Unklug finde ich, wenn man außergewöhnliche und sehenswerte Objekte, die Köln weiß Gott selten anzutreffen sind, mit irgendwelchen langweiligen Neubauten zubaut. Wenn schon eine Neubebauung an dieser Stelle, dann bitteschön genau nach dem Modell des Gebäudes, das vor dem zweiten Weltkrieg da stand. Und was die Kölner unter einem "hochwertigen Neubau" verstehen, stellen sie ja auch heute noch ständig unter Beweis.
Neubau auf Roncalliplatz
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- Köln
- Citysurfer
- Geschlossen
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Also, ich bin hier inhaltlich voll bei ottcgn1.
@Malawi Was wird hier bitte zugebaut? Nichts - absolut garnichts. Das jetzige alte Diözesanmuseum wird durch einen Neubau ersetzt. Dieser Neubau soll repräsentativ sein und - lt Schock-Werner - eine hohe Qualität aufweisen, die der unmittelbaren Nachbarschaft zum Dom gerecht werden soll.
Da hier nicht irgendein Investor baut - oder die Stadt - sondern das Domkapitel/Erzbistum (kenne mich mit kirchlichen Dingen nicht so genau aus) - habe ich große Hoffnung, dass man dem formuliertem Anspruch auch gerecht werden wird. Kolumba, oder der neue Zugang zur Domturmbesteigung (und den Ausgrabungen) sind da für mich positive Beispiele.
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Citysurfer: Doch, wenn man beispielsweise vom Mondialhotel Richtung Stollwerck Passage geht ist der Dom vollkommen zugebaut. Das könnte man meiner Meinung ändern, indem man den Platz gänzlich freihält. Was ich mir eventuell vorstellen könnte, wäre ein gläserner Wintergarten mit exotischen Pflanzen und einem stilvollen Cafe darin.
Und wenn hier Bauprojekte als repräsentativ und qualitativ wertvoll angepriesen werden, bin ich sehr skeptisch
Übrigens finde ich den neuen Zugang zur Domturmbesteigung auch nicht sehr passend, sowohl von der Architektur, als auch von der Farbe des verwendeten Materials. Das tut mir in den Augen weh, das passt absolut nicht zu der übrigen Bebauung. Aber das ist eben halt meine persönliche Meinung
Kolumba ist übrigens sehr gut gelungen -
Ja, diese hässliche Domplatte müsste auch dringend weg. Aber ich denke, dass das Domhotel nebst Dom ohne eine Neubebauung des Roncalliplatzes besser wirken würde
Du meist es liegt also allein an der Umfeldbebauung...
Wie kann ein Domhotel besser oder überhaupt wirken, wenn eine Stadt selbst 66 Jahre nach dem Krieg nicht gewillt ist, diesem Haus seine Seele wiederzugeben - das Dach?
Wiederaufbau und Rekonstruktion sind in Köln im Unterschied zu anderen Städten vom "Denkmalschutz" untersagt, eher kommt an alte Gebäude noch der Kuckuck dran, damit SK Corpus wieder Platz für mehr quadratische Wohncontainer hat...
Man könnte mit Liebe zum Detail so viel erreichen und verschönern...
Oft reicht für manche Plätze schon eine schöne saubere Pflasterung mit verfugen ala Rheinauhafen im Vergleich zum städtischen Heumarkt 3x immer noch Billig Desaster.Aber in Köln türmen sich mehr und mehr die Baubrachen und Baustopps, alles was in öffentlicher/städtischer Hand ist und gebaut werden soll/sollte ist vollkommen aus dem Ruder gelaufen... sehr Schade.
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Man könnte mit Liebe zum Detail so viel erreichen und verschönern...
Oft reicht für manche Plätze schon eine schöne saubere Pflasterung mit verfugen ala Rheinauhafen im Vergleich zum städtischen Heumarkt 3x immer noch Billig Desaster.Dem kann ich nur beipflichten. Ich bin schwer beeindruckt, wie viel stärker und schöner der Platz vor St. Gereon wirkt, obwohl nur der Bodenbelag erneuert, das Gestrüp entfernt und dem Ganzen dadurch mehr Harmonie gegeben wurde. Sehr gelungenes Beispiel für großen Effekt durch kleine Veränderungen.
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Hallo Maik66,
allem was Du geschrieben hast, kann ich nur beipflichten. Ich selbst würde auch eine Wiederherstellung des "Altzustandes" vom Domhotel sehr begrüßen. Das gilt auch für viele andere Objekte in dieser Stadt. Hier nochmal ein kleines Bildchen, wie das Domhotel früher aussah, und wie ich es sehr gerne wieder hätte
http://www.bilderbuch-koeln.de/Fotos/7182
Genau, was Du schreibst, hier fehlt einfach die Liebe zum Details. Siehe das Projekt Opernquartier.
