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Camondo, irgendwie widersprichst Du dir da oder missverstehe ich? Die Front de Seine sieht ja grauenhaft aus.
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Camondo, irgendwie widersprichst Du dir da oder missverstehe ich? Die Front de Seine sieht ja grauenhaft aus.
< Findest du wirklich? Ich bin eine zeitlang jeden Morgen am gegenüberliegenden Ufer entlanggefahren und war jedesmal total fasziniert von den unterschiedlichen Lichtstimmungen und Reflexionen auf den verschiedenen Oberflächen der Türme. Mit dem Bau des Viertels wurde schon In den 60er Jahren begonnen, das letzte Gebäude dort wurde in den 80ern errichtet. Heute wird das ganze Viertel unter umwelttechnischen Vorgaben modernisiert, mit großflächigen Dachbegrünungen. Im Gegensatz zu La Defense liegt diese Aglomeration hoher Gebäude innerhalb von Paris nicht weit vom Eifelturm. Generiert allerdings ein zu vernachlässingendes Steueraufkommen da es sich größtenteils um Wohn- und Hotelfunktion handelt und nicht um Headquater großer Firmen und Banken wie in La Defense, das das 2 höchste Steueraufkommen in ganz Frankreich generiert, welches aber eben durch die Lage ausserhalb von Paris diesem nicht zu Gute kommt.
Front de Seine sieht trotz ihrer relativen Monotonie aus der Ferne, bei näherer Betrachtung absolut aufregend aus. Hier liegt eben die Qualität wirklich in den sehr unterschiedlichen aber dennoch hochwertigen Fassaden der Gebäude. Am Alex droht alles ein wenig in Steinplatten und zu viel Plumpheit zu erstarren. Deshalb meinte ich ja dass der Gehry Turm mit seiner verdrehten Form absolut unverzichtbar ist um das ganze aufzulockern und zu beleben.
^Naja, an die Hochhäuser am Potsdamer Platz oder auch beim Zoo kommt dieses Pariser Ensemble mE trotz der vielen Gebäude eher nicht ran. Aber meine Befürchtung wäre dennoch, dass es am Alex eher noch deutlich schwächer ausfallen könnte. Und nach den neueren Visualisierungen hoffe auch ich primär auf Gehry und Monarch, die ich zunächst nicht einmal besonders gelungen fand. Im worst case könnte das aber die einzige Auflockerung in einem Park Inn 2.0 Komplex werden. Ich deute die letzte Visualisierung mal in diese Richtung, da die Architekten vermutlich die Präferenzen des Senats kennen und bedienen. Insgesamt bin ich im Vergleich zu den Kolhoffplänen nun doch zunehmend ernüchtert und immer weniger begeistert für die 'neuen' Türme am Alex.
Der Turm beim Kaufhof sollte sich aber immerhin farblich und in der Materialität/ Struktur von den glatten vertikalen Glasquadern abheben...
Ich denke dass sich die tatsächliche Anmutung von dem "Gruppenbild"-Rendering in Sachen Fassadengestaltung deutlich unterscheiden wird.
Außerdem sind da 2-3 Türme drauf zu sehen, von dem zumindest ich noch gar keinen konkreten Entwurf kenne (TLG-Riegel) und das Saturn-Hochhaus sieht 30 m zu niedrig aus (?)
Dein Beispiel der Front de Seine zeigt für mich auch die Notwendigkeit von 2-3 spannenden Fassaden.
Denn die Masse an Häusern dort ist relativ langweilig und monoton, aber 3-4 Fassadenhighlights werten das ganze auf und lassen selbst die traurigen Fassaden spannender erscheinen. Ich finde die Grundidée des Viertels spannend aber die Umsetzung oft missglückt.
Eine Art 'LaDefense raté', da auch hier das Konzept der Teilung von Fussgängerebene und Autoebene angewand wurde. Nur entstanden hier auf der oberen Fussgängerebene schmale Gassen, Passagen und unheimliche Ecken wo niemand sich hin verirren möchte (entgegen LaDefense mit der breiten Promenade).
Dem Alex kann ich nur wünschen das die Qualität der Fassadenmaterialien top ist, Naturstein passt dort gut. Der Kaufhofturm wird die meiste Zeit des Tages von der Sonne bestrahlt und ich glaube das wird sich vorteilhaft auswirken. Die Kubatur finde ich aktuell angepasst für den Alex.
