Nbger Osten: Ehem. Branntweinmonopolverwaltung in St. Jobst)

  • Die wbg hat Pläne für eine Neuentwicklung und Bebauung der ehemaligen "Bundesmonopolverwaltung für Branntwein" (BFB) in St. Jobst erstellen lassen. Das Ergebnis wird am 12.12.19 im Stadtplanungsausschuss behandelt. Ich bin positiv überrascht. Geplant ist u.a. ein 15-stöckiges Hochhaus als Abschluss und Verbindung. Der bestehende Discounter neben der BFB soll integriert und mit Wohnungen in den OG überbaut werden.


    Pläne und Infos unter:

    https://online-service2.nuernb…/vo0050.asp?__kvonr=21915



    Hoffe das kommt so!

  • IMG_4318.JPG


    Das ist ja schön, dass hier mal wieder Informationen ans Tageslicht kommen. Und dann gleich so detaillierte und erfreuliche!


    Die Unterlage "Dokumentation städtebaulicher Rahmenplan" dürfte die interessanteste sein. Das Hochhaus ist zwar etwas merkwürdig, denn ich frage mich weshalb man in Nürnberg Hochhäuser so weit draußen baut, in einer von Einfamilienhäusern geprägten Umgebung. Das ist sogar auf einer der Grafiken herausgearbeitet worden. Hochhäuser hätten m.E. viel mehr hingehört an den Milchhof, oder in die Bahnhofstraße, gerne auch an den Plärrer oder die Fürther Straße.


    Was ich aber sehr löblich finde ist dass man sich offenbar redlich mit der Möglichkeit befasst hat, für die Bestandsgebäude eine neue Nutzung zu finden.


    Img_4312.jpg


    Der Schornstein kann wohl nicht umgenutzt werden, an seiner Stelle dürfte aber ungefähr das Hochhaus entstehen, auf meinem Foto vielleicht etwas weiter links. Ebenfalls hat man sich das Verwaltunsggebäude angesehen:


    Img_4314.jpg


    Dafür hat man aber auch keine sinnvolle Nachnutzung gefunden. Spannend aber sind die Industrieanlagen, wie der Turm:


    Img_4320.jpg


    Dafür wiederum scheint man Ideen zu haben, sodass die aktuellen Planungen hier eine Erhaltung und Sanierung vorsehen, offenbar für die Nutzung durch die Kreativszene. Ich finde das super! Hier haben vielleicht die vielen Aktionen wie "Insta-Fotowalks" einen bleibenden Eindruck hinterlassen.


    Auch von mir: Ich hoffe das kommt so!


    Fotos sind von mir.

  • Schön, dass an dieser Stelle nachverdichtet wird. Die Planungen lesen sich ja ganz gut - außer dass ich mich frage, warum das Hochhaus nicht selbstbewusster ans Eck der Kreuzung gesetzt werden kann. Dann könnte es alles dahinterliegende von Verkehrslärm etc. abschirmen und es würde auch städtebaulich stimmiger wirken. Vielleicht gibt’s ja einen rationalen Grund. So vertieft hab ich die Vorlage jetzt nicht gelesen. Es bleibt der gute Gesamteindruck und die Hoffnung, dass diese Brache zwischen dem wohlhabenden Erlenstegen und dem geschäftigeren St. Jobst in qualitätvoller Weise geschlossen wird.

  • Ich vermute, dass Hochhaus steht am tiefsten Punkt, damit es nicht so hoch wirkt ;)

    (wäre zumindest die fränkische Interpretation)


    Nein im Ernst, aus meiner Sicht passt es da gut hin. Es

    • verschattet kaum andere Gebäude, v.a. keinen Bestand
    • ist abgerückt von der niedrigen Bestandsbebauung im Norden und Osten (dem Villenviertel)
    • orientiert sich zur eher höheren, voluminöseren Bebauung südlich der Bahn
    • dürfte in der Flucht der B14 von Behringersdorf kommend stehend
    • liegt stimmig im gesamten Plangebiet.


    Die mögliche Lärmabschattung halte ich für gering bis nicht existent. Der Lärm kommt aus mehreren Richtungen, sowohl Straße als auch Schiene (DB und Straßenbahn). Eine ruhige Ecke ist das nicht. An der Ecke wäre es ungünstiger platziert.

