Hafencity [in Bau]

  • Weiteres zum ominösen 'Wasserschaden' berichtet das Abendblatt heute nach Gesprächen mit betroffenen Mietern. Es zeigt sich immer mehr, dass die Kommunikation von Unibail Rodamco Westfield möglicherweise nicht sehr ehrlich war, was die Ursachen der massiven Verzögerung angeht:


    Zitat:


    Derweil werde im unfertigen Einkaufsquartier weitergearbeitet, das berichten einige Mieter. „Es geht voran, aber sehr gemächlich.“ Es gebe aber immer noch Ladenflächen, die völlig unausgebaut seien. „Da fehlen teilweise die Fassaden und der Estrich auf dem Boden.“


    Zitatende.


    Angesichts des Zustands der Baustelle mehren sich bei einigen Mietern Zweifel on der Termin Ende August zu halten sei. Angeblich hat Unibail Rodamco Westfield den Mietern immer noch kein verbindliches Datum mitgeteilt.


    https://www.abendblatt.de/hamb…-und-bittet-um-Hilfe.html

  • Wenn das bloss jemand so haette kommen sehen ;)


    Es haben doch alle so fest bis zum Schluss an die Aussagen von Unibail-Rodamco-Westfield geglaubt. Die heiligen Worte des Investors anzuzweifeln war fuer einige ja eine Form der Majestaetsbeleidigung...

  • Hier im Forum hat sich niemand entsprechend geäußert.

    Doch, doch. Wurde aber von dem Mods aus diesem Thread weg verschoben. Ich haette schon vor Laengerem mehrfach gesagt, dass die Termine die Unibail-Rodamco-Westfield kommuniziert hat in meinen Augen zu keinem Zeitpunkt je realistisch waren.


    Ich hatte ebenfalls gesagt, dass ich den angeblichen 'Wasserschaden' an einer 'zentralen technischen Einrichtung' (die aber komischerweise auf auf direkte Nachfrage vom Investor nicht naeher spezifiziert werden konnte) vielleicht nicht fuer eine komplette Erfindung halte, aber zumindest fuer eine willkommene Ausrede.


    Ich hatte in diesem Zusammenhang Bezueglich der Kommunikation des Investors den Begriff 'Volksverarsche' benutzt, was den einen oder anderen hier dazu ermuntert hat, die arme Unibail-Rodamco-Westfield in Schutz zu nehmen (was ja auch sein gutes Recht ist).


    Das ist aber alles egal.


    Der entscheidende Punkt war und ist folgender:


    Sollten 'generelle' Bauverzögerungen für den Fehlstart des Einkaufszentrums verantwortlich sein, dann wird Westfield infolgedessen laut Medienberichten unter Umständen Schadensersatzforderungen in deutlicher Millionenhöhe fürchten müssen.


    Angeblich (so berichteten diverse Medien, unter anderem der NDR) sehen die Mietverträge jedoch keinen Schadensersatz für den Fall einer durch 'höhere Gewalt' oder 'außergewöhnliche Umstände' verspäteten Eröffnung vor.


    Natürlich hätte also Westfield ein starkes wirtschaftliches Interesse daran, dass letzteres als Grund gilt (zum Beispiel ein plötzlicher Wasserschaden) und nicht ersteres.


    Im zweiten Falle trügen (angeblich, laut Medien) das Risiko allein die Westfield-Kunden, also die Mieter, Einzelhändler und Gastronomen. Das betrifft zum Beispiel schon abgeschlossene Arbeitsverträge, Kredite und Vereinbarungen mit Lieferanten.


    Also war es jetzt angeblich ein Wasserschaden. Na sowas!

  • Danke für die Erklärung.


    Ich bin kein Jurist, aber es würde mich doch sehr wundern, wenn ein angeblicher Wasserschaden, der ja eben nicht durch Höhere Gewalt (Jahrhundertregen, schwere Sturmflut - es gab hier nichts dergleichen) verursacht wurde, geeignet sein sollte, Westfield aus der Haftung zu entlassen.

  • Die Unibail-Rodamco-Westfield-Saga geht weiter...


    Das Hamburger Abendblatt berichtet heute unter dem Titel: Westfield-Terminchaos: Großmieter hat „keinerlei Kenntnis


    Stichworte:


    > Albtraum für Unternehmer geht weiter.

    > (einige? alle?) Mieter erfuhren durch Abendblatt von der Verschiebung

    > Port Lumieres aus Paris (Grossmieter im UeSQ) hatte bis dato 'keinerlei Kenntnis' von der erneuten Verschiebung

    > Die Hoffnung, dass (...das Termin-Drama... ) noch in diesem Jahr endet 'ist da – schwindet aber mit jeder Hiobsbotschaft'.

  • Laut Abendblatt von heute, plant Bauherr Unibail-Rodamco-Westfield die Eröffnung des Einkaufsviertels nun fuer Ende September. Das genaue Datum soll in den kommenden Wochen bekannt gegeben werden.


    Quelle

  • Weiß jemand, weshalb es mittlerweile Standard zu sein scheint, dass Flachdächer von Bürogebäuden - wie auf auf dem von Midas verlinkten Foto zu sehen ist - komplett mit Klimatechnik zugestellt werden? Für Begrünung bleibt kaum noch Platz nach.


    Westfield hält dies nicht davon ab, auf Renderings die Dächer größtenteils frei von Klimatechnik und begrünt darzustellen.