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Ich kann dieses ewige rumgenöle nicht mehr hören und lesen. Welchen Einfluss hat denn eine hoch verschuldete Stadt wie Köln auf Rekonstruktionen? Ich würde mal behaubten, gar keine. Das Domhotel wie auch die allermeisten anderen Gebäude befinden sich im Privatbesitz und die Stadt hat kein Geld um Rekonstruktionen irgendwelcher Art auch nur annähernd zu fördern. Natürlich hat die Architektur dieser Zeit seinen Reiz. Aber machen wir uns nichts vor, wer in letzter Zeit mal durch Städte, wie das in weiten Teilen wiederhergestellte Leipzig gefahren ist, wird feststellen, schön, aber irgendwie auch langweilig. Jeder Straßenzug außerhalb der Innenstadt sieht ähnlich aus und ist austauschbar.
Köln ist vielleicht keine schöne Stadt, aber alles andere als langweilig und sie sprüht nur so vor Energie und Leben. Die Stadt vereint so ziemlich jeden Baustil in sich. Das mag auf viele vielleicht häßlich wirken, auf mich wirkt es mehr und mehr interessant und erzeugt eine Spannung, die ich bereits nach ein paar Tagen zu vermissen beginne, wenn ich dieser Stadt fern bin. Das was Köln darüber hinaus auszeichnet, ist der wunderschöne Stadtgrundriss und die herrlichen Plätze und innerstädtischen Alleen. In welcher anderen Stadt gibt es so viele kleine Oasen mitten in der Stadt?
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Hallo RainerCGN,
ich hoffe, dass ich hier nicht als notorischer Nögler rüberkomme. Meine Kritik basiert nur auf meinem eigenen, persönlichen Geschmack, den ich im Gottes Willen niemanden hier aufzwängen möchte Deswegen hatte ich im letzten Thread auch geschrieben, dass es eigentlich illusorisch ist, ständig in Erinnerungen zu schwelgen. Dass Köln alles andere als langweilig ist und sehr viel Atmosphäre bzgl. Energie und Leben hat, empfinde ich auch.
Sonst würde ich als gebürtiger Ostwestfale ja nicht schon fast 30 Jahre hier leben. Ich finde die Stadt und ihre Menschen nach wie vor sehr lebens- und liebenswert Und ja, man darf natürlich nicht vergessen, dass der Etat der Stadt leider viele Wünsche und Visionen offen sein läßt. -
Sehr guter Rainer, du hast mir aus der Seele gesprochen!
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Nach dieser leidenschaftlichen Ansprache (danke RainerCGN :)) und der zuletzt versöhnlichen Stimmung, versuche ich nochmal auf's topic zu kommen. Kann mich ottcgn1 da nur anschließen, eine Neubebauung ist hier absolut notwendig und die bessere Lösung. Dabei sollte auch auf jeden Fall der Parkplatz neben dem Altbau "Kösel" mit einbezogen und hier entlang Am Hof wieder eine geschlossene Straßenfront erzeugt werden. Den Abschluss davon wird dabei leider das sehr unschöne Werkstatt-Gebäude des Römisch-Germanischen Museums bilden, aber vielleicht lässt man sich da ja langfristig auch eine optische Verbesserung einfallen.
Zum Thema Rekonstruktion: Wie fast überall in der Altstadt befand sich auch hier ein Flickwerk aus dichter, kleinteiliger Bebauung, welches wiederherzustellen wohl schwierig sein dürfte (wäre natürlich reizvoll). Halbwegs kann man das sehen in diesen Luftaufnahmen aus dem Bildarchiv Photo Marburg (in der oberen Reihe die drei rechten Fotos)
http://www.bildindex.de/?pgalerie:%27Luftbilder%20Weltkrieg%202%27%20pgesamt:k%F6ln#|home
Da kann man auch schön erkennen, dass der Roncalliplatz als kleiner Park eingefasst von Bebauung einst auch dort lag, wo heute das RGM steht. Letzteres ist hier städtebaulich eine der größten Sünden der Nachkriegszeit, aber damit werden wir wohl noch ein Weilchen leben müssen. -
Rainer:
Das war ein sehr schöner Beitrag. Genauso geht es mir auch, wenn ich durch die Stadt fahre.Übrigens ist es auch nicht wahr, dass Politiker nichts tun würden und sich immer nur alles zum Schlechteren entwickelt. Es gibt eine ganze Menge Projekte der letzten 15 bis 20 Jahre, die man als Gegenbeispiele aufzählen kann: Rheinauhafen; fünf oder sechs Museumsneubauten (!); Kölnarena; Stadionumbau; diverse größere Straßensanierungen usw.
