Sanierung und Erweiterung Komische Oper (in Bau)

  • Beworben wird doch da ein Dialog mit den Nutzern - wirkt sich somit eher intern aus auf die Aussenwirkung leider eher nicht.

    Die eigentliche Herausforderung war und ist wie man die nunmehr geschützte Fassade in der Glinkastrasse mit einem Anbau versöhnt . Das ist meiner Einschätzung nach - gar nicht möglich weil die massige, dröge fassadenform in der glinkastrasse jede Aneignung durch Anbauten abstößt. Ich halte nach wie vor das Festhalten an der kompletten Fassade hier für einen Fehler und hatte sehr auf eine Überformung dieses optischen Steinklumpens gebaut, Sie wirkt in ganzer Breite zu brachial und abweisend- Im Inneren glänzt eine komische Oper um dann im Äußeren jegliches Humors und Augenzwinkerns zu entbehren, das hat sich mir nie ganz erschlossen. Eher optisch eine Gruft wenn man das toll finden möchte geht man auch zum Lachen in den Keller. Ich baue sehr auf die Wirkung der Seite die sich den Linden zuwendet - vielleicht ist da noch was zu retten.

    Einmal editiert, zuletzt von Endell ()

  • Erweiterung Komische Oper


    Bezüglich des schmalen Grundstücks an der Glinkastraße, für didase letztens ein Realisierungswettbewerb zur Erweiterung der Komischen Oper durchgeführt wurde, gibt es nun endlich Planungssicherheit für das Land Berlin. Bekanntlich war das Land in einem jahrelangen Rechtsstreit mit einem Unternehmer verwickelt, der das Grundstück entgegen der Veräußerungsvereinbarung nicht bebauen wollte, sodass das Land am Ende vom Verkauf des Grundstücks zurückgetreten ist. Nun hat auch der Bundesgerichtshof den Nichtzulassungsantrag auf Revision abgelehnt, sodass der Streit endgültig zu Gunsten des Landes entschieden wurde. Ich weiß (noch) nicht genau, was ich von dem Braunfels Entwurf halten soll, aber dennoch bin ich froh, dass jetzt zusammen mit der Polnischen Botschaft gegenüber die letzten schmerzlichen Baulücken an Deutschlands bekanntester Adresse gefüllt werden.


    Quelle: Morgenpost (zwar hinter Paywall aber Überschrift erklärt alles)


    P.S.: Gibt es zur Komischen Oper einen eigenen Strang? Wenn ja bitte verschieben, ansonsten vielleicht mal einen Aufmachen?

  • Die Komische Oper teilt heute mit, dass "kadawittfeldarchitektur" sich auch als Generalplaner durchgesetzt haben.


    Zitat von Komische Oper

    Das Sanierungs- und Umbau-Projekt Komische Oper Berlin geht in die nächste Phase! Seit 7. Mai steht fest, dass die Wettbewerbsgewinner kadawittfeldarchitektur sich auch als Generalplaner durchgesetzt haben.

    Das Generalplanungsteam wird noch im Mai seine Arbeit aufnehmen. Der Fokus richtet sich zunächst auf die Vorbereitung der sogenannten Vorplanungsunterlagen (VPU), in die erste konkrete Planungen einfließen werden.

    Weitere Informationen unter

    http://www.stadtentwicklung.be…h_2105/nachricht7100.html

    https://www.komische-oper-berl…rvice/willkommen-kontakt/

  • Sanierung des Komischer Oper an

    der Behrenstraße 55-57


    Seit diesen Monat wurden die Schlüssel übergeben ab jetzt wird das Bausenat jetzt für die Sanierung verantwortlich sein.

    Geplant soll das kosten ca. 478 Millionen Euro sein. Das Ensemble ist am Schiller - Theater Umgezogen. Teil des Gebäudes wird ein neues Rohbau bekommen. Zunächst erfolgt erstmal eine Schadstoffsanierung.


    Wie es aussehen soll

    Quelle heute BZ.


    Bausenat führt jetzt Regie an Komischer Oper

  • Der Eingangsbereich mit dem dunklen Holz (?) gefällt mir sehr. Ich mag so holzvertäfelte Wände generell gerne. Sieht elegant aus. Hier konkret tuen die geschwungene Treppe und der Leuchter ihr Übriges, was die Eleganz angeht.