  • Wie in der Presse die Tage zu lesen war wird mit dem Abriss am Branntweinmonopol-Gelände an der Äußeren Sulzbacher Straße noch im März begonnen. Offenbar wird laut WBG auch der Plan umgesetzt, der sich aus einem Wettbewerb heraus ergeben hat. Dabei wird sowohl der historische Turm als Kulturzentrum und Identifikationspunkt erhalten, als auch ein Hochhaus entstehen an der Bhanlinie nahe des Thumenberger Wegs.


    csm_Branntwein_Header_f6b7eaf52a.png

    Visualisierung: WBG Nürnberg GmbH


    Zu der Konversion des Geländes gibt es bis zum 28.02. noch eine Fotoausstellung von sog. "Instawalks", die vor einiger Zeit auf dem verwaisten Gelände stattfanden, im Offenen Büro der Bauverwaltung in der Lorenzer Straße. Infos hier: https://wbg.nuernberg.de/baupr…e/neubau/branntweinareal/


    Auf der Visu der WBG auch nicht ganz uninteressant: Ein Wohnblock südlich der Bahnlinie ist dort bereits dargestellt, meines Wissens nach steht der aber noch nicht.

  • Die Zuschnitte der Gebäude (sagt man das so?) gefallen mir ziemlich gut. Jetzt kommt es auf die Fassadengestaltungen an. Ich hoffe, man ist sich bewusst, dass man am Rande von Erlenstegen baut und unmittelbarer Nachbarschaft zur einen oder anderen Villa und außerdem mit dem prägenden Backsteingebäude des Turms in der Mitte des Areals. Ich hoffe daher, dass die äußerliche Anmutung des Komplexes nicht zu billig daher kommen wird.


    Allzu viel Wert auf Ästhetik legt die städtische WBG als Bauherr aber eher nicht, oder...?


    Beim kurzen Browsen durch deren Homepage ist mir wirklich positiv eigentlich nur dieser Neubaukomplex in Johannis aufgefallen, der im hieisgen entspr. Faden schon gewürdigt wurde:

    https://wbg.nuernberg.de/baupr…-st-johannis/#prettyPhoto

  • Stimmt, meine Erwartungshaltung orientiert sich in etwa an den Nordstadtgärten an der Schillerstraße. Zumal im Kern des neuen Viertels ein historisches Backsteingebäude erhalten bleiben soll. Sollte doch auch nicht allzu schwer sein, das als stilistisches Vorbild zu nehmen, indem man z.B. die Erdgeschossbereiche mit Klinker verblendet. Aber richtig, über Fassadengestaltungen ist noch garnichts bekannt.

  • Naja, also so ungelungen finde nich die Projekte der WBG eigentlich nicht...

    Salzbrunner und Neusalzer Straße werden meiner Meinung nach zum Beispiel auch wieder top Gebäude, an die nicht viele private Investoren (architektonisch) ran kommen. Wenn ich den Hoffnungsträger F188 hernehme, dann finde ich die neueren WBG-Bauten doch wesentlich schöner. Auch in Sündersbühl ist beispielsweise ein echt tolles Haus entstanden.

  • Bei Salzbrunner und Neusalzer Straße würde ich sagen: ja, ganz nett, und für die Lage im sonst architektonisch eher unterbelichteten Langwasser sicher überdurchschnittlich. Das stimmt.


    Aber diese Ecke, um die es beim Branntweinareal geht, direkt an einer der großen Ausfallstrassen und am Rande eines Villenviertels sowie (stadtauswärts) am Beginn einer recht grünen Zone, ist m.E. eine andere „Hausnummer“. Da muss schon ein höherer gestalterischer Anspruch angelegt werden. Das Gebäude auf der anderen Straßenseite, in dem der frühere Club-Spieler „Steff“ Reisch seinen Schreibwarenladen hatte, ist zwar ein ziemlich dröger Riegel (ich hab da als Jugendlicher gelegentlich meine Schulhefte gekauft). Aber genau das ist ja die Chance: Dass dieses Großprojekt das (stadteinwärts) beginnende Viertel St. Jobst aufwertet.


    Dass die Bebauung direkt an der Ecke mit dem Thumenberger Weg bis unmittelbar an die Straßen heranreicht und nicht mit einer Baumreihe abgesetzt/geschützt wird, lässt mich ein bisschen befürchten, dass dort ein Gebäude entsteht, das dem Stadtraum mit kleinen Fensterschlitzen eher seine „Rückseite“ zudreht. Dabei besteht hier die Chance auf ein prägendes Eckgebäude. Bin jedenfalls sehr gespannt auf die ersten Visualisierungen der Fassade.

