Geschäfts-/ Bürokomplex 'P1' am KaDeWe (Schöneberg | in Bau)

  • Gegenüber vom KaDaWe in der Passauer Straße plant die Signa Gruppe den Bau eines Büro- und Geschäftshaus mit Minihochhaus:



    (C) Signa, Urheber: IQOI, Marina Kiriakova, Krüllstraße 7, 12435 Berlin


    Das alte und nicht sonderlich schöne Parkhaus wird dafür abgerissen. 25.000 BGF werden entstehen. Der Baubeginn soll im zweiten Quartal 2019 erfolgen.


    Quelle: Immozeitung

  • Im Tagesspiegel wird nun auch über das Projekt berichtet. Derzeit laufe ein vorhabenbezogenes B-Planverfahren. Das Investvolumen liegt beu 120 Millionen Euro und die Realisierung soll bis zum ersten Quartal 2022 abgeschlossen sein.
    Eine neue Visu von der Fassadenfront zur Pausser gibt es auch:



    (C) Signa

  • Besser als das Parkhaus ist es natürlich, aber wie so oft nicht der Renner...


    Die haben immer Ideen...Wozu nochn HH fürs EC? Soll man sich lieber um das was unten ist kümmern. Der ganze Block ist ein totales Chaos und runtergekommen.

  • Aber es wird aber auch im Artikel wird auch kurz vom EC geredet. Deswegen ist Steve sicher auch drauf gekommen.

  • Schon wieder eine langgezogene Gummiband-Fassade. Wann begreifen Architekten/Bauherren endlich, dass auf diese Weise keine urbanen, interessanten Straßenzüge entstehen?

  • In dieser Seitenstraße finde ich die Glasfassade nicht so dramatisch schlecht, ein sehr positiver Effekt wird sein, dass die Brücke wegkommt, das wird diese Strasse vom Tauentzien aus offener und attraktiver machen, kann ich mir vorstellen.Ob an dieser Stelle aber wieder noch mehr Einkaufsfläche gebraucht wird...
    Was wenn nun die City West z.B. der Friedrichstraße zu viele Kunden abgräbt? Dieser Prozess hat ja bereits begonnen...

  • @Passauer Straße

    Ich hätte eine Frage zum Entwurf an der Passauer Straße (#908/#909) - etwa in Düsseldorf beschränkt der Feuerschutz häufig die Höhe der Hinterhof-Bauten auf Fensterbrüstungen max. 8 Meter über dem Boden, damit man sie mit händisch transportierbaren Leitern erreichen kann. Deswegen entstehen in den Innenhöfen oft nur 2-3 Geschosse, was mich ständig irritiert. Von einem Hochhaus wird normalerweise verlangt, dass es mit Löschfahrzeugen von zumindest zwei Seiten erreichbar sein wird.


    Hier sehe ich ein Hochhaus im Hinterhof, ohne befestigte Flächen um dieses, etwas weiter nur eine schmale Zufahrt. Wie ist das nach der Baugesetzgebung möglich?

  • Entscheidend ist bei dieser Frage, ob der zweite Rettungsweg mithilfe der Feuerwehr gewährleistet wird. In Hinterhöfen gibt es die bauliche Situation oftmals nicht her, dass ein Löschfahrzeug an die Gebäude heranfahren kann oder soll. Hier besteht nur die Möglichkeit, im Brandfall die Menschen per Handleiter zu erreichen. Diese reicht bis zu einer Höhe von 8m über Gelände.
    Der zweite Rettungsweg kann aber auch baulich hergestellt werden, z.B. über ein zweites Treppenhaus mit Verbindungsfluren oder mithilfe eines Sicherheitstreppenraumes.
    Bei Hochhäusern selbst ist genau geregelt, wie die baulichen Rettungswege geplant werden müssen. Da das Hochhaus bei diesem Projekt nicht höher als 60 m geplant ist, besteht die Möglichkeit, entweder zwei notwendige Treppenräume oder stattdessen einen Sicherheitstreppenraum zu realisieren. Damit ist die Rettung der Personen rechtlich sichergestellt. An diese Treppenräume sind selbstverständlich besondere Anforderungen geknüpft, damit diese dem Rauch und dem Brand möglichst lange standhalten können.
    Gleichzeitig müssen aber auch ausreichende Zugänge und Bewegungsflächen für die Feuerwehr vorgehalten werden, damit diese schnell und gefahrenfrei in das Gebäude eindringen und mithilfe der vorhandenen technischen Ausrüstungen (automatische Löschanlage, nasse Steigleitungen, u.a) den Brand löschen kann. Ein Löschfahrzeug muss in diesem Fall nicht direkt an das Gebäude heranfahren können.

