"Constance" an der Poppelsdorfer Allee (Neuentwicklung Zurich-Areal)

  • Zu dem Um- und Neubauprojekt an der Poppelsdorfer Allee lohnt sich sicher ein eigener Thread.


    Bisher wurde im "Pittermännchen" 2004 über ein Hochhaus diskutiert und in den "Kleinen Meldungen" 2014 der Umzug der Zurich Versicherung nach Köln erwähnt.

    Deutscher Herold

    Sonstige Projekte/ kleinere Meldungen


    Den städtebaulichen Wettbewerb in 2016 gewann das Konzept des Büros ASTOC Architecs and Planners aus Köln. Es lehnt sich mit seinen Proportionen stark an den Bestandgebäuden an und sieht eine ergänzende Blockrandbebauung vor.

    https://www.competitionline.com/de/ergebnisse/241073


    Die Änderung des Bebauungsplans Nr. 6521-1 wurde im Dezember 2018 beschlossen, es sollen demnach 190 Neubauwohnungen sowie 40 Wohnungen in den Bestandsgebäuden entstehen.

    https://www.bonn.de/pressemitt…ssemitteilungen.38120.php

    https://stadtplan.bonn.de/mapb…/plan_internet/6521-1.pdf

    https://stadtplan.bonn.de/mapb…ndung_internet/6521-1.pdf


    Im Juni 2020 begann der Abriss von drei Bürogebäuden und die Sanierung der denkmalgeschützen Büros des "Deutschen Herolds". Auf der Projektseite ist von 280 Wohnungen bis 2014 die Rede.

    https://www.projektentwicklung-poppelsdorfer-allee.de/de-de

  • Hallo CPK_Bonn, schönes Projekt, dass einen eigenen Strang sicherlich verdient. Ich war mal so frei, den Titel anzupassen.


    Zur Vollständigkeit, die Zahl von 280 Wohnungen schließt den zweiten Bauabschnitt an der Ecke zur Prinz-Albert-Straße, wo derzeit noch das Hotel Bristol steht, mit ein. Laut diesem Bericht ist aber noch nicht sicher, ob an der Stelle Wohnungen entstehen oder, wie von der Politik derzeit präferiert, die Hotelnutzung fortgeführt wird. Der Pachtvertrag für das Hotel läuft noch bis 2029. Im ersten Bauabschnitt entstehen zunächst knapp 160 Wohnungen.


    Wenn man sich mal die Projekte auf die Webseite von ASTOC anschaut, wirken die Wohngebäude oft sehr streng, kühl und kubisch. Ich hoffe, dass das Erscheinungsbild an der Popp-Allee durch eine farblich abwechselnde Gestaltung der Fassaden, die Rücksprünge und die unterschiedlich gestalteten Staffelgeschosse etwas aufgelockerter sein wird.



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    © ASTOC Architects and Planners

  • Wenn man sich mal die Projekte auf die Webseite von ASTOC anschaut, wirken die Wohngebäude oft sehr streng, kühl und kubisch.

    Empfinde ich auch so!

    Hoffe nicht, dass es eine ähnliche Fassade, wie die Sichtbetonfassade des Büro-Neubaus auf dem Gelände des ehemaligen Rheinuferbahnhofes (Urban Soul) wird.


    Insgesamt jedoch ein interessantes Großprojekt nach vorangegangener Investoren Auswahl!

    Grundsätzlich positiv ist die zentrumsnahe Wohnverdichtung an Stelle von Büronutzung in diesem Bereich der Südstadt. Es wird zwar wohl überwiegend Wohneigentum im gehobenen Preissegment entstehen, scheint jedoch passend zum Großteil des heutigen Klientels der Südstadt Bewohner.


    An der Stelle des Hotels Bristols könnte ich mir aber als markanten Eck- und Startpunkt der Allee eher wieder eine Sondernutzung als Hotel oder Tagungsstätte vorstellen. Wünschenswert wäre hier eine Eckbebauung mit einem höheren architektonischen und baulichen Anspruch, der für diesen Ausgangspunkt der Allee im Stadtbild wieder prägend wird.


