U-Bahn-Lückenschluss nach Ginnheim (geplant)

  • Geologische und hydrogeologische Gutachten


    In einer gestrigen Pressemitteilung teilt die VGF mit das die Vorarbeiten für das geologische und hydrogeologische Gutachten anfangen werden. Ich zitiere aus der PM und kürze sie dabei: "In einem ersten Schritt werden nun die geplanten Standorte der einzelnen Aufschlüsse (Anm.: gemeint sind die 26 Bohrpunkte) im Zuge von Ortsbegehungen mit den Grundstückseigentümern, Fachämtern, Gutachtern und der Bohrfirma genau festgelegt. […] Die Ortsbegehungen werden kurzfristig und noch im März erfolgen. Daneben kann es zu weiteren Begehungen bspw. durch die Bohrfirma kommen. […] Die Ortsbegehungen mit den Fachämtern stellen zunächst noch keine Genehmigung zur Umsetzung der Messstellen dar. Es werden jedoch ggf. Auflagen, Einschränkungen und die möglichen Positionen der Messstellen mit den zuständigen Fachämtern und Behörden besprochen. Die Errichtungen der Messstellen werden im Nachgang schriftlich durch die Bohrfirma beantragt und nach Prüfung durch die Fachämter genehmigt. […] Der Abschluss der Gutachten ist aufgrund des erforderlichen Monitoring-Zeitraums für das Jahr 2023 vorgesehen."


    Wenn ich das richtig interpretiere ist zum Jahresende 2023 frühestens mit dem fertigen Gutachten zu rechnen und danach "soll das Projekt politisch beschlossen und die weiteren erforderlichen, konkretisierenden Planungen aufgenommen werden (so die PM am Schuss)." Sofern im zeitlichen Anschluss - möglicherweise im Laufe des Jahres 2024 - ein politischer Beschluss gefasst würde, könnte ggf. die erforderlichen, konkretisierenden Planungen in 2025 aufgenommen werden. Liege ich da falsch?

    2 Mal editiert, zuletzt von main1a ()

  • So optimistisch bin ich leider nicht: eher >30 Jahre, siehe nordmainische S-Bahn, siehe RTW, siehe, Ausbau S6, siehe Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim (wo man übrigens letztens "seltene Käfer" gefunden hat .... was nichts gutes verheißt).

    Es ist halt so, dass Fahrradwege schnell und günstig auf Fahrbahnen gepinselt sind oder Strassen gesperrt werden. Aber Alternativen zu schaffen für all diejenigen die nicht mit dem Fahrrad fahren können/wollen, wie auch immer, und auf einen zuverlässigen ÖPNV angewiesen sind (wenn sie schon nicht mit dem Auto fahren sollen), das passiert viel zu selten und dauert viel zu lange.

  • Danke Adama. Ich hatte mich mit einem zynischen Kommentar zurückgehalten ;) Aber so sehe ich das leider auch - frühestens.


    Dachte, die seien da schon etwas weiter. Immerhin wurde im Juni 2021 berichtet, dass das diese Firma mit dem Gutachten beauftragt wurde. Selbst wenn die zügig fertig sein sollten, dauert es danach wieder ewig, bis man daraus Entscheidungen trifft und es mal voran geht.


    Es passt halt leider nicht zusammen. Auf höchster Ebene wird von Verkehrswende und Förderung vom ÖPNV gepredigt. Aber auch regionaler bzw. kommunaler Ebene kommt das leider nur auf der verbalen Ebene an. Ja, es braucht Zeit und Geld. Aber ich denke, das Geld wäre mittlerweile (wenn man es denn auch auf hoher Ebene nicht nur bei Lippenbekenntnissen belassen will) durchaus machbar. Und die Zeit könnte man in einem überschaubaren Rahmen halten - wenn man denn nur wollte und ALLE Beteililigten ein echtes Interesse daran hätten.


    Wurde eigentlich schon eine endgültige Entscheidung über den Verlauf getroffen? Kann sein, dass ich das im Laufe der Jahre übersehen habe. Vielleicht wird es fertig, bis die Bundesbank ihren "neuen" Campus bezieht.