  • [..]

    Allzu viel Wert auf Ästhetik legt die städtische WBG als Bauherr aber eher nicht, oder...?

    [..]

    Das sehe ich komplett anders. Seit einigen Jahren (also ungefähr mit den beiden aktuellen Geschäftsführern) macht die wbg eine ganze Menge. Auch und gerade was Ästhetik und Gestaltung angeht. Das mag nicht immer 1A sein (oder einem persönlich) gefallen. Es ist aber immer der Versuch, mit geringem bis mittlerem Mitteleinsatz etwas zu erreichen. Beispiele sind noch die neuen Häuser am Nordostbahnhof, Sündersbühl (dafür hat die wbg gerade eben den Dt. Bauherrenpreis gewonnen, https://wbg.nuernberg.de/medie…0b99d32fcc12637da60d47eb6) und einige neue Schulen (mit der Tochter wbg kommunal).


    Ich kenne keinen anderen Bauträger in der Region, der da mithalten kann (und vielleicht auch will).

  • Planer: Stimmt, der Bau in Johannis gefällt mir ebenfalls sehr gut, trotz seiner Wuchtigkeit. Den hatte ich ja in meinem Beitrag auch extra erwähnt. Aber die anderen Bauten, nunja, die können noch so viele Preise gewonnen haben - wirklich gelungen finde ich sie nicht.


    Ich erkenne aber an, dass es sich hier um einen gemeinnützigen Bauträger handelt, der mit begrenzten Mitteln agiert. Insofern: Passt scho.


    Ich finde aber zum Beispiel das, was Sontowski zuletzt gebaut hat oder noch plant (Neudörferstrasse/Ecke Bahnhofstrasse oder das ehem. Coca-Cola-Areal) schon deutlich höherwertig. Oder auch das ehem. Tuchergelände, das ich wirklich sehr gelungen finde. Und wirklich gespannt bin ich, ob „Lichtenreuth“ am Ende hält, was es verspricht. Ganz generell habe ich jedenfalls den Eindruck, dass Nürnberg so langsam aus der Zweckarchitektur herausfindet und die neueren Projekte im Wohn- wie im Gewerbebereich zunehmend höheren Ansprüchen genügen.

  • Neubau Büro- und Wohngebäude Thumenberger Weg 33


    Das ehemalige Brantweinareal wird derzeit abgerissen. Genau auf der anderen Seite, südlich der Bahnlinie wird derzeit ein größeres Büro- und Wohngebäude gebaut. Die Erdarbeiten / Verbau sind abgeschlossen es wird derzeit mit dem Hochpau begonnen (Kran steht bereits).

    Hier eine Visualisierung, des schon im Thread "Brantweinareal" angesprochenen Projekts:


    49716996723_a90b4d54c0_c.jpg

    Quelle: https://pp-gruppe.de/referenzen/ (30.03.2020)


    Anmerkung Mod: Danke, wegen Passung hierher verschoben.

  • ^

    Danke, dieses Projekt ist auch auf der Visualisierung der WBG Nürnberg in Beitrag 5 dieses Threads erkennbar. Interessant, dass beides nahezu zeitgleich realisiert wird. Auch vo Optischen her finde ich das soweit ganz ansprechend. Toller Fund!

  • Gefällt mir auch ganz gut! Ich hoffe nur, dass die Balkone nicht in einer Blech-Variante ausgeführt werden, so dass es wieder nach amerikanischem Billig-Motel ausschaut wie dieses kürzlich fertiggestellte Neubauprojekt am Bielingplatz.

  • Jetzt steht am Branntweingelände nur noch die Halle mit dem Turmbau, so wie es versprochen war. Sie soll einst Ort für Kunst und Kultur in dem neu entstehenden Viertel werden, alles andere drumherum wird neu bebaut. Foto vom Ostbahnhof aus aufgenommen:


    IMG_9653.jpg

  • Am Thumenberger Weg 33, also südlich des Neubaugebiets der Branntweinmonopolverwaltung, nimmt das Neubauprojekt, das der Kollege arc_bn aufgetan hatte, schon gut Formen an. Mit den großen Fensterflächen und dem vielen Grün drumherum kann das wirklich ziemlich fein werden


    img_4249objqc.jpg


    img_4250wzk9p.jpg