Leipziger Neuseenland

  • MiaSanMia


    "Naturnahe Freizeitfläche", im Unterschied zu Freizeitparks mit Achterbahn, Grusellabyrinth und derlei Dingen.


    Selbstverständlich, nur gerade den Surfpark sehe ich da nicht als entscheidend an. Eher nett zu haben, denn als echter Impulsgeber. Aber wer weiß...

    Nur anekdotisch, aber: Ein Bekannter von mir hat den deutschen Sitz seines Silicon Valley geseedeten Startup nach Leipzig verlegt und war völlig begeistert, ob der Freizeitmöglichkeiten im Neuseenland und vor allem wie schnell man von der Stadt aus dort ist. Da braucht man von z.B. von Hamburg in die Lüneburger Heide oder von Hannover zum Steinhuder Meer doch deutlich länger. Aber klar, andere Faktoren sind da schon wichtiger.

  • LEonline Toller Beitrag, danke dafür.

    Und diese Bilder zielen ja nicht nur darauf ab um Touristen zu ködern (die natürlich auch ein großer Wirtschaftsfaktor sind) sondern darüber hinaus um Investitionen egal welcher Art zu generieren und last but not least um eben einen „Kampf der Köpfe“ sprich im Wettbewerb um die gut ausgebildeten Leistungsträger konkurrieren zu können. Bekanntheit (über jene Bilder erzeugt) hilft in allen drei Bereichen ungemein oder um es etwas flapsiger zu formulieren: Die Instagramisierung des Abendlandes hat begonnen – dass kann man schei...e finden aber es ist eben halt auch Realität, der man sich stellen sollte.

    Und damit auch die Frage: Wer ist (in Zukunft) Referenz für die eig. Stadt? Hannover? Bremen? Dortmund? Eine Liga drüber? Aber das ist dann wirklich nichts mehr für diesen Thread.

  • ^ Unser Ex-Bürgermeister sah die Stadt künftig auf einem Level wie Mailand oder Barcelona... nun gut, dazu muss man wissen, dass Leipzig schon seit je her dem ultimativen Größenwahn erlegen ist. ;)

  • Was mich an Neuseenlands Möglichkeiten am meisten stört ist die immense Auto-Zentrierung der Erreichbarkeit. Der Schladitzer See macht das am besten deutlich. Der Markkleeberger See hat mehr Glück was z.B. auch die Erreichbarkeit mit Tram oder Bus angeht. Der Cospudener See profitiert vom Radeln durch den Auenwald (familientauglich). Alles andere liegt zwar kilometermäßig nicht weit weg, doch stemmt sich ein Surfpark im Nirgendwo vor Borna kontraproduktiv durch sämtliche Anstrengungen für nachhaltige Mobilität. Für Touristen erst recht!

  • ^Das wäre bei einem solchen Projekt ohnehin der Fall, wenngleich die Erreichbarkeit durch Öffentliche oder Rad eine bessere wäre - weil gar nicht beabsichtigt. Die Zielgruppe wird hier aus dem ganzen Bundesgebiet erwartet, weswegen jede Menge Parkplätze für Pkw und Camper und Wohnmobile geplant sind. Entsprechend kann man sich die angedachten Dimensionen vorstellen. Aus meiner Sicht und auch aus Sicht von div. Umweltverbänden ist das mit dem sich direkt angrenzenden Naturschutz- und FFH-Gebiet überhaupt nicht vereinbar und daran wird es hoffentlich am Bockwitzer See scheitern. Ganz interessant dazu folgende Seite -hier sind alle Bedenken vereint, so auch eine erhebliche Wasserentnahme aus dem See. Es geht auch hervor, dass es sich tatsächlich um den nordwestlichen Teil des Sees handelt: http://uferleben.de/?p=2682

  • ^ Naja, ich würde mal vermuten, in dem avisierten Park kämen die meisten direkt mit dem Camper oder Zelt. So schlecht ist der dort aber (auch im erwähnten Vergleich zu anderen Seen der Umgebung) gar nicht gelegen. Ca. 4 Km / 15 Minuten mit dem Rad vom Bahnhof Borna, im Zweifel sollte da auch ein kleiner Umweg des Busses 279 Borna-Flössberg-Frohburg oder eine Verlängerung einer der Stadtbuslinien Bornas möglich sein.

