Radverkehr, Straßennetz, Parkraumbewirtschaftung

  • Der vermutlich einzige Grund dafür: Tesla hat Schnellladestationen. Dann will Audi (bzw. ein Vorstand) das auch haben - aber natürlich in besser.



    Der Standort Messe ist aber natürlich der größte Witz. Jeder der eine Messe oder Kongress besucht, wird dort viel länger sein, als parallel das Auto am Schnelllader überhaupt laden könnte - selbst ein (Audi-)Vorstand. Alleine der Fußweg vom "Audi-Charging-Hub" zum Messepublikumseingang und zurück dauert schon mind. 10 Minuten. Damit ist der Standort für Lieferdienste auch nicht mehr besonders interessant.

  • Im Verkehrsausschuss der Stadt Nürnberg steht bei der Sitzung am 20. Januar ein Beschluss über die Neugestaltung der Ostendstraße zwischen Lechnerstraße im Osten und Cheruskerstraße (Ring) im Westen an. Kurz gefasst: Mehr Bäume, Anlegen eines Radwegs statt der bisherigen Zweispurigkeit der Straße, dazu noch ein Absetzen und Begrünen der Straßenbahntrasse. Bei Zustimmung wird das laufende Planfeststellungsverfahren mit der neuen Planung fortgesetzt. In den Sitzungsunterlagen findet sich auch eine Visualisierung eine Blicks stadteinwärts.


    https://online-service2.nuernb…ile.asp?id=871378&type=do


    Wenn das so kommt, wird das eine sehr willkommene Aufwertung dieser Ausfallstraße!

  • Das 365€ VGN Ticket für den Verbundraum kommt vorerst nicht.

    Offen bleibt, ob jetzt eines nur für Nürnberg (erklärte sich dazu bereit, das 365 € Ticket ohne Bedingungen einführen zu wollen), oder für Tarifstufe A (Fürth erklärte sich auch dazu bereit, aber nur wenn der Freistaat das Ticket fördert) kommt. Zumindest für Nürnberg besteht ja schon ein gewisser Druck, da ja sonst ein erneutes Bürgerbegehren droht.

    Nach wie vor bin ich der Meinung dass man schon ein günstiges Ticket für den ganzen Verbundraum braucht, um wirklich Verkehr vermeiden und die Pendler aus den Autos holen zu können, fürs ganze Gebiet muss es ja nicht unbedingt 365€ sein.

    Leider macht das bayrische Verkehrsministerium Verkehrspolitik des letzten Jahrhunderts.

  • Mich freut die Entscheidung. Ich würde mir wünschen einfach die Preise auf dem derzeitigen Stand festzuschreiben und dann nicht mehr weiter zu erhöhen. Die Inflation tut ihr Übriges. Das Geld ist im Ausbau deutlich besser aufgehoben, da ja viele durchaus gewillt sind für guten ÖPNV auch entsprechend Geld zu bezahlen. Wer es sich gerade antut mit dem Auto in die Stadt zu pendeln, den wird auch ein günstiger Preis nicht überzeugen. Ich meine alleine der Zuschuss Nürnbergs zum geplanten Ticket sind 30 Mio. Euro. Davon könnte man mit den derzeitigen Subventionen zwei neue U-Bahn-Stationen pro Jahr bauen! Nach 10 Jahren wäre das eine vollwertige neue Strecke! Von Straßenbahnstrecken und Buslinien möchte ich gar nicht erst anfangen.

  • Der Stadtrat kommt mir manchmal so vor wie ein Compliance-Instrument der Stadtpolitik. Da wird recht schnell und stets medienwirksam beschlossen und verkündet, aber umgesetzt wird selten was. So nach dem Motto, erst wird beschlossen, dann rechnet man nochmal nach, überlegt das ganze nochmal amtlich - Stadtrat= Politik, Behörden=Verwaltung, und am Ende steht oft die Verwaltung, also irgend ein Amtschef der erklärt, dass man etwas ein bisschen so macht, oder anders oder später oder garnicht.

    Die Verkehrswende und die peinliche Posse um das 365 EUR-Jahresticket ist da ein gutes Beispiel: Der damalige Beschluss war wegweisend und erzeugte landesweite Aufmerksamkeit, die aktuelle Rücknahme macht nun den peinlichen Deckel wieder drauf.