  • @Passauer Straße

    ^ Danke, ich versuche, es mit dem konkreten Projekt hier zu verknüpfen. Ob das Hochhaus ein oder zwei Treppenhäuser haben soll, ist vermutlich nicht bekannt? Unter #908 sieht man rechts vom Hochhaus eine schmale Zufahrt - kann diese als Rettungsweg gelten? Kann man mit einer Leiter von der Straße über dem flachen Bau das Hochhaus erreichen so, dass dies als Rettungsweg gelten kann?

  • Wie gesagt, die Richtlinien geben für Hochhäuser vor, dass beide Rettungswege baulich hergestellt werden müssen. Das bedeutet automatisch, dass durch die Feuerwehr keine Hand- oder Drehleiter verwendet werden muss, sondern lediglich die Brandlöschung erfolgt, da die Flucht bzw. Rettung der Personen komplett durch die Treppen übernommen wird.
    Es wird daher nach der Fertigstellung des Projektes kein Rettungsfahrzeug in den Hof fahren.


    Die rechts auf dem Nachbargrundstück dargestellte Zufahrt wird eher kein Zugangsweg für die Feuerwehr sein. Sollte dort aber tatsächlich eine Feuerwehraufstellfläche vorhanden sein, dann dient diese für die Rettung auf dem jeweiligen Nachbargrundstück und definitiv nicht für das genannte Hochhaus.

  • Es gibt neue Informationen zum Ersatzbau des Parkhauses am KaDeWe in der Passauer Str., das duch die SIGNA verwirklicht werden soll. Seit den ersten Entwürfen gibt es Änderungen hinsichtlich der Einzelhandelsflächen, die zugunsten von Büroräumen reduziert werden sollen.


    Jetzt hat sich laut Berliner Morgenpost das Baukollegium zu Wort gemeldet, das lieber eine Fassade aus Stein denn aus Glas möchte. Es gibt noch andere Kritikpunkte am Entwurf, die vom Investor und seinem Architekten zum Teil positiv aufgenommen wurde, zum Teil aber auch abgelehnt wurden.


    Jetzt soll umgeplant und die neue Planung nochmals dem Baukollegium vorgelegt werden.

  • Neuer Entwurf für das Parkhaus ggü. dem KaDeWe vorgestellt

    Im Unterschied zum kritisierten ursprünglichen Entwurf mit Glasfassade soll das Gebäude nunmehr eine Fassade aus Muschelkalk erhalten, die auch das ggü. liegende KaDeWe auszeichnet. Der Glasanteil an der Fassade wurde von 64 auf jetzt 55 Prozent reduziert.


    https://www.morgenpost.de/bezi…urstein-weniger-Glas.html


    1809pas_0617_c02_voll46k1f.jpg

    Quelle: Signa-Projektseite


    Aus dem Artikel geht zudem hervor, dass dem Baukollegium auch das Bürohochhaus Stream Tower, das auf dem Grundstück zwischen der Mercedes-Benz Arena und dem Hotel Holiday Inn in Friedrichshain entstehen soll, vorgestellt wurde.


    Bleibt zu hoffen, dass das Baukollegium den hier bereits bekannten und gelobten Entwurf nicht bis zur Unkenntlichkeit schleift!

