Campus am Tucherpark: "Eisbachviertel"


  • Die Commerz Real (Commerzbank) hat in einem Joint Venture mit dem Projektentwickler Hines das Areal nun von der Hypo-Vereinsbank erworben. Über den Kaufpreis wurde zwar Stillschweigen vereinbart, allerdings wurde bereits im Vorfeld von mehr als einer Milliarde Euro berichtet.


    Auf dem 15 ha. großen Campus mit insgesamt 148.000 Qm BGF wird die HVB auch weiterhin Großmieter bleiben. Jedoch soll der Campus weiterentwickelt und für die Öffentlichkeit (besser) erschlossen werden.


    Neben Umbauten und Modernisierungen sollen auch weitere Nachverdichtungen erfolgen, laut Hines u.a. auch mit Wohnraum. Alexander Möll von Hines Deutschland:

    „Zwar stehen wir mit unseren Plänen noch ganz am Anfang. Doch ist es unser Ziel, auch geförderten und somit bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und somit einen Beitrag zur Entlastung des angespannten Wohnungsmarktes in München zu leisten."


    https://www.commerzreal.com/pr…park-von-hypovereinsbank/

  • Weitere Details:


    • Die HVB musste verkaufen, da die italienische Muttergesellschaft UniCredit (mal wieder) dringend Geld benötigt
    • Der Mietvertrag der HVB läuft bis 2026 / 2028. Dann wird die HVB ausziehen und einen neuen Standort in München suchen (wobei 99.000 Qm., die die HVB im Tucherpark belegt, schwer zu finden sein dürften).
    • Das Ingenieurbüro Drees & Sommer rechnet damit, dass die BGF auf dem ensemblegeschützten Areal um 40 % erhöht werden kann.


    Quelle (hinter Anmeldeschranke): https://www.immobilien-zeitung…zielt-mehr-als-1-mrd-euro

  • Investoren müssen Tucherpark neu planen: der rot-grüne Stadtrat hat bekanntlich vor kurzem eine Überplanung des Konzepts mit nicht mehr als 600 Wohnungen (davon 60% Sobon) und eine niedrigschwellige Freizeitsportanlage gefordert. Vor dem Hintergrund der aktuellen Klimakrise zum Teil nachvollziehbar, aber eigentlich wird eine Chance vertan, massiv Wohnraum in zentraler Lage schaffen zu können. Zumal der Investor sicherlich nicht 1Mrd.+ ausgegeben hat, um grüne Phantasien dort umzusetzen - damit wohl das Risiko, dass der Tucherpark für die nächsten 10 Jahre+ ungenutzt brach liegt?


    Stadt München: Tucherpark: Stadtrat beschließt Weiterentwicklung des Quartiers - muenchen.de - Das offizielle Stadtportal muenchen.de

    Schöne Website from Projektentwickler: Tucherpark – Ein wiederentdecktes Quartier für München

  • Ich denk, dass sich Hines damit ziemlich verzockt hat. Unter den oben aufgeführten Umständen, muss das Unternehmen mit hohen Verlusten bei dem Projekt rechnen.

    Optionen bleiben nur Verkaufen oder entwickeln. Wenn man sich den Performance Verlauf der Aktien von Hines anschaut, stehen die auch unter dem allgemeinen globalen Druck der Zinserhöhungen/Weltwirtschaft. Wird spannend zu sehen sein, wie sich das so entwickelt.

    Vielen Dank für das Teilen der Information outbackRacer 🙏

  • https://muenchner-forum.de/ver…nternationaler-bildhauer/


    Ich habe bei einer Veranstaltung zum Tucherpark vom Münchner Forum/Denkmalnetz Bayern teilgenommen - zu Architektur Sep Ruf und dortige Kunstwerke. Sehr gut gemacht, vereinzelt bißchen einseitig hinsichtlich Zukunftserwartungen, auch ein Architekt aus dem Brannekämper-Umfeld (namens Wolfgang Nachname entfallen …) hat kurz referiert.


