Beam Berlin - Aufstockung Schicklerhaus

  • Hier ein paar aktuelle Eindrücke nachdem die Gerüste im Bereich der aufgestockten Etagen weitestgehend abgebaut sind.


    [Alle Bilder © bauhelmchen 2023]


    Sicht vom Märkischen Ufer.

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    Blick von der Stralauer Strasse.

    Bereits im März 2022 gab der US-amerikanische Immobilienkonzern CBRE bekannt in dem Gebäude 4.200 m2 zu mieten.

    Am Bauzaun wird knallig bunt um weitere Mieter geworben.

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    Blick von der Stralauer Strasse / Ecke Littenstrasse.

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  • keine totale Katastrophe wie die Projekt nahe Spittelmarkt, aber es wird sicherlich keine Preise gewinnen. Hier ist ein Blick auf die schreckliche Seite, die der S-Bahn zugewandt ist.


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    Quelle: Dropdeaded209

  • Ich bin positiv überrascht. Die Höhe tut dem Gebäude gut, verleiht ihm etwas Imposantes. Der obere Teil erinnert mich an ein Palmen- oder Gewächshaus. Das Blau oben und das Beige der Fassade korrespondieren gut miteinander. Ich muss aber einschränkend sagen, dass ich nur nach den Fotos urteile, ich war nicht dort.

  • Nochmal ein Blick von der anderen Spreeseite. Meine Begeisterung hält sich in Grenzen, also in den Top Ten der gelungensten Dachaufstockungen sehe ich das jetzt nicht.


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  • Für mich ist das Projekt auch eher ein inkohärentes Gewurschtel und sieht insbesondere von weitem irgendwie chaotisch aus. Viel schöner wäre eine Annäherung an den Vorkriegszustand gewesen, mit einer klaren Dachsilhouette und einer harmonischen Eckbetonung. Hier ein Bild des originalen Gebäudes.

  • Theseus532 und maselzr ich würde das Projekt nicht so schnell abschreiben. Ich bin mir sicher, dass die Glasaussenhaut noch flächendeckend zum Einsatz kommt. Dann wird die Wirkung eine ganz andere sein als jetzt (ähnlich Bau Cube Hauptbahnhof).

    Zudem finde ich, dass die Staffelung der "Glas"-Geschosse sehr dynamisch wirkt.

  • ^ Richtig. Der gläserne Vorhang ist noch nicht vollständig und wirkt vor Ort deutlich besser, als es von den Bildern her scheint.

  • Ich möchte auch noch zwei Bilder beisteuern. Von weitem sieht es wirklich so aus, als ob ein anderes, modernes Gebäude hinter dem Schicklerhaus stehen und dieses überragen würde. Im Vergleich zu den ersten Illustrationen, die HarrySeidler hier und ich hier gepostet hatten, ist das Ergebnis hier doch etwas ernüchternd:




    Fotos: meine

  • ^ Das Ergebnis bestärkt mich in meiner Ansicht, dass diese renditegetriebene Maximierung von Baufläche absolut unangemessen für diese denkmalgeschützte Bausubstanz ist. Wer ein Denkmal kauft, soll dies auch respektieren. Wer maximale Baumasse haben möchte, kann sich ein Neubaugrundstück kaufen, auf dem dies verträglich realisierbar ist und dies entsprechend entwickeln.

  • Die architektonische Aufstockung des Schicklers find ich bisher wenig überzeugend auch wenn ich diese Feingliedrigkeit in Stahl und Glas

    an sich nicht schlecht finde.


    Nur liegt das Blech hier eher wie n Kaffewärmer auf dem Gebäude.


    Der Bau wurde beim Wiederaufbau schon völlig deformiert, die Symmetrie der Hauptfassade an der Stralauer Straße wurde nach dem Krieg vermutlich, absichtlich gebrochen und das Gebäude damit optisch in mehrere Gebäudefassaden zerlegt.

    Nun pfropft man aber diesem Gebäude mit gesplitteten sich Vereinzelnden Fassadenbereichen nen Einheits- Bürodeckel auf und stärkt damit noch mal die Frankensteinisierung des Baues.


    Wenn man die Symmetrie der Fassade nicht wiederherstellen wollte hätte man wenigstens die Aufstockung mit den nun unterschiedlichen Fassadenmustern individualisieren und mitschwingen lassen können.


    Dass die Stahl - Glas - Architektur

    sich am Eckturm plötzlich mit nem völlig anderen Rhythmus über die zugegeben verhässlichten Turmstümpfe legt scheint auf den ersten Blick pfuschig und wenig nachvollziehbar.

    Bedauerlich finde ich auch dass die bestehende Betonung der Ecken durch eine Turmarchitektur in der Aufstockung völlig aufgeht und sich in den Blechetagen verliert.


    Der weitere Turmstumpf, der ebenso Teil der noch vorhandenen Fassaden Symmetrie in der Littenstrasse ist wird widerum ganz anders behandelt als der Stumpf zur stralauer, das wirkt auf mich hier völlig willkürlich und lässt eigentlich eine unangenehme Geringschätzung der Altarchitektur und ihrer Fassadengestik erkennen.


    Ich finde das Ergebnis mehr als platt und mit Hinblick auf die historische Grund- Architektur und Fassadengestaltung ignorant.


    Der ganze Anblick des Schicklergebäudes wirkt auf mich nur in seiner Gebrochenheit bestärkt nun mit dem Ausbau noch fahriger als vorher.


