Hochhausentwicklungsplan - Wünsche & allgemeine Diskussion

  • Nun ja, es sind halt in der Tat auch viele Herausforderungen die dort gerade zu meistern sind und wärend „Peterchens Mondfahrt“ ist leider in der Tat gefühlt wenig bis gar nichts passiert (außer Marketing-Kampagnen für den Selbigen). Was wohl zumindest partiell mehr der Personalie des OB's, als seiner Partei an sich anzulasten ist. Was nicht heißen soll, dass dort per se alles prima läuft.

    Aber ich würde sagen so langsam kommt in einige Bereiche Bewegung. Die Parkanlagen sind wieder sauberer, es wurden zusätzliche oder größere Mülleimer installiert. Es werden wieder öffentliche Toiletten geplant und umgestetzt (z.B. Bethmann-Park). Mit der Friedeberger Analge, wird nun endlich das nächste Teilstück der Wallanlagen auf Vordermann gebracht. Die Plätzte werden generell neu bewertet und teilwweise wieder entsiegelt (zum Beispiel der Paul-Arnsberg-Platz). Das sind in Anbetracht der vielen offen Baustellen, natürlich erstmal nur Tropfen auf dem heißen Stein, aber es tut sich eben doch einiges. Es sind halt nur nicht die großen Mega-Projekte die man marketing-technisch groß abfeiert.

    Keine Frage, das ist noch viel Luft nach oben – aber „eine Schande“ ist Frankfurt ganz sicher nicht.

    ... wobei gerade in Ffm auch noch die Bundespolitik erschwerend hinzukommt, Stichwort "wir schaffen das" ...

    Was diese Aussage allerdings damit zu tun hat, musst Du mir mal erläutern und das gleich auf mehreren Ebenen. Der Ausspruch stammt von Angela Merkel, weder sie noch Ihre Partei, ist gerade in Regierungsverantwortung und ich wüsste somit nicht inwiefern dadurch die Frankfurter Stadtpolitik beinflusst wird. Und wenn doch, dann wüsste ich gerne in welcher Form.

    Und um mal wieder zurück zum eigentlichen Thema zu kommen – dass die Stadt es nun schon seit mehreren Jahren nicht hinbekommt, eine vernüftige Vision und grobe Rahmenbedingungen für Frankfurt in Form eines Update des Hochhausrahmenplans zu veröffentlichen, ist leider wirklich eine Lachnummer. Zumal es in dem HHRP ja eigentlich eher darum gehen sollte Möglichkeiten aufzuzeigen, als finlale, quasi Schlüsselfertige, Standorte auszuweisen.

  • Erlaubt mir noch eine Ergänzung (und letztlich ist es nicht off-topic als der Bühnen-Standort ja manchmal auch in einer Variante als Hochhausstandort diskutiert wird): ich sehe - in naher Zukunft - den Tag kommen, an dem die Frankfurter Feuerwehr die Oper & Schauspielhaus mangels Brandschutzsicherheit versiegeln wird und dann werden Fakten geschaffen. Und die Baupreise werden sich für all diese im Raum stehenden Projekte immer weiter erhöhen.... ich habe fertig.

  • Keine Frage, das ist noch viel Luft nach oben – aber „eine Schande“ ist Frankfurt ganz sicher nicht.

    Was diese Aussage allerdings damit zu tun hat, musst Du mir mal erläutern und das gleich auf mehreren Ebenen. Der Ausspruch stammt von Angela Merkel, weder sie noch Ihre Partei, ist gerade in Regierungsverantwortung und ich wüsste somit nicht inwiefern dadurch die Frankfurter Stadtpolitik beinflusst wird. Und wenn doch, dann wüsste ich gerne in welcher Form.

    Ganz einfach, zum Thema Stadtbild gehören natürlich auch die Menschen. Nicht nur die katastrophalen Zustände im Bahnhofsviertel, gegen die sich aufgrund der uninteressierten Justiz und auch aufgrund Bundesvorgaben kaum noch jemand durchzugreifen traut. Besonders erschwerend hinzu kommt noch dass man sich in immer mehr Teilen Frankfurts mittlerweile immer öfter wie in Mogadischu, Kabul oder Ankara vorkommt und nicht ansatzweise mehr wie in Europa, das Sicherheitsgefühl damit auch gleich ins Nirvana verschwunden, und das hat sich besonders seit und wegen "wir schaffen das" sogar nochmal massiv verschlimmert.

    Sind aber auch noch viele andere Baustellen wo der Bund reingrätscht, konkret zB beim Bahnhofsviertel auch das Thema nicht durchgeführter Abschiebungen, generell in der Stadtplanung die TA Lärm und so einige andere Baugesetze (die typisch deutsche Bürokratie halt), die es zB auch in Deutschland besonders erschweren Hochhäuser über 200m überhaupt nur anzudenken. Die Diskussion dazu hatten wir ja auch schon mehrfach.