    Soll im Frühjahr wiederholt werden, Termin dann auf o.g. Website.


    https://drive.google.com/file/…yvNP0bXS/view?usp=sharing

    https://drive.google.com/file/…vzW1PUwM/view?usp=sharing

  • der rot-grüne Stadtrat hat bekanntlich vor kurzem eine Überplanung des Konzepts mit nicht mehr als 600 Wohnungen (davon 60% Sobon) und eine niedrigschwellige Freizeitsportanlage gefordert.

    Die Stadt wünscht sich mehr als 600 Wohnungen und Commerz Real bzw. Hines sind auch bereit, dem nachzukommen: "Im Gegensatz zu anderen, die den Wohnungsbau einstellen, wollen wir bauen".


    Mögliche Ergänzungsbauten: https://www.iz.de/news/media/4…aussehe-knnte-405082.jpeg


    https://www.iz.de/projekte/new…-im-tucherpark-2000019979

  • Inzwischen sind die Planungen für den nun als "Eisbachviertel" vermarkteten Tucherpark deutlich konkreter geworden. Die wesentlichen Eckpunkte:


    • Hilton-Hotel (1970-1972 von Sep Ruf und Curtis & Davis): der Mietvertrag mit dem Betreiber Hilton ist im August "sehr langfristig" verlängert worden. Zum Jahresende schließt es für eine Revitalisierung inkl. eines neuen Veranstaltungs- und Wellnessbereichs, neuer Geschäftszone im EG mit Supermarkt und eines öffentlichen Roof-Top-Restaurants. Die Arbeiten beginnen im Januar 2025, Wiedereröffnung soll 2029 sein. https://hausinvest.de/de/wisse…rt-vertrag-im-tucherpark/
    • Das als Einzeldenkmal eingetragene "Technische Zentrum" der ehemaligen Bayerischen Vereinsbank (BV) "Am Tucherpark 12" wird saniert; erbaut 1968-1970 von Sep Ruf; bezugsfertig Q3/2026
    • Die Bürogebäude der BV "Am Tucherpark 14 - 16" werden revitalisiert; erbaut 1970-1975 von Sep Ruf; bezugsfertig Q4/2026
    • Das ehemalige IBM-Rechenzentrum / Büro "Am Eisbach 4" wird revitalisiert; erbaut 1969-1972 von Sep Ruf; bezugsfertig Q3/2026; Künftig soll das Rechenzentrum vom Eisbach gekühlt werden.
    • Das charakteristische, kreisrunde Bürogebäude der Bayerischen Rückversicherung "Am Sederanger 4 - 6" wird saniert; erbaut 1974-1976 von Uwe Kiessler; bezugsfertig Q1/2027
    • Die Bürogebäude der BV "Am Sederanger 5" (1986 vom Nachfolgebüro Sep Rufs) und "Am Tucherpark 1" (1986 von Georg Alexander Roemmich) werden zu Wohnraum umgewandelt.
    • Das IBM-Verwaltungsgebäude "Am Eisbach 3" (1969-1972) wird abgerissen und durch einen Neubau mit Wohnnutzung ersetzt
    • Das benachbarte Gebäude mit Schwimmbad und Turnhalle "Am Eisbach 5" (1972) ließ die BV hausintern entwerfen. Es wird ebenfalls abgerissen und durch Wohnungsbau ersetzt
    • Auf einer heute als Parkplatz genutzten Fläche südlich des Hotels entstehen drei kleinere Wohngebäude (600 WE im gesamten Park)
    • Zwei zusätzliche Bürogebäude werden entlang der Ifflandstraße gebaut, ein flaches als südlicher Abschluss des Tucherparks und ein kleines Hochhaus ganz im Norden (60.000 qm im gesamten Park)
    • Direkt angrenzend an das Hilton-Hotel entsteht ein "Health Center" (therapeutische-, Wellness-, medizinische Angebote)
    • An der Kreuzung Ifflandstraße / Am Tucherpark ist ein neues Gebäude für kulturelle Nutzungen vorgesehen
    • Auf dem Eisbach soll eine zusätzliche Welle für Surfer geschaffen werden


