2 Hochhäuser zwischen Hotel Westin und Parthe in Planung (ca. 65m)

  • Vor einiger Zeit gab es in der LVZ mal einen Artikel über die geplanten Hochhausprojekte in der Stadt. Darunter war auch ein Projekt auf der Parkplatzfläche zwischen The Westin und dem Partheufer. Die Planungen hierzu werden nun konkreter. Geplant sind demnach zwei Türme (65 m a 17 Geschosse sowie 13 geschossig). Beide Türme teilen sich eine gemeinsame Sockelzone mit Läden und Gastronomie. Den Wettbewerb entschied das renommierte Büro HENN Architekten/München für sich. Baubeginn 2022.


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    Quelle: Leipziger Volkszeitung


    Schöne Sache. Damit erhält Leipzig seinen ersten kleinen Minicluster, der Parkplatz verschwindet unter Tage und von Norden her kommend wird der etwas fade Rücken vom Hotel mit etwas Spannung angereichert.

  • ^ Schöne Sache - für Bürohäuser ist der erste Eindruck schon mal ok und das Projekt wird sicher dazu beitragen, den zerfledderten Charakter des Bereichs zu beheben.

    Fast noch spannender finde ich allerdings das am linken Bildrand angeschnittene Gebäude. Schön, dass man dort offenbar direkt an die Gerberstraße herangeht und nicht den LWB-Block als Maß der Dinge nimmt. Ich frage mich allerdings, warum man das Gebäude nicht um die Ecke herumgezogen hat - das Flurstück sollte das erlauben. Hat jemand eine Idee, was dort geplant ist?

  • Hier noch ein etwas detailierterer Artikel mit weiteren Fotos. Über die Fasadengestaltung wird wohl erst nächstes Jahr entschieden.

    30.000m² Bruttogeschoßfläche sind geplant. Das Projekt wird von Covivo verwirklicht, welche bereits das "The Westin" besitzen. Es wird von einem Investment im dreistelligen Millionenbereich gesprochen.

    Auch der von Birte angesprochene Bereich wird gezeigt, allerdings ohne Erwähnung, was dort geplant ist.


    https://www.lvz.de/Leipzig/Lok…am-Leipziger-Westin-Hotel


    Auch zur SAB gibt es eine Mitteilung: die Vorbereitung zur Aufstellung der Säulen im Forum hat begonnen. Bezogen werden soll das Gebäude ab Mitte 2021.

  • Hier nochmal die Bilder aus dem Artikel bevor diese hinter der Bezahlschranke verschwinden:


    Man erkennt deutlich den Vorplatz Richtung Parthe auf dem ein Freisitz (Café/Restaurant) geplant ist. Die Uferstraße soll mittelfristig evtl. auf die nördl. Seite des Flusses oder in einen Tunnel verlegt werden.

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    Quelle: Leipziger Volkszeitung

  • Fast noch spannender finde ich allerdings das am linken Bildrand angeschnittene Gebäude. Schön, dass man dort offenbar direkt an die Gerberstraße herangeht und nicht den LWB-Block als Maß der Dinge nimmt. Ich frage mich allerdings, warum man das Gebäude nicht um die Ecke herumgezogen hat - das Flurstück sollte das erlauben. Hat jemand eine Idee, was dort geplant ist?

    Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Planer bei ihren Entwürfen einen zukünftig zu bebauenden Raum im direkten Umfeld des eigentlichen Projektes mit Platzhaltern füllen um die städtebauliche Situation stärker nachzuzeichnen.


    Auf diesem Modellbild erkennt man den von Birte angesprochenen Baukörper recht gut:

    brotrmethewestin4vjkn6.jpg


    Quelle: Bild


    Ich könnte mir an dieser Stelle auch gut einen weiteren Hochpunkt vorstellen, der mit dem Pendant gegenüber eine Torsituation zur Innenstadt bildet. Mehr "Clustermaterial" wird man in diesem Viertel dann nicht mehr bekommen es sei denn man schleift das ein oder andere Gebäude (wie z.B. den angrenzenden LWB-Riegel was aber ziemlich unwahrscheinlich ist).