  • Die ersten Meßergebnisse der Grundwassersondierungen wurden am Dienstag (19.7.2022) bei einem Termin im Grüneburgpark vorgestellt. Im Rahmen eines Bürgerdialogs, den die VGF periodisch fortsetzen will, Eine erste Baugrund-Sondierung war auf dem Gelände der Philipp-Holzmann-Schule am Nordrand des Uni-Campus Westend gebohrt worden bis in eine Tiefe von 40 m. Das Ergebnis erläuterte ein Gutachter, der Geologe Dipl.- Ing. Dirk Brehm. Die Messstellen fürs Grundwasser-Monitoring, das zum Jahresende beginnen soll, sind 20 m tief. Der Bohrkern zeigt in den oberen zehn bis zwölf Meter Basalt, darunter den typischen Frankfurter Ton, Sande, Schluffe. Weil der Ton wasserundurchlässig ist, können die Bäume im Park nur eingesickertes Niederschlagswasser nutzen, erklärt Fachmann Brehm. Grundwasser und Park haben hier nichts miteinander zu tun.


    Dass dies die selbsternannten Parkschützer besänftigt, ist offenbar nicht zu erwarten.


    Quellen: FR   FN


    Nachtrag: heute auch in der FAZ

    2 Mal editiert, zuletzt von tunnelklick () aus folgendem Grund: Nachtrag

  • Grundwassermessstellen und aktueller Planungsstand der Trassierung

    Noch in diesem Jahr sollen die Baumaßnahmen für 35 Grundwassermessstellen abgeschlossen werden. Das Monitoring durch den Hydrogeologen hat in diesem Herbst begonnen. Der Monitoring-Zeitraum beträgt ein Jahr. Anschließend wird ein Gutachten gefertigt, das in die Machbarkeitsstudie einfließt. Diese wiederum soll im Anschluss fertig gestellt werden. Das ergibt sich aus einem aktuellen Magistratsbericht (PDF).


    Neues ergibt sich daraus auch zur Streckenführung. Zuletzt waren vier Variantengruppen in der Untersuchung:

    • Variante 1: von Ginnheim über Europaturm direkt zur Bockenheimer Warte mit Untervarianten
    • Variante 2: von Ginnheim über Geldmuseum und Uni-Campus zur Bockenheimer Warte mit Untervarianten
    • Variante 3: von Ginnheim über Europaturm und Uni-Campus zur Bockenheimer Warte mit Untervarianten
    • Variante 4: von Ginnheim über Europaturm und Uni-Campus südlich des Grüneburgparks zur Bockenheimer Warte

    Die Variantengruppe 2 und 4 stehen nicht mehr im Fokus der weiteren Betrachtungen. Zum Ausschluss der Variantengruppen 2 führte eine unverträgliche Trassierung im oberirdischen (Untervariante 2a) und unterirdischen (Untervariante 2b) Bereich aufgrund der Anlagen der Bundesbank sowie des US-Konsulats. Die Variantengruppe 4 wurde ausgeschlossen, weil ein umfangreicher Neubau eines Anschlussbauwerks im nördlichen Bereich Station "Bockenheimer Warte" erforderlich wäre. Außerdem wären ein umfangreicher Eingriff in offener Bauweise in den Bestand der Station und umfängliche Betriebsunterbrechungen der U4 während der Bauzeit notwendig.


    Für die Machbarkeitsstudie werden die Untervarianten 1a, 1d und 3i der Variantengruppen 1 und 3 "tiefergehend gleichwertig und ergebnisoffen" untersucht.


    Übersicht mit den zunächst vier Variantengruppen, Stand Oktober 2022::


    ubahn-lueckenschluss_ginnheim_11.2022.jpg


    Grafik mit den drei noch in der weiteren Untersuchung verbliebenen Varianten, ebenfalls Stand Oktober 2022:


    ubahn-lueckenschluss_ginnheim_11.2022_g1.jpg

    Grafiken: VGF GmbH

  • Danke, das kann eigentlich nur 3i werden, denn den Campus nicht anzuschließen wäre ja extrem sinnbefreit. Dazu wäre 3i auch am sinnvollsten, weil zudem auch die Bundesbank angeschlossen werden würde.

  • So sehe ich das auch. Und wenn man tatsächlich auf die Idee kommen sollte, den Fernsehturm wieder öffentlich zugänglich zu machen, hätte man dafür ein gutes Argument mehr.


    Camus Westend UND Bundesbank ist das einzig Logische. Die Bundesbank stellt ja ihren Campus neu auf und bringt künftig bis zu 5.000 MA dort unter. (Im Idealfall wäre die U-Bahn vorher oder zeitgleich fertig). Bei gleichzeitig begrenzten Parkplätzen wäre ein solch unmittelbarer Anschluss an die U-Bahn ein riesiger Fortschritt zur bisherigen Situation (U-Bahn am Dornbusch oder Markuskrankenhaus mit der Tram auf der anderen Seite).


