Rechenzentrums-Hauptstadt Frankfurt

  • Gibt es denn konkrete Belege für erfolgreiche (Neu-)Ansiedlungen von derartigen "Tech-Unternehmen" in der Region Ffm. gerade wegen dieser bestehenden Infrastruktur (Internetknoten / Rechenzentren) ?

    Google hat z.B. in der Neuen Mainzer ein Büro in Frankfurt eröffnet, dass sie ohne Rechenzentren sicherlich nicht eröffnet hätten, ihren Deutschlandsitz haben sie in Hamburg. Aktuell offene Positionen u.a. "Data Center Technican", "Google Cloud Engineering", "Google Cloud Key Account", denke das spricht für die These. Ähnliche Jobs findet man, wenn man bei Amazon (AWS) oder Apple nachschaut. Es wundert mich immer wieder, dass die Stadt diesen Aspekt ausblendet und in ihrer Kommunikation so tut, als ob es diese indirekten Jobs nicht geben würde oder Rechenzentren gar eine Gefahr für die Beschäftigung darstellen.

  • (...) Es wundert mich immer wieder, dass die Stadt diesen Aspekt ausblendet und in ihrer Kommunikation so tut, als ob es diese indirekten Jobs nicht geben würde oder Rechenzentren gar eine Gefahr für die Beschäftigung darstellen.

    Ein Teil des Grundes könnte darin liegen, dass die Wirtschaftsförderung Frankfurt zur Wirtschaft von Frankfurt ungefähr so viel beiträgt wie ein Kaugummi auf dem Pflaster vor dem Römer...

  • Ich würde sagen, das Letzte, was die Branche braucht, ist die Frankfurter Wirtschaftsförderung, aber im Ernst, die - sagen wir: Digital-Initiativen, von mir aus auch startups, sind viel weiter als wir es hier diskutieren. Während man die Rechenzentren sieht, sozusagen die Hardware des Internets, basteln die anderen eher im Verborgenen, sind bestens vernetzt. Ich denke sie brauchen auch nicht "den Standort". Ein Beispiel für die Form des dezentralen Wirkens sind die digital hubs, mehr oder weniger formelle Zusammenschlüsse einschlägiger Akteure. Und die digital hubs sind sicher nur ein Beispiel.


    Zum weiterlesen, siehe de.hub, darin u.a. der Frankfurt-hub und einen der Berlin-hubs

  • Der Erwerb von Grundstück und der Evaluierung hinsichtlich des benötigen Leistung geht Hand in Hand. Eigentlich treten die RZ-Betreiber bei potentiellen Grundstücken schon vor dem Kauf an den regionalen Stromnetzbetreiber heran. Ggf. beteiligt sich der Betreiber bei den Ausbaukosten des Netzes.


    Hat mit dem Netz nichts zu tun, jedoch schließen RZ-Betreiber PPA mit Stromerzeugern ab (z.B. Windparkbetreibern) und der grüne Stromanteil steigt.


    Mit KI wird der Bedarf an RZ-Kapazität in den nächsten Jahr(zehnt)en weiter ansteigen. Und der Bedarf wird sich nochmals durch Quantencomputer deutlich erhöhen. Ebenso Industrie 4.0 und autonomes Fahren beispielsweise, kurz das IdD, treibt ebenso die RZ-Kapazität.


    Einher geht dies mit den immer größeren Datenmengen die auch auf der kommunikativen Ebene transportiert werden müssen. Deutschlandweit steigt die Verfügbarkeit von Glasfasernetzen insbesondere in den Metropolregionen. Dies erleichtert den Aufbau der dezentralen Hubs welche die RZ-Betreiber zunehmend dichter beim Kunden errichten.



    In Anlehnung an ein Zitat, welches Kaiser Wilhelm dem Zweiten zugeschrieben wird, wandele ich dieses mal ab: "Ich glaube an die Schreibmaschine, der Computer ist nur eine vorübergehende Erscheinung."

  • Der Erwerb von Grundstück und der Evaluierung hinsichtlich des benötigen Leistung geht Hand in Hand.

    Stimmt, wobei rein technisch der Kaufvertrag mitunter schon vorher geschlossen wird und der Vollzug mit verschiedenen rechtlichen Konstrukten an die Sicherstellung der Stromversorgung gebunden wird.