Nbger Osten: Ehem. Branntweinmonopolverwaltung in St. Jobst)

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    Für diese Bauten ist das die eh verschmähte Nordseite, ohne Sonne. Aber für die Objekte nördlich der Bahnlinie, auf dem Branntwein-Areal, sind die Südseiten der Bahntrasse zugewandt. Ich hab die Visus nicht ganz vor Augen, aber entweder man mutet den Leuten dann Loggien, Balkone, Panoramafenster und Terrassen zu, von dem aus sie den Blick auf die Bahnlinie (kann für Bahnfans ja auch nett sein) und diese Hinterteile dieser Wohnblöcke haben werden, was dann wirklich nicht so der Hit ist, oder da kommt sogar noch irgend eine Trennwand dazwischen.

  • der Hauptgrund für die "verschlossenen" Nordseiten ist die Bahnlinie und die nicht ganz leisen Dieselloks, die hier sehr oft verkehren (v.a. Güterverkehr!). Zu sehen gab es in der Vergangenheit hier wenig, also warum sich den Lärm in die Wohnung holen?

    Insofern wird es sicher interessant, wie das nördliche der Bahnlinie mit dem Lärmschutz gelöst werden wird. Durch die glatten Fassaden auf der Südseite wird der Schall auch zu großen Teilen reflektiert.



    Die ungefähr Größe der Tiefgaragen kann man auf S.38 sehen: https://wbg.nuernberg.de/uploa…tdokumentation_web_01.pdf

    Das ist aus der übergeordneten Rahmenplanung. Im Detail kann sich das noch ändern.

  • Danke für den Fund!


    Naja, könnte schlimmer kommen, es ist ausreichend Varianz in Form und Farbe drin, kein weiß gestrichener Schaumstoff, und sogar umrahmte Fensterhöhlen. Da sind schon zahlreiche frei finanzierte Eigentumswohnungen entstanden, die viel hässlicher sind, z.B. fast alles aus dem Schultheiß-Portfolio.

  • Ich bin da nicht ganz so milde gestimmt wie Ihr beide, Gerch und nothor. Warum muss sozialer Wohnungsbau denn eigentlich immer so lustlos aussehen? Nur an den Typengrundrissen kann es ja wohl nicht liegen, dass die Außenwirkung so uninspiriert sein muss. Ein Lichtblick ist immerhin die rot-ocker-braune Farbgebung, mit der die einzelnen Häuser voneinander abgesetzt werden. Und ja, dass die meisten Fenster von Faschen umrahmt sind, macht die Anmutung etwas freundlicher.


    Dass aber ausgerechnet das stadtbildprägende Eckgebäude direkt an der Kreuzung Äußere Sulzbacher Straße/Thumenberger Weg in Bunkeroptik daherkommt, ist doch wohl ein Witz! Wer kann sich ernsthaft Architekt nennen, der auf diese Idee kommt?


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    (c) Grabow Zech Architekten


    Ich gebe zu, vielleicht bin ich hier kritischer als sonst, da ich in Mögeldorf und Erlenstegen aufgewachsen und an dieser Kreuzung hunderte Male vorbeigekommen bin. Soweit ich jedenfalls die Baumpflanzungspläne für das Branntweinareal kenne, ist ausgerechnet das Eckgebäude dasjenige, vor dem keine Bäume gepflanzt werden. Daher hoffe ich, dass an dieser Stelle noch nachgearbeitet wird.


  • Nein, ich finde das auch nicht toll. Genug Varianz bieten die ziemlich gleich aussehenden Fensterhöhlen, wild durcheinander gewürfelt und dann scheinbar wieder an einer Schnur aufgehängt, für mich nicht. Und dieser graue Strichcode Fenster Block da, naja, ob der in dieser Form da hingehört... Ansichtssache. Die Balkone sind mir auch etwas zu brav und 50er Jahre retro.

    Insgesamt gefällt mir die Seite mit dem Altbau aber etwas mehr.

    Der ist nämlich das Element, das etwas Abwechslung mit seinen Auskragungen, dem Turm etc. rein bringt. Die Zugänge zum Gelände tun ihr Übriges um diese Seite einladender wirken zu lassen.

  • Auf der Baustellen Webcam lässt sich der Aufbau des ersten Krans verfolgen (momentan offensichtich auf Grund des Sturms pausiert). Außerdem wurde mit dem Verlegen der Grundleitungen und dem Aushub diverser Fundamente begonnen. Es geht also richtig los mit den 1.Bauabschnitt. Bin gespannt, wann der benachbarte Aldi schließt und auch hier losgelegt wird. Übrigens soll ja auch der Aldi in der Bessemerstraße in eine größere Wohnbebauung intergiert werden.