    Auf der gegenüber liegenden Seite im Bereich der Unterführung hätte ich mir ein entsprechendes architektonisches Pendant gewünscht. Was dort letztlich realisiert wurde macht zumindest von der Kopfseite einen doch „sehr bescheidenen Eindruck“, trotz Restaurant im EG. Hätte man interessanter lösen können.

    Einmal editiert, zuletzt von rob02 ()

  • ^In Bonn sind bei Neubauvorhaben ab zwölf Wohneinheiten verbindlich 20% davon als geförderter Wohnraum zu errichten, 40% bei Neubauvorhaben ab 25 Wohneinheiten (Bonner Baulandmodell). Hier entstehen 39 von den 157 Wohnungen im I. BA, also ein Viertel, als geförderte Wohnungen. Da es sich um ein "altes" Bauvorhaben handelt, gilt das Baulandmodell m.W. nicht. Ein Viertel Sozialwohnungen sind m.E. aber auch ausreichend.


    Zum Hotel, ich denke auch, dass an der Ecke zur Prinz-Albert-Straße weiterhin eine Hotelnutzung angemessen ist. Im Bahnhofsumfeld gibt es zwar mit dem Intercity Hotel oder dem neuen Motel One im "Urban Soul" ausreichend Hotels, aber ein Haus der gehobenen Kategorie würde ohne das Bristol fehlen. Der Standort am Beginn der "Prachtmeile" Popp-Allee passt dafür perfekt. Zum Glück sieht das die Politik derzeit zumindest anscheinend auch so.


    Interessant übrigens, dass der bei Competition Online nicht zu sehende drittplatzierte Entwurf von Oezen-Reimer konzeptionell dem Siegerentwurf stark ähnelt. Ohnehin hätte ich es gut gefunden, wenn man das Areal in mehrere Abschnitte aufgeteilt hätte und diese von verschiedenen Büros hätte gestalten lassen. Vielleicht passiert das ja mit dem II. BA.

  • Das Projekt heißt jetzt "Constance" (nach Constance de Grousselier, der Geliebten des Kurfürsten Joseph Clemens von Bayern). Für den Vertrieb ist eine neue Webseite geschaltet worden: https://constance-bonn.de/. Man kann sich dort vormerken lassen, der offizielle Vertriebsstart ist wohl im kommenden Frühjahr.


    Interessant: auf der neuen Webseite wird der Realisierungszeitraum des zweiten BA mit 2025-2028 angegeben. Lief der Vertrag mit Günnewig (Bristol) nicht noch bis 2029? Außerdem wird die bekannte Darstellung aus dem Architektenwettbewerb (hier unter #2, ganz oben) als "beispielhaft" bezeichnet. Die bauliche Umsetzung könne abweichen. Kann man jetzt das eine oder andere draus ablesen...

  • Jetzt geht es sogar schneller als gedacht! Der Verpächter und die Hamburger Centro Group als Betreiber sollen sich wegen baulicher Mängel der Immobilie auf die Aufhebung des ursprünglich bis 2024 laufenden Mietvertrags geeinigt haben. Somit steht einem früheren Baubeginn des zweiten BA nichts im Wege. Dennoch würde ich mir wünschen einen kleinen Hochpunkt an dieser Stelle als Entree in die Südstadt zu haben, mit einer eventuellen weiteren Hotelnutzung, oder sonst auch einer Mischnutzung aus exklusiven Wohnungen und Büros.


    Damit verabschiedet sich das etwas geschichtsträchtige Haus Hotel Bristol, wo der DDR-Staatsratsvorsitzende Erich Honecker im Rahmen seines Besuchs in der BRD zum Abschluss seines Aufenthalts in Bonn ein Abendessen zu Ehren von Bundeskanzler Kohl hielt. Für mich ein kleine Reliquie aus den 70er Jahren der Bonner Republik mit seinem eigenem Charme, aber deutlich runtergekommen in den letzten Jahren und nicht den vier Sternen würdig. Ein Tipp zuletzt war der Besuch der Suite im 7ten Stock inklusive Freigetränk mit einem hervorragendem Blick auf das Siebengebirge und die kleine Bonner Skyline.


