Nbger Osten: St. Jobst, Erlenstegen, Steinplatte

  • Neubau Büro- und Geschäftshaus Kieslingstr.


    Damit das Forum nicht komplett im Dornröschenschlaf versinkt hier mal wieder ein neues Bauprojekt im Nordosten der Stadt ;)

    Direkt neben der kürzlich fertiggestellten Wohnanlage auf dem ehem. Porsche-Areal in der Dresdener Str. (zuletzt Beitrag #63 ) ist ein Bürogebäude geplant.

    Dem Entwurf von Baum und Kappler kann ich leider nicht viel spannendes abgewinnen... einzig die Erdgeschosszone (der überbaute Bereich mit der Stütze) ist als Eyecatcher zu identifizieren. Der Rest sehr eintönig:


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    Quelle: Baum und Kappler Architekten GmbH


    Es gibt einen älteren Entwurf von Hagen Architekten, welchen ich durch die geschwungenen Formen und die großen Glasflächen deutlich ansprechender fände, aber dieser Plan ist wohl in der Schublade gelandet:


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    Quelle: Hagen Planer und Architekten BDA

  • Im damaligen Projekt enthalten war auch ein Lückenschluss in der Straße "Am Ostbahnhof". Dort ist nun ein Wohnhaus mit der Hausnummer 1 errichtet worden:



    Im Gegensatz zur völlig verunglückten Sanierung des Altbaus nebenan ist der Neubau ganz ordentlich geworden.

  • Der ein #82 erwähnte Altbau ist inzwischen weg. Altbaumbestand erhalten oder Altbaubestand erhalten? Die Stadt Nürnberg so: Warum nicht keines von beiden? Das zerstört nachhaltig die Atmosphäre vor Ort und natürlich auch Mikroklima und Mietpreise. Und ob das so komplett alternativlos war, ich glaube ja nicht...

  • Ich kann leider keinem der größeren Projekte der letzten Jahre im Nürnberger Osten etwas abgewinnen. Dagegen sind selbst die postmodernen Wohnkomplexe der Jahrtausenwende in dieser Gegend hochattraktiv. Eine konstante Verschlechterung und Verbunkerung des Nürnberger Ostens, der mit netten Altbauten entlang der Äußeren Sulzbacher Straße, den straßenseitigen Villen in Erlenstegen, dem Pegnitzal + Langseebad, den bereits erwähnten postmodernen Wohnkomplexen und sogar ganz manierlichen Bürogebäuden in Nähe des Ostbahnhofs echt immer ganz nett anzusehen war.
    (Die Altbauten in St Jobst sind natürlich auch toll etc)

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    Sehe ich ähnlich, v.a. das Projekt am ehem. "Kromwell-Areal" scheint mir aus der Zeit gefallen. Hat sich nicht längst herumgesprochen, dass die Blockrandbebauung die effizienteste Struktur für Innenstadtlagen ist, weniger Außenwände, weniger Kosten, weniger Versiegelung weil weniger Wege benötigt werden, größere Innenhöfe, mehr Licht. Vor diesem Hintergrund enttäuscht der Entwurf fürs Kromwell-Areal ziemlich, zumal man ja auch zur gestalterischen Qualität nur weiße Kisten sieht, also auch da kommt wohl nix. Gerade dieses Projekt ist für mich eine Enttäuschung, denn ich hätte lieber das alte Fabrikgebäude erhalten gesehen, als Kultur- oder Nachversorgungszentrum für alle drumherum, da ist nämlich nicht viel. Für weitere, neue Wohnhäuser wäre noch genug Platz auf dem Areal gewesen. Aber Plattmachen ist in Nürnberg einfach zu beliebt. Und dann jedes Jahr Bücher herausbringen mit "was früher mal war"-Konzepten....

  • Blockrandbebauung sehe ich hier nicht als Must-Have, die ist außenrum auch nicht so stark vertreten. Ich bin schon froh dass es tatsächlich mal verschiedene Baufiguren sind und nicht nur ein paar copy-and-paste-Würfel.

    Die Fassade aber ist hier ja noch garnicht visualisiert. Da wir hier in Nürnberg sind mache ich mir bezüglich Fenster, Materialien und co. auch keine großen Hoffnungen. Weiß-graues WDVS wäre jedenfalls ein gewaltiger Rückschritt gegenüber den ziegelsichtigen Industriegebäuden die es dort vorher gab.

  • Vor diesem Hintergrund enttäuscht der Entwurf fürs Kromwell-Areal ziemlich, zumal man ja auch zur gestalterischen Qualität nur weiße Kisten sieht, also auch da kommt wohl nix.

    Hintergrund der offenen Bauweise ist laut Instone die Gruppierung der Baukörper um den bestehenden Baumbestand herum (Quelle: https://instone.de/de/aktuelles/2023_04_25_N%C3%BCrnberg/). Sonst hätten mehr als die 30 Bäume gefällt werden müssen. Bei Parks / Auen / Flüssen etc. ist es schon nicht ungewöhnlich angrenzend freistehende Punkthäuser zu planen, um deren positive mikroklimatische Effekte möglichst weit in das Wohngebiet zu ziehen sowie den Übergang optisch zu "nivellieren". Einen geschlossenen Blockrand hielte ich an dieser Stelle daher für die schlechtere Wahl.

    Zur Fassade gibt es eine Ansicht des ausführenden Architekturbüros WWA:

    https://www.wwa-architekten.de/news/ (News vom 16.10.2024)