  • [...]So gesehen ist dieses Alleinstellungsmerkmal für die Profilierung der Marke „Neuseenland“ als Funsport-Revier eine große Chance – größter Surfpark im Land ist dann doch eine Sache mit der sich gut werben lässt. Und darum geht es u.a. halt auch: Außerhalb der Region ist der Begriff Leipziger Neuseenland nahezu unbekannt – dafür ist das Revier mit seinen Formaten und Angeboten einfach noch zu jung bzw. noch nicht „fertig“ entwickelt.[...]

    Also das ist so absolut nicht richtig. Ich will keine Lokalbrille aufsetzen, aber natürlich ist das Leipziger Revier in den Kreisen ein Begriff. Es finden nationale Wettbewerbe im Segeln allen Altersgruppen statt. Außerdem ist das Revier ein Windsurf Spot in Deutschland. Dass die Rafting und Kanu-Slalom Strecke so nur noch in Augsburg (Olympia 1972 in München) existiert, sollte bekannt sein.


    Auf den Campingplätzen sind Besucher*innen aus ganz Dtl und Teilen Europas. Neben Polen und Tschechien auch Niederlande. Das hat dieses Jahr durch COVID-19 noch einmal zugenommen.


    Und wenn man mal überlegt, ist es auch schwierig größere Segel- und Surf-Reviere außerhalb der Küsten in Dtl zu finden. Da gibts dann die Berliner Seen, die Seenplatte in MV, den Bodensee, und die Münchener Voralpen-Seen. Es ist ja nicht so, als wäre in Deutschland aus geografischen Gründen ein Eldorado an Wassersport anzutreffen.


    [...]Selbstverständlich, nur gerade den Surfpark sehe ich da nicht als entscheidend an. Eher nett zu haben, denn als echter Impulsgeber. Aber wer weiß...

    Impulsgeber ist sicher ein überspitzter Begriff, aber es eine von vielen Möglichkeiten der weiteren Vermarktung. Auch Wind- uns Kitesurfer bleiben einige Tage oder Wochen um zu trainieren oder sich auszutoben. Und natürlich spielen da wirtschaftliche Belange mit. Aus eigener Erfahrung, machen die Leute tagsüber Wassersport und fahren mit dem Fahrrad abends in die Stadt. Ist ja alles um die Ecke. Also Stadt und Wasserrevier profitieren in diesem Kontext voneinander. Und das jetzt schon.

    Einmal editiert, zuletzt von hedges ()

  • [...] Derzeit ist Leipzig bei vielen Freunden und Bekannten aus den alten Bundesländern eher ein Tages-Halt (wenn überhaupt gehalten wird) auf dem Rückweg aus Dresden. Vielleicht schafft es - wie es PhilippPro sagt - mit mehr Anschub der Marke Neuseenland auch der Südraum und die Stadt für den Sommerurlaub interessant zu werden. [...]

    Andere Vorredner*innen haben es schon geschrieben, aber das ist wirklich nicht richtig. Leipzig hat den stärksten Zuwachs an Touristen in Deutschland seit rund zehn Jahren. Im ersten Quartal 2019 wurden das erste mal seit 1990 mehr Touristen in Leipzig gezählt (Übernachtungen) als in Dresden. Einem der Touristen-Hot-Spots in Deutschland.


    Schon mal die Kfz-Kennzeichen auf den Campingplätzen an den Seen im Sommer angeschaut? Da ist alles dabei.