    Es geht um den Hochhausentwicklungsplan. Bitte zurück zum Thema.

  • Eigentlich hätte der neue Hochhausrahmenplan vor 4 (!) Jahren veröffentlicht werden sollen.

    Nun denn, im ersten Quartal 2024 soll es angeblich jetzt so weit sein.


    Mit dem Plan will die Stadt "neue Standards setzen", wie Planungsdezernent Marcus Gwechenberger (SPD) sagt. "Uns ist wichtig, dass eine Zugänglichkeit der Hochhäuser gewährleistet ist."

    Vor allem im Sockelbereich soll, also innerhalb der ersten fünf Geschosse, eine öffentliche Nutzung ermöglicht werden. Beispielsweise durch Gastronomie, Läden und kulturelle oder sportliche Einrichtungen.

    Wie uns nicht unbekannt werden nochmals die bereits definierten Gebiete erwähnt, der Bereich im Bankenviertel und Standorte im Umfeld der Europäischen Zentralbank im Osten der Stadt. Die genauen Grundstücke sollen von der Stadt Anfang kommenden Jahres veröffentlicht werden.


    Aber Achtung: Quantensprünge sind nicht zu erwarten, es gehe um eine maßvolle Entwicklung, betont Planungsdezernent Gwechenberger.


    PK: Nach all diesem von uns Steuerzahlern bezahlten städtischen Dilettantismus sind mir irgendwelchen Ostend 60 m Türmchen eigentlich egal.

    So hoffe ich aber, dass man im Magistrat bzgl. eines Standorts endlich seine Hausaufgaben gemacht hat und die zulässige Höhe erhöht hat. Beim "Waterfront" aka: Molenstumpf im Osthafen. Diverse Bürger, Architekten und Ortsbeiräte haben ja dafür plädiert höher und schlanker zu bauen. Nun wird man sehen, ob die Stadt eingelenkt hat, respektive dann die B&L Gruppe Ihre Planung noch einmal überdenken wird.

    Was im Bankenviertel (irgendwann) kommen könnte, gilt ja als gesetzt, dank des letzten Rahmenplans, da braucht es beileibe keine Lobeshymnen für Hr. Gwechenberger und Hr. Josef.

    Und für das alles brauchte man 4 Jahre.








    https://www.hessenschau.de/wir…haus-entwicklung-100.html


    https://www.journal-frankfurt.…lan-kommt-2024-41741.html

    Einmal editiert, zuletzt von Adama ()

  • Zum neuen Hochhausentwicklungsplan: Unsere Community muss sich noch ein paar Tage gedulden. Die ursprünglich für heute Nachmittag angesetzte Pressekonferenz des Planungsdezernats Frankfurt wurde auf den kommenden Donnerstag gelegt. Bleibt zu hoffen, dass dies die letzte Verschiebung zum diesem Thema ist. "Vorsicht ist die Mutter der ...."

  • Nun ja, das angekündigte erste Quartal hat ja immerhin noch 27 weitere Tage.
    Dann wäre allerdings auch dieser Zeitrahmen mal wieder verstrichen. :rolleyes:
    Hoffen wir einfach mal das Beste.

    Vielleicht läuft das Ganze ja nach dem Motto: „Was lange währt, wird endlich gut!“ und der Inhalt wird phänomenal.
    Dann wäre ich trotz der mehr als vier Jahre Verspätung wieder recht versöhnlich gestimmt. 8o

  • Die jüngsten Aussagen zum neuen Hochhausentwicklungsplan verfestigen sich🙂.


    https://m.faz.net/aktuell/rhei…ine-waechst-19563347.html


    Ein paar Eckdaten aus dem Artikel:

    • Hochhaus an der Ecke Kaiserstraße/ Neue Mainzer wird erwähnt; keine Angabe zur Höhe
    • 10-15 neue Standorte im Bankenviertel und rund um den Ostbahnhof
    • Am Ostbahnhof eher bis 60m begrenzt; auf beiden Seiten der Gleise
    • Im Bankenviertel wird es nicht höher als 250m gehen. Finde ich gut, als es uU dann am Ende 20m mehr sein können, wie die Erfahrungen zeigen
    • Keine reinen Wohntürme, sondern eher Mixed-use Tower.

    Außerdem verweist der Autor auf die schlechte Lage auf dem Büromarkt und zieht den Schluss, dass mit einem baldigen Baubeginn des Milleniumturms nicht zu rechnen sei. Ich bin mir jedoch sicher, dass der Turm früher kommt. Eine Ansiedlung der AMLA in einem der Türme (Messeturm oder T185) an der Messe, bringt hier definitiv eine neue Dynamik.