    Mein Fazit: Stadtratsbeschlüsse sind nichts weiter als Absichtserklärungen, die Bitten an die Verwaltung auslösen. Was dann aber wirklich passiert, wird nicht im Stadtrat entschieden. Dazu braucht man ja letztlich auch nur die Legislaturperioden aussitzen.

  • Neues von der "Straßerbooh": Die VAG hat in einer Online-Veranstaltung über die Verlängerung der Straßenbahn durch das neue Viertel Lichtenreuth informiert. Dazu gibt es eine kurze Mitteilung auf deren Internetseite. Sehr viel Neues enthält diese m.E. nicht - außer vielleicht, dass es sich durchgehend um ein Rasengleis handeln soll. Eine kleine grafische Darstellung gab es ebenfalls dazu.


    csm_Brunecker_Straee_NEWS_550x300_d28a211db2.jpg

    (c) VAG

  • In der Online-Veranstaltung wurde gesagt, dass die U-Bahn-Haltestelle derzeit nicht geplant ist, da diese nur am Rand des Gebietes ist und nicht viel Erschließungswirkung hat, aber bei den Planungen auch nicht verbaut werden soll, so dass später bei "geänderten Voraussetzungen" eine Bau noch möglich bleibt.

  • Die Schienen an der unsäglichen Kreuzung Schweiggerstraße/Wülckernstraße werden saniert. Dabei werden auch andere Verbesserungen für Fuß- und Radverkehr umgesetzt - die meiner Meinung nach allerdings nicht ausreichend sind um diese Verkehrsarten hier wirklich attraktiv und sicher zu machen: https://www.nordbayern.de/fran…n-der-sudstadt-1.14226164


    Wenn die restlichen 100 Meter Scheurlstraße fertig sind (also dann so in 10 Jahren...) muss man mal anfangen mindestens über Errichtung von Einbahnstraßen und Sackgassen in dem Bereich zu diskutieren.

  • Die Stadt Nürnberg meldet in ihrer Pressemitteilung, dass die Planfeststellung für den Ausbau des Frankenschnellwegs rechtskräftig wurde und keine Revision mehr möglich ist. Somit startet die Stadt nun mit der "zeitnahen" Umsetzung und lädt demnächst zu einer Infoveranstaltung über Ablauf und Zeitplanung ein.


    Zur Pressemitteilung: https://www.nuernberg.de/presse/mitteilungen/pm_25160.html


    Ich persönlich verstehe ja, dass sich der Verkehr in der Ecke nicht einfach in Luft auflösen kann und leistungsfähige Straßen dort weiterhin notwendig sind. Warum aber auf der oberen Ebene trotz der Tunnellösung sogar noch mehr Fahrspuren gebaut werden als bisher und diese erstklassige Lage (S-Bahn Anschluss, U-Bahn direkt daneben und zentrumsnah) nicht für hochwertige Stadtentwicklung genutzt wird, ist mir aber immer noch ein großes Rätsel.


    Zudem ließen sich die zwei größten Probleme in diesem Bereich bereits jetzt recht einfach lösen und das ohne Kosten um eine Milliarde Euro: Die alte Bahnbrücke an der Rothenburger Straße muss von der Bahn unabhängig vom Ausbau abgebrochen und neugebaut werden. Dadurch könnte der Straßenraum dort endlich fair aufgeteilt werden und die Konflikte zwischen Fußgängern, Radfahrern und Autofahrern entschärft werden. Allein das würde die beiden Stadtteile schon ein Stück aneinanderwachsen lassen. Zum anderen könnte die Bündelung der drei (!) zulaufenden Straßen an den Rampen und die daraus mögliche Optimierung der Ampelschaltung ebenfalls die Lage etwas entspannen.


