Paketposthalle, H&dM-Türme und Umgebung [2x155 m geplant]

  • Paketposthalle und Umgebung 2×155m [in Planung]

    Jetzt wird es interessant:


    Der Freistaat Bayern erwägt den Kauf des Areals der Paketposthalle um diese im Grundstücksvermögen zu parken und als Entwicklungsfläche bereitzuhalten.


    Dieser Plan wurde laut Printausgabe des Münchner Merkur vom 20.02.2016 vergangene Woche bei einem Treffen mit dem Ministerpräsidenten ausgehandelt. Mehrere eingeweihte Landtagsabgeordnete hätten dies bestätigt.


    Auf diese Art könne man auch die Werksviertel-Verhandlungen beschleunigen, da es manchen Abgeordneten zu missfallen scheint, dass ein 200-Millionen-Konzertsaal des Freistaats auf eine Fläche kommen soll, die ihm nicht gehört. Im Werksviertel soll die Fläche lediglich auf Erbpacht überlassen werden, zu einem jährlichen Pachtzins von fast 600 000 Euro, über 50 Jahre gerechnet also 30 Millionen Euro.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…f-gebaut-werden-1.2772962


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    Anmerkung Mod. iconic: Herausgelöst aus dem NMA Birketweg / Hirschgarten Thread

  • Umbau der Paketposthalle zur "Musikstadt"?

    Seit einigen Monaten gibt es einen ersten konkreten Vorschlag zur Nachnutzung der denkmalgeschützten 145 Meter weiten, bis zu 30 Meter hohen und 124 Meter tiefen Gewölbehalle. Er stammt von drei privaten Initiatoren. Diese schlagen vor, das Areal zu einer integrierten "Musikstadt" umzubauen, unter der Betonschale des ehemaligen Postbahnhofs könnten mehrere Konzertsäle, Übungsräume für die Musikhochschule und Ausstellungsflächen entstehen, sozusagen als Einzelgebäude innerhalb des Gesamtbauwerks (Vorbild für diese Art der Funktionsmischung ist u.a. die Philharmonie de Paris). Nachdem der neue Konzertsaal für die BR-Orchester am Ostbahnhof gebaut wird, könnten der Saal der Philharmonie im Jahr 2020 aus dem Gasteig herausgelöst werden und der Gasteig dann zum reinen Multimedia-Kulturzentrum umgebaut werden. Das Baudenkmal Paketposthalle könnte als "Dach" für eine Philharmonie und Musikstadt sinnvoll genutzt bzw. als Wahrzeichen inszeniert werden. Eine Eröffnung der Räumlichkeiten in dem Ensemble können sich die Initiatoren bereits 2020 vorstellen. Der große Saal könnte 1.900 Sitzplätze bekommen.


    Die Initiatoren promoten ihre Idee als "Die Resonanz" und haben auch Visualisierungen anfertigen lassen:










    Quelle & Projektwebsite: http://www.die-resonanz.de/


    Video: https://www.youtube.com/watch?v=8bva2O5V9Kw
    Beitrag in der SZ: http://www.sueddeutsche.de/mue…g-werden-soll-1.2955226-2


    Infos zum Gebäude bei der Deutschen Bauzeitung: http://www.db-bauzeitung.de/db…ketposthalle-in-muenchen/

  • Hervorragende Idee! Damit würde das Problem der schwierigen Sanierung des Gasteigs entschärft. Zudem käme die Hochkultur endlich mal aus dem Zentrum heraus. Und aus dem Gasteig könnte man in Ruhe etwas Neues und Brauchbares machen.

  • Die SZ zusammengefasst:


    2020: Geplante Sanierung des Gasteigs oder eher unwahrscheinlich der Beginn der Abrissarbeiten.


    2021: Geplante Fertigstellung des neuen Konzertsaals am Ostbahnhof für den BR.


    --> Die Philharmoniker brauchen ein Interimsquartier für einige Jahre!


    Option 1:
    Das Kraftwerk Aubing wird für viele Millionen Euro umgebaut.


    Option 2:
    Der Stadt ist dies mitunter zu teuer und verlangt eine Mischnutzung beider Orchester am Ostbahnhof. Dies setzt voraus, dass der Konzertsaal auch wirklich am besten Anfang 2021 fertig wird. Musikalisch wäre das ein Totalausfall. Höchst risikoreich ohnehin.


    Option 3:
    Die Philharmoniker können ab 2020/21 in die Paketposthalle. Der Gasteig wird zu irgendwas Anderem.


    Bedingungen für Option 3:

    • Es findet sich ein finanzstarker Investor. Am besten heute Nachmittag.
    • Die Bauarbeiten beginnen spätestens Anfang 2018.