    Der FAZ wiederholt eigentlich nur die bekannten Informationen.

  • /\ 250m + 20m im Bankenviertel wären nach meinem Geschmack jedenfalls für einen bestimmten Standort zu wenig, und zwar für das Grundstück der Garden Towers.


    Dort halte ich ein knapp über 300m hohes Hochhaus plus Abschluss (mit Antenne o.ä. mind. 330m) für zwingend notwendig um einen im Augenblick in der Skyline neu entstehenden Makel auszugleichen: Tower 1 vom Four. Es ist an sich das höchste Hochhaus im Viertel, doch dann auch wiederum nicht, wenn man die Antennen des benachbarten Maintowers und der CoBa mit einbezieht. Dadurch wirkt die Skyline nun weniger wohl proportioniert. Und dies optisch ausgleichen/beseitigen könnte mMn ein 300m+ Hochhaus an Stelle der Garden Towers.


    Und unabhängig davon halte ich die Garden Towers mittlerweile für ziemlich deplatziert: sie passen sowohl in puncto Höhe als auch hinsichtlich ihrer Kubuatur etc. nicht mehr zur umliegenden Bebauung ... und architektonisch besonders schön sind sie auch nicht.

  • ^ Wie realistisch ist die Vorstellung, dass ein 2005 generalsaniertes Hochhaus welches vmtl. mit seinen Wintergärten überdurchschnittliche Mieten verlangen kann, abgerissen wird?


    Persönlich gefällt mir der Garden Tower sogar sehr gut und ich glaube, dass das Grundstück auch eher schlecht für ein höheres Gebäude geeignet wäre.


    Der Abstand zum Maintower und Omniturm erscheint mir auch viel zu gering. Man könnte glatt ne Wäscheleine dazwischen spannen, vor allem weil man davon ausgehen darf, dass ein neuer Turm die Grundfläche mehr ausreizen dürfte/müsste.


    Vernünftiger erscheint mir da eher, den hässlichen Sparkassenklotz gegenüber zu ersetzen, oder die Taunusanlage 4, bzw. Gallusanlage 8?

  • OlympiaFlo

    Der Standort des Sparkassenhauses ist einer der möglichen Standorte eines neuen Opernhauses, das aber dort eventuell mit einen draufgesetzten Hochhausturm gebaut werden soll.

  • Auf gar keinen Fall sollte der Garden Tower abgerissen werden, genausowenig wie das Bürohaus an der Alten Oper. Letzteres noch eher wegen der Optik als ersteres (wobei die Kubatur des Garden Tower meiner Meinung nach tatsächlich hervorragend zum Four passt), aber beide aus demselben gemeinsamen Grund: wir brauchen dringend mehr niedrigere Hochhäuser, gerade im Bankenviertel-Pulk. Das ist in letzter Zeit schon besser geworden, z. B. mit dem Maintor-Areal oder auch den kleineren Türmen des Four, aber immer noch ausbaufähig.


    Ich will keine Stadtlandschaft, die ausschließlich aus flachen Häusern mit Einheits-Traufhöhe von 7 Stockwerken einerseits und einigen wenigen, sehr hohen Türmen andererseits besteht, die wie einsame Spargel aus der Landschaft hervorstechen. Ich möchte sanft auslaufende / auf ein oder mehrere Zentren höhenmäßig abgestuft zulaufende Hochhäuser, eben eine ansehnliche Pulkbildung. Und dafür sind die Höhen der beiden genannten Bestandsgebäude an diesen Stellen genau richtig.


    Es gibt noch mehr als genug "freie" bzw. weit unter Wert genutzte Flächen mit hässlichen alten Klötzen, die durch neue Hochhäuser ersetzt werden könnten, dafür müssen kleinere bestehende Hochhäuser nicht abgerissen werden.

  • Ich gehe davon aus dass wir alle schwer enttäuscht werden. Die Eckdaten sind ja soweit bekannt, und das ist nichts was eine großartige Erwartungshaltung aufkommen lässt. Falscher Standort für Tishman-Speyer an der Kaiserstraße. Keine Wohnnutzungen, keine Standorte zwischen Coba und Roßmarkt, und überhaupt nichts an der Messe. Wenn man schon liest "maßvolle Entwicklung" von jemandem mit SPD-Parteibuch der zudem zusammen mit den Grünen koaliiert, muss man sich leider auf eine herbe Enttäuschung gefasst machen.