    Vor 20 Jahren war das noch deutlich anders anderes - gut zu sehen, wenn man sich auf G. Maps o.ä. umschaut und ältere und aktuelle Bürogebäude vergleicht. Von den älteren Dächern sind viele tatsächlich weitgehend begrünt.

    Einmal editiert, zuletzt von HelgeK ()

  • Dass Flachdächer von Bürogebäuden - wie auf auf dem von Midas verlinkten Foto zu sehen ist - komplett mit Klimatechnik zugestellt werden?

    Das liegt glaube ich im wesentlichen daran, dass diese Gebäude zu großen Teilen KEINE Bürogebäude sind, sondern Gastronomie- und Einzelhandel beherbergen, was andere Konzepte und Vorschriften für Kühlung, Heizung, Belüftung, Entrauchung bei Feuer, bzw Brandschutz allgemein mit sich bringt.

  • In der Hafencity zeigen sich immer mehr Anzeichen von Wohlstandsverwahrlosung:


    Eine Gruppe von Anwohnerin ist 'tief besorgt' ueber den Neubau von MSC, weil der bei ihnen 'Hitzestress' ausloesen koennte.


    Quelle: https://www.abendblatt.de/hamb…ess-durch-MSC-Neubau.html



    Zitat:


    Der Beirat der Baugemeinschaft appelliert an die Bürgerschaftsfraktionen, diese sollten nicht zulassen, „dass das Wünsch-dir-was der Schweizer Reederei MSC Vorrang hat vor der Lebensqualität der Menschen im Quartier“. Und: „Wirken Sie auf den Senat ein, MSC ein anderes Grundstück in der HafenCity anzubieten.“

  • Das Argument, dass die Baugemeinschaft hier anführt, halte ich für durchschaubare Besitzstandswahrung. Unter dem Deckmantel des klimaresistenten Städtebaus versucht man im Nachhinein die bereits bei Erwerb bzw. Einzug bekannte Bauflächenplanung und damit geltendes Recht zum eigenen Vorteil auszuhebeln. Der geäußerte Vorwurf der Beliebigkeit, der gegen die Reederei ausgesprochen wurde, wandelt sich so betrachtet zum Boomerang und richtet sich am ehesten gegen den Beirat der Baugemeinschaft selbst.

  • Meine Vermutung liegt in einem Zweiklang: (1) verringerte Fungibilität bzw. Wertminderung der Immobilien während der Bauzeit durch Lärmimissionen (2) verringerte Grünflächensicht (mit einhergehender Wertminderung). Dass dies jedoch von besonderer Kurzsichtigkeit zeugt, wird deutlich, wenn man die Vorteile des geplanten Bürobaus für lokale Immobilieneigentümer betrachtet. Mittelfristig dürfte die Errichtung des Bürogebäudes die von Anfang an angedachte Funktion als Lärmschutzriegel für Park und Anwohnererfüllen. Die Ansiedlung weiterer Arbeitsplätze tut ihr Übriges bei der Veredelung dieser Lage. Zu rechnen ist hier mit einer nachhaltigen Wertsteigerung.

  • Für die Verhinderung der Bebauung des MSC-Baufelds wurde von dem sogenannten "Netzwerk HafenCity e.V. außerdem eine krude Demonstration unterstützt

    Da haben einige Hafencity Bewohner offenbar inzwischen ein ziemliches Schwurbler-Niveau erreicht.


    Wenn man seine Kinder dazu instrumentalisiert unsinnige Schilder mit Aufschriften wie 'Lernen statt Lärm und Gefahr' in die Luft zu halten, dann disqualifiziert man sich natürlich vom ernstzunehmenden Diskurs im Städtebau.

  • Letztendlich handelt es sich bei diesen Leuten, um eine kleine aber laute Minderheit, die selbstherrlich meint, jahrelang bekannte Planungen eigenständig wegentscheiden zu können, obwohl es dafür keine (basis)demokratische Grundlage gibt. Dabei wird ihnen leider viel zu viel Aufmerksamkeit geschenkt.

  • Die Allianz hat, durch ihren In-House Developer PIMCO Prime Real Estate, das EDGE HafenCity gekauft.


    > Pressemeldung (bei PIMCO)


    Zitat:


    PIMCO Prime Real Estate, a leading global real estate investor and manager of the Allianz Group’s $93B+ real estate mandate, has taken delivery of the prime EDGE HafenCity development in Hamburg from real estate developer Edge.


    Zitatenede


    > Pressemeldung (bei EDGE)


    Der Kaufpreis wurde nicht genannt.

    Einmal editiert, zuletzt von Midas ()

  • Unibail-Rodamco-Westfield plant nun, das Ueberseequartier am 17. Oktober 2024 zu eroeffnen.


    Das sind noch einmal rund zwei Monate mehr als der (nicht naeher benannte) angebliche Termin 'im August' den URW bisher indirekt durch die Medien kommuniziert hatte.

    5 Mal editiert, zuletzt von Midas ()

  • Ich frage mich schon, wie da auch intern kommuniziert wird. URW müsste ja eigentlich selbst ein großes Interesse daran haben, ein verlässliches Datum nennen zu können, schon um Regressforderungen der Mieter zu entgehen. Hotels, die ihre Buchungsseiten nicht freischalten können, Händler, die ihre Order stornieren müssen usw. Vom Personal gar nicht zu reden, dass in der dort benötigten Masse auch sicher nicht einfach irgendwo in anderen Häusern/Filialen "zwischengeparkt" werden kann. Gerade in Hospitality & Handel fehlt es ja ohnehin an Arbeitskräften. Könnte ziemlich teuer werden.