Südfrankreich 2019

  • Lyon, von Croix-Rousse über die Rhône nach Les Brotteaux


    Im Herbst letzten Jahres verschlug es mich mal wieder in den Süden Frankreichs. Neben Lyon standen diesmal Avignon und Nîmes mit auf der Exkursionsroute. Zunächst einige Eindrücke aus Lyon, namentlich den Teilen, die 2016 aus zeitlichen Gründen keine Berücksichtigung fanden.


    Beginnen wir auf Croix-Rousse, „la colline qui travaille“ im Gegensatz zum gegenüberliegenden, vom Klerus bestimmten Fourvière-Hügel, der „colline qui prie“. Die Geschichte der Besiedlung des auf einem Hügel und dessen Abhang zur Presq’Île gelegenen Stadtteils lässt sich bis in die Römerzeit zurückverfolgen. Typisch sind heute die großen, schmucklosen Manufakturhäuser, die gleichzeitig Wohn- und Fertigungszwecken dienten, denn seit Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Croix-Rousse zum Zentrum der industriellen Seidenweberei in Lyon. Heute hat das Viertel viel seines Charmes bewahrt und gilt gemeinhin als „Szene“-Stadtteil, mit all den damit verbundenen Auswirkungen…



    Wir beginnen den Rundgang am Boulevard de la Croix-Rousse unweit der Metrostation: Sie war einst Bergstation der Standseilbahn Croix-Paquet - Croix-Rousse. Beim Bau der weitgehend unterirdisch verlaufenden Trasse wurde der „Gros Caillou“ ausgebuddelt und zu einem beliebten Treffpunkt und Markenzeichen des Viertels.


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    Steile Abhänge kennzeichnen den Hügel. Hier in der passend benannten Montée Saint-Sébastien mit Blick auf die Église Saint-Bernard.

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    Blick zur Place Colbert.


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    Es bieten sich immer wieder eindrucksvolle Aussichten, hier auf die Türme des Viertels rund um den
    Bahnhof Part-Dieu.


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    Spitze zwischen Montée Saint-Sébastien und Rue Mottet de Gérando, durch die sogar eine Trolleybuslinie führt, die sich noch heute entlang der ehemaligen Tramlinie 6 die Serpentinen des Hügels hinaufwindet.


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    Place Colbert mit den für Croix-Rousse typischen schmucklosen, hohen Häusern.


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    Noch einmal ein Blick in Richtung Part-Dieu über die nicht zu erkennende Rhône.


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    Ähnlich wie Vieux Lyon ist auch Croix-Rousse von zahreichen Traboules durchzogen. In jedem Reiseführer Erwähnung findet die Cour des Voraces mit ihrer eindrucksvollen Treppenanlage.


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    Blick über die Place Croix-Paquet in Richtung Rhône.


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    Rue Pouteau mit Treppenanlage.


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    Zur Fußgängerzone umgestaltete Montée de la Grande Côte, die Hauptachse des Quartiers.


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    Ohne Verkehrsmittel geht es bei mir natürlich nicht 😉 . Ein Midi-Trolleybus der Linie S6 (ehemals 6) klettert die Rue Burdeau hinauf und nimmt sogleich die Serpentine vor dem Jardin des Plantes in Angriff.


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    Hier befinden sich die Ruinen des Amphithéâtre des Trois Gaules.


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    Wir folgen auf Touristenpfaden der Montée de la Grande Côte abwärts in Richtung Presq’Île.


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    Von wegen, es gebe nur Wein in La France…


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    Rue Sainte-Marie-des-Terreaux.


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    Leider war die Place des Terreaux gerade eine Großbaustelle. Blick auf das Hôtel de Ville, dessen Kern aus dem 17. Jahrhundert stammt, aber mehrfach brandbedingte Renovierungsarbeiten über sich ergehen lassen musste.


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    Rue du Président Édouard Herriot, Blick in südliche Richtung.


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    Rue de la République, Blick auf die aus dem 19. Jahrhundert stammende Oper, die man ab 1989 fast vollständig entkernte und mit einem etwas gewöhnungsbedürftigen Dachaufbau versah.


