RTW - beschlossene Sache? Jein. So wie Planung hierzulande abläuft, brauchts mehrere Beschlüsse auf verschiedenen Ebenen und in verschiedener Hinsicht.
Die Idee an sich ist locker 20 Jahre alt. Die RTW steht im Regionalen Gesamtverkehrsplan des RMV, sie ist vom vormaligen Umlandverband und seinen Nachfolgeorganisationen beschlossen worden, weshalb die Trassen im Regionalen Flächennutzungsplan auch schon nachrichtlich berücksichtigt sind. Das Ob überhaupt und die Linienführung an sich sind also beschlossene Sache
Nach Gründung der Planungsgesellschaft durch die beteiligten Gebietskörperschaften - auch so ein Beschluss - sitzen deren Planer seit drei Jahren oder so sehr intensiv an der Detailplanung. Mit diesen Plänen sind die Planer seit zwei Jahren in den örtlichen Gremien unterwegs, unterrichten die Öffentlichkeit, sammeln Anregungen und Kritik ein, stimmen die Trasse mit den Trägern öffentlicher Belange ab usw.
Der nächste Schritt wäre jetzt die förmliche Beschlussfassung in den Gremien der Städte und Kreise; Voraussetzung dafür ist eine abgeschlossene Werkplanung, die zugleich Grundlage für die Zuschussanträge bei Bund und Land und die Haushälter der Gemeinden ist, die das schlauerweise in ihrer Finanzplanung aber schon berücksichtigt haben. Diese Beschlüsse stehen aus.
Parallel müssten abschnittsweise die Planfeststellungsverfahren beantragt werden. Erst mit der Feststellung der Pläne entsteht Baurecht, das es folglich noch nicht gibt. Dann kommen die Ausschreibungen der Bauleistungen und dann...
Die kritischste Phase ist die jetzige, wo aufgrund der Werkplanung erstmals auch die Kosten spitz kalkuliert werden können und damit zugleich das für die Förderung entscheidende Nutzen-Kosten-Verhältnis. Schert jetzt, wenn's zum Schwur kommt, eine Körperschaft aus Geldgründen aus, ist Schluss. Stuttgart 21 läßt grüßen.