    Schon mal die Kfz-Kennzeichen im Saale-Unstrut Weinanbaugebiet im Frühjahr gesehen? Auch hier alles dabei. Vor allem viel von den traditionellen Weinbaugebieten in Hessen und Baden-Württemberg.



    [...] Man braucht sich nichts vormachen - international ist die Stadt außerhalb der Wahrnehmung. Durch Fußball (RB) ändert es sich momentan so langsam. Im nationalen Maßstab dagegen ist sie relativ bekannt auch wenn viele Westdeutsche die Stadt noch nicht besucht haben. [...]

    Sorry, nicht persönlich nehmen, aber das ist völliger Quatsch! Ich habe sieben Jahre in Großbritannien und den USA gelebt. Bin aus Gründen viel in Australien und Neuseeland unterwegs gewesen. Leipzig ist definitiv ein Begriff, auch wenn in Großbritannien und den USA mehr als in Australien und Neuseeland. In diesen Ländern vor allem durch die Klassische Musik und die kulturellen Angebote (Gewandhaus/Bach/Mendelsohn). Auch die Uni ist sehr bekannt. In akademischen Kreisen habe ich zB Wissenschaftler*innen aus Istanbul und Seoul in den USA getroffen, die in Leipzig schon gearbeitet hatten und die Zeit nicht missen wollen. Ich habe eine Bekannte aus Beirut, die Leipzig neben Hamburg als schönste Stadt in Deutschland betitelt.


    Den Amis geht aus ihren traditionellen Gründen völlig einer auf die "Friedliche Revolution" ab. Bei Briten wussten die Stadt und Thomanerchor viele zu deuten. Ich hatte Leute an meiner Uni aus London und New York, die wegen der Kunst- und Galerieszene nach Leipzig gegangen sind um dort ein paar Monate ein Praktikum zu machen oder durch ein Stipendium dort zu arbeiten.




    Es liegt grundsätzlich am Geschmack der Leute welche die Stadt besuchen. Wie schon einige male geschrieben, ist der durchschnittliche Tourist in Leipzig Mitte/Ende 40 Jahre und 20 Jahre jünger als zB in Dresden.


    Leipzig ist sicher keine Metropole welche viele Geschmäcker auf einen Schlag trifft. Aber es definitiv in vielen Bereichen und Nischen in diversen Kreisen ein Begriff. Und wenn es nun durch Fussball auch bei saufenden Horden des "Volks" in verschiedenen Ländern einer wird, dann um so besser.

  • Also das ist so absolut nicht richtig. Ich will keine Lokalbrille aufsetzen, aber natürlich ist das Leipziger Revier in den Kreisen ein Begriff.

    .....


    Und wenn man mal überlegt, ist es auch schwierig größere Segel- und Surf-Reviere außerhalb der Küsten in Dtl zu finden. Da gibts dann die Berliner Seen, die Seenplatte in MV, den Bodensee, und die Münchener Voralpen-Seen. Es ist ja nicht so, als wäre in Deutschland aus geografischen Gründen ein Eldorado an Wassersport anzutreffen.

    Ich rede nicht von irgendwelchen ambitionierten Windsurf- oder Kanuslalom-Kreisen sondern von Herbert-Otto-Normal-Müller, der beim Wort Neuseenland immer nur an den Inselstaat am anderen Ende der Welt denken würde. Ich hab viele Jahre im Westen gelebt und dort permanent Werbung für Leipzig (inkl. das hiesige Revier) gemacht - den Begriff kannte (und kennt) dort keiner. Und wenn selbst junge Leute aus Potsdam, die wassersportbegeistert sind, diesen Begriff noch nie gehört haben, merkt man persönlich, dass in dieser Hinsicht noch viel PR-Arbeit wartet. Aber es ist vollkommen ok wenn Du andere Erfahrungen gemacht hast.