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    Place des Cordeliers. Im Rücken nun die Rhône…


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    …die wir auf dem Pont Lafayette queren.


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    Ein letzter Blick auf den Hügel von Croix-Rousse.


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    Zum Abschluss des ersten Teils noch einige Impressionen aus Part-Dieu und Les Brotteaux, den Stadtteilen rechterhand der Rhône, vor allem ersteres geprägt vom eher weniger denn mehr geglückten Urbanismus der Nachkriegszeit. Zur Zeit befinden sich der Bahnhof und dessen Umgebung im Komplettumbau, so dass nur wenige Bilder entstanden. Eine Tram biegt aus der Avenue Thiers in den Cours Lafayette ein.


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    Rue de la Villette südlich des Bahnhofs. Hier endet u.a. der Rhône Express, eine Schnellstraßenbahnlinie zum Aéroport de Lyon-Saint-Exupéry.


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    Der Bahnhof Part-Dieu löste 1983 den Gare des Brotteaux als Hauptbahnhof des östlichen Lyon ab. Das repräsentative Empfangsgebäude aus dem ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts wurde erhalten und unter Denkmalschutz gestellt.


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    Boulevard Jules Favre, im Hintergrund die Hochhäuser in Part-Dieu.


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    Les Brotteaux, Avenue Général Brosset. In diesem Viertel befinden sich zahlreiche gastronomische Einrichtungen, in denen man sehr gut und auch preiswert speisen kann. Überhaupt habe ich Lyon stets als angenehme, weil kaum vom Massentourismus überrannte Paris-Alternative empfunden. Es ist darüber hinaus außerdem eine ausgesprochen schöne Stadt, deren relaxtes Lebensgefühl einem nie den Eindruck vermittelt, gerade in einer Millionenmetropole gelandet zu sein.



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    Damit beschließe ich den ersten Teil der Frankreich-Tour 2019.

  • Lyon, Fourvière


    Der Hügel von Fourvière beherbergt die bekannte Basilique Notre-Dame de Fourvière anstelle des römischen Forums von Lugdunum. Da ich selbst kein Freund des Zuckerbäckergedönses aus der zweiten Häfte des 19. Jahrhunderts bin und sie außerdem 2016 bereits ausführlich gewürdigt habe,, soll dieser Fernblick genügen. Rue Roger Radisson.


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    Wir besuchten Fourvière an einem Montagabend bei schönem Wetter. Der ansonsten von Touristen und zahllosen Bussen zugestellte Hügel bot sich fast menschenleer dar. Hier die Place de Fourvière vor der Basilika. Links hinter dem grünen Kombi der Eingang zur Bergstation der Standseilbahn Vieux-Lyon - Fourvière, die wegen Wartungsarbeiten außer Betrieb war. Im Hintergrund die Tour métallique de Fourvière - wer sich an den Eiffelturm erinnert fühlt, tut dies nicht zu Unrecht.


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    Diesmal zeigte sich das Wetter gnädig, und der atemberaubende Blick von Fourvière über die Stadt bot eine leidlich gute Sicht. Vorn die Saône mit dem Pont Alphonse Juin, mittig die Presqu'Île mit der Rue Grenette, die Baumreihen in Bildmitte zeigen den Verlauf der Rhône an. Im Hintergrund die Hochhäuser von Part-Dieu und das Häusermeer der Nachbarstadt Villeurbanne.


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    Blick über das sich verengende Tal der Saône auf Croix-Rousse.


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    Nördlicher Teil der Presqu'Île mit dem Fuße der Colline de la Croix-Rousse. Gut zu erkennen die Place des Terraux mit dem Hôtel de Ville und die Opéra National mit ihrem tonnenförmigen Dachaufsatz. Im Hintergrund die Wohntürme von Vaulx-en-Velin.


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    Place Bellecour, der zentrale Platz der Presqu'Île und angeblich drittgrößter Platz Frankreichs.


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    Blick über den südlichen Teil der Presqu'Île.


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    Statue Johannes Paul des II. vor der Basilika.

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    Kathedrale, aufgenommen von der Montée des Chazeaux.