    Sollte also in Kürze mit der Paketposthalle nichts konkret vorwärtsgehen, wird sich die Stadt wohl für eine abgespeckte Sanierung des Gasteigs entscheiden, ohne die Bibliothek zu erweitern und ohne am Saal selbst großartige Veränderungen vorzunehmen. Für die Philharmoniker wäre Option 3 dann gestorben. Klar ist nämlich, dass es nicht eine Musikstadt in der Paketposthalle und im Gasteig geben wird.
    Josef Schmid ist ohnehin nicht begeistert, den Gasteig, sollte die Paketpostlösung in trockenen Tüchern sein, zu einem reinen Kulturzentrum oder sonstiger Nutzung umzufunktionieren, ganz ohne große klassische Musik.


    Es kommt jetzt also drauf an, wie ernst es den drei Initiatoren der PPH ist. Denn was mit dem Gasteig geschieht hängt entscheidend davon ab.

  • Nun gut, grundsätzlich geht es um die zentrale Fragestellung "Was passiert mit der denkmalgeschützten Hallenkonstruktion, wenn die Post sie in ein paar Jahren verlässt?"

    Die Idee, diese Frage mit einer anderen aktuell ungelösten Frage, nämlich der Generalsanierung und damit verbundenen Neukonzeptionierung des Gasteigs zu verbinden, ist nur ein erster Vorschlag und würde im besten Fall mindestens zwei Probleme auf einmal lösen (aber genau so gut könnte die Stadt ein neues Kulturzentrum mit Philharmonie z.B. im Olympiapark oder sonst wo planen und Stadt und/bzw. Freistaat könnten auch entscheiden, dass sie lieber eine weitere Pinakothek der Moderne oder eine Stadtbibliothek unter dem Betongehäuse unterbringen möchten...oder sie suchen einen privaten Investor, der hier ein Kongresszentrum reinbaut...etc.). Ich denke, dieses Gewölbedach schreibt keine Nutzung vor, es ist vieles denkbar, weil man ja - wie in dem aktuellen Vorschlag - tatsächlich ein Konzept der "Gebäude im Gebäude" verwirklichen kann/muss, bei dem die Betonkonstruktion in erster Linie den architektonischen Wiedererkennungswert liefert. Wichtig ist jetzt nur, dass man sich Gedanken macht und eine Entscheidung trifft, denn es wäre ärgerlich, wenn in ein paar Jahren die Post das Gelände verlässt, ohne, dass es ein Nachnutzungskonzept gibt. Dann findet sich vermutlich kein Investor und im schlimmsten Fall verrottet alles und muss am Ende abgerissen werden. Das muss verhindert werden, deshalb sollte die Verwaltung schon jetzt jeden Vorschlag zur Nachnutzung ernsthaft prüfen.

  • Der Gasteig hat es ja schon im Namen, "gach" ist ein altes Wort für steil, und "Steig" ein altes Wort für Hang, Aufgang, Treppe, Geländesprung. Ein steiler Steig. Und in der Tat, wenn man sich die Lage dieses Gebäudes im Stadtgebiet Münchens anschaut, dann vermag an diesem Standort einfach nicht diese urbane Inszenierung zu gelingen, die ein "Musentempel" doch eigentlich braucht. Am Isar Hochufer, daneben eine stark befahrene Straße. Der Nachkriegsstädtebau scheint in München dafür früher keinen Sinn gehabt zu haben, siehe auch die unfassbare Situation, mit der das Kleinod des bayerischen Nationaltheaters präsentiert wird (Autos, Reisebusse und eine monströse Tiefgaragenabfahrt auf dem Platz vor dem Gebäude, der eigentlich eine autofreie, beinahe mediterrane Piazza zur Inszenierung dieses Gebäudes sein könnte).


    Das hat sich doch aber geändert. Wie man an den Diskussionen hier im Forum zB zum Nationaltheater bemerkt. Und wie man auch an den Vorschlägen zur Paketposthalle und der Resonanz darauf bemerkt. Diese Paketposthalle gibt dem ganzen einen spektakulären Rahmen und inszeniert die Kultur auf angemessene Weise. Wenn man mir nicht gesagt hätte, was der Bestandsbau des "Gasteig" in München ist, dann hätte ich ebenso auf eine reine Stadtbibliothek oder vielleicht auch eine Arbeitsagentur getippt. Und da ja nicht nur das Gebäude selbst kein wirklicher Musentempel , viel mehr Zweckbau, ist sowie über die Akustik im Inneren seit jeher genörgelt wird, wieso soll man in solch ein offenbar von vorne bis hinten mißlungenes Gebäude noch mehr Geld reinstecken, als man eh schon ärgerlicherweise reinstecken musste? Für einen Standort neben einer stark befahrenen Straße, nicht am Stadtrand, aber auch irgendwie nicht zentral gelegen, mit solch einem Baugrund, der von vorneherein selbst bei Abriß und Neubau die Gestaltungsmöglichkeiten limitiert und am Ende wieder eine Arbeitsagentur mit Konzertsaal hervorbringen "muss"?!


    Ich verstehe nicht die Schwierigkeit