  • Die Rekonstruktion des Gebäudes des Bonner Bürgervereins böte sich nach der dramatischen Sprengung im Jahr 1969, die heute so nicht mehr möglich wäre, an. Ein Anknüpfen an die reiche Veranstaltungstradition dieses Gebäudes wäre doch genau so eine "urabnitätsstiftende" Nutzung, wie sie im B-Plan gewünscht wird. Zudem wäre der Bau, ein Vertreter des in Bonn nicht oft anzutreffenden Jugendstils, ein ästhetisch angemessenerer und vor allem individuellerer Auftakt der Poppelsdorfer Allee, als die im Architekturwettbewerb gezeigten Rasterfassaden-Würfel.

  • ^^Die Entwicklung war abzusehen. Der Bonner Hotelmarkt lebt v.a. von Geschäftsreisenden und es ist unklar, wann und in welchem Umfang die zurückkehren. Das in die Jahre gekommene Bristol dürfte da wirtschaftlich schweren Zeiten entgegengesehen haben, zumal jetzt nach der Eröffnung des neuen Motel One am Hbf. Für die Centro Hotel Group (Günnewig ist seit 2017 raus...) als Betreiber bedeutet es ja auch nicht die Aufgabe des Standorts, da man mit dem Hotel Residence gleich jenseits der Bahngleise noch am Markt präsent ist. Umgekehrt kann Corpus Sireo das Areal jetzt mit hochpreisigen Wohnungen bebauen.


    ^Die Rekonstruktion des Bonner Bürgervereins wäre wunderbar, leider ist sowas m.E. komplett unrealistisch. Schon in den 1960er Jahren waren die Gründe für den Abriss rein wirtschaftliche Erwägungen (= mehr und lukrativere Nutzflächen). Die neue Bebauung wird sich am städtebaulichen Konzept von ASTOC orientieren (s. B-Plan). Demnach verpflichtet sich Corpus Sireo, "für den Bereich des Hotels Bristol einen Fassadenwettbewerb[sic] in Form einer Mehrfachbeauftragung mit maximal 4 ausgewählten Architekturbüros durchzuführen". Die Formulierung im B-Plan ist gewohnt investorenfreundlich und wird den Besonderheiten des Standortes nicht gerecht. Ich gehe davon aus, dass tatsächlich der ASTOC-Entwurf ähnlich wie auf den Visualisierungen zu sehen umgesetzt wird und den Wohnwürfeln lediglich eine abweichende Fassade aufgeklebt wird. Eine stärker individuell geprägte Architektur mit Wiedererkennungswert auf dem Bristol-Grundstück schließe ich aus. Diese wäre nur bei einer gewerblichen Nutzung (Hotel, Büros) zu erwarten, die wohl Befürworter in der Politik hat, aber von Corpus Sireo nicht gewünscht ist. Die "urbanitätsstiftende" Nutzung (Formulierung B-Plan bzw. städtebaulicher Vertrag) wird dann so aussehen, dass in das Eckgebäude zwei kleine Ladeneinheiten integriert werden. Das war's.


    Heute ist vielen Bonnern gar nicht (mehr) bewusst, was noch in den späten 1960ern an stadtbildprägender Bausubstanz abgerissen wurde; die alte Feuerwache in der Maxstraße (für das Stadthaus), das alte Viktoriabad (für den Neubau desselben), die gründerzeitliche Häuserzeile am Hbf. oder eben der Bonner Bürgerverein. Die Nachfolgebauten sehen heute selbst der Spitzhacke entgegen (ok, beim gerade fertiggestellten "Urban Soul" wünscht sich das wohl zumindest der eine oder andere). Um das Bristol ist es nicht wirklich schade.


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    Hotel Bristol (2013) - Bildquelle: Wikipedia - Foto: Eckhard Henkel / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0 DE

  • Wie der Generalanzeiger heute in einem Bezahlartikel schreibt, hat sich der Denkmalschutz für das Hotel Bristol wohl erledigt. Die Grüne-Fraktion hatte eine Überprüfung in dieser Hinsicht durchführen lassen. Jetzt steht dem Abriss wohl nichts mehr im Weg.