    Letztere Optimierung hat auch die Grünen Fraktion im Stadtrat vorgeschlagen, eine Reaktion oder Ergebnis ist mir dazu aber nicht bekannt: https://gruene-stadtratsfrakti…ark-statt-milliardengrab/


    Mein persönlicher Wunsch wäre eine Tunnellösung mit anschließender an die Geschichte der Gegend angelehnte Gestaltung der Oberfläche, ähnlich dem Vorschlag "Ludwigshafen Boulevard" aus den Ergebnissen der Architektur Studienarbeit des Wintersemesters 2016/17: https://www.th-nuernberg.de/fa…nellweg-urban-baut-stadt/

  • Vielen Dank an alle Kläger, die maßgeblich mitgewirkt haben die Baukosten in die Höhe zu treiben. Darauf darf sich jetzt die Allgemeinheit erfreuen und bezahlen. Sehr schade, denn genau diese seltsamen Aktionen werfen DE und Europa im internationalen Vergleich immer weiter nach hinten. Visionen können gar nicht oder zumindest nur mit Steinen oder eher Felsblöcken im Weg etabliert werden.


    Ich bin froh, dass das Kapitel jetzt durch ist und freue mich, dass die Situation langfristig besser sein wird. Auch wenn es noch Jahre dauern wird.

  • Ich denke nicht dass dieses Projekt dazu geeignet ist Nürnberg großartig im internationalen Vergleich nach vorne zu bringen ^^ Und noch größere Bausünden wie A100 und co. schon mal gleich gar nicht. In Schweden und Südkorea werden solche innerstädtischen Monstren eher komplett zurückgebaut. Gute Visionen für mich wären eher Superblocks, endlich umgesetzte Fahrradschnellwege, bitte ohne Ampeln alle 100m, oder mal anständige Bahnverbindungen nach Stuttgart oder Dresden.

    Ob ein Stadtkanal hier das Optimum gewesen wäre weiss ich zwar nicht, dass es aber so gar keine Kompromisse gab wie z.B. deutliche Reduzierung der oberirdischen Spuren finde ich schon enttäuschend.

    In ein paar Jahren wird sich die große Ernüchterung einstellen dass die zusätzlichen Spuren entweder sinnlos sind, da weitestgehend leer oder weitestgehend voll und wir hier wieder vor einem Verkehrsinfarkt stehen.

  • Ich denke nicht dass dieses Projekt dazu geeignet ist Nürnberg großartig im internationalen Vergleich nach vorne zu bringen ^^


    Das habe ich auch nie behauptet. Die Quintessenz meiner Aussage war, dass dieses Projekt für mich exemplarisch verdeutlicht, welche Probleme wir hier bei uns haben und warum es auf internationaler Ebene nicht mehr richtig mit DE funktioniert. Wenn ein Projekt 30 Jahre diskutiert werden muss, dann kann das nicht funktionieren.


    Bei der Bahnverbindung bin ich absolut bei dir. Die Verbindung nach Frankfurt sollte genauso wie nach München maximal 1h dauern. In den kommenden Jahren wird Nürnberg - Würzburg zwar ausgebaut, allerdings bleibt weiterhin Würzburg - Frankfurt das Nadelöhr.

  • In [...] Südkorea werden solche innerstädtischen Monstren eher komplett zurückgebaut.

    Ohne den FSW verteidigen zu wollen, aber der wäre dort ein eher beschaulicher Vertreter... ;) Als ein Positivbeispiel in Bezug auf Städtebau kann Südkorea / Seoul nicht herhalten. Ganz im Gegenteil, das Land betreibt m.E. einen wilden Städtebau wie er schlimmer nicht sein könnte; da sind zwei, drei zurückgebaute Stadtautobahnen ein Tropfen auf den heißer werdenden Stein.


    Im Wohnungsneubau bestimmend sind dort nach wie vor depressive Copy-Paste Architektur und in der Verkehrsplanung Autoschneisen (bis hin zu Spurzahlen, die es bei uns gar nicht gibt).

    Eines von unzähligen Beispielen auf grüner Wiese:

    2015: https://www.google.de/maps/@37…yMy4wIKXMDSoASAFQAw%3D%3D

    2025: https://www.google.de/maps/pla…yMy4wIKXMDSoASAFQAw%3D%3D


    In den kleinteilig und verwinkelt bebauten, älteren Quartieren ("Sanierungsgebieten") werden typischerweise nach Abschluss der Kaufrunde 20 - 50-geschossige Apartmentkomplexe umgeben von ein klein wenig Grünfläche hochgezogen. Dadurch gibt es in Summe zwar häufig weniger oberirdische Verkehrsfläche im Quartier als zuvor, dafür außenherum und unter der Erde umso mehr; natürlich ist es um die meisten Bestandsviertel nicht schade, aber es kommt eben architektonisch kaum Besseres nach.