  • Ja, es wird wahrscheinlich kein großer Wurf. Mir persönlich wäre wichtig, dass man sich endlich von diesen 60 m Höhe bei Hochpunkten verabschiedet, denn da kommt selten etwas Gutes dabei raus, zu viel Masse bei zu wenig Höhe. 80 m Höhe sollte da das neue 60 sein.

    Und hoffentlich erlaubt man dem Molenstumpf 20-30 m mehr an Höhe, sodass man da noch einmal umplanen kann.

  • Mod: Verschoben, bezieht sich hierauf.



    Adama

    An Aufstockungen glaube ich auch nicht, realistischer halte ich eher Abriss und Neubau in den nun geplanten neuen Höhen oder Aufstockung nur (!) im Falle einer großen Komplettsanierung ... da die betroffenen HHer allesamt sehr jung sind, halte ich das für sehr sehr unwahrscheinlich.


    In diesem Zusammenhang eine Frage in die Runde: Basierend auf bisherigen Erfahrungen/Projekten, ab welchem Alter steht denn idR bei einem HH in Frankfurt eine große Komplettsanierung oder gar Abriss an?

  • Ich würde sagen, rd. 30 Jahre für eine Grundsanierung, mit der Tendenz zu kürzeren Nutzungszyklen. Mit den Jahren wird es immer schwieriger, die TGA auf dem Stand der Technik zu halten. Als Sonderbauten muss für HH alle drei Jahre der Nachweis der Funktionstüchigkeit der sicherheitsrelevanten Haustechnik erbracht werden. Nicht zu reden von den betriebskostenrelevanten energetischen Aspekten (z.B. Wärmedurchgangswerte der Fassade).

  • ^^ Zum Aspekt des Abrisses: Ein ungeschriebenes Gesetz gibt es nicht. Bisher wurde nur ein gutes Dutzend Hochhäuser abgebrochen. Sie waren bei ihrem Abriss größtenteils zwischen 30 und 50 Jahre alt und entstanden zwischen 1951 und 1975 (Ausnahme: alter Fernmeldeturm von 1890). Das jüngste abgerissene Hochhaus dürfte das Haus 1 der Hauptverwaltung der Deutschen (Bundes-) Bahn gewesen sein: 1975 gebaut, 1994 für die Neubauten Kastor und Pollux gesprengt. 2002 war ein richtiges Abrissjahr: Dort fielen der Holzmann-Turm, der Studententurm NW-Stadt und das Zürich-Haus. Nur 1-2 Jahre später waren das C660 (Höchst) von 1955 und das Fernmeldehochhaus von 1954 dran. Der AfE-Turm war bei seiner spektakulären Sprengung Anfang 2014 gerade einmal frische 42 Jahre alt. (Q)

  • Ich glaube aber auch, dass das vor allem daran lag, dass die Häuser entweder zu wenig Flächenausnutzung hatten oder nicht nachhaltig geplant/gebaut wurden (geringe Deckenhöhen und schlechte Standards der 50&60er Jahre). Bei den modernen Hochhäusern sehe ich da schon Potential auf eine Nutzung über 80 Jahre oder mehr. In New York sieht man ja, dass das auch geht. (man sieht auch wie es nicht geht)

  • Der AfE-Turm (Link zu Wikipedia) auf dem Campus Bockenheim, zuletzt wegen seines markenten Grafittys auch Elfenbeinturm genannt, dürfte der letzte Riese sein, der gallen ist. Er wurde am 2. Februar 2014 gesprengt und machte Platz für die Entwicklung des One Forty West (Wikipedia-Link). Erbaut wurde er bis 1972, er wurde insgesammt also 42 Jahre alt.

    In der Regel werden die Hochhäuser in Frankfurt allerdings eher revitalisiert und umgebaut als abgerissen. Und ich könnte mir vorstellen, dass sich diese Tendenz im Hinblick auf die Nachhaltigkeit und die Diskussion um „graues Gold“ (gerade bei Großprojekten wie HH) auch noch weiter verfestigt.

    Ich kann mir die Aufstockungen auch noch nicht so richtig vorstellten, da ja nicht nur die Struktur eines Gebäudes erweitert werden muss, sondern auch die Technik (wie Aufzüge, etc.) noch erweitert werden müssen. Vielleicht ist das auch einfacher als ich es mir jetzt vorstelle, aber in meinem Kopf ist das alles auf die aktuelle Gebäudehöhe optimiert und nicht so einfach erweiterbar.

    Allerdings habe auch irgendwie im Hinterkopf, dass zumindest bei einem der nun möglichen Aufstockungs-Kadidaten (ich meine es war der Marienturm, kann mich aber auch irren), während der Gründungsphase mal die Diskussion aufkam, dass dort sehr viel massiver Unterbau für ein nicht allzu hohes Gebäude zum Einsatz kam!?