  • Auf der Homepage von Baum Kappler sind aktualisierte und zusätzliche Renderings der Bebauung des ALDI-Grundstücks neben dem Branntwein-Areal zu sehen. Wirkt sehr offen und transparent, definitiv eine große Aufwertung gegenüber dem armseligen Discounter-Flair, der bisher am Rande Erlenstegens versprüht wurde...! Baum-Kappler-Architekten-Aldi-Au%C3%9Fen-01-1-3000x2000.jpg


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    (c) Baum Kappler Architekten


    Gerade das zuletzt gezeigte solitäre Gebäude in der Südostecke an der Böschung und mit der hohen Backsteinzone finde ich gelungen. Es stellt auch den Übergang zur höherwertigen Wohnbebauung im Süden des Branntweinareals dar.

  • Baufortschritt 02/2023


    Einiges passiert seit dem letzten Besuch auf dem Branntweinareal:


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    Das Wohnbauprojekt direkt nebenan von ALDI scheint offenbar bald ebenfalls zu starten. Jedenfalls ist die Schließung des Marktes bis Ende der Woche angekündigt. Darauf wird wohl bald der Abriss starten.


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    eigene Fotos.

  • Auch wenn das keine ganz große architektonische Qualität wird, sondern eben Sozialwohnungsbau, finde ich es immerhin gut, dass an einer der größeren Ausfallstraßen ein Stück Urbanität in Blockrandbebauung entsteht - gerade auch mit dem durchaus gelungenen Aldi-/Wohnungs-Gebäude.

  • Das Wohnbauprojekt direkt nebenan von ALDI scheint offenbar bald ebenfalls zu starten. Jedenfalls ist die Schließung des Marktes bis Ende der Woche angekündigt. Darauf wird wohl bald der Abriss starten.

    Gestern war laut NN wohl Spatenstich, bis Mitte 2025 will man fertig sein.


    Bei weiterer Kontextrecherche bin ich dann auch auf den 2. Preis und den 3. Preis des Wettbewerbs gestoßen. Der Dritte gefällt mir auf den ersten Blick mit seiner Backsteinoptik recht gut, auch die Staffelung find ich spannend, allerdings finde ich die Tiefgarageneinfahrt an der Ecke eher unpassend und die Positionierung der Balkone zur Tankstelle erscheint zumindest fragwürdig.


    Das scheint beim ersten Platz besser gelöst zu sein und auch generell finde ich, kann man dem Entwurf (sofern er denn in der Detailliertheit auch ausgeführt wird/werden kann) mit seinen filigranen Fenstersprossen einiges abgewinnen. In seiner gesamten Erscheinung hat er meiner Meinung nach einen sehr bauhausesken Stil, in Kombination mit einer 60/70er Jahre Optik und minimalistischen Anklängen.

    Auch von der Aufteilung her meine ich gewisse Ähnlichkeiten zum Bauhaus in Dessau zu erkennen: vgl. diese Visualisierung mit dieser Ansicht des Bauhauses. Natürlich nicht 1:1, aber die großen Fensterflächen entlang der Straße, die auf mich "zweilagig" wirken (einmal normales Fenster in der Wand + "Wintergartenfenster" in der Fassadenebene - vermutlich zum Lärmschutz), scheinen die Fassade fast schon aufzulösen. Zur Seite hin folgt dann ein etwas dunkler gestalteter Gebäudekopf mit Balkonen und Fenstern in etwa an der Stelle der Treppenhausfenster in Dessau + die Ecklösung mit Bauhausschriftzug vgl. Aldi-Logo. Zugegeben, vielleicht etwas konstruiert, aber ich bin auf die Umsetzung und letztliche Wirkung auf jeden Fall schon gespannt.

  • Kurzer Zwischenstand zu den Neubauten am ehemaligen Branntweinmonopolareal:



    Die Gebäude haben alle Endhöhe erreicht, einige davon auch schon ihre fertige Fassade:


    Ich denke hier entsteht etwas überraschend ansprechendes: Die Häuser sind alle sehr deutlich voneinander unterscheidbar. Während die am Eck zum Thumenberger Weg gelegenen Häuser etwas sparsamer gestaltet sind und die aktuell modischen versetzten Schießschartenfenster aufweisen, sind die Abschnitte weiter westlich etwas traditioneller gestaltet. Besonders schön finde ich hier das Flugdach über dem Erdgeschoss, ein Stilmittel der Fünfziger Jahre.



    Und ein Blick zum historischen Turm in der Mitte, der wohl ein Glasdach und eine Dachterrasse erhalten hat. Oder kommt die wieder weg?



    Von dort aus kann man sicher gut den Neubau am Versicherungstower sehen, hier vom Straßenniveau aus durch die Baulücke fotografiert, an der ALDI seinen Neubau hinstellen wird:



    Ich denke dass noch dieses Jahr die Gerüste an den Straßenfronten verschwinden werden.

  • Ich muss hier fast schon ein bisschen Abbitte leisten, nachdem ich dem Entwurf gegenüber sehr kritisch war. Große Architektur ist das zwar sicher nicht. Aber für geförderten Wohnraum auf eine schlichte Art schon ganz ordentlich. Und die Ocker-/Safran-/Terracotta-Farbgebung mutet ja fast schon italienisch an... Die unterteilten Fenster mit weißen Faschen lassen die Gebäude jedenfalls angenehm und freundlich wirken.