    Eines von unzähligen Beispielen in gehobenerer Ausführung:

    2014: https://www.google.de/maps/@37…yMy4wIKXMDSoASAFQAw%3D%3D

    2025: https://www.google.de/maps/pla…yMy4wIKXMDSoASAFQAw%3D%3D


    Oder "dezente Nachverdichtung":

    2018: https://www.google.de/maps/@37…yMy4wIKXMDSoASAFQAw%3D%3D

    2025: https://www.google.de/maps/pla…yMy4wIKXMDSoASAFQAw%3D%3D


    Dagegen ist Nürnberg, ist jede westeuropäische Stadt das Paradies auf Erden. Das heißt natürlich nicht, dass man hier nicht weiter versuchen sollte, den öffentlichen Raum für Fußgänger und Radfahrer attraktiver zu gestalten. Aber mit positiven Verweisen auf Südkorea kommt man m.E. nicht weiter.

  • ^

    In vielen asiatischen Metropolen ist der Immobilienmarkt ja völlig außer Kontrolle geraten und weitgehend unreguliert. Ich sage immer, Extreme bedingen sich: Wer so baut, in so einer Umgebung lebt wie MiaSanMia oben zeigt, der neigt vielleicht auch dazu etwas Radikales zu machen und einfach mal eine Autobahnader abzureißen und einen Fluss anzulegen. Wir haben beide Extreme hier so nicht. In Nürnberg schon garnicht, hier gibts ein bisschen Fluss, ein bisschen Stadtgrün und ein bisschen Stadtautobahn.


    Je mehr ich über den FSW sinniere, desto mehr verliebe ich mich in die Idee, die Röhre unbedingt zu wollen, ihr aber die Auffahrmöglichkeiten zwischen Dianaplatz und Jansenbrücke komplett abzuschneiden. Das würde auch die parallel dazu oberirdisch laufenden Straßen überflüssig machen und viel gewinnen. Der Verkehr wird sich dann anders organisieren, und es geht ja nicht nur darum, aus der Stadt raus zu kommen, sondern vielmehr auch darum nicht mehr so leicht reinzukommen. Als Radfahrer bekommt man den Autoverkehr ganz einzigartig mit, kann in jedes Fahrzeug reinschauen und sehen, wer da am Steuer sitzt bzw. wieviele überhaupt da drinnen sitzen. Es ist schon frustrierend, wenn man beobachtet, dass für die Mehrheit der Menschen das "Herumfahren" wie auf einer Go-Kart-Bahn als Grundrecht angesehen wird, als eine persönliche, individuelle Freiheit angesehen wird, die man sich einfach gönnt weil man kann, weil man darf, weil man möchte. Da gibt es keinerlei Gespür dafür, dass das immer auch eine Belastung aller außerhalb des eigenen Autos befindlichen bedeutet, der Umgebung, der Bevölkerung, des Steuerzahlers, aller. Das ist schlicht wurscht.


    In der heutigen NN ist eine Veranstaltung am Freitag, dem 28.03. im Glashaus am Künstlerbau angekündigt, zu dem alle eingeladen sind. Die Initiatoren des Bürgerbegehrens "lieber zurück auf Los" laden ab 17:00 Uhr dort ein zu einer öffentlichen Info- und Entertainmentveranstaltung ein:


    https://www.kunstkulturquartie…a99b32d5c8a1796c712daff63


    Dort soll auch nochmal skizziert werden, dass das Projekt noch nicht in trockenen Tüchern sei, und man über die Kommunalpolitik noch etwas bewegen könne. Auf die Spitze getrieben will man die Angelegenheit zum Thema der anstehenden Bürgermeisterwahl 2026 machen. Wenn ich mir hier vorstelle, dass z.B. ein SPD-Kandidat Nasser Ahmed verspricht, den Ausbau zu stoppen, der CSU-Kandidat Marcus König das Projekt aber umsetzen will, könnte es ein spannender Wahlkampf werden. Oder, wenn sich beide inhaltlich in den Armen liegen, dockt man ein Bürgerbegehren an, wie zuletzt bei der Rathhaussaalausmalung 2014. Da hat Nürnberg ja bereits Erfahrungen durch die Altstadtfreunde gesammelt, Stichwort "Verhindern ist leichter als etwas anzustoßen".