  • Bausenat? OK, in Städten wie Köln wird's von externen Generalunternehmern umgesetzt, also öffentlich plant und privat setzt um. Schlussendlich bringt es den Vorteil, dass Bauprojekte zügiger vorankommen, zum Beispiel werden Kölner Schulprojekte durch Generalunternehmen gebaut und pünktlich und schlüsselfertig übergeben. Wäre das nicht auch etwas für Berlin? Gerade auch wo in unserer Stadt so viel gebaut wird, wäre es eine Win-Win-Situation und wäre sogar ein kleiner Wirtschaftsfaktor.

  • Der Eingangsbereich mit dem dunklen Holz (?) gefällt mir sehr. Ich mag so holzvertäfelte Wände generell gerne.

    Im Prinzip ist nichts gegen eine Holztäfelung zu sagen - nur haben wir eine sehr ähnliche Optik in der Deutschen Oper: Glaskasten mit dunkler Holztäfelung die über das gesamte Foyer geht...

  • Die Sanierung der Komischen Oper sollte gestoppt werden. Das Haus sollte grundsätzlich abgewickelt werden.


    Warum ?


    1. Opern zu betreiben ist ein Minusgeschäft für Berlin. Es ist eine durch Subventionen am Leben gehaltene Kunstform, die sich ohne Sitzplatzzuschuss nicht durch Nachfrage am Markt trägt.


    2. Eine 500 Mio Sanierung kommt einem Neubau-Projekt gleich. Bei dem jetzt angepeilten Design stimmt das Kosten-Nutzen Verhältnis nicht. Für einen ähnlichen Preis gibt es Vorzeige-Architektur mit globaler Strahlkraft. Momentan wird eine renovierte Ost-Platte als Endergebnis herauskommen. Das ist unverantwortbar.


    3. Berlin hat bereits eine frisch sanierte Staatsoper, die 500 Meter weiter weg liegt. Noch wichtiger: Es gibt auch eine zweite, stabile Oper im Westen der Stadt. Berlin hat ein Überangebot an Opern.


    4. Die eingesparten Gelder, der dann geschlossenen KO können vollständig in Film- und Serienproduktionen investiert werden. Hier kann man nationale und teilweise internationale Reichweite kreieren. Kinoproduktionen erschaffen einen höheren Mehrwert für Berlin und entfalten ein größeres identitätsstiftendes Potenzial.


    Und nebenbei: Ich habe viele Produktionen von Kosky an der KO gesehen und war immer begeistert. Trotzdem komme ich zum Schluss, dass mit der Sanierung kein Millionengrab entstehen darf und der Bedarf an Opern in der Stadt weitgehend abgedeckt ist.

  • Die Sanierung der Komischen Oper sollte gestoppt werden. Das Haus sollte grundsätzlich abgewickelt werden.

    Schon wieder? Jährlich grüßt das Murmeltier.


    Antwort ebenso: Berlin ist aufgrund seiner Geschichte reich an klassischem Kultur- und Kunstangebot. Gilt für Museen, Orchester, Theater und Opernhäuser. Das ist ein Schatz, den die Stadt hegen und pflegen sollte. Sie hat nicht viele Facetten, mit denen sie wirklich glänzen kann. Mit dieser schon.


    Und natürlich ist diese Form der Kultur ein Zuschussgeschäft* – aber wer sich Kultur nur** als Wirtschaftsfaktor vorstellen kann, hat m.E. etwas Entscheidendes an ihr nicht verstanden. Diese Haltung: Es darf nur existieren, was nichts kostet und Profit abwirft, hat in meinen Augen etwas sehr genussfeindlich-calvinistisches.

    4. Die eingesparten Gelder, der dann geschlossenen KO können vollständig in Film- und Serienproduktionen investiert werden.

    Wenn ich mir anschaue, was die Filmförderung so unterstützt, will ich lieber eine gelungene Inszenierung an einer generalsanierten KO als hundert Filme mit Schweiger oder Schweighöfer. Filme und Serien sind tatsächlich Kulturindustrie, und die sollte profitabel arbeiten – besonders ambitionierte Projekte ausgenommen.


    * War es in Deutschland (und Kontinentaleuropa) übrigens schon immer. Die Musik- und Theaterkultur entstammt den absolutistischen Höfen und später dem bürgerlichen Mäzenatentum. Auch die Arbeiter- und Volksbühnen waren von Vereinen oder Genossenschaften finanzierte Zuschussgeschäfte. Das alles war nie auf Gewinn ausgelegt.


