinbar am Markt aufkommenden Nachfrage nach 'Hochpunkten' wie z.B. nach Wohnhochhäusern finde ich es gerechtfertigt dieses Thema in einem eigenen Strang zu begleiten und zu beleuchten. M.Mn.n. ist es zwingend erforderlich höher zu bauen, um weiteren Bodenversieglungen vorzubeugen und dem Klimaschutz so gerecht zu werden.
Unterstützend und als Einleitung habe ich unten einige Artikel, sowohl von früher, überwiegend aber aus der neueren Zeit verlinkt um einen kleinen Einblick auch für die Ortsfremden zu geben.
Auch erwünscht, alles um die Essener Skyline und einen hoffentlichen Aufschwung in den nächsten Jahren hier einzubringen und zu diskutieren und dokumentieren. In dieser Hinsicht bin ich für Essen sehr zuversichtlich, dass hier genauso wie auch außerhalb der Stadtgrenzen sich hochhaustechnisch und höhenmäßig was tut.
Ab- und Zugänge: Ein aktueller Blick in die Innenstadt zeigt leider auch den Verlust von zwei Hochhaus-Urgesteinen mit dem Bahn-HH (dafür ist an gleicher Stelle, bei gleicher Höhe das nicht überzeugende Premier Inn Hotel entstanden, beide knapp über 50m hoch), und dem momentan im Abriss befindlichen Hochhaus Huyssenalle 2 (im Volksmund Y-Hochhaus anhand seiner Kubatur genannt, 78m). Für letzteren ist kein adäquater Ersatz-Hochpunkt im neu entstehenden Büroquartier geplant. Für viele ein herber Verlust in der kleinen Skyline da er eine riesige Lücke hinterlässt.
Erfreulich dagegen sind die beiden etwas abseits des kleinen Clusters am HBF gelegenen Neulinge mit dem Wohnhochhaus PHIL, Fertigstellung 2022 im neuen Huyssenquartier mit 60m, und das in der Planung befindliche BürgerRathaus, ebenfalls um die 60m herum.
Die allergrößten Hoffnungen setzt die hiesige 'Hochhaus-Fangemeinde' allerdings in einen Turm Namens 'High Square Essen' mit geplanten 135m Höhe und 36 Etagen, für den bis jetzt allerdings erst eine Computer-Animation vorliegt. Wo genau das Hochhaus seinen Platz bekommen soll ist auch noch nicht bekannt. Es gibt aber zwei favorisierte Stellen, einmal an der Hachestraße, quasi vis a vis der Skyline und einmal in der dynamisch aufkommenden Weststadt.
Die Basis hier ist Wiki mit der Hochhausliste
07.03.2021; Liste von Hochhäusern in Essen – Wikipedia
15.07.2008; Damals war es schick | WAZ.de (archive.org)
12.02.2014; Als das Revier an den Wolken kratzte - derwesten.de
20.08.2015; AK1_Lfd_Nr_971.pdf (essen.de)
25.05.2018; Altes RWE-Hochhaus in Essen steht jetzt unter Denkmalschutz - waz.de
20.01.2020; Essen: Skyline verändert sich radikal – der Grund dafür ist RWE - derwesten.de
18.01.2021; Essen: 135-Meter-Wohnturm am Rand der Innenstadt geplant - waz.de
Eine G-maps Ansicht der Innenstadt aus ca. 2018; https://goo.gl/maps/1twSL586y2MR9yDi9
Ansichten der Essener Skyline
Aus dem Jahre 2015 eine westl. Ansicht von der Hachestraße (unten) mit v.l.n.r. Postbank-HH, Rellinghaus (hinten teilw. verdeckt), Ruhr Tower, dahinter halb verdeckt das Y-HH u. das Hochhaus Kruppstraße 5. Dieses kleine Cluster konnte vor ca. einem Jahrzehnt erweitert werden, nach dem Abriss des alten AEG-Gebäudekomplex entschied sich die Stadt an gleicher Stelle für den Entwurf von BAID-Architekten aus Hamburg und für den 8stöckigen Flachbau 'The Grid' (mitte links) für 900 Mitarbeiter von DB Schenkers Deutschlandzentrale. Geplant war damals schon ein Hochhaus mit Hotel u. Büros was hier ganz gut hingepasst hätte. Unverständlich warum die Stadt mit einem sogenannten Global Player keine bessere städtebauliche Struktur für diesen Stadtbereich hinbekommen hat. Das gleiche wiederholt sich womöglich jetzt auf der gegenüberliegenden Seite mit dem neuen Büroquartier:
Ebfs. 2015; Straßenansicht aus der Kruppstraße mit dem ersten Cluster, den 1960ern Hochhäusern, das ehem. RWE-Y-HH, 2. v.r. entstand 1980:
Ansicht von der Hans-Böckler-Straße auf die vier Protagonisten. Der Kran markiert das ehem. Rheinstahl-HH während der Sanierung 2016, jetzt nach Revitalisierung Ruhr Tower:
Die vier haben dann Verstärkung in den 1990ern bekommen u.a. durch Essens höchstes Gebäude, den runden RWE Turm 127m bis zum Dach, 162m inkl. Antenne.
Hier bei diesem Foto vom Januar diesen Jahres läuft bereits der Abriss des Y-HH was für geübte Augen oben auf dem Dach ganz rechts zu erkennen ist:
Eine Ansicht aus Nordwestl. Richtung vom neuen im Bau befindlichen Stadtteil 'Essen51' auf den Großteil der Skyline, re. das ThyssenKrupp-HQ mit seinem 50m Hauptgebäude. Gut zu erkennen das Abrisshochhaus in der Mitte und der Neubau PHIL im Südviertel, unterhalb des rechten Kran ist dann Schluss für das Wohn-HH:
Mrz.21'; Ansicht vom Theater-Platz, der mittlere Hochpunkt verschwindet:
Alle Fotos: hanbrohat
Das bis hierhin oben Vorgestellte zeigt den Ursprung der Essener Skyline an der Kruppstraße, ein weiterer kleiner Pulk mit dem RWE Turm und Rellinghaus I + II, heute Evonik Industries-Zentrale schließt sich über die Huyssenallee, also in Steinwurfnähe an. Dazu demnächst mehr und ausführlich.