Mir ist eine klar strukturierte Fassade, die einigen langweilig erscheinen mag, lieber als diese versetzten Elemente und Pixelfassaden der geplanten Sauerbruch Hutton Blöcke neben dem ParkInn (welches ja auch sehr monolitisch ist).
^^Zitat von alexsb73: "Die Rechte baut dafür repräsentativ, hat Ahnung von Architektur und ist bekannt für seine cosmopolitische Großzügigkeit wenn man an moderne Architektur denkt. *gähn*"
Gibt es die Partei "Die Rechte" überhaupt? Wenn ja, dann ist sie ihrer Unbekanntheit wegen hier wohl kaum diskussionswürdig. Und wenn ich die Inkompetenz der Partei Die Linke kritisiere, weist mich das wohl kaum als Anhänger "der Rechten" aus. Also, auf solch einen sagenhaften Schwachsinn muss man erst einmal kommen. Es gibt ja Gott sei Dank nicht nur schwarz oder weiß auf der Welt.
Zuerst Schwarz/Weiss Argumentieren und dann empfindlich werden, wenn man das spiegelt. Evtl. einfach ein wenig mehr Selbstreflexion wäre nicht schlecht...
Im Baukollegium am kommenden Montag stehen gleich 3 Hochhausprojekte auf der Tagesordnung.
Der Signa-Turm am Kaufhof, erneut der Covivio-Turm am Alex und ein Turm in der Europacity (Architektur: Herzog&DeMeuron)
Man kann sich online anmelden, die Sitzung läuft dann im Livestream bei Youtube.https://www.stadtentwicklung.b…e/sitzungen/aktuell.shtml
Ui spannend!
Ich würde mich ja freuen, wenn jemand die Zeit hat, da mal reinzuhören und hier eine Zusammenfassung reinstellt.
Aktuelle Neuigkeiten zum Signa-Hochhaus-Projekt am Alexanderplatz:
Hier das Bild eines Entwurfes, das vom Architekten und auch vom Baukollegium preferiert wird:
Copyright: Kleihues + Kleihues (Signa). (Da die Sitzung des Baukollegums öffentlich war und ich keine gegenteiligen Angaben gehört habe, gehe ich davon, dass ich das Bildschirmfoto hochladen kann.)
Auf Kolonnaden kann nach Bekunden des Baukollegiums verzichtet werden, dafür sollen kleine, von außen zugängliche Geschäfte angesiedelt werden. Der Dachbereich des Kaufhauses soll öffentlich zugänglich sein, die Höhe des Turmes kann 134 Meter betragen, wobei die Technik in das Gebäude integriert werden muss. Die Fassadenliederung soll noch leicht verändert werden, als Baumaterial regt das Baukollegium holz an. Die Bauträger legen wert auf Tempo, das Projekt soll bereits in einem Monat noch einmal vorgestellt werden, bereits im Winter sollen, wenn ich das akustisch richtig verstanden habe, Vorarbeiten beginnen.
Ich kann dem Entwurf viel Positives abgewinnen. Dass man nicht die Dimensionen des großen Kaufhofs als Sockel interpretiert, sondern die Sockelzone auf ein hohes Erdgeschoss reduziert, längt den Schaft des Turmes. Die steinerne Materialität setzt die elegant-moderne Anmutung der Behrens-Bauten angenehm fort. Wenn ich es richtig erkenne, wird die Haustechnik in einem Staffelgeschoss untergebracht, was zumindest aus der Ferne die harte Kubatur nach oben hin abmildern könnte.
^ Das Staffelgeschoss ist vom Baukollegium nicht akzeptiert worden, weil nach Vorschlag von Signa darauf noch einmal ein Technikgeschoss hätte draufkommen sollen, was den Turm auf 137 m gebracht hätte. Möglich wäre aber, dass Signa auf ein Stock verzichtet, dann wäre ein Staffelgeschoss möglich.
Und ja, mir gefällt das Projekt auch gut.
Von der Formgebung ja mal etwas ganz Neues und Originelles: Ein Hochhaus in der Version eines Vierkantbolzens hatten wir ja schließlich bislang noch nicht am Alex
*Ironie off
Wow, was für ein architektonisches Feuerwerk! Max. Bauvolumen meets Büroraster, die EG-Gliederung und die Geschosshöhe der Traufe vom Kaufhaus aufgenommen und beim letzten Geschoss des Turmes ein paar Raster zusammengefasst.