    ** Die (hoch-)kulturelle Vielfalt ist natürlich auch ein Wirtschaftsfaktor, weil sie Berlin für bildungsbürgerliche Touristen interessant macht.

  • Oper war "Hochkultur" vor dem 20. Jahrhundert. Vor dem Medienzeitalter. Oper war Hochkultur, weil die reichsten Königshäuser die kreativsten Köpfe der damaligen Zeit bezahlen konnten. Das WAR einmal !


    Seit 100 Jahren, im Zusammenspiel mit den Massenmedien Film und Fernsehen, heute Internet, entsteht die am höchsten bezahlte Kultur durch die Masse der Bevölkerung.


    Oper ist heute keine Hochkultur sondern museales Handwerken. Vergleichbar mit Schmiedekunst, die auf Mittelaltermärkten vorgeführt wird. 90 Minuten Netflix sind kreativer und hochkultureller als alle Opernaufführungen in Berlin im Jahr.


    Oper als staatssubventionierte Kunstform hat deshalb weitgehend seine Berechtigung verloren.


    Gegenfrage: Warum sollte diese Kunstform bezuschusst werden, wenn die Klientel, die sie konsumiert ein überdurchschnittliches Einkommen hat ?


    Fazit: Berlin hat eine Oper zuviel. 500 Mio für eine KO Sanierung, die als Ergebnis einen besseren Plattenbau vorweist ist hanebüchen.

  • Ich gehe selbst gern in die Oper. Trotzdem muss man festhalten, dass die Subventionierung von Opern in Deutschland ein Problem ist. Deutschland leistet sich mehr Opern als der ganze Rest von Europa zusammen. Opernaufführungen setzen längst keine gesellschaftlichen Impulse mehr. Was auf diesen Bühnen vorgetragen wird hat weniger gesellschaftliche Relevanz als die Twitter-Memes eines drittklassigen Rappers aus Marzahn. Von der Kosten eines Operntickets zahlt 10% der Besucher und 90% der Staat - also zu 95% Leute, die ihr Leben lang nie eine Oper betreten werden. Touristen kommen nicht nach Berlin wegen seiner Opern. Sie kommen wegen seiner Bedeutung für Alternativkultur, Clubkultur, elektronische Musik - wegen seiner Rolle in der Gegenwartskunst - oder schlicht weil in der Uber-Arena ein Musiker auftritt, den es Zuhause nicht gibt. Was Hochkultur angeht, spielt die Philharmonie eine gewisse Rolle - aber nicht die Oper. Wenn man es als Wirtschaftsfaktor sehen will - und das sollte man - wären die Millionen an vielen anderen Orten besser ausgegeben als in der Oper. Angefangen damit, dass man Clubs Lärmschutzmassnahmen finanzieren könnte, damit sie von Zuzüglern nicht mehr in Grund und Boden geklagt werden können.

    Auch für die Strasse Unter den Linden ist die Oper schlecht. Anders als zB ein Restaurant ist sie 20 von 24 Stunden einfach geschlossen. Plus Sommerpause. Wenn man die Gegend beleben will, dann eher nicht mit einer Oper. Weil wir aber generell nicht wissen wohin mit dem Geld, sollte man das Ding ruhig bauen.

  • ^

    Der letzte Satz widerspricht allen vorher korrekt vorgetragenen Argumenten diametral. Berlin ist gegenwärtig wirtschaftlich in der schwersten Stagnationsfalle seit 1990. Falls die geopolitischen Probleme in Europa nicht gelöst werden ist der Standort auf Jahre erheblichen Entwicklungsproblemen ausgesetzt. In so einer Situation muss jeder Cent Steuergeld geprüft werden. Eine 500 Mio Kulturbausanierung, insbesondere bei der derzeitigen Kostenexplosion am Markt, sollte mindestens auf Eis gelegt werden. Im besten Fall spart man sich den KO Betrieb volllständig. Das Subventionsgrab Oper ist für Berlin (und auch Deutschland) kein Zukunftsmodell, weder kulturell noch ökonomisch.

  • Ich verstehe die Argumentation und bin mit dem Ergebnis der Sanierung der Oper auch alles andere als zufrieden, wäre doch fast jeder beliebige Geschäftsbau an der heutigen Brache belebender als der geplante Kasten.