    Edit: Bei der obigen Liste fehlt aber dann doch das ein oder andere Beispiel außerhalb jener Regionen.

  • hedges Du beziehst dich auf kulturelle und akademische Eliten und auf Wassersport-Aficionados. Und klar die NYT hat Leipzig noch mal einen Push gegeben, als es die Stadt dieses Jahr als eine der 52 places to visit ausgerufen hat (was natürlich jetzt durch Corona etwas zunichte gemacht wurde).


    Ich teile aber LEonline's Ansicht, dass der Normalbürger noch Schwierigkeiten hat Leipzig kulturell zu verorten. Da muss erst noch die Kampagne "Wir können alles, außer Braunkohle" kommen. ;)

  • Was Leipzig definitiv nicht braucht, ist ein Null-Acht-Fuffzehn-Bespaßungs- und Berieselungskonzept nach dem Motto "hat in Ort xyz geklappt, klappt auch hier". Mit einigen solcher Maßnahmen läuft man nämlich Gefahr genau das zu zerstören, was Leipzig zum Geheimtipp gemacht hat.


    Touristisch gesehen würde ich persönlich für das Umland lieber eine Entwicklung in Richtung Öko-Tourismus sehen - und wenn das nicht geht, wenigstens dort, wo Infrastruktur bereits vorhanden ist. BTW: Wenn man schon für hunderte Menschen baut, warum kann man dann KEIN VERD*TES PARKHAUS anstelle eines riesigen Parkplatzes planen??? Gerade ist wieder ein bißchen Natur entstanden, zack, soll wieder Beton drauf.


    Mit WGT, Highfield, DreamHack sowie den angesprochenen Klassik-Veranstaltungen - nicht zu vergessen der Buchmesse mit dem Festival "Leipzig liest" dürften im übrigen kulturell viele Aspekte abgedeckt und auch überregional transportiert sein.

  • Wieso? Das Gros der Neuseen hat sein Flutungsende schon hinter sich gebracht und einige sind schon in voller Freizeitnutzung. Dazu ein paar Visualisierungen geplanter Projekte wie des Surfparks und man hat wunderbare Bilder, die man nach außen transprtieren kann.

    Es gibt da aber einige Hindernisse und Probleme. Nicht alle Bewohner empfinden den TOURISMUS als Bereicherung. Da hatten sich schon Bürgerinitiativen gegen Touristen gebildet. Inzwischen scheint sich die Lage beruhigt zu haben.


    Flutungsende bedeutet nicht, dass keine Nachsorge mehr notwendig ist. Da hat es schon böse Überaschungen gegeben.


    Unglücksstelle Concordiasee. Am frühen Morgen des 18. Juli 2009 kam es im Ortsbereich Nachterstedt zum Abbruch eines etwa 350 x 120 Meter breiten Landstreifens in den südlichen Ausläufer des entstehenden Concordiasees. An dieser Stelle klafft nun ein viele Meter tiefes Erdloch. Dabei wurden ein zweistöckiges Einfamilienhaus, ein Teil eines Mehrfamilienhauses sowie ein Straßenabschnitt und eine Aussichtsplattform mitgerissen.


    Drei Menschen wurden verschüttet und für verschollen erklärt


    Ungl%C3%BCckNachterstedt_%28cropped%29.JPG?uselang=de


    UnglückNachterstedt (cropped)

    Ingo Diron, CC BY-SA 3.0 DE <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en>, via Wikimedia Commons




    Zu gefährlichen und deshalb gesperrten Bereichen sowie zur Hilfe bei Grundwasseranstieg in Siedlungsbereichen kann man sich auf der Seite der LMBV informieren. Bei einigen Seen kann es zur (Wieder-) Versauerung kommen. Der Bockwitzer See wurde erst durch eine Neutralisierung nutzbar, ist aber noch immer kein offizielles Badegewässer nach der EU-Badegewässerrichtlinie.


