Ich finde es grundsätzlich sehr positiv, dass die verschiedenen Verkehrsmittel nebeneinander über die Brücke geleitet werden und offenbar tatsächlich mal an alle gedacht ist. Dass sie dadurch etwas breit und eher technisch nüchtern ausfällt, ist mE zumindest kein Drama (klar wünscht man sich immer eine Art Eyecatcher/ Visitenkarte).
Ich freue mich übrigens besonders über die Tram-Linie (gerade sie wird der Brücke mE zusätzliche Sichtbarkeit und Urbanität verleihen) und grundsätzlich über jede neue Tram-Verbindung. Ich kenne eigentlich auch niemanden in Berlin, der hier von einer Bimmelbahn spricht (was mE auch nicht unbedingt das Gleiche ist wie eine Bummelbahn). Der Trend geht ja - nach Möglichkeit - zunehmend in die Entkopplung von Tramgleisbett und Straße, womit im besten Fall eher gebraust als gebimmelt wird und die Bahn zunehmend wie schon jetzt oft genug an Autostaus vorbeizischt. Auch sonst werden die Trams immer moderner: leiser, komfortabler und auch geräumiger mit bis zu 50 oder sogar 60 (2x30) Metern. In etwa 15 Jahren wird es dann sogar nur noch die beiden Berliner Modelle geben (das ist etwa zeitgleich mit dem bundesweit eintretenden Stopp von neuen Zulassungen von Verbrennungs-PKW). Es wird also langfristig nicht unbedingt mehr laut und ungemütlich für Fußgänger und Radfahrer auf der Brücke sein.
OT: Ich bin trotzdem klar für den Ausbau und Neubau von U-Bahn-Linien oder auch S-Bahn-Linien. Das ist für mich auch kein Widerspruch. Die U-Bahn ist eben noch leistungsfähiger, womit sie teilweise den Vorrang erhalten sollte. Dadurch ist die Tram aber längst nicht nutzlos. Ich fahre im Zweifel sogar lieber mit der Tram, wenn es kein allzu großer Zeitverlust ist.