"Gewinnmaximierung" ist so ein Wort, das man verwendet, wenn einem nichts einfällt. Eine leere Hülse. Was wäre denn der Umkehrschluss, ein Bauprojekte entwickelnder "Verlustminimierer"? Gibt es so etwas?
Die Investoren (bis auf zwei) haben bereits ziemlich viel "Nehmerqualitäten" damit bewiesen, dass sie die Reduzierung um 20m hingenommen haben ohne den Klageweg zu beschreiten. Nein, der "schwarze Peter" ist in diesem Fall ausschließlich beim Senat zu finden und wenn man unbedingt will, dann kann man dem Besitzer vom ParkInn eine Teilschuld geben, weil er mit seiner (nachvollziehbaren) Weigerung das ParkInn abzureißen, wie es im Bplan vorgesehen war, einen Angriffsvektor für Lompscher geliefert hat, den sie ausgenutzt -und mit der haarsträubenden Begründung die 130er Regel eingeführt hat, dass der ParkInn Besitzer eh nicht höher bauen will und die Fernsehturmkugel sonst versperrt wäre. Um das ganze vollends ad absurdum zu führen, wurde aber ausgerechnet der einzige(!) Turm, der tatsächlich faktisch die Fernsehturmkugel aus einer prominenten Sichtachse versperrt, von der Regel ausgenommen (Alexandertower), weil der Monarch-Investor vorher Baurecht bekam und Bestandsschutz genoss. Das wussten Lompscher&Lüscher, wie aus Interviews aus der Zeit hervorgeht, in denen sie das auch offen zugaben. Sie waren völlig im Bilde darüber, dass sowohl Monarch als wahrscheinlich auch Hines Bestandsschutz hatten und die Fernsehturmkugel von keinem anderen Hochhaus, außer dem rechtlich "unverrückbaren" Alexandertower "in Gefahr" war. Und sie haben diese Regel bei aller offensichtlichen Fadenscheinigkeit trotzdem durchgedrückt!
Mein erster Reflex ist jetzt zu sagen es ist an Kahlfeldt das zu korrigieren, aber das stimmt nicht. Es ist an uns. Wir müssen die Verantwortung dafür tragen, dass unsere Stadt in unserem Sinne entwickelt wird. Solange "bürgerliche Partizipation", die unter Lüscher zum Leitbild erhoben wurde, so aussieht, dass da genervte Anwohner auftauchen, die fordern, dass sich nichts ändert und antikapitalistische Gruppen, die fordern, dass sich nichts ändert und Sozialgruppen, die fordern, dass alles für jeden überall bezahlbar sein muss, was soll da auch auch bei heraus kommen.
Nicht einmal in der City-West, wo es im Gegensatz zum Osten noch zaghaft sowas wie eine gutbürgerliche Mitte gibt, die sich mit der Stadt identifiziert, -sich für ihre Entwicklung interessiert und nicht im Substrat der eigenen Wutblase kochen muss, weil sie sich nicht dauerhaft als monetär bedroht empfindet und gedanklichen Raum finden kann, um die Stadt weiter zu denken, -nicht einmal dort gelingt es eine städtebauliche Vision für ein zukünftiges Berlin zu entwerfen, die nicht im Klein-Klein der Kompromissfindung mit x Variablen zerrieben und politisch/ideologisch zerredet wird. Man könnte auch sagen, die Bürger sind noch nicht reif für Architektur von Format. Das Verständnis hierfür muss sich in einer Stadt, die sich traditionell als eine art "Lotterladen" im Land begreift, scheinbar erst noch entwickeln. Wenn die HH am Alex stehen, werden mehr Leute beginnen zu verstehen, dass Berlin eine Metropole sein kann, wenn es denn mal will und viele werden beginnen sich zu fragen, warum die HH so emotionslos, monoton, kalt und unwirtlich sein mussten. Und dann wird er hoffentlich langsam beginnen sich einzustellen. Der neue Geist.