    Wenn man beim Eckgebäude mit den Schießscharten noch die Backsteinoptik des Turmes aufgreift, wie das die etwas körnigen Visus andeuten, finde ich damit meinen Frieden.


    Ich glaube übrigens, das Glasdach hatte der Turm schon, wenn man ältere Fotos hier anschaut. Bin nicht sicher, ob da überhaupt schon saniert worden ist.

  • WBG pausiert Bau am Monopol 491

    Wie der Stadtanzeiger heute über das Projekt "Monopol 491" berichtet, stellt die WBG nun sukzessive die begonnenen Gebäude an der Sulzbacher Straße fertig. Die ersten Bewohner sollen im Spätherbst einziehen, die Fertigstellung und der Bezug ist bis Ende 2024 geplant. Allerdings werden die weiteren Bauabschnitte sowie der Umbau des historischen Turms vorerst nicht angegangen. Lt. Presse sind hier die gestiegenen Baukosten der Grund. Denn eigentlich sollen im hinteren Bereich weitere Wohngebäude sowie ein 18-stöckiges Hochhaus entstehen. D.h. von den ursprünglich geplanten 500 Wohnungen werden erstmal nur 180 gebaut - nämlich in den Häusern, die wir bereits sehen können.


    Das ist bemerkenswert, denn soweit ich weiß ist die WBG finanziell ja ganz anders aufstellt als ein privater Bauträger, der die Projekte nach Fertigstellung verkauft und daher kein Grundkapital zurückhält, was ihn krisenfester werden lässt. Die WBG jedoch besitzt in Nürnberg 20.000 Wohnungen und damit ein enormes Eigenkapital, und zusätzlich wird die Nachfrage nach gefördertem, soweit günstigen Wohnraum bedient, welcher ja angeblich so dringend benötigt wird.


    Ich frage mich, ob denn Wohnungen wirklich so dringend benötigt wurden, wenn sie jetzt niemand mehr bauen will. Waren das nicht stattdessen zuletzt eher dringend benötigte Kapitalanlagen? Das billige, große Wohnungen benötigt werden war ja nie neu, die braucht jeder, immer! Sogar ich würde für mich behaupten, dass ich jederzeit in einer größere und billigere Wohnung umziehen würde. Aber eine echte Wohnungsnot hat es nicht gegeben, sondern nur eine enorme Nachfrage v.a. von Kapitalanlegern und Selbstverwirklichern.


    Naja und ob die WBG nicht vielleicht auch eine Preisbereinigung am Baustoff- und Handwerkermarkt wartet, das würde ich nicht für unwahrscheinlich halten. Nahezu alle Bauträger stellen aktuell ihre Projektplanungen ein, die Nachfrage nach Baustoffen sinkt ebenfalls, wie ein Artikel zu den Holzpreisen in der heutigen Ausgabe der Zeitung ebenfalls beschreibt. Und so manche Baufirma könnte daher wohl bald neue, vielleicht auch günstigere Preisangebote abgeben.

  • "...Ich frage mich, ob denn Wohnungen wirklich so dringend benötigt wurden, wenn sie jetzt niemand mehr bauen will. Waren das nicht stattdessen zuletzt eher dringend benötigte Kapitalanlagen? Das billige, große Wohnungen benötigt werden war ja nie neu, die braucht jeder, immer! Sogar ich würde für mich behaupten, dass ich jederzeit in einer größere und billigere Wohnung umziehen würde. ..."

    Die Wohnungsnot gibt es definitiv. Nur haben ärmere Menschen keine Lobby, was den sozialen Frieden noch mehr
    gefährdet. Und der AfD und anderen rechtskonservativen Parteien mehr Stimmen bringt.

  • nothor : Für eine Kapitalanlage muss aber eine Rendite möglich sein. Bei den aktuellen Baukosten UND zugleich hohen Zinsen, ist man bei Mieten, die am Markt nicht zu erzielen sind. Und natürlich ist durch die erhebliche Migration auch der Bedarf an Wohnraum konstant hoch. Der Staat tritt dabei ja auch als "Verbraucher" von Wohnraum für Unterbringungen auf.

    Solange sich nicht einer der Faktoren singnifikant bewegt, wird diese Blockadesituation fortbestehen. Normalerweise würde der Markt jetzt zu niedrigeren Baukosten führen. Dagegen sprechen aber zusätzlich Regulierungen (Energiestandards) und die nach wie vor hohen Einkaufspreise (Grundstücke bzw. Bestandsimmos). Und höhere Mieten (die andere "Ausweichbewegung") sind wirtschaftlich nicht durchsetzbar.


    Ist schon eine Mischung, die man gut als "toxisch" beschreiben kann. Am ehesten sehe (sähe) ich die Erleichterung noch durch sinkende Zinsen.