JAHO Berlin-Mitte (in Bau)

  • ^ Ganz einfach, weil es ein Deal ist! Du bekommst mehr Höhe. Und dafür musst du auf maximale Auslastung in den zusätzlichen Metern verzichten.


    Außerdem kann das Planungsamt im B-Plan ganz einfach festsetzen, dass gestaffelt werden muss. Die Verwaltung kann praktisch alles festsetzen, was sie will. Es kann festgesetzt werden, wieviel Meter zurückgesetzt werden müssen bis zum nächsten Staffelgeschoss. Es kann festgesetzt werden, wieviel Staffelgeschosse gebaut werden müssen (meistens gibt es ja ohnehin nur ein Staffelgeschoss oben drauf). Eine attraktive Staffelung wie am Empire State Building könnte man komplett in einem deutschen B-Plan festschreiben.

  • Ich frage mich echt, was vor hundert Jahren anders war, als man noch Hochhäuser errichtete, die sich nach oben hin verjüngten. Die sind doch auch von jemandem bestellt und bezahlt worden...

    In Deutschland hat man vor hundert Jahren (von Ausnahmen abgesehen) noch gar keine Hochhäuser gebaut. Du sprichst vermutlich von US-amerikanischen Hochhausstädten. In der Tat sind das Empire State Buliding und das Chrysler Building gute Beispiele dafür, dass etwas Gutes dabei herauskommt, wenn man nach oben hin staffelt. Aber Manhatten hat einen großen Vorteil gegenüber Berlin: Dort gibt es keine Stadtverwaltung, die bei 130 Metern den Deckel drauf gemacht hat.

  • Machen wir uns doch nichts vor, diesen Reiz der amerikanische Skylines deren Charme durch Bauten wie Chrysler und Empire State Building vorteilig geprägt sind werden wir in Europa nie ausprägen können.


    Uns fehlt zum einen die historisch bedingte Steigerung in der Höhe und die damit einhergehende ebenso historisch bedingte stilistische Vielfalt.


    Wichtige Dekaden seit Sullivan und Adler werden nie abgebildet werden.


    Diese Brüche vom historistischen Beaux Art, Jugendstil, Art Deco zu puristischer klassischer Moderne und zur Postmoderne sind in erster Linie städtebaulich kulturelle Eigenart Nordamerikas.


    Die wilden Wolkenkratzerlandschaften Asiens sind genauso wenig Ikonisch wie die Europäischen Skylines die sich zaghaft erst ab den 50ern entwickeln sollten.


    Im schlimmsten Fall wird sich langfristig in Berlin die Höhenbegrenzung nachteilig auf die Stadtsilouette auswirken, da nachvollziehbar das Höhenmaximum effektiv ausgeschöpft werden wird.

    Kein Investor wird hier unter seinen Möglichkeiten bleiben und kleiner aber dafür mit anspruchsvollen, kostensteigernden, dekorativen Elementen arbeiten und sich obendrein noch müßige Auseinandersetzungen mit irgendwelchen Gestaltungsvorgaben liefern.


    Zu erwarten ist für mich eher eine zwar im Detail gestalterisch, variierende aber doch wenig landschaftliche Skyline - eher eine In ihren Silhouetten ähnliche, Reihung von Türmen.

    Nach meinem Eindruck ist es kein Wunder dass, man sich gefühlt seit ewigen Zeiten, da aus städtischer Sicht eher zauderhaft und verzögernd gibt.

    Die Stadt versteht und sieht sich noch einfach nicht als Skyscrapercity.

    2 Mal editiert, zuletzt von Endell ()

  • Nach meinem Eindruck ist es kein Wunder dass, man sich gefühlt seit ewigen Zeiten, da aus städtischer Sicht eher zauderhaft und verzögernd gibt. Die Stadt versteht und sieht sich noch einfach nicht als Skyscrapercity.

    Dass sich Berlin nicht als Skyscrapercity versteht, zeigt sich exemplarisch im Europaviertel nördlich des Hauptbahnhofes. Dort war leere Fläche, wo man auf niemanden hätte Rücksicht nehmen müssen. Das Europaviertel war ein menschenleeres, großes Experimentierfeld, wo man ganz locker 250 Meter hohe Hochhäuser hätte realisieren können. Hier hätte man einen Ort gehabt, wo sich Architekten austoben können, da man auf dieser Fläche nichts hätte kaputt machen können. Die Problematik einer Verschattung (oder anderweitiger Anwohnerproteste) hätte man dort nicht gehabt, weil dort noch gar niemand gewohnt hat. Folglich hätten sich auch keine Anwohner über Verschattung beschweren können. Die Fläche wäre als Hochhausstandort perfekt gewesen. Nicht zuletzt wegen ihrer zentralen Lage, nah am Hauptbahnhof, genau in der Mitte zwischen dem Osten und Westen Berlins.