    Die Ecke hatte mit dem SovD schon ein für das enorme Potenzial aus Zentrums- und Wassernähe eher unglückliches und uninspiriertes Neubaugeschick.


    Scheinbar gilt den Beteiligten hier der Erwerb von Jodeldiplomen mehr, als das konstruktive Reparieren zusammenführen und ergänzen eines geronnenen, Stadtraumes, resp. seiner Architekturen.

    Hier wird m.M bishernur selbstvergessen gestückelt, negiert, überlagert dekonstruiert, irritiert und das ungenügende verstetigt.

    Man fragt sich warum man bei derartig geringem Interesse am Bestand nicht gleich neu woanders gebaut hat oder sich am Potsdamer Platz eingemietet hat da gibt’s leerstand -


    Das es auch anders geht beweisen viele andere Bsp. Wie die Dachausbauten auf Altbauten im Umfeld des Gleisdreieckes, am Ku’damm oder der interessante Dachaufbau beim Konfektionshaus Manheimer. Ich empfinde die Leistung hier wirklich als bedauerlich und missliebig.

  • Der Übergang zwischen neu und alt wirkt aber, als würde eine Abdeckung fehlen.

    Ja absolut. Die freiliegenden Stangen sehen dort am Übergang nicht schön aus. Da die Gerüste aber schon abgebaut sind, wird das bestimmt so bleiben.


    Erinnert mich an das Dach vom Leipziger Paulinum. Das sieht durch dieses Gestänge auch sehr unfertig aus.

  • Da sind jetzt auch fast alle Gerüste gefallen. Es wird noch am Erdgeschoss gearbeitet.

    Die Wirkung ist natürlich schon gewaltig. Ich hoffe, man brezelt den Vorplatz zur Spree hin dann auch noch auf. Der sieht ziemlich vernachlässigt aus. Der etwas verunglückte schwarze Sozialwürfel, der ja schon lange hier steht, passt halt auch nicht so gut da rein.


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    Auf dem Dach sind die Sonnenschirme schon zu erkennen


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  • ^ Übrigens hat gemäß dem Handelsblatt vom 10.11.2023, sowie dem Nachrichtendienst Thomas Daily der Logistikunternehmer Kühne bzw. dessen Holding das Projekt komplett von Signa übernommen.

    Bislang war Kühne mit 50% bereits beteiligt.


    Das Gebäude wird ja scheinbar bereits von CBRE und Warner Music genutzt, aber wirklich voran geht es mit den "Restarbeiten" vor allem im Eingangs-/Erdgeschossbereich augenscheinlich im Moment nicht.

  • Nach der Signa Pleite und der Übernahme des Projektes durch Kühne wurde der Hamburger Projektentwickler Quantum mit der Fertigstellung und Vermarktung des Gebäudes beauftragt (Link zur PM der Quantum vom 08.02.2024)


    Nach einigen Wochen Stillstand geht es auch mit den abschließenden Arbeiten am Schicklerhaus voran.

    Der vorher in Kreuzberg ansässige Fahrradhändler Rose Bikes hat seinen Laden inzwischen dorthin verlegt.


    Anbei aktuelle Eindrücke.


    [Alle Bilder © bauhelmchen 2024]


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    Der Übergang wird mit dunklem Alu verkleidet.

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    An der Eingangsüberdachung wird eine korrespondierende Verkleidung installiert.

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  • Vier Jahre nach Beginn scheint das Umbauprojekt des Schicklerhauses fertiggestellt zu sein.

    Die Baucontainerburg ist verschwunden und die Baustelle beräumt.

    Die Fläche vor dem Gebäude ist wieder frei begehbar.


    Anbei ein paar aktuelle Eindrücke.


    [Alle Bilder © bauhelmchen 2024]


    Blick vom gegenüberliegenden Märkischen Ufer.

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    Der Haupteingang.

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    Das Punktdesign der Etagenbeschilderung ist ein charmantes Detail.

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    Blick in Richtung Littenstraße.

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    Blick in Richtung Dircksenstraße.

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    Ecke Litten-/ Stralauer Straße.

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  • Mir will das nicht so recht gefallen. Der Aufbau ist relativ plump und die Asymetrie (dass rechts ein Teil "ausgelassen" wurde) stört mich (obwohl das Haus natürlich vorher auch nicht symetrisch war). Aber die Sanierung sieht insgesamt schon sehr hochwertig aus. Schön zu sehen, dass das Dach rege genutzt werden soll (den ganzen Sonnenschirmen nach zu urteilen).

  • Für mich bleibt die Glasgloche unorganisch auf den Altbau gesetzt - die alten und neuen Gebäudeteile fallen optisch völlig auseinander und man bemüht sich auch gar nicht darum, einem Gebäude dass sogar unter einem Namen wie „Schicklerhaus“ eine ganzheitliche Gebäude -Identität kommuniziert - irgendwie beim mod. Dach-Ausbau gerecht zu werden.

    Da wird Stumpfsinnig und egoman eine Glas-Blechkiste über die gesamten Fassadenlängen gelegt ohne mit den Höhen und Sprüngen der Fassade konsequent mitzuschwingen.

    Es entsteht der unangenehme Eindruck dem Gebäude unbedingt ein scheinbar effizienteres Flachdachbild als Fassadenabschluss aufzuzwingen und sich für den eigentlichen Markenwert des hist. Basisbestandes eigentlich gar nicht zu interessieren. Für mich bleibt die Aufstockung ein ästhetischer Misserfolg.