    Mich würde mal interessieren, inwieweit man bei den Planungen dann auch die Überlegungen für die Ring-Straßenbahn berücksichtigt. Diese soll ja unter anderem auch eine Haltstelle "Bundesbank" bekommen.

  • Das Schlimme ist, dass meine Bilder aus #146 die Bohrungen für die (Un)Variante 1a/d zeigen.

    Die Station "Botanischer Garten" befände sich im Nirgendwo., inmitten der Auffahrten zur A66. Selbst zur Uni ist es da ein ganzes Stück.

  • die station botanischer garten bräuchte halt eine perfekte Wegeanbindung mit Fußgänger tunneln/-brücken kreuzungsfrei und in alle Richtungen, dann gäbe es immer einen schön Parkspaziergang zur Uni, Bundesbank, Diplomantenviertel, etc...

    Das traue ich der Stadt/VGF aber nicht zu ansowas würde dann wieder gespart....

  • Meine Hoffnung ist das die Varianten 1a / d mit der Station Botanischer Garten einen solch schlechten Nutzenfaktor bekommen (wer soll da ein /aussteigen??) das allein schon deshalb diese Variante irgendwann rausfällt. Auch fehlt mir die Fantasie wie man am Miquelknoten oberirdisch bauen will, entweder man baut diesen komplett um (es gab mal eine Idee mit Kreisel) oder man braucht eine riesige Brücke obendrüber.. das alles mit einer Jahrelangen Sperrung von Teilen dieses Verkehrsknotens... manchmal gibt man ja Alternativen vor um die Lösung zu bekommen die man haben will

  • gäbe es immer einen schön Parkspaziergang zur Uni, Bundesbank, Diplomantenviertel, etc...

    Nichts gegen einen Parkspaziergang, aber selbst wenn man diese Wege anlegen würde, wer möchte da Nachts alleine durch den großen Park laufen? Nicht nur Frauen hätten damit ein Problem.

  • Die Varianten 1 gehören wegen verkehrlicher Sinnlosigkeit sofort aussortiert. Wer will schon im Miquelknoten aussteigen.


    Vielleicht fällt auch noch der Groschen, dass 3 Stationen auf 800 Metern nur die Fahrzeit verlängern, keine neuen Fahrgastpotenziale erschließen und damit unwirtschaftlich im Sinne der NKU sind. Niddapark gesetzt, sollte entweder Ginnheim oder Platenstraße als Haltestelle entfallen.

  • Kein verkehrtes Argument, ich will auch nicht sasgen, dass es die ideale Lösung ist, allerdings wäre das ja auch ein Ausgang der vor allem tagsüber genutzt würde (Büros, uni) ...

    DIe Rosa-Luxemburg strasse ist ja auch so eine Parkstation, wo nachts wenig los ist....


    Vielleicht könnte so eine Parkstation auch eine gute Ausgangssituation für ein Beleben der Parks in der Ecke (->Klimawandel: mehr warme Sommernächte: (temporärer) Biergarten, die dramatische Bühne ist im Somme ja schon da, ein Speakers' Corner, Ferienspiele vom Abenteuerspielplatz Riederwald, etc...


    Zur Sicherheit nachts noch der kleine Nachsatz in eingener Sache: Ich bin vor kurzem vom Bahnhofsviertel nach Lateinamerika gezogen, hier wird Dir tagsüber in der Strasse das Handy geraubt wie in den 90ern in Dtl. die Autoradios geklaut wurden.
    Die Chance in Frankfurt einen bewaffneten Raubüberfall zu erleben ist so unwahrscheinlich, da mache ich mir gar keine Sorgen (mehr)... Das Bahnhofsviertel ist da auch schon immer sowas von harmlos...

  • Bundesbank wäre doch bei allen drei Varianten angebunden, von daher verstehe ich nicht warum das gegen die Führung über den Miquelknoten sprechen sollte. Die verkehrlich durchaus sinnfreie Lage der Station botanischer Garten ist da natürlich ein anderes Thema. Haltestelle Platensiedlung ist überflüssig wie ein Kropf, damit hätte man 3 U-Bahn-Stationen auf nicht einmal 1000 Metern Streckenlänge. Das kann man vielleicht bei einer Straßenbahn machen, aber bei der U-Bahn steht das komplett dem Zweck des Verkehrsmittels entgegen.