    Auf die Frage, warum nicht mehr für den Auenwald als Naherholungsgebiet geworben wird, haben Mitarbeiter der Leipziger Stadtverwaltung schon vor vielen Jahren geantwortet, dass sie befürchten, dass der Tourismus und die Naherholung schnell zu einer Übernutzung führen können. In manchen Auenwaldbereichen scheint dies inzwischen eingetreten zu sein.


    Bei schönem Wetter ist man auf den Leipziger Wasserläufen alles andere als alleine unterwegs. Für die Schleuse Connewitz gibt der Regionale Planungsverband Leipzig-Westsachsen an, dass diese zu den zehn wassertouristisch am stärksten frequentierten Anlagen in Deutschland zählt.

  • Es gibt da aber einige Hindernisse und Probleme. Nicht alle Bewohner empfinden den TOURISMUS als Bereicherung. Da hatten sich schon Bürgerinitiativen gegen Touristen gebildet. Inzwischen scheint sich die Lage beruhigt zu haben.

    Du meinst diese?

    Laut dem Artikel in der LVZ sehen die Mitglieder der Güldengossaer Bürgerinitiative die Gefahr, dass Fremde nach Güldengossa kommen, "etwas, was die BI auf jeden Fall vermeiden möchte."


    Zwar wünscht man sich einen kleinen Badestrand in Dorfnähe, damit die Dorfbewohner nicht so weit fahren müssen, der soll aber möglichst unattraktiv gestaltet werden. Ein Mitglied der Bürgerinitiative meint allerdings:


    "Sobald der erste in Güldengossa in Badehose auftaucht, kommen auch Fremde dazu und wollen bei uns in den See"

    Ja was soll man dazu noch sagen. Vielleicht dies: Wann gab es eigentlich die letzte Bürgerinitiative, die für und nicht gegen etwas war? Die sich nicht dann gebildet hat, als es erste Vorschläge gab einen Bagger für etwas einzusetzen?

  • Flutungsende bedeutet nicht, dass keine Nachsorge mehr notwendig ist.

    Nein.

    Aber das steht nicht im Widerspruch zum Gedanken, das Leipziger Neuseenland überregional bekannter zu machen. Das heißt nicht, das man Leipzig zum Mallorca 2.0 ausrufen muss, aber wenn potenzial Ansiedlungswillige erfahren, was sich da so vor der Haustür befindet, wäre schon einiges gewonnen.

  • Mich stört dieser (bei einem Teil der Bevölkerung) latent vorhandene geistige "Protektionismus". So nach dem Motto: Wir finden zwar cool, dass Leipzig und sein Umland in vielen Bereichen durchstartet aber dies soll bitte kein Auswärtiger mitbekommen damit wir hier weiter unsere Freiräume genießen können - sprich für ´nen Fünfer stuckverziert und innenstadtnah wohnen und den Nordstrand alleine für sich haben. Meistens sind dies jene Leute, die noch gar nicht so lange hier leben und das Leipzig der 90er und frühen 2000er nicht erlebt haben mit seiner 25 % Arbeitslosenquote, dem unsäglichen label Armutshauptstadt und den rechten Baseballschlägerjahren. Als massenweise Altbauten abgebrochen worden und die Leute in Scharen ´nen Abflug machten. Der Aufbruch nach der Wende war nach der abgewirtschafteten 80er-Jahre-DDR eine Befreiung, ja, aber es war bei weitem nicht ausschließlich nur die coole Zeit der Freiräume wie sie heute oftmals verklärt wird.

  • Kann ich verstehen. Ich bin auch erst seit 9 Jahren hier. Andererseits finde ich, dass man so langsam dieses Denken à la "man muss froh sein, dass überhaupt jemand hier investieren will" ablegen sollte. Mittlerweile ist Leipzig in einer Position, auch mal mehr Vorgaben zu machen bzw. nicht alles genehmigen zu müssen.