  • ^ Hat gewonnen, finde ich. Ist immer noch zu lang, aber der kleine Turmbau über dem Haupteingang und die Staffelgeschosse bringen etwas Abwechslung. Auch die Idee, den gleichen Stein zu verwenden wie beim KaDeWe gegenüber, gefällt mir.


    Bemerkenswert finde ich den Einspruch des Baukollegiums gegen Klimatechnik, die einfach aufs Dach gepflanzt wird, statt in einem eigenen Stockwerk untergebracht zu werden. Das ist eine echte Unsitte: Wer sich vom südlichen Spreeufer oder vom Ostbahnhof aus die Neubauten der Media-Spree ansieht, sieht überall diese hochragenden Lüftungsrohre, die den ganzen Eindruck der Architektur versauen. Auf den Visus ist das natürlich immer ausgespart. Sollte man dringend per Satzung verbieten.

  • ^Ich sehe das ähnlich wie Architektenkind. Die Fassade ist immer noch ziemlich lang, aber wirkt jetzt weniger monoton und dürfte aufgrund des Muschelkalks gut sowohl mit dem KaDeWe als auch mit Ellington-Hotel gegenüber harmonieren.

  • ^ Wenn ich mir die verlinkte Visualisierung anschaue - die lange Fassade hätte interessanter gemacht werden können, etwa der Teil links mit dem verglasten Eingang und ohne Staffelgeschosse stärker vom Rest abgesetzt - durch eine andere Naturstein-Farbe vielleicht?
    Möglicherweise auch durch irgend ein Fassadenkunst-Ding jeweils über der Säule des 1. OG - irgend etwas könnte man schon finden, was nicht besonders viel kostet. Sonst ist es wieder halbherzige Pflichtübung.

  • Ganz ehrlich, der Bau ist doch wieder zu einem typischen Lüscher-Berlin-Rasterbau geworden. Etwas Naturstein, schön gerasterte Fassaden wie mit dem Lineal gezogen. Alles schön ordentlich, aber so oft in Berlin gebaut, dass die einzige Überraschung noch darin besteht, ob der Stein beige, grau oder eher weiß ist.
    Das ist Leipziger Platz 2.0. Alles sieht gleich aus. Man sollte mal eine Galerie mit all den Bauten machen. Vom Leipziger Platz, dem Areal um den Hauptbahnhof, zig Ministerium und Bundesbauten. Ja selbst die Stella-Ostfassade. Es ist in verschiedenen Variationen immer das gleiche.
    Ich frage mich, ob nicht langsam mal der Punkt gekommen ist, wo man auch in Berlin sagt, dass es jetzt mal genug ist!

  • Ob das das Problem ist, sei dahingestellt; die Altbauten im Bergmannstraßenkiez oder am Kollwitzplatz sehen auch alle gleich aus, ohne dass das irgendwen stört. Das Problem ist wohl eher die gestalterische Ödnis, die sich mit diesen Projekten breitmacht - vor 20 Jahren wurden entlang der Friedrichstraße ja durchaus noch Objekte realisiert, die zwar ähnlich aussehen, auf den zweiten Blick dann aber doch deutlich mehr Raffinement aufweisen. Woher das kommt? Eine Möglichkeit wäre der gestiegene Boden- bzw. Kaufpreis solcher Parzellen, so dass dann für die Architektur nicht mehr viel Spielraum bleibt, da der Investor oder Bauherr mit maximaler Geschossflächenausnutzung rechnet (was dann zu extrem dünnwandigen Fassaden führt, die keinen Platz mehr lassen für ein Relief, Gliederung, Versprünge etc.), eine andere wäre die immer größere Vorfertigung der Fassadenelemente oder -systeme, die individuellen Details kaum noch Platz lässt. Aber wahrscheinlich ist es so einfach, wie viele vermuten: R2G und Lüscher sind Schuld, und sobald ein neuer Senat gewählt und ein neuer Senbaudir benannt ist, wird alles besser. Hoffen wir´s.