    Selber Fauxpas aber aus anderen Gründen nach wie vor die Station Campus Westend. Warum muss die derart mittig auf den Campus platziert werden mit der Folge dass die Strecke derart umwegig und mit solch engen Kurvenradien verläuft, dass von attraktiven Fahrzeiten dann beim besten Willen nicht mehr gesprochen werden kann? Etwas mehr am Rand des Campus, zB im Nordwesten oder Nordosten, hätte es problemlos auch getan, würde einen deutlich sinnvolleren Linienverlauf ermöglichen und auch noch die Fußwege zu einigen Wohnlagen verkürzen. Als ob gerade Studenten nicht mal auch ein paar Meter laufen könnten...

  • Die Station soll nicht an den Rand des Uni-Geländes, weil dann der Tunnel mitten durch den Hauptteil des Grüneburgparks geht und wegen der Nord-Süd-Ausrichtung einer Station knapp südlich der Allee m.o.w. zwangsweise westlich der Bundesbank rauskommt. Die Tunnelführung ist diejenige mit der kürzesten Strecke unter dem Grüneburgpark.

    Die Alternative, einen Teil der Bauvorleistung abzureißen und unter dem Palmengarten durch zu tunneln wurde ebenfalls bereits verworfen.

  • Ergebnisse der Variantenuntersuchung liegen vor

    Die Machbarkeitsstudie im Projekt "Verlängerung U4" ist abgeschlossen. Zwei Jahre nach Beschränkung der tiefergehenden Untersuchung auf noch drei Streckenführungen liegen die Ergebnisse aller Gutachten vor. Ermittelt wurde eine klare Vorzugsvariante: Die Variante 3i, die den Campus Westend der Goethe-Universität erschließt, schneidet bei Betrachtung aller Aspekte am besten ab (PM).


    Der Erläuterungsbericht zur Machbarkeitsstudie kann hier heruntergeladen werden.


    Am Donnerstag, 26. September präsentieren die Stadt Frankfurt und die SBEV die Studie bei einer öffentlichen Informationsveranstaltung. Dabei werden die wichtigsten Gutachten öffentlich vorgestellt und Fragen beantwortet. Alle Interessierten sind dazu in die Mainarcaden, Kurt-Schumacher-Straße 10, eingeladen. Die Veranstaltung dauert von 18.30 bis 21 Uhr, Einlass ist bereits ab 18 Uhr.


    Bei der Vorzugsvariante 3i entsteht südlich der Wilhelm-Epstein-Straße in der westlichen Miquelanlage ein Rampenbauwerk sowie eine Startbaugrube für eine Tunnelbohrmaschine. Ein maschinell aufgefahrener Tunnel führt von dort mit zwei Röhren unter der BAB 66 hindurch bis unter den Theodor-W.-Adorno-Platz (Zentrum des Campus Westend). Dort ist eine unterirdische Station "Campus Westend" vorgesehen. Von dort verlaufen die zwei Röhren unter dem südlichen Grüneburgpark und unter dem nördlichen Palmengarten ebenfalls bis an die vorgerüsteten Stirnwände der Abstellanlage Bockenheimer Warte.


    Die nun ausgewählte Variante 3i ist in der Grafik mit Stand Oktober 2022 gelb markiert:


    ubahn-lueckenschluss_ginnheim_11.2022_g1.jpg

    Grafik: VGF GmbH

  • Jetzt sind wieder 2 Jahre vergangen um erstmal die wobmöglich beste Variante zu ermitteln. Nun wird eine Infoveranstaltung abgehalten. Was kommt danach? Jeder Bürger kann Eingaben machen oder Beschwerden, wie auch immer. Das wird weitere Jahre dauern. Dann kommt die Vorplanung, Planung, Bauleitplanung, Bauantrag, Ausschreibung, Baubewilligung, der Bau selbst und was dann noch alles so passiert. Es vergehen mit Sicherheit weitere 15 bis 20 Jahre.


    Warum denkt man nicht mal darüber nach, Seilbahnen für solche Strecken zu bauen. Platzverbrauch ist gering, Bauzeit ebenfalls. Man könnte diese oberhalb jeder vorhandenen Straßen oder auch durch den Grüneburgpark führen. Kapazitäten würden auch ausreichend vorhanden sein(es gibt grosse Kabinen). Die Taktzeiten sind variabel zu verändern.

    Insgesamt weniger Planung, geringere Kosten, kürzere Bauzeiten und weniger Einwände.


    Diese Seilbahnen könnten auch für andere Strecken z.B. die RTO oder auch innerhalb Frankfurts verwendet werden.

    Warum wird das so Stiefmütterlich behandelt?


    (Nur eine Idee:

    Touristische Attraktion zum Beispiel eine Seilbahn entlang und über dem Main.)