    Werbung ist gut, Tourismus ist gut - man muss nur genauer hinsehen, was man fördert und was nicht. Leipzig ist nicht Hamburg, Berlin, Paris oder London, sondern Leipzig mit seinen eigenen Stärken, die auch ein ganz eigenes Tourismuskonzept benötigen.

  • das Leipzig der 90er und frühen 2000er nicht erlebt haben mit seiner 25 % Arbeitslosenquote, dem unsäglichen label Armutshauptstadt und den rechten Baseballschlägerjahren. Als massenweise Altbauten abgebrochen worden und die Leute in Scharen ´nen Abflug machten.

    Wer das im Übrigen in 2020 erleben möchte, den lade ich gerne ins nördliche Ruhrgebiet ein. Duisburg-Marxloh, Gelsenkirchen, Oberhausen, by my guest. In Gelsenkirchen war ein Kommunalwahl-Ziel der SPD das jedes Kind mindestens ein arbeitendes Elternteil erlebt, in einer Stadt, in der 45% aller Kinder in Haushalten leben, die Hartz IV beziehen.


    Schalke 04 ist übrigens Tabellenletzer und RB Leipzig Tabellenzweiter in der Fußball-Bundesliga. Das sah in den 90ern noch ganz anders aus.

  • Gibt es denn keine Möglichkeiten, die etwas weiter entfernt von der Stadt liegenden Seen vernünftig mit ÖPNV vernünftig anzubinden?

    An dieser Stelle würde ich ja herzlich lachen wenn die Realität nicht so traurig wäre.


    Wer das im Übrigen in 2020 erleben möchte, den lade ich gerne ins nördliche Ruhrgebiet ein. Duisburg-Marxloh, Gelsenkirchen, Oberhausen, by my guest. In Gelsenkirchen war ein Kommunalwahl-Ziel der SPD das jedes Kind mindestens ein arbeitendes Elternteil erlebt, in einer Stadt, in der 45% aller Kinder in Haushalten leben, die Hartz IV beziehen.


    Schalke 04 ist übrigens Tabellenletzer und RB Leipzig Tabellenzweiter in der Fußball-Bundesliga. Das sah in den 90ern noch ganz anders aus.

    Jetzt wirds wirklich off topic (bitte daher evtl. verschieben).

    Ich kenne das Ruhrgebiet recht gut. Meine Ex kommt aus Unna und als Großstadtliebhaber habe ich sie immer genötigt mit mir durch die hiesigen Städte zu touren. Leider war zwischen uns recht schnell Schluss, so dass ich nur Dortmund, Essen, Duisburg und Düsseldorf kennen gelernt habe. Mal abgesehen von dieser extremen Häufung an gesichtsloser Wiederaufbauarchitektur empfand ich es dort als sehr angenehm – viel Grün und viele angenehm-offene Menschen (außer Dü-dorf aber das ist ja auch Rheinland). Was ich nicht verstehe ist die Tatsache, dass bei Euch immer noch relativ viel Altbausubstanz vernichtet wird wie man aktuell wieder in Dortmund und Duisburg sehen kann.


    PS: Als Leipziger wäre mir ja lieber der BVB stünde da unten... ;)

  • Der große touristische Knackpunkt ist und bleibt nach wie vor die Erreichbarkeit der Region - gerade auch international. Es kann nicht sein, dass Leipzig die am schlechtesten angebundene Stadt dieser Größe in Europa ist. Die Coronalage blende ich da mal aus. Da sollte wesentlich mehr getan werden. Dass ich über die Anbindung per Flugzeug spreche, sollte in diesem Zusammenhang klar sein. Und nein, BER ist keine Alternative. Wenn es eine ICE-Direktanbindung in 45 min vom Hauptbahnhof zum BER-Terminal gäbe, wäre das was anderes. Aber in dem Bereich hat man planungstechnisch gepennt. Ich weiß, das ist eigentlich off topic...