"Shop till you drop!"

  • intro
    Ich persönlich finde, dass der Artikel durchaus Hand und Fuss hat. Denn in meinem Ursprungsgebiet - Dem Kreise Minden-Lübbecke - gibt es momentan auch schwere Kontroversen um ein geplantes Einkaufszentrum. Dabei gibt es nämlich zwei Argumente gegen ein derartiges Vorhaben. Zum einen hat in der Nachbarstadt Bad Oeynhausen der dortige Werre-Park die hiesige Innenstadt mehr oder weniger komplett ausgeblutet.
    Zum anderen hat sich in Minden selbst schon vor etwa 30 Jahren mit der "Obermarkt-Passage" der Versuch, ein Einkaufszentrum zu etablieren als Totgeburt erwiesen. Denn mit Ausnahme des REAL-Supermarktes, der inzwischen für KAISER´S rausgegangen ist, hat sich kein Laden dort gehalten. Zuletzt standen dort etwa (Vielleicht gefühlte) 40-50% der Läden leer und ein Sanierungsversuch scheiterte an der Insolvenz des neuen Eigentümers.
    Von daher sehe ich inzwischen mehr Kontra- als Pro-Argumente in Bezug auf Malls.
    Und schon vor zehn Jahren hatte ein Architektur-Kritiker in einem ZEIT-Magazin-Special zum Thema Baukunst gesagt:

    "Für alle Erbauer von Einkaufshöllen auf der grünen Wiese Verbannung nach Sibirien nicht unter 10 Jahren!"

  • Auch hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe zu diesem Thema eine Broschüre ins Netz gestellt, in der auch an Beispielen erläutert wird, welche Folgen Einkaufszentren in Innenstädten haben und worauf bei der Konzeptionierung zu achten ist.
    Zusätzlich werden mehrere Beispiele für Kontroversen um dieses Thema gezeigt einschließlich Minden.


    Hier ist der Link zum PDF: http://www.lwl.org/wafd-download/PDF/DWL08_2.pdf

  • Shopping Malls mögen in vielen Fällen problematisch sein für den Einzelhandel in einer Stadt, doch erscheint mir der Vergleich mit Minden hier doch etwas abwegig. Zum einen gibt es am Leipziger Platz in Berlin weit und breit keine alt eingesessene Kaufmannschaft, die durch dieses Projekt bedroht würde, zum anderen ist das Konsumverhalten hier wohl auch ein anderes als in der schönen Weserstadt.

  • ^Minden ist nur ein Beispiel für die Innenstädte, die in dem Artikel genannt wurden, und hat ausserdem schon bittere Erfahrungen mit dem Thema machen müssen.
    Und Minden mit Berlin direkt auf eine Ebene zusetzen ist Äpfel mit Birnen zu vergleichen was nie meine Absicht war. Mir ging es einfach nur darum zu zeigen was für Folgen so eine "Mall" hat. Und auch Berlin hat da schon so eine rabenschwarze Pleite erlebt; Ich sage nur: Landsberger Arkaden

  • ^^ Also, die Landsberger Akarden sind ein schlechtes Beispiel, weil da ja letztendlich ein Hotel draus geworden ist. Ob dies nun ein Erfolg ist oder nicht, weiß ich nicht, aber es ist nie eine Mall gewesen. Und eine Pleite für Berlin ist ses schon lange nicht - ich würde sagen, die Bauruine wurde dem veränderten Bedarf umgewidmet. ;) Beispiele für schlechtgehende Malls gibt es in Berlin natürlich auch - wie hieß nochmal dieses Ding in der Schlossstrasse? Oder das Ding am Tempelhofer Hafen? Diese beiden laufen nicht besondersgut, haben Leerstand und werden von der nahen Konkurrenz oder besser gelegenden Malls kannibalisiert. Für den Einzelhandel in Berlin würde ich behaupten, dass die Malls gar nicht den klassischen Geschäften Konkurrenz machen, weil sich die Angebote in den Malls mit den sonstigen Läden gar nicht überschneiden und es gerade in Ostberlin, wo die meisten Malls entstanden sind, vor der Wende so gut wie gar keine Geschäfte mehr gab.