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    Zum Abschluss ein Blick auf die römischen Théâtres de Fourvière, Überbleibsel der auf dem Hügel gelegenen Keimzelle der Stadt, dem römischen Lugdunum.

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    Orchestra und Reste der Scaena des großen Theaters.


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    In den Berghang eingebautes Museum. Die Theater selbst liegen in einem archäologischen Park und sind frei begehbar.


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    Weitere Impressionen.


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    Das kleine Theater.


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    Damit verlassen wir Fourvière. Die Theater sind mit einer weiteren Standseilbahn (Vieux-Lyon - Saint-Just) zu erreichen, die am Place des Minimes direkt am Eingang zum archäologischen Park eine Zwischenstation besitzt.


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    Mit diesem Blick in die Rue Tramassac in Vieux-Lyon soll es das für heute gewesen sein. Das Bild entstand bei strömendem Regen nur einen Tag später...

  • Avignon - Ville des Papes


    Bei Ankunft in Avignon absolvierte die etwa eine Woche vor ihrer Eröffnung stehende Tram gerade den fahrgastlosen Probebetrieb . Die kurzen Wägelchen nahmen sich vor der historischen Stadtmauer ganz possierlich aus.


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    Blick entlang der südlichen Stadtmauer. Wie stets in Frankreich nutzte man die Anlage der Straßenbahntrasse gleich zur städtebaulichen Aufwertung des Umfelds. Vor wenigen Jahren parkten hier noch mehr oder weniger wild Autokolonnen.


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    Heute befindet sich hier eine Promenade.


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    Porte de la République, Eingang zur Hauptgeschäftsstraße, der Rue de la République.


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    Avenue de la République. Die Fähnchen resultieren daher, dass Italien Partnerland der "semaine provençale" 2019 war.


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    Place du Palais, vis à vis des Papstpalastes.


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    Palais des Papes, einer der weltgrößten gotischen Profanbauten.


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    Notre Dame des Doms d'Avignon, die Kirche des Papstpalastes vom Vorplatz gesehen.


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    Zoom auf den Turm.


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    Idyll am Place du Palais.


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    Papstplast von Nordwesten.


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    Wir wurden Zeuge eines Mittelalteraufzugs vor dem Palast.


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    Petit Palais am Abhang zur Rhône.


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    Blick auf die Kirche von Norden.


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    Blick über die Dächer der Altstadt zum Brückenkastell und zur Rhône.


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    Gedränge auf der Place du Palais.


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    Blick auf das Petit Palais.


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    Die mächtige Westwand des Palais des Papes.


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    Blick auf die Rhône und die berühmte Brücke, am gegenüberligenden Ufer jenseits der Insel Villeneuve-lès-Avignon. Die gut sichtbare Tour Philippe-le-Bel ist das ehemalige Landungskastell der Brücke am Nordufer der Rhône.


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    Fort Saint-André in Villeneuve-lès-Avignon.


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    Ein weiterer Blick auf die Brückenreste.


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    Der Papstpalast ist ein eindrucksvolles Bauwerk, das von außen mit seinen mächtigen Türmen eher wie eine Kreuzfahrerfeste anmutet.


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    Häusermeer der Altstadt mit sehr mediterran anmutender Dachlandschaft.


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    In den ehemaligen Obstgärten des Palastes.


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    Von unten wirkt der Palast noch eindrucksvoller.


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    Römische Reste sind in Avignon nur noch sehr spärlich zu finden.


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    Impressionen aus den malerischen engen Gassen der Altstadt.


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    Die Straßen und Plätze sind zum Teil zweisprachig ausgeschildert. Oben in Französisch, unten in Provençal. img_4694e9k7r.jpg



    Basilique Saint-Pierre.


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    Die malerische Place des Chataîgnes, wiederum zweisprachig ausgeschildert.


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    Place Jérusalem mit der Synagogue.


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    Detail: Die Gebotstafeln über dem Haupteingang.


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    Place Carnot mit der basilique Saint-Pierre.


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    Place Pie mit der Tour Saint-Jean.


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    Weiter demnächst mit weiteren Impressionen aus Avignon, u.a. auch der Flussseite.