    Wie die neuen Gebäude aussehen werden, ist nur schwer zu erkennen (falls es nicht nur Platzhalter sind) bzw. es steht auf der Website für diese auch noch kein Baustart, sicher ist jedenfalls, dass sie sich an die ensemblegeschützten Bestandsgebäude anlehnen müssen. Die Gesamtentwicklung soll im Jahr 2029 abgeschlossen sein.


    https://www.eisbachviertel.de/


    (Die vor ein paar Jahren entstandene Wohnbebauung "Am Sederanger 3" sowie die Unternehmenszentrale von Roland Berger sind nicht Teil der Entwicklung)

  • Zum Masterplan hat heute auch Commerz Real eine Pressemitteilung herausgegeben. Das ist sie:


    Münchner Tucherpark im Eisbachviertel: Masterplan erstmals in Gänze vorgestellt und veröffentlicht

    - Wichtiger Meilenstein für die Neugestaltung des Areals: Grundlage für Bebauungs- und Grünordnungsplan
    - Beiratsvorsitzende Ina Laux: Gesamtkonzept für zukunftsweisende Quartiersentwicklung setzt international Maßstäbe
    - Fondsmanager Mario Schüttauf: hausInvest-Anleger schaffen Mehrwert für München
    - Erste Gebäude bereits im Umbau, erste Büroflächen sollen ab 2026 fertig sein

    Der Tucherpark im Eisbachviertel geht in eine neue Entwicklungsphase. Erstmals wurde heute im Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung München der aktuelle Masterplan als Grundlage für den Bebauungs- und Grünordnungsplan von Stadtbaurätin Elisabeth Merk vorgestellt. Entwickelt wurde er im Rahmen eines sogenannten kooperativen Verfahrens der Investoren Commerz Real, deren Immobilienfonds Hausinvest und Hines Immobilien mit Vertretern der Stadt, den zuständigen Behörden und parlamentarischen Ausschüssen, Architekten, Stadtplanern, Denkmalschützern, Umweltverbänden sowie Münchner Bürgerinnen und Bürger.

    „Mit dem Masterplan liegt nunmehr ein Gesamtkonzept für ein zukunftsweisendes Stadtquartier vor, welches international Maßstäbe setzen wird“ lobt Ina Laux, Architektin und Stadtplanerin und Vorsitzende des Projektbeirates für den Tucherpark. „Dies betrifft nicht nur den behutsamen Umgang mit dem architektonischen Erbe, sondern auch dessen ästhetische und ökologische Weiterentwicklung.“

    Jene ermöglichen ein einmaliges Wohngefühl und Arbeitsumfeld, das Urbanität und Natur miteinander verbindet, und schaffen somit einen Mehrwert für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger.“ Neben modernen Büros sind Wohnungen, Gastronomie und Kultur- sowie Sport- und Gesundheitsangebote geplant. Nachhaltige Energiekonzepte, die Solar- und Wasserkraft sowie die Abwärme des bestehenden Datencenters und Regenwasser nutzbar machen, sollen im gesamten Viertel einen klimaneutralen Gebäudebetrieb ermöglichen. So können sich die Investoren durchaus ein eigenes Wasserkraftwerk am Eisbach vorstellen. „Das wäre ein absolutes Novum in Deutschland“, so Schüttauf.