    Trotzdem sollte man nicht vergessen, dass Berlin bereits das Schillertheater als eigenes Haus geschlossen hat und solch ein Schritt unwiederbringlich wäre. Drei Opern in Berlin sind auch nur eine pro Großstadt mit 1,3 Millionen Menschen. ;)


    Den wirtschaftlichen Pessimismus teile ich aber nicht. Mag der Sparzwang gerade Thema sein, die Berliner Wirtschaft wächst trotz des schlechten Umfelds weiterhin solide und ist seit wenigen Jahren und zunehmend über dem deutschen Durchschnitts-BIP:


    https://www.statistik-berlin-brandenburg.de/042-2024

  • Das Sanierungsprojekt der Komischen Oper nimmt langsam sichtbare Fahrt auf.

    Der Bereich Glinkastraße, zwischen Unter den Linden und Behrenstaße ist inzwischen eingerüstet.


    Es lohnt sich, einen Blick auf die entsprechende Projektwebsite der Komischen Oper zu werfen. Dort findet sich unter anderem ein nett gemachtes Video (hier auch der direkte Link zu Youtube) über die Geschichte des Ensembles und die Pläne für den Neubau.

    Außerdem gibt es zahlreiche Bilder aus dem Inneren des Gebäudes und von den bereits erfolgten Rückbauten.


    In dem mit 8.200 m2 geplanten Neubau entstehen mehrere Werkstatt- und Proberäume, unter anderem für das Orchester und den Chor.

    An der Ecke Unter den Linden wird das Besucherzentrum mit Tageskasse untergebracht.

    In diesem Bereich entsteht auch eine öffentlich zugängliche Dachterrasse.

    An der Ecke Glinkastraße / Behrenstraße ist ein öffentliches Restaurant vorgesehen.

    Der 1966 von Fritz Kühn entworfene Haupteingang im Bestandsgebäude an der Glinkstraße bleibt erhalten.


    Da die Entwürfe hier noch nicht dokumentiert wurden zunächst die Visualisierungen.


    Unter den Linden / Glinkastraße.

    KO-Kadawittfeld1-UDL

    Quelle und © kadawittfeldarchitektur gmbh aachen


    Glinkastraße / Behrenstraße.

    KO-Kadawittfeld2-Glinka

    Quelle und © kadawittfeldarchitektur gmbh aachen



    Aktuelle Eindrücke vor Ort:


    [Alle Bilder © bauhelmchen 2024]


    Unter den Linden / Glinkastraße.

    2024-06-01-57


    Ein Bauschild informiert darüber das derzeit zunächst Schadstoffsanierung und Rückbau stattfindet.

    Einen Terminplan für den Neubau habe ich nicht finden können ?(

    2024-06-01-59


    Blick von der Glinkastraße auf den Übergang zwischen Verwaltungs- und Probengebäude und Opernhaus.

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    Glinkastraße / Behrenstraße.

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    Der eingezäunte Haupteingang in der Behrenstraße.

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    Blick in Richtung Glinkastraße.

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  • Nun ja, hier baut man so etwas; sicherlich unglaublich ressourcenschonend und bautechnisch innovativ - quasi ein CO2 fressender Neubau.


    Dann kann man sich finde ich schon eine klitzekleine Bauakademie mit originalgetreuer Schinkelfassade leisten, die als Gästehaus und Austellungshalle des Auswärtigen Amtes genutzt wird.


    Dann kann man ja regelmäßig evaluieren, welches Gebäude sich größerer Beliebtheit erfreut; getrennt nach Touris, Berlinern, Architekten und Politikern.


    Ich finde der Entwurf für die komische Oper erinnert sehr an die Deutsche Oper in der Bismarckstraße - also auch Retro und nicht zwingend euphorisierend.

  • Naja ein überdimensionaler Container wird auf's Dach geklatscht, das ist es mehr oder weniger.

    Ich kann beim besten Willen, keinerlei Bezug zur Umgebung feststellen. Architektonisch überzeugt mich das nicht, Kubatur und Volumen wirken arg penetrant. Ein richtiger Klotz.

    Der grässliche Verwaltungsbau an den Linden bleibt erhalten und die Ecksituation mit dem neuen Eingang ist irgendwie gewollt aber nicht gekonnt.

    Je länger ich mir diesen Entwurf ansehe - sind ja schon ein paar Jahre - desto weniger kann ich ihm abgewinnen.