[...] Auf Kolonnaden kann nach Bekunden des Baukollegiums verzichtet werden, dafür sollen kleine, von außen zugängliche Geschäfte angesiedelt werden. Der Dachbereich des Kaufhauses soll öffentlich zugänglich sein, die Höhe des Turmes kann 134 Meter betragen, wobei die Technik in das Gebäude integriert werden muss. Die Fassadenliederung soll noch leicht verändert werden, als Baumaterial regt das Baukollegium holz an. [...]
Wenn diese Anmerkungen so stimmen, fehlen mir beim Baukollegium echt die Worte.
Öffentlich zugängliche Flächen bietet man jetzt lieber auf dem Dach, statt erdgeschossig an. Da wo der ganze andere Krempel so steht, den die Regulierung so fordert (Gründach, Regenwasserrückhaltung, Photovoltaik, Lüftung + Kühlung, Reinigungsgondeln).
Ein 130m hohes Bürohaus mit Holzfassade... soso. Welcher Investor macht sowas und wer genehmigt das brandschutztechnisch?
Ich denke es handelt sich momentan noch um eine Studie, ansonsten wäre ich schon enttäuscht.
Kann mir jemand erklären, warum Frau Lüscher von der 130m-Höhengrenze besessen ist?
^ Weil 130m exakt die Höhe ist, von dem der Fernsehturm aus keiner einzigen Perspektive in Berlin verdeckt werden kann und er nur bei 130m seine städtebauliche Dominanz am besten entfaltet. Zudem ordnet sich das vereinheitliche 130m-Hochhaus-Cluster hervorragend den benachbarten seriellen Typenbauten der DDR-Moderne unter.
^^^ Die Kolonnaden waren, wenn ich das richtig verstanden habe, im Vorfeld als Vorschlag von der Stadt vorgebracht worde, weil der Bau an die Karl-Liebknecht-Straße herangeführt wird und die Befürchtung bestand/besteht, dass der Fußgängerraum gerade um die Bushaltestelle herum zu eng werden könnte. Das war ersichtlich kein Wunsch von Signa, das Baukollegium ist hier Signa etwas entgegengekommen, scheint mir. Ansonsten ist mir nicht ganz klar geworden, was Dich daran so stört, dass das Baukollegium für kleine Läden plädiert (statt langweiliger Schaufenster mit langweiliger Werbung).
Man hat das beste rausgeholt, was unter den strengen Vorgaben möglich ist. Insofern bin ich mit der Lösung zufrieden
Zudem ordnet sich das vereinheitliche 130m-Hochhaus-Cluster hervorragend den benachbarten seriellen Typenbauten der DDR-Moderne unter.
Dass sich 130-Meter-Hochhäuser 30-Meter-Typenbauten "unterordnen", hast Du hoffentlich als Scherz gemeint. Dann würde sich auch das Zoofenster dem Giraffenhaus "unterordnen". Das Argument mit dem Fernsehturm ist tatsächlich der Grund – der Fernsehturm soll gegenüber seiner Umgebung "freigestellt" bleiben. Ich halte das für relevant, kann aber die Gegenargumente gut nachvollziehen: Die Proportionen der Gebäude sind bei 150 Metern besser, der Gestaltungsspielraum bei der Kubatur größer.
Falsch ist der Vorwurf, der 130-Meter-Beschluss habe eine "Einheitshöhe" erzwungen. Das Gegenteil stimmt: Im alten Kollhoffplan hatten alle Hochhäuser eine Einheitshöhe von 150 Metern. Nun haben wir durch den Erhalt des Hotels (125 Meter), die Genehmigungen für Monarch und evtl. Hines (beide 150 Meter) und die danach erfolgte Höhenkappung drei unterschiedliche Höhen.
Wenn diese Anmerkungen so stimmen, fehlen mir beim Baukollegium echt die Worte.
Ich glaube, das ist ein Missverständnis: Es geht um das Kaufhausdach, nicht um den Turm. Auf 134 Metern wäre eine Dachterrasse kein lauschiges Plätzchen mehr. Ich finde die Fassade ganz schick, nur ist mir der Glasanteil tendenziell zu hoch. Mehr Naturstein (wie beim Kaufhaus) wäre mir lieber.
Ob Holz als Fassadenmaterial funktioniert, weiß ich nicht. Wäre zumindest mal was Ausgefallenes. Ich habe das aber nicht als Anordnung verstanden, sondern als Anregung, die Kleihues auch gerne ignorieren kann. Korrekt ElleDeBE?