MYND-Hochhaus Galeria-Kaufhof am Alex (138 m | in Bau)

  • ie Breitseite ist der Dirksenstraße zugewandt.

    Danke.

    Entspricht das auch dem aktuellen Stand eines etwaigen B-Plans oder muss da erst wieder ein neuer aufgestellt werden?

    Wobei ich mich schon frage, warum die Kommune überhaupt B-Pläne umständlich und langwierig aufstellt, wenn sie diese dann doch wieder nach Gutdünken von Investoren über den Haufen wirft.

  • ^ Vielen Dank für den Hinweis!


    Architekt Jan Kleihues hat das letzte Mal im Baukollegium ja etwas aus dem Nähkästchen geplaudert. Bezüglich der Diskussion zum Entfall der Arkaden und einer Variante mit überhängenden Obergeschossen zur Karl-Liebknecht-Straße, hatte er ja angedeutet, dass intern ein Übergang mit abgerundeten Konsolen (Viertelkreis) diskutiert wurde, wobei dieses Stilmittel auch als Hochhausabschluss in Betracht gezogen wurde. Ein solcher akzentuierter Gebäudeabschluss (ggf. mit indirekter Beleuchtung) fände ich ganz schön - das würde den boxy-look ganz gut ergänzen und das rigide Raster etwas brechen. Ein wenig GSW-Hochhaus in eckig.


    Auf jeden Fall wird der Hochhausabschluss Thema werden.

  • Zur Zeit läuft noch die 82. Sitzung des Baukollegiums, (sie wird diesmal frei zugänglich per Youtube übertragen), in der auch das Signahochhaus und der Umbau des Kaufhofes Thema waren. Um es vorwegzunehmen: Das Projekt scheint mehr oder weniger angenommen, offen bleiben nur noch kleinere Fragen, technische (Umwelt-)Aspekte sowie Fragen der öffentlichen Nutzung. Architektonische Fragen sind mehr oder weniger geklärt.


    Es geht also um dieses Bauvorhaben:


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    Die architektonischen Änderungen gegenüber dem letzten Entwurf sind nicht sehr groß. Der neue Entwurf scheint mir etwas eleganter, weicher, aber auch glatter zu sein.


    Letzter Entwurf:


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    Aktueller Entwurf:


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    Weitere Eindrücke:

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    Hier kann man rechts das Hochhausgedränge neben dem Park Inn erkennen:


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    Eine wichtige Änderung: Der öffentlich-zugängliche gastronomische Bereich auf dem Dach des Kaufhauses wandert nach Osten, mit Blick zum Alexanderplatz:


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    Ein weiterer wichtiger Aspekt: Unten, an der Karl-Liebknecht-Straße werden kleine Ladenflächen realisiert werden:


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    Copyright für alle Screenshots: Kleihues + Kleihues (Signa).

  • Danke ElleDeBE!
    Der neue Entwurf gefällt mir deutlich besser. Auf den Visualisierungen wirkt das Hochhaus auch höher als 134 m. Ich hoffe auf jeden Fall, dass es zügig realisiert wird.

  • Die Gliederung der Fenster in Dreiersegmente (Leichtigkeit) und das hervorgehobene Dachgeschoß machen ihn zu meinem klaren Favoriten.

    Ich freu mich drauf.

    Einmal editiert, zuletzt von Bonteburg ()

  • Sehe ich das richtig, der Teil des Kaufhofs an der K.-L.-Str. wird abgerissen und ein neuer Teil mit dem HH rückt näher an die Straße heran?


    Der Entwurf sieht schon gut aus.


    Ich habe inzwischen gesehen dass im Grundriss mit einer roten Linie der Bestandsbau markiert ist. Das Kaufhaus wird teilweise abgerissen und der Neubau rückt weiter an die Straße.

    3 Mal editiert, zuletzt von Rainer Tee () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Durchaus sinnvolle Verbesserung, finde ich auch. Das Gebäude wirkt optisch gestreckt und der hohe Glasanteil lässt es relativ leicht wirken. Ich frage mich welche Glasfarbe man verwendet und wie stark verspiegelt das Glas sein wird, beides wird aus den Visus noch nicht deutlich. Mir gefallen auch die nun wieder akzentuierten Arkaden und das es Geschäfte an der Karl Liebknecht geben wird ist auch super. Was Signa anfässt, scheint gut zu werden. Ich bin auf jeden Fall bis hierhin beeindruckt mit welcher stadtplanerischen Kompetenz sie ihre Projekte angehen. Das wirkt alles so, als mache man sich wirklich Gedanken um die Stadt.

  • ^Es gibt keine Arkaden. Da sind nur leichte Fassadenrücksprünge zwischen den außenliegenden Stützen. Und wenn überhaupt wären es Kolonnaden und keine Arkaden geworden.

  • Der Turm wirkt klassisch und hochwertig genau wie das Kaufhaus. Hoffentlich geht er schnell in den Bau. Wenn die Gebäudebrücke am Alexanderplatz verschwindet, kommt dieser endlich aus der Hinterhofsituation raus. Jetzt noch ein Baubeginn bei Hines und der Damm ist gebrochen. Ich hoffe noch auf Türme mit Backsteinfassade.

  • Ich bin sehr überzeugt von diesem Projekt. Begründung:


    A) Signa ist ein sehr zuverlässiger Investor - Der Signa Turm am Anschutz Areal ist ein gutes Beispiel: Gute Architektur, Schnelle Umsetzung. Generell hat das Unternehmen einen starken Fokus auf Berlin und der klingt für mich nachvollziehbar und glaubwürdig.