  • ^Das Bristol ist inzwischen eingezäunt, der Abriss rückt unweigerlich näher.


    Im August war Vertriebsstart für die Wohnungen des 1. BA. Die Webseite constance-bonn.de wurde überarbeitet und bietet einige neue Visualisierungen:


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    © 2021 Swiss Life Asset Managers


    Noch im Herbst sollen die Rohbauarbeiten starten, die Fertigstellung der Wohnungen des 1. BA ist für Anfang 2024 geplant.


    Unterdessen hat die Universität den ehemaligen Stammsitz der Herold-Versicherung an der Ecke zum Bonner Talweg ab 2023 für 15 Jahre als Ausweichquartier während der Generalsanierung des Hauptgebäudes angemietet (Q).

  • Die Entkernung des Bristol hat begonnen. Im Anschluss erfolgt der Abbruch durch die Fa. Wahl aus Remagen.


    Anstelle des Bristol entsteht der 2. BA mit 123 Wohnungen (davon 20 sozial gefördert). Fertigstellung: 2026 (Q GA+).

  • Kein Hotel auf Bristol-Grundstück!

    Auf dem Bristol-Grundstück wird es definitiv kein Hotel mehr geben. Der Bauherr Swiss Life AM lehnt eine Hotelnutzung mit Verweis auf eine Markt- und Standortanalyse ab, die ergeben habe, dass das Grundstück "kein zukünftiger Hotelstandort ist". Die Verwaltung hatte auf Beschluss des Rates noch einmal Gespräche mit Swiss Life über eine mögliche Hotelnutzung auf dem Grundstück geführt.


    Lediglich im Erdgeschoss ist, weil im städtebaulichen Vertrag vereinbart, eine gewerbliche Nutzung geplant, wobei die genaue Art der Nutzung noch nicht bekannt gegeben wird. Möglicherweise wird eine gastronomische Nutzung umgesetzt. Nähere Informationen dazu sollen nach Auskunft von Swiss Life innerhalb der nächsten Wochen feststehen.


    Derweil wurde im Sommer der Fassadenwettbewerb gestartet, die Auswahlsitzung soll am 18. Oktober stattfinden.


    Der weitere Zeitplan: derzeit wird im Bristol weiterhin an der Schadstoffbeseitigung gearbeitet. Einen Termin für den eigentlichen Abriss nennt Swiss Life noch nicht. Voraussichtlich im Sommer 2024 wird mit dem Bau des 2. BA mit 124 Wohnungen begonnen, Fertigstellung soll 2026/2027 sein (Q GA+).



    Meine pessimistische Einschätzung in #8 bestätigt sich leider. Die Politik hat sich hier m.E. einmal mehr von der Verwaltung betuppen lassen. Wenn sie eine Hotelnutzung will, muss sie rechtzeitig dafür sorgen, dass das festgezurrt wird! Weder hinsichtlich der geplanten gewerblichen Erdgeschossnutzung noch in Hinblick auf das Ergebnis des Fassadenwettbewerbs habe ich große Hoffnungen.

  • Bei ga-bonn.de (siehe Link) wurde heute veröffentlicht, wie es demnächst auf dem Gelände des Bristol-Hotel aussehen soll.


    Da die Baubranche u.a. wegen Fachkräfte- und Materialmangel große Probleme hat, bleibt abzuwarten, ob der Neubau realisiert wird. Außerdem dürften die steigenden Zinsen dazu führen, dass sich Interessenten mit einer Investition in Immobilien zurückhalten.


    https://ga.de/bonn/stadt-bonn/…ferral&utm_campaign=share

  • Die Bauarbeiten laufen. An der Poppelsdorfer Allee stehen jetzt 3 bis 5 Geschosse vom Eckhaus, teilweise bereits mit Fenstern. Auch im hinteren Bereich wird gebaut.


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  • Ich finde immernoch hier wurde eine große Chance vertan, die Fassade zur Poppelsdorfer Allee kann einfach nicht mithalten mit dem was dort sonst steht. Hier hätte die Stadt stärker auf die Gestaltung einwirken müssen.