    Den Vergleich mit der Deutschen Oper halte ich aus vielen Gründen für falsch. Dort wurde ein Entwurf aus einem Guss abgeliefert, der ein wunderbares Zeitzeugnis darstellt. Ebenso ist die Strassensituation des Kaiserdamms nicht mit der Unter den Linden vergleichbar.

  • Baustopp?


    Wie heute ( BZ ) berichtet wurde, prüft der Berliner Senat vlt ein Baustopp. Auch der Berliner Bürgermeister Kai Wegner will es prüfen und es vlt. Den Projekt einzufrieren, da die Kosten Hoch sind. Laut Anfrage der BZ : ihn jetzt zu stoppen, wäre politischer Selbstmord“,.

    Es sollen Nur noch 16 Mio Euro Sicherung und Vorarbeiten zu stecken. Die Gesamtkosten wären auf 478 Mio Euro. Warten wir ab was raus Kommt....


    ( Mehr Info ⬇️)

    Quelle BZ

  • Unabhängig wie man zur Architektur steht, wäre es fatal, die Sanierung jetzt noch anzuhalten. Man hat ein marodes, aber noch funktionierendes Haus dann unnötig geschlossen. Mit jeder Verschiebung wird der Bau nur noch teurer. Im Worst Case - und davon muss man in der aktuellen Haushaltslage ausgehen - haben wir jetzt hier auf viele Jahre eine Bauruine.

  • Gut so! Noch ist ein Ende mit Schrecken möglich.


    Für so ein lachhaftes Gemurkse kann man doch nicht ernsthaft 480 Mio. Euro ausgeben (Stand Juni 2022). Für das doppelt so große Humboldtforum wurden 677 Millionen ausgegeben und davon stammten auch noch 105 Millionen Euro aus privaten Spenden. Dass für die Fassaden des albernen Würfeltangos, den die Jury im Architekturwettbewerb offenbar hinreißend fand, jemand spendet, möcht ich sehen. Glaub ich nicht.


    Vielleicht ist es mal an der Zeit für radikale Lösungen. Denkmalschutz kann mit politischer Mehrheit aufgehoben werden. Vorn ein Hotel, hinten Cafés, so war das Theater früher konzipiert. Würde auch heute Geld reinholen. Die Fassade des Theater Unter den Linden von Fellner & Helmer von 1892 rekonstruieren, das kostet keinen Cent, dafür spenden die Leute nämlich. Prüfen, welche einzelnen Elemente von den Nachkriegsbauten wirklich erhaltenswert sind und diese in einen Neubau integrieren. Spart meistens auch Kosten gegenüber Sanierung.


    Barrie Kosky wird in einem 4,5 Jahre alten Artikel im Tagesspiegel (Überschrift: "Diesmal wird alles gut") mit sehr lustigen Sätzen zitiert: „'Viele Leute denken: Oh Gott, das wird die Staatsoper Teil 2, die Fortsetzung eines Horrorfilms: The Return of the Umbau.' Doch diesmal laufe alles ganz anders, also viel besser und transparenter, schon in der Planung und Vorbereitung. 'Außerdem wir müssen kein Ersatz-Rokoko aus den 50er Jahren rekonstruieren [...]'.“


    Jaja, das böse Rokoko, das macht ja alles so teuer. Landeskonservator Rauhut schwärmte von einem "Ort, wo man Ost-Berlin noch nachfühlen kann". Ich kann drauf verzichten.


    Foto: Aufnahme des Vorgängerbaus Metropol-Theater um 1900 (gemeinfrei).


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  • Wäre sicher schön wenn der Wiener Schmäh wieder bei der Komischen Oper herausträte und der Bau seine düstere Einsargung loswürde- allerdings glaube ich nicht dass der Denkmalschutz für die 60er Jahre Hülle hier aufgehoben würde nur um dann Platz für die Auferstehung von schwülem u. unernstem aber sicher für die Funktion des Hauses treffenderem KuK Barock zu schaffen.

    Schon gar nicht in Zeiten in denen gerade von den üblichen, wirkmächtigen Verdächtigen aus Expertokraten und Branchen-Lobbyisten allen Ernstes über die Ambition „künstlerischer“ Derangierung der Barockfassaden des HF schwadroniert wird und die mehrheitlich geforderte Rekonstruktion der Fassade der Schinkelschen BA selbstgerecht ins Nirvana geschossen wird.