Nikolai Hamburg [im Bau]

  • https://www.denkmalverein.de/verluste/commerzbank-ensemble

    Zur Abschluss-Doku: auf den Abrissbildern vom Altbau kann man gut erkennen, dass die Fassade des Ursprungsbaus von Martin Haller in einem kleinen Innenhof erhalten war (hinter dem niedrigen Vorbau zum Fleet).

    Ich finde es immer noch schade, dass dieses verbaute aber stadtgeschichtlich wichtige Zeugnis verschwindet…

    https://www.commerzbank.de/de/…s_1923/1870_bis_1923.html

  • Ich finde der Abriss zeigt noch einmal sehr deutlich wie sehr das Hochhaus von Godber Nissen hier jahrzehntelang den Stadtraum verschandelt hat. Gut, dass es endlich verschwunden ist, auch wenn viele vom Denkmalverein den Architekten gottgleich verehren.

  • Zur Abschluss-Doku: auf den Abrissbildern vom Altbau kann man gut erkennen, dass die Fassade des Ursprungsbaus von Martin Haller in einem kleinen Innenhof erhalten war (hinter dem niedrigen Vorbau zum Fleet).

    Also erstmal Frohe Weihnachten an alle.


    Ja Jalex, die Ursprüngliche Fassade war tatsächlich größtenteils hinter dem Anbau verschwunden. An den Strassenseiten Neß und Trostbrücke ja leider nicht mehr (zumindest der Putz, die Steine dahinter schon).

    Ich habe mir letztens ein Buch gekauft über die Geschichte der Commerzbank in Hamburg, und mich in der Geschichte des Gebäudes vertieft. Im Buch waren ua mehrere Fotos enthalten von dem Innenleben des Gebäudes. Vom Ursprungsbau war im Inneren wenig erhalten, da dieser Teil im Zweiten Weltkrieg stark zerstört wurde. In den anderen Teilen des Gebäudes waren jedoch schöne Details erhalten, ua ein Paternoster. Im Keller waren noch alte Schließfächer für Kunden, die dann Später mit neuen ergänzt wurden. Insgesamt sehr Schade dass das Gebäude jetzt verschwindet.

    Das Buch heißt übrigens 'Die Commerzbank am Neß in Hamburg, 140 Jahre Baugeschichte in Bildern' von Detlef Krause, Katrin Lege und Ulrike Zimmerl.

    Ich finde der Abriss zeigt noch einmal sehr deutlich wie sehr das Hochhaus von Godber Nissen hier jahrzehntelang den Stadtraum verschandelt hat.

    Ja, da muss ich dir hundertprozentig zustimmen. Städtebaulich war das Hochhaus eine Null.

  • Abriss alte Commerzbank aus dem Jahr 1874 von Architekt Martin Haller - die hamburgische "Altstadt" verliert weiteren historischen Bau. nikolai-hamburg.de

    Das übliche Spielchen aus großem Investor samt renitenter Grundhaltung, höriger Verwaltung samt fragwürdigem Denkmal"schutz" und viel Unwillen.

    Extrem schade, hier nicht wenigstens das "Deutschlandhaus-Prinzip" durchzusetzen - also eine analoge "äußere Hülle", wenn der Spiel eben so hoffnungslos vergoren ist. Nun erwartet uns in der historischen Keimzelle der Kaufmannsstadt und in Umgebung bedeutender historischer "Restbauten" des Rathaus-/Nikolaiviertels sowie entgegen des Projekt-BlaBlas: ein gesichtsloser gestaltungsfreier weißer Kasten, mit Flachdacheindruck aus Bodenperspektive. Eventuell letzter Blick auf den deutlich besser gegliederten Haller-Bau am Neß. ;(

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    In der Umgebung sieht man gut, woraus hier inzwischen die stolze Altstadt der Freien & Abrißstadt Hamburg besteht: eine austauschbare Neubaumasse samt unzähliger penetrierter Restaltbauten. Wenngleich die Einzelneubauten meist hochwertig sind, weiß man nicht, ob man überhaupt in Hamburg ist.

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    alle fotos elli kny (Ende Dez.2023)

  • Und nach dem Ende der Weihnachtspause geht es auch mit dem Abriss weiter; nachfolgend einige aktuelle Eindrücke.




    Der Knaack-Mobilkran hält eine Matte, damit evt. Abbruckstücke niemand verletzen.

    Der Longfront in Aktion- mit St. Katharina Kirchturm im Hintergrund

  • Ich hatte mich bereits am 4. Dezember vom alten Commerzbank-Gebäude verabschiedet. Für mich ist der Abriss aus städtebaulicher Sicht nicht nachvollziehbar und ein riesiger Verlust! Der geplante Neubau erinnert nur noch in seiner Form an den majestätischen Vorgängerbau und wird uns zukünftig mit seiner uninspirierten Fassadengestaltung langweilen.


    Und während die Bagger die letzten Reste des alten Gebäudes abtragen, wird auf der Procom Webseite noch immer behauptet: "Der nicht denkmalgeschützte Altbau von 1874 soll nicht abgebrochen, sondern mit seinen stilbildenden Fassadenelementen erhalten werden". Ja genau!


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    Bild (C) M.Harder 12/2023


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    Bild (C) M.Harder 12/2023


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    Bild (C) M.Harder 12/2023

  • Mal ehrlich: ich habe entgegen der Mehrheit hier keine Probleme mit dem Abriß eines Hauses das in den Nachkriegs-Jahrzehnten längst durch Umbau und Anbau ruiniert wurde - solange hochwertige Nachfolgebauten entstehen, die den Raum sogar besser gestalten und gliedern als vorher. An beides glaube ich hier noch.


    Was der Stadt vielmehr schadet als das was hier passiert sind die überfälligen Dinge die in der Innenstadt gleichzeitig NICHT passieren.


    Reduzierung und Teilrückbau der Ost West Straße wäre ein Beispiel!

  • Mal ehrlich: ich habe entgegen der Mehrheit hier keine Probleme mit dem Abriß eines Hauses das in den Nachkriegs-Jahrzehnten längst durch Umbau und Anbau ruiniert wurde

    Man hätte zumindest die Fassade erhalten können. Die war meiner Meinung nach schon stadtbildprägend.

  • Midas der Abriss ist definitiv ein Skandal, sage selbst ich aus München. Nur die Bilder hier zu sehen tut schon weh. Eine Stadt verliert dadurch seine Identität und Charme. Was entsteht sind dann reine Profit optimierte Charakter lose Bauten die wie du gesagt hast dadurch den "Raum besser Gliedern". Ein Gewinn ist das sicher nicht egal was danach darauf entsteht...

  • Die Renderings auf der aktuellen Procom Website sind jedenfalls deutlich näher an der alten Fassade dran, als die hier auf Seite 3 verlinkten langweiligen glatten Putzfassaden. Da überwiegt doch dann die Freude über den Abriss des scheußlichen Hochhauses.

  • Was allerdings wirklich schwach ist, ist die unklare / fehlende Kommunikation darüber was denn nun wirklich neu gebaut wird.


    Grob ist es natürlich klar, aber es schwirren unterschiedliche, sich widersprechende Texte, Render und Varianten herum auf den Seiten der Stadt, des Projektentwicklers, und der Architekten.