    Im Zentrum der Planungen stehen neben Büroflächen für 4.000 Arbeitsplätze die Belebung der Erdgeschosszonen sowie die Schaffung von rund 600 Wohnungen mit hohem Mietwohnanteil und sozialer Bindung. Großen Wert legen die Investoren auf den weitgehenden Erhalt der bestehenden Bausubstanz und der über 1.600 Bäume. Der teilweise als Einzeldenkmal geschützte Gebäudebestand wird größtenteils erhalten und denkmalgerecht revitalisiert bzw. weiterentwickelt – energetisch, bauphysikalisch und hinsichtlich flexibler Nutzungen.

    Gleichzeitig sollen neue soziale Infrastrukturen geschaffen werden, zum Beispiel Kindertagesstätten. Die Belebung des Viertels mit Angeboten für die Öffentlichkeit hat bereits begonnen. So gibt es auf dem ehemaligen Sportareal im Norden als Zwischennutzung regelmäßige Fitness-Angebote von „Eisbachfit“, und „PadelCity“ bietet auf umgewandelten Tennisplätzen die Trendsportart Padel-Tennis an.

    „Was mich freut ist, dass der Masterplan ein Mobilitätskonzept enthält, dass die verkehrstechnische Erschließung des Tucherparks ergänzt“, so Beiratsvorsitzende Ina Laux. Während die Ifflandstraße und die Straße Am Tucherpark als Hauptzufahrtswege erhalten bleiben, wird die Tivolistraße entlastet. Optimierte Fuß- und Radwege, Sharing-Angebote, zusätzliche Fahrradstellplätze und eine direkte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr sollen den Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel fördern. Die effiziente Nutzung der bestehenden Tiefgaragen und eine Reduzierung von Kfz-Stellplätzen ergänzen das Mobilitätskonzept.

    Bereits begonnen haben die ersten Baumaßnahmen bei der Revitalisierung des ehemaligen IBM Hauses an der Ifflandstraße, des Terrassenhauses sowie des Einzeldenkmals Kiessler Bau im Westen des Areals.

    Die ersten neuen Büroflächen sollen Ende 2026 bezugsfertig sein. Für das bestehende Hotel hatte Hilton einen neuen langfristigen Vertrag unterzeichnet. Das Haus wird umfassend umgeplant und erneuert und soll 2029 wieder eröffnen.


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    Bild: Commerz Real / hausInvest

  • April 2025


    Ein Rundgang durch den Tucherpark. Alle Gebäude sind inzwischen leergezogen, z.T. begann bereits deren Revitalisierung.


    Hilton (Sep Ruf, Curtis & Davis, 1972)

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    IBM-Rechenzentrum (Sep Ruf, 1972)

    Hier sind die Arbeiten am weitesten vorangeschritten. Die Fassade wurde vollständig entfernt, wird ggf. ähnlich wie beim HVB-Turm nach Reinigung wieder angebracht:

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    Tucherpark 14 - 16 (Sep Ruf, 1975)

    Das irgendwann nachträglich eingebaute Glasfoyer wird entsprechend der Visualisierungen wieder zurückgebaut.

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    Tucherpark 12 (Sep Ruf, 1972)

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    Am Sederanger 4 - 6 (Uwe Kiessler, 1976)

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    Am Eisbach 3 (Sep Ruf, 1972)

    Dieses Gebäude wird abgerissen und durch ein Wohngebäude ersetzt.

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    Am Eisbach 5: Sporthalle

    Wird ebenfalls abgerissen und durch Wohnungsbau ersetzt.

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    Ob die nördlich angrenzende Freisportanlage erhalten bleibt oder zu einer allgemeinen Parkfläche umgewandelt wird, weiß ich nicht.

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    Am Sederanger 5 (Büro Ruf, 1986)

    Umbau zu Wohnraum

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    Am Tucherpark 1 (1986, Georg A. Roemmich)

    Umbau zur Wohnraum

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    Parkplatz und zentrale TG-Einfahrt ganz im Süden an der Tivolibrücke. Auf der Übersichts-Visualisierung ist dort ein Neubau zu sehen, näheres scheint dazu aber noch nicht veröffentlicht worden zu sein.

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