Nbger Osten: Ehem. Branntweinmonopolverwaltung in St. Jobst)

  • Ist schon eine Mischung, die man gut als "toxisch" beschreiben kann.

    Da hast du Recht. Die Nachfrage, die ihren Kauf mit kreditfinanzieren würde, ist komplett weg gebrochen. Das ist definitiv den Zinsen anzulasten, ob es bei bleibend niedrigen Zinsen einen ebensolchen Einbruch gegeben hätte bezweifle ich aber. Da hätte der Markt sich sicherlich herangetastet, und es gäbe diesen Schock nicht.


    Wie der Presse zu entnehmen war übernimmt aber "Mauss Bau" nun auch den Weiterbau der beiden anderen Projekte von Project Immobilien in Nürnberg ("Max-Life" und "Sea-Side"), und tatsächlich wird der Geschäftsführer so wiedergegeben, dass nicht verkaufte Einheiten trotzdem gebaut werden. Sie würden da in Vorleistung gehen und sind zuversichtlich, dass sie am Ende Käufer oder Mieter finden. Das bestätigt mich aber in meiner Überzeugung, dass sich der einerseits Nachfragemarkt, insbesondere der Mietmarkt nicht verändert hat, und andererseits Unternehmen, die mit eigener Substanz rangehen und in Vorleistung gehen können, das überleben und sogar erfolgreich wirtschaften können. Wer nimmt denn heutzutage noch einen Kredit auf und kauft sich eine Wohnung im Luftleeren Raum, nur mit dem flockigen Versprechen, dass die irgendwann mal fertig ist? Das Geschäftsmodell ist mindestens ramponiert. Aber etwas fertiges lässt sich bestimmt verkaufen oder mindestens vermieten.


    Und so denke ich auch wird die WBG nun intensiv prüfen, ob sie am Branntwein-Areal nicht doch weiterbauen können, sich aber an andere Klientel richten würden. Sprich: Anstatt vor dem Bau zu verkaufen und so zu finanzieren kann man selbst vorstrecken und die Wohnungen nach Fertigstellung anbieten. Mieter finden sich garantiert. Muss die WBG eigentlich zwingend billigen Wohnraum anbieten oder kann sie auch als Vermieter hochpreisiger Einheiten auftreten? Denke das wird gerade intensiv geprüft.

  • Fast fertig: Der erste Bauabschnitt.


    Wie es letztes Jahr noch in der Presse hieß würden die ersten Bewohner Ende 2023 in die fertig gestellten Wohnungen einziehen. Entsprechend sind die Baugerüste verschwunden und die Bebauung an der Äußeren Sulzbacher Straße zeigt sich wie auf der Visualisierung, wie von nenntmichismael hier gezeigt.



    Nebenbei sieht man auch dass das Neubauprojekt am ehem. Aldi aus dem Boden wächst, aber viel anschauliches ist da noch nicht zu erkennen.




    Die Häuser haben nichts spektakuläres, aber es gefällt mir trotzdem, dass hier mit Fensterrahmen, Farbe und Flugdächern gestaltet wurde.


    Besonders auffällig wird dadurch der Block an der Ecke. In der Visu hat sich das schon abgezeichnet, nun steht er da:



    Die Ostfassade mit den Balkonen (oder Laubengängen?) ist noch in Arbeit, aber wenn man bedenkt dass im Städtebau Eckgebäude stadtbildprägend sind, wurde das Prinzip hier ziemlich ausgenutzt, aber im negativem Sinne. Die graue, monolithische Fassade mit den gestreuten Fenstern, das ist einfach nicht was ich unter Schönheit, Harmonie oder Repräsentation verstehen würde, auch wenn die Materialität hier ganz ordentlich scheint. Für Stadteinwärts kommende ruft der Eckbau nicht unbedingt ein "Hallo, willkommen im schönen Nürnberg entgegen", sondern eher ein "lass mich in Ruhe".



    .... Naja, wems gefällt.

  • Auf dem Eck an dem Komplex der WBG hat ja ein neues Café eröffnet, darüber hat auch die Lokalpresse berichtet. Wir waren dort, haben aber kein Platz gefunden, die Warteschlange war sehr lang, also sind wir wieder abgedampft. Aber nicht ohne mal ein paar Aufnahmen vom großen Innenhof zu machen. Der alte Turm mitsamt Werkshalle sind noch im Dornröschenschlaf:


    20241103_143425.jpg


    Blick in Richtung des ALDI-Neubaukomplexes, das Scritch im vergangenen Beitrag zuletzt erwähnt hat:


    20241103_143225.jpg


    Die Bewohner dürfen sich alle über Balkone Richtung Süden freuen.



    20241103_143307.jpg


    20241103_143340.jpg


    Zu sehen war auch Richtung Süden, Richtung Bahnlinie eine riesige Baugrube, dort, wo eigentlich das Hochhaus hin sollte. Leider hab ich komplett vergessen die Kamera wieder auszupacken. Anscheinend hat man die Baugrube schon ausgehoben gehabt bevor man beschloss, das Hochhausprojekt auf Eis zu legen. Die Immobilienbranche entspannt sich ja zurzeit, die Nachfrage auch nach Eigentumswohnungen steigt wieder leicht an, vielleicht unternimmt die WBG da ja bald wieder einen Anlauf.

  • Zum Branntweinareal kann ich noch ein paar Fotos vom 2.9.2024 beitragen.


    Einmal die nach Süden führende Treppen-/Rampenanlage:

    hjejxwup.jpg


    Sowie die von nothor erwähnte Baugrube in mehrfacher Ausführung. Besonders tief war sie allerdings (noch) nicht.


    Blick nach Nordosten:

    4sacouwj.jpg

    Nach Süden (Martin-Albert-Str.) bzw. Südosten (Thumenberger Weg) blickend beindruckten mich diese Hochbunker Getreidesilos Wohnhäuser so sehr, dass ich den Fotoapparat schon deswegen ausgepackt habe. Die Baugrube vor der Bahnlinie ist auch mit drauf :)


    8wdie6i6.jpg


    r3jycmr6.jpg


    (eigene Fotos)

  • Danke für die fotografische Ergänzung!

    Ja, die den Bahngleisen zugewandten Seiten der Wohnhäuser sind überzeugend im Stil der Industriekultur gehalten, nicht wahr? Ich hab das von der Äußeren Sulzbacher Straße aus auch immer für Industriebauten gehalten, bis ich da mal den Thumenberger Weg runter gefahren bin.

  • Danke für die Bilder. ist ein schönes kleiner Quartier geworden.


    Ich kann aber bis heute nicht verstehen, warum die städtische WBG hier vor über einem Jahr einen Planungs- und Baustopp verhängt hat. Als öff. Unternehmen ist man in gewissen Dingen doch freier und eigentlich sollte die öff. Hand antizyklisch agieren. Also im Abschwung als Auftraggeber auftreten, um ihn zu bremsen. Umgekehrt braucht es bei einem Boom keinen zusätzlichen Antrieb. Leider agiert(e) die WBG da zuletzt wie ein "normaler Bauträger". Ähnlich ist es ja auch in anderen Teilen der Stadt gewesen, wo die WBG erstmal die Bremse rein hat.