Patzenhofer Brauerei + Umfeld (Friedrichshain | in Bau)

  • ^ Es ist ein wenig verwirrend: Unter dem Namen "Patzenhofer Brauerei" firmiert eigentlich ein Verwaltungsgebäude in Mitte. Der hiesige Komplex hieß ab 1871 offiziell "Aktien-Brauerei-Gesellschaft Friedrichshöhe", wurde aber 1850 von Georg Patzenhofer gegründet. Und um es noch komplizierter zu machen – zu DDR-Zeiten und bis 1991 produzierte dort der VEB Schultheiss-Brauerei, Standort Leninallee. Klar soweit? ;)


    Ich bin noch auf einen ganz interessanten TAZ-Artikel vom Mai 2020 gestoßen, aus dem sich einiges über Geschichte, Zustand und Zukunft der Gegend erfahren lässt. Unter anderem wird erwähnt, dass der Bezirk dem Besitzer damals eine Erhaltungsanordnung gemäß Denkmalschutzgesetz androhte. Entweder die Anordnung ist inzwischen erfolgt, oder die Drohung hat gereicht – den gewünschten Druck der Behörden scheint es jedenfalls zu geben.

  • Da ist der Bezirk zu loben. Mit allen Mitteln (auch Steuergeld) sollte der denkmalgerechte Erhalt solcher Gebäude betrieben werden. Gerade auch diese Industriebauten prägen Berlin.

  • Danke architektenkind - von der Nutzung durch die schultheissbrsuerei wusste ich gar nicht ich kenne das Gelände eigentlich nur als stillgelegt oder in recht anarchischer Anmutung durch die nutzung einer Künstlerinitiative - vor allem das Verwaltungsgebäude an der Landsberger hat mich immer etwas besorgt - ein Teilabriss auf dem Gelände fand ja leider auch schon statt.

  • Bürokomplex Landsberger Allee 52



    Das Nachwende-Multiplex in der Landsberger ist längst Geschichte; sein Nachfolger, ein Bürogebäude der Centrum Holding, hat Endhöhe erreicht (Projektvorstellung hier, Projekthomepage hier). Ein ganz schöner Brocken, der direkt an das Walden 48 angrenzt, diesem die Zeilenbau-Anmutung nimmt und ein gutes Stück Blockrand schließt. Zunächst ein Blick von gegenüber:



    Linkerhand liegt das Grundstück der leider leerstehenden Patzenhofer Brauerei. In dieser Richtung ist der Neubau terrassenförmig abgestuft – laut Visu wird es hier einmal eine Freifläche mit einem Café geben. In der Wirklichkeit sieht es aber recht eng aus. Vielleicht kommt ja der Zaun weg, um mehr Platz zu schaffen.



    Vom Klinikum aus ein Gesamtüberblick: Die Schieferplatten ganz rechts gehören zum Walden, links schließt ein historischer Flachbau an, auf dem "Friedrichshöhe" steht. War vielleicht mal ein Club, steht aber leer. Den Visus nach ist es gut möglich, dass er in dieses Projekt mit einbezogen wird. Ganz hinten in Blau das Verwaltungsgebäude der Brauerei – seit über einem Jahr eingerüstet, leider keine Bauarbeiten zu sehen.



    Eine zweigeschossige Toreinfahrt führt auf den Hinterhof (mit Parkplatz für die Walden-Bewohner und die Friedhofsgärtnerei). Hier präsentiert sich der Neubau als mächtiger Riegel ohne Terrassen.



    Schließlich noch ein Blick von hinten auf die Einfahrt. Die Loggien links gehören zum Walden. Fazit: Bin sehr gespannt auf dieses Projekt. Wenn es, wie die Visus andeuten, hell verklinkert wird und im Erdgeschoss eine öffentliche Nutzung bekommt, wäre das für diese Ecke ein großer Schritt. Vielleicht findet sich dann auch endlich mal jemand, der sich der Brauerei annimmt.



    © Die Bildrechte liegen bei mir.

  • ^ Richtfest Landsberger Allee 50-52


    Die Berliner Woche berichtet, dass für das BV Landsberger Allee 50-52 am 24. März Richtfest war. Es wird der neue Standort des Jobcenters Friedrichshain-Kreuzberg, das bisher an der Rudi-Dutschke-Straße 3 untergebracht ist.


    Das neue Bürohaus vom Berliner Architekten Manfred Treiling soll Ende 2022 eröffnen, auch eine Kita wird es geben.


    Die fast 17.000 qm für 600 MA wurd von der Centrum-Gruppe als „Bürogebäude der Zukunft“ bezeichnet, u. a. aufgrund der lichtdurchfluten Büros mit großen Terrassen und Dachgärten, die für eine besondere Aufenthaltsqualität mit viel frischer Luft sorgen sollen.


    Zwei Visus werden in dem Artikel auch gezeigt.

  • Für einen Neubau eines Jobcenter wirkt das schon ziemlich schick. Schön, dass man sich etwas Mühe gibt.


    Die Erreichbarkeit aus Kreuzberg ist jedoch nicht optimal. Da wäre eine Lage an U- oder S-Bahn besser.

  • Wirklich toll geworden und gegenüber dem Vorzustand eine deutliche Aufwertung. Auch wenn ich die Abende in unserem "Hauskino" immer noch vermisse.


    Man sieht wie wichtig Textur und Höhenstaffelung sind um auf einfachere Entwürfe wirken zu lassen, die Ziegel sind genau richtig und greifen den Nachbarn links auf (wenn auch in falscher Farbe), und die Höhenstaffelung sorgt dafür dass der Baukörper nicht langweilig oder allzu banal aussieht.

  • Das Jobcenter ist eingezogen und der Bau ist fertig.


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    Vom Stil her der typische Standardbau der letzten 10 Jahre. Leicht loftartige mit grossen Fenster meist dunkle Rahmen und Riemchen oder Backsteinfassade. Überall sieht man jetzt diese Kisten.

    Allerdings gefallen sie mir immer noch ziemlich gut. Von daher passt das schon.


    Beim Gang in den Innenhof sieht man die recht grossen Ausmasse des Gebäudes


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    Und da das Gebäude an den Friedhof grenzt, herrscht ein idyllische Ruhe.

    Dazu die aufgegebene Brauerei nebenan, ein verwilderter Garten und das typische Berliner Flair ist perfekt.


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    Und nochmal die Frontseite


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