Und dieses Jahrzehnt wird mit vielen großen Projekten weitergehen: MesseCity, Neubau Fachhochschule (wo auch immer), Rheinboulevard, Lentpark, Moschee, Historisches Archiv, Vervollständigung Innerer Grüngürtel, Ausbau Godorfer Hafen (oder auch nicht) usw.. Selbst Kalk und Chorweiler (für mich die herausragenden Leistungen der Stadtverwaltung, da nicht im Blickwinkel der Mehrheit) werden aller Wahrscheinlichkeit nach erhebliche Verbesserungen erfahren.Ich bin überzeugt davon, dass im Jahr 2020 ein großer Teil der "Nachkriegsschäden" ausgeglichen ist und wir auf ein noch schöneres Köln blicken können.
Nur eines stört mich wirklich: Wieso ist es nicht möglich, vernünftige Kalkulationen zu erstellen? Derjenige, der bspw. beim Rheinboulevard vergessen hat, archäologische Funde und Blindgänger mit einzukalkulieren, wäre in der freien Wirtschaft in hohem Bogen rausgeworfen worden. Das ist aber wahrscheinlich gar nicht so kölsch, wie es sich anfühlt, sondern eher ein allgemeines Phänomen der Städte.
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Schade Rainer das du mich nicht verstanden hast...
Wenn man 3x in der billigsten Ausschreibung den Heumarkt pflastert und heute das Ergebnis und den Dreck sieht, darf ich doch fragen:
Warum nimmt man nicht gleich die teuerste Variante, macht und hat es ordentlich/hochwertig und spart am Ende noch das Geld und das Theater der Nacharbeiten?Beispiel: Warum steigen pro Jahr (im 3.Jahr) einmal die Kosten der Flora um 5 - 10 Millionen und man hat immer noch nicht angefangen? Nächstes Jahr wirds billiger und die Flora verdient als Brache inzwischen Geld?
Ich habe nirgends geschieben, das ich mich nicht wohl fühle, das nichts passiert... aber die meisten städtischen Projekte dauern viel zu lange, sind von Baustopps begleitet oder falschen Entscheidungen...
Konstruktive Kritik darf doch... oder? ...statt Selbstverliebtheit
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@Maik-CGN: Mein Beitrag bezog sich nicht auf deinen Beitrag und ganz sicher nicht auf konstruktive Kritik im allgemeinen, aber ganz sicher auf das permanente rumgenöle an den Fähigkeiten der Stadt Köln und deren Verwaltung. Auch wenn die Stadt oft gar keinen Einfluss auf die Dinge nehmen kann und dessen Gestaltungsmöglichkeiten viel zu oft überschätzt werden. Das ist es, was mich ein wenig nervt, übrigens nicht nur hier im Forum sondern auch in den Kommentaren der Du Mont Presse. Das zieht sich leider wie ein roter Faden durch die verschiedensten Kölner Medien. Diese oftmals banale Polemik findet sich in anderen überregionalen Medien wie z.B. die Süddeutsche, FAZ, etc. nicht und scheint ein typisch kölsches Phänomen zu sein.
Aber um auf den Punkt zurück zu kommen. Ich freue mich, dass an dieser Stelle ein Neubau geplant ist. Wie unsere noch amtierende Dombaumeisterin ja bekannt gab, soll die Qualität des Neubaus seinem Standort entsprechen. Von daher bin ich sehr gespannt, welche Entwürfe dort nach der Ausschreibung vorgestellt werden. Eigentlich kann alles nur besser werden, als das was dort jetzt steht.
@ Tilou: Das man den Parkplatz mit bebaut glaube ich persönlich eher nicht, denn dahinter liegt ja die alte Hafenstraße aus der Römerzeit. Diese würde durch eine durchgehende Bebauung "am Hof" wie in einem Kessel liegen. Obwohl ich eine Straßenbegleitende Bebauung prinzipiell auch befürworten würde. Es wäre auf jeden Fall schön, wenn die Stadt die Neubauplanung in Umgestaltungspläne der Domumgebung integrieren könnte.
Schön auch, dass rundherum einiges in Bewegung gerät, Aufstockung des Eden Hotels "Früh am Dom", ggf. Abriss und Neubau des Carlton Hauses, Wiederaufbau des "roten Hauses" am Altermarkt, geplante Bebauung am Quatermarkt, Neubau Gürzenich Quartier. In absehbarer Zeit verschwinden auch die störenden U-Bahnbaustellen. Vermutlich löst sich dann auch der Investitionsstau der letzten Jahre auf. Aktuell sieht man schon wieder das ein oder andere Baugerüst in der Altstadt.