  • Das gehört zwar nicht hierher, aber in Anbetracht der baulichen Vorgaben und des Hochhaus-Rahmenplans habe ich mir kürzlich die Frage gestellt, wo überhaupt noch in Berlin ein 250er Turm entstehen könnte. Wie Architektur-Fan schon schrieb, wäre das Europaviertel noch ideal gewesen, da keine Proteste von Anwohnern zu befürchten wären. Das Südkreuz wäre auch gut gewesen, wird jetzt aber auch mit Klötzen im Blockrand bebaut.

  • Das Südkreuz wäre auch gut gewesen, wird jetzt aber auch mit Klötzen im Blockrand bebaut.

    Da gibt's auf manchen Flächen schon seit Jahrzehnten Bebauungspläne, die Blockrand ohne Hochhäuser festgeschrieben haben... Aber um den S-Bahnring rum könnte ich mir das auch gut vorstellen...

  • < Anfang der 90er gab es auchmal den grandiosen Plan den Halenseegraben der Stadtautobahn und S-Bahn vor dem ICC zu deckeln und oben auf ein Hochhausviertel zu bauen. Auch gibt es immer noch die Fläche der BVG- Schleife, altes Riesenradgrundstück.

    Aber solange selbst für ein so simples Türmchen 5 Jahre kalkuliert werden, ist an größere Strukturen nicht ernsthaft zu denken.

  • Vor dem ICC kommen wieder die Leute, die den Funkturm nicht durch andere Hochhäuser degradiert sehen wollen ;)


    Aber ja, grundsätzlich wäre das noch ein potentieller Ort für außerordentliche Hochhäuser und auch das Riesenrad-Grundstück. Mir fielen noch folgende Orte entlang der Ringbahn ein:


    - Am Bahnhof Tempelhof zwischen Autobahn und Bahntrasse sowie ggü. an der Grenze zum Tempelhofer Feld

    - Am S-Bahnhof Landsberger Allee, insbesondere im Gewerbegebiet um die Storkower Straße

    - Am Bahnhof Westhafen

    - Evtl. um die Bahnhöfe Westkreuz und Westend herum, ist aber schon kritischer zu sehen als die anderen vorgenannten Orte


    Meine 2 Cents dazu...

  • In der Umgebung scheint sich ab und an auch etwas zu tun - diese Platte hat (da bin ich mir ziemlich sicher) einen neuen (blauen) Anstrich bekommen:



    Blickrichtung zum neuen Mercedes-Platz Viertel:


  • Schade, dass man die blaue Fläche nicht auch noch grau gestrichen hat. Das hätte den lebensbejahenden Liebreiz dieser Ecke noch deutlicher gemacht.

  • Hier kann man auch sehr schön sehen wie negativ und bedrückend sich die neue Fassadenverkleidung der BVG Zentrale rechts insbesondere bei Schietwetter macht. Wie gesagt, mir völlig unverständlich warum man hier nicht in Ahnlehnung an das CI zu dem freundlichen BVG- Gelb gegriffen hat. Unter diesem Aspekt ein echter Griff ins Klo.

  • Hier dürften demnächst die Bauarbeiten für den 1. BA (Kuehn Malvezzi) losgehen. Wie das DM berichtet wurde eine entsprechende Baugenehmigung erteilt.

    Nix Neues erfährt man zum laufenden B-Plan Verfahren für das Chipperfield Hochhaus.

  • Man erfährt nur in der Pressemitteilung von Art Invest, dass für den JaHo Tower derzeit ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt wird.


    Der zweite Bauabschnitt, der JaHo Tower nach dem Entwurf von David Chipperfield Architects Berlin, umfasst ca. 20.000 m² Geschossfläche. Seine ruhige und elegante Kubatur verleiht dem Baukörper in der Fern- und Nahwirkung eine unverwechselbare Identität und bildet den Abschluss des dreigliedrigen JaHo-Ensembles. Für den JaHo Tower wird derzeit ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt.

  • Habe gestern beim Vorbeiradeln eine Musterfassade (leider nur von hinten - an der Alexanderstraße, Front gen Westen) sehen können. Falls hier mal jemand die Gelegenheit hat, einen Schnappschuss online zu stellen....

  • ^ Wenn du dieses Gestell direkt nordwestlich vom S-Bf. Jannowitzbrücke meinst - die Musterfassade ist noch nicht fertig und wird nach Osten zum Baufeld hin ausgerichtet sein:


    jannowitz01.jpg