    B) Insofern es zu einer schnellen Umsetzung des Turmes kommt, ist dies ein wichtiger Funke für den Alexanderplatz. Generell gilt: Umso mehr investiert wird, umso attraktiver wird der schäbige Platz. Grandaire und das Motel One haben immerhin schon etwas Zündfeuer für mehr Kaufkraft geliefert. Jetzt geht es um's Durchstarten.

    C) Mal ehrlich: Der aktuelle Zustand entspricht einer unattraktiven Betonwüste. Hinzu kommt: Schaut euch mal die Entwürfe so mancher Hochhäuser in München an. Das sind globige Investorenkästen. In diesem Fall haben wir einen absolut stimmigen, abgestimmten Entwurf zum bestehenden Karstadt Bau und gleichzeitig einen Turm der mit dem sehr hohen Glasanteil viel mehr Leichtigkeit an den Alex bringt und einen absolut angenehmen Kontrast zu dieser Betonwüste der 70er Jahre schafft.


    Von mir gibt es stehende Ovationen.


    Zur Architektur ergänzend: Die neue Fassadengliederung sieht sehr stimmig und filigran aus - auch der Abschluß des Gebäudes wurde nochmal nachgebessert und gefällt mir, weil es nochmal eine Unterteilung schafft. Wenn das ganze nun noch ansprechend beleuchtet ist, wird das ein Highlight am Alex.

  • ^ Danke für die interessante Info!


    Spätestens im Sommer müsste dann eigentlich die Baugenehmigung da sein. Der Umbau des Kaufhofs könnte vielleicht schon im Frühjahr beginnen. Hierfür müsste es aber dann eine separate Abbruchgenehmigung (da Statik betroffen) geben, die bis dahin bewilligt werden muss.

  • ^ Schon krass: Dann sind ab Sommer allein am Alex drei 130- bis 150-Meter-Türme auf einmal im Bau. Zählt man das EDGE an der Warschauer Brücke und den Estrel-Turm in Neukölln dazu (Bau soll in diesen Wochen beginnen), sind wir bei fünf Hochhäusern zwischen 130 und 175 Metern auf einmal. Das hat es in Deutschland außerhalb Frankfurts noch nie gegeben. Drei (bzw. vier) weitere Projekte am Alex sind in konkreter Planung oder schon im Wettbewerb. Nachdem über 20 Jahre lang (mit der Ausnahme Breitscheidplatz) überhaupt keine Türme über 100 Meter gebaut wurden.


    Frage mich ernsthaft, woran das liegt. Nicht an neuen Masterplänen, jedenfalls. Die existieren für den Alex seit Ende der 90er, auch Mediaspree steht seit Ewigkeiten und Estrel kam trotz Baugenehmigung jahrelang nicht in die Pötte. Auch nicht allein am Immobilienboom – der Markt boomt seit 10 Jahren; und bis vor ein, zwei Jahren haben alle gezögert. Und das politische Klima dürfte es auch nicht sein – der RRG-Senat ist zwar keineswegs so hochhausfeindlich, wie gerne behauptet wird, aber er hat auch keine Vorteile angeboten, die es vorher nicht gegeben hätte.


    Woher also diese Bauwelle? Meine (zugegeben spekulative) Vermutung: Lange haben die Investoren Vabanque gespielt und darauf gesetzt, dass die Rendite steigt, je später ein Projekt fertig ist. Jetzt, nachdem die ersten losgelegt haben, fürchten die übrigen, zu spät zu kommen und die lukrativsten Käufer und Mieter zu verpassen. Also hat eine Art Rennen begonnen – was ironischerweise in wenigen Jahren zu einem riesigen, neuen Angebot an Nutzflächen führen und vielleicht gerade dadurch die Preise kaputtmachen wird. Danach dann erstmal wieder Stillstand – ich glaube, in Frankfurt kennt man diesen Zyklus und hat ihn seit den 70ern mehrfach durchlaufen.

  • ^


    Zwei weitere Gründe: Gewerbeflächen sind erst in den letzten fünf Jahren richtig knapp geworden, davor gab es viele Jahre fast nur Wohnen und Hotels in der Innenstadt. Dadurch ist der Druck erst richtig groß geworden, verschärft zudem dadurch, dass im Berliner Zentrum kaum noch Baulücken oder Brachflächen vorhanden sind, die man kaufen und bebauen kann. Zudem haben sich die Mieten extrem nach oben entwickelt, wodurch sich die Hochhäuser überhaupt erst rechnen.

    Aber ja, tolle Entwicklung. In der Tat könnte nach Corona der Druck auf die Büronachfrage deutlich sinken, unabhängig vom Neubau. Aber allein der "neue" Alexanderplatz ist es das wert. ;)

  • Ich bin mal gespannt wie lange dieses Rennen anhalten wird. Berlin hat in den vergangenen Jahren und in den kommenden, sehr an Attraktivität gewonnen. Ob einmal 10 Türme am Alex stehen oder 2 in City west bleibt abzuwarten.

  • Ich denke auch, dass u.a. vor allem daran liegt, was eigentlich mittlerweile jedem aufgefallen sein muss: Die Baulücken sind fast alle verschwunden. Berlin ist dichter geworden, als Investitionen im "Flachbau" gibt's bald nur noch Abriss&Neubau oder Aufstockung. Bin gespannt wo die Reise künftig hingeht. Wird Berlin doch noch in die Fläche wachsen? Oder gibt es nach der Fertigstellung von den Gebäuden, die aktuell in Planung oder im Bau sind, einen Hochhausboom?

  • Ein Hochhaus-Boom ist das einzig logische & richtige Instrument, auch im Bezug auf Klimawandel - Freiflächen. Berlin ist aber längst nicht dort angekommen!