    Die Stadt plant übrigens demnächst eine Ausstellung der Entwürfe im Neuen Rathaus: siehe hier

  • Da wir uns wohl bis nächstes Jahr mit einem Fassadenentwurf gedulden müssen gibt es halt nochmal das Modell im Bild aus einer etwas anderen Perspektive. Gespannt bin ich derweil auf die anderen neun Beiträge zum Projekt.

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    Quelle: Radio Leipzig

  • Vom hochfrequentierten Zoo-Ein- und Ausgang wird man zukünftig einen guten Blick auf das Ensemble haben.

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    Eigenes Bild

  • ...und umgekehrt :)


    Ich hoffe sehr, dass das Projekt realisiert wird - die abgerundeten Türme bilden einen guten Kontrast zum kantigen Westin. Für das links angedeutete Gebäude hoffe ich - da man in den weiteren Bildern sehen kann, dass der Baukörper sehr wohl um die Ecke gezogen wurde - auf eine bereits fortgeschrittene Planung und nicht auf einen reinen Platzhalter.

  • Mal eine dumme Frage: Warum eigentlich zwei Türme mit die 60 m statt einen mit 120 m? Ein Ensemble aus 60 (Löhrs), 100 (Westin) und 120 Metern (Neubau) wäre doch auch ganz nett, oder? Wären die Baukosten dann exorbitant teurer? Würde sich das nicht mit Grundpreis und Einsparungen in der Infrastruktur rechnen? Würde mich freuen, wenn jemand dazu ein paar Hintergründe hat.

  • Kann es sein, dass das gebaute Modell leicht verrutscht in seiner Umgebung fotografiert wurde? Es ragt ja über die Ufermauer. Und die Perspektiv-Darstellung zeigt auch die Verkehrs-Fantasie einer diagonalen Großkreuzung. Dazu gab es in den 90ern schon mal Planungen, als man das Tangentenviereck mit Gewalt dort lang führen wollte. Alle Fahrpuren an der Kreuzung Gerberstraße zusammen ergaben damals 28 Spuren!

  • ^^Hallo Kein Architekt,

    weil die Kosten mit zunehmender Geschosszahl exponentiell ansteigen. Ich bin kein Experte (genauso wie du vermutlich kein Architekt bist), aber die Gründe dafür sind wohl:

    • Die Notwendigkeit einer aufwändigeren Gründung und Statik
    • senkrechter Transport (also über einen Lastenaufzug) von Baumaterialien ist teurer als horizontaler
    • der vermarktbare Grundriss sinkt bei steigender Geschosszahl, bedingt durch den steigenden Platzbedarf für Aufzüge, Treppenhäuser, zusätzliche Treppenhäuser als Fluchtwege, Klima- und Müllschächte etc.
    • höhere Betriebs- und Wartungskosten für diese Anlagen
    • höhere Auflagen beim Brandschutz bei Gebäuden über 30m Höhe (Sprinkleranlagen etc.)

    Zwar sinkt der Anteil der Grundstückskosten relativ zu den Gesamtkosten, meist mindern aber die oben genannten Zusatzkosten die Wirtschaftlichkeit des Bauprojektes insgesamt.

    Aus diesen Gründen war ich auch sehr überrascht über dieses Projekt, weil ich nicht angenommen hatte, dass Leipzig‘s vergleichsweise niedrigen Immobilienpreise Hochhausprojekte in den kommenden Jahren überhaupt realistisch machen würden. Aber es scheint sich ja zu rechnen. Umso besser also, dass es nun gleich 2 neue Hochhäuser geben wird - gerne mehr davon!