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Hallo zusammen,
als bisher stiller Mitleser, möchte ich mich nun an der Diskussionskultur beteiligen.Rainer: Weißt du näheres über eine geplante Bebauung am Quatermarkt?
Wäre ja schön, wenn man diesen unschönen Ort füllen würde.
Dazu habe ich bisher nur einen unverbindlichen Vorschlag im Masterplan gefunden.
Um deine Aufzählung weiterzuführen: Irgendwann, wenn die U-Bahn in diesem Bereich fertiggestellt ist, kann auch das Gelände des ehemaligen Kaufhauses Kutz (neben dem Wallraff-Richartz-Museum) bebaut werden. Auch der Parkplatz hinter dem Haus Neuerburg bietet sich noch für eine Aufwertung der Altstadt an (s. auch Masterplan).zum Thema Roncalliplatz:
Ich wäre auch sehr für eine Bebauung des Parkplatzes. Die Römerstraße könnte ja durchaus als Verbindung vom Roncalliplatz Richtung Rhein hinunter belebt werden. Dazu wäre es gut auf die Brücke zwischen RGM und dem Betriebsgebäude zu verzichten. Eine parallele Bebauung entlang der Straße "Am Hof" würde dagegen nicht stören. Ein kleiner Durchbruch darf ja bestehen bleiben. -
Gebäude am Roncalliplatz - Denkmalschutz
Nach der Diskussion um die alten Fachhochschul-Gebäude in Deutz zeigt das Amt für Denkmalschutz einmal mehr, dass das Wirken des Amtes sich deutlich von populistischen Meinungen abgrenzt.
http://www.rundschau-online.de…tikel/1338997247160.shtml
(Quelle: Kölner Rundschau-online, Stand: 08.06.12) -
Gebäude Dombauverwaltung Roncalliplatz
Dann kann man ja nur hoffen, dass dieses selbst für die Erbauungszeit nicht wirklich besondere, sondern eher Standardware darstellende Gebäude vor der Unterschutzstellung niedergelegt wird.
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Das abbruchreife Gebäude der Dombauverwaltung am Roncalliplatz müsste als Geschichtszeugnis oder Kulturdenkmal zu verstehen sein, um durch das Denkmalamt des Landschaftsverbands Rheinland unter Denkmalschutz gestellt werden zu können. Offenbar urteilt darüber mit Herrn Dr. Hoffmann durch seine persönliche Einschätzung in seinem Gutachten eine einzelne Person in diesem Amt.
Da dieses Amt auch erwägt, das FH-Hochhaus in Deutz unter Denkmalschutz zu stellen, sind die Beurteilungskriterien für den Denkmalschutz dort offenbar außerordentlich frei und weit ausgestaltet.
Die Tatsache, dass dieses Gebäude an einem relativ prominenten Platz in Köln steht und der Kirche gehört, sollte kein Kriterium sein, dieses als Geschichtszeugnis oder Kulturdenkmal einordnen zu können. Auch architektonische Impulse gingen von diesem Gebäude nicht aus, noch immitiert das Gebäude einen besonderen Baustil. Auch ansonsten fallen mir zu diesem Gebäude keine Gründe ein, es als "Denkmal" begreifen zu wollen.
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Da kann man wirklich nur mit dem Kopf schütteln. Haben die Mitarbeiter im Denkmalamt kein anderes Hobby als sich durch eine Unterschutzstellung so eines überflüssigen Gebäudes zu profilieren? Unglaublich. Um zu der Einschätzung zu kommen, dass dieses Gebäude einfach nur häßlich ist, muss man noch nicht mal viel von Architektur verstehen. Warum bitte sollte man so einen einfallslosen Klotz erhalten?
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Das Attribut "häßlich" ist nunmal bei der Einschätzung, ob ein Gebäude unter Denkmalschutz gestellt wird, nicht ausschlaggebend. Es würde mich allerdings auch interessieren, welche Eigenschaft dieses Würfels so bedeutsam ist, dass man ihn erhalten muss.
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Vor allem finde ich es bedenklich, dass genauso wie bei der FH Deutz erst jetzt in Anbetracht des bevorstehenden Abrisses die Denkmalwürdigkeit geprüft wird (man könnte auch sagen: es wird krampfhaft nach denkmalwürdigen Aspekten gesucht...)Bei einem weniger prominenten Gebäude, über dessen Abriss keiner groß berichtet, wären die Bagger schon längst angerückt... Das kann es doch nicht sein.