  • Auf der Webseite der Architekten wurden zwischenzeitlich Visualisierungen hochgeladen. Hier der Blick von der Berliner- / Ecke Gerberstraße (die Menschen im Bild scheint der tosende Verkehr und die Abgase nicht zu stören):

    b3d9l3px.jpg

    Das Konzept sieht vor, einen Übergang zwischen den „innerstädtisch urbanen Strukturen im Süden und den baulich niedrigeren Umgebungen“ nördlich der Parthe zu schaffen. Parthen- / Ecke Nordstraße:

    brcd572s.jpg

    Grundriss des zweigeschossigen Sockelbaus:

    zjtvh8ex.jpg

    Ob es bei diesen „transparenten, strukturierten und lebendigen Fassaden“ bleibt werden wir ja dann vermutlich nächstes Jahr herausfinden:

    lde43v6m.jpg henn

  • Die L-IZ schreibt von den alten (?) Planungen zur Kreuzung Gerberstraße / Berliner Straße / Parthestraße. Dort heißt es, dass die Pläne zur Verschwenkung der Berliner Str. schräg über die Gerberstraße direkt zur Uferstraße nicht mehr weiter verfolgt werden. In dem Grundriss des zweigeschossigen Sockelbaus, oben in 555Farangs Beitrag ist doch aber groß und deutlich eine vierspurige Straße direkt vor dem geplanten Neubau (südlich der Parthe) zu sehen. Das wäre doch dann die aufgebohrte Uferstraße, oder? War das nur eine (nicht mehr aktuelle) Vorgabe im Wettbewerb?

  • soweit ich weiß, hat man sich von der großen Kreuzung verabschiedet. Es wäre angesichts der Denkmalstrukturen rechts und links der Parthe und fortführend im Rosenthal ohnehin nicht genehmigungsfähig.

  • ^^ Interessant, dass beide Gebäude in den überwiegenden Perspektiven gleich hoch wirken. 13:17 (Etagen) entspricht ja eigentlich ungefähr 75%. 17 Geschosse kann ich im "höheren" Gebäude auch gar nicht zählen. Ob das am Entwurfsstadium liegt oder könnte die Geschosshöhe einfach so unterschiedlich sein, zb durch Konferenzsäle o.ä.?

  • ^


    Im höheren Gebäude sind es 16, im niedrigeren 13 Etagen, wobei jeweils das oberste Geschoss, welches die Dachschräge aufnimmt, ein niedrigeres Technikgeschoss ist (hier zu erkennen: https://www.henn.com/sites/def…8ef132f.jpg?itok=H9rV7VbP)


    Die unteren zwei Geschosse sind sicher höher als die normalen Büroetagen darüber, die unterschiedliche Höhe der Gebäude ist auf diesem Bild gut zu erkennen: https://www.henn.com/sites/def…b2b0c35.jpg?itok=I_rwnVuq

  • [...] War das nur eine (nicht mehr aktuelle) Vorgabe im Wettbewerb?

    Ja, ich habe mich auch sehr gewundert, dass die Verschwenkung der Berliner Straße über die Parthe hinweg offensichtlich weiterhin Teil der Pläne ist:

    henn
    Ich hoffe das das kein schlechtes Omen ist und die Stadt die Pläne für die Megakreuzung vielleicht doch wieder aus der Versenkung holt. 😳

    Vielleicht als Option für den Stadionausbau und das dort geplante Parkhaus?

  • Ist ein schönes Projekt mit einem guten Entwurf. Auch passen die beiden kleineren Hochhäuser gut in die dortige Umgebung. Der Parkplatz hinter dem 'Westin' war auch immer viel zu groß und schien eher ein Überbleibsel aus der Kriegszerstörung. Durch eben jenen letzteren Fakt, präsentiert sich die Verdichtung, auch in der Höhe, hier als absolut stimmig. Auch, dass etwas amorphere Baukörper entstehen, tut dem Gebiet gut und passt mit der zukünftigen Zentrale der SAB.


    Die viel zu breite Gerberstraße braucht auch einen baulichen Rahmen, was damit nun auf der westlichen Seite der Straße zumindest passiert.

    Das nun als Überleitung, finde ich den Platzhalter im Model (auf der östlichen Gerberstraße) zwar nicht konkret, aber scheint es doch schon eine mögliche Variante darzustellen. Wenn ich mich nicht täusche, gehört das Grundstück der LWB und damit der Stadt. Hier könnte also im Hintergrund doch schon etwas gezielter eine Variante angemacht worden sein, die nun hier als Platzhalter für den städtebaulichen Kontext herhalten muss. Das wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Die beiden LWB-Riegel sind ja eine jahrzehntelange städtebauliche Katastrophe.

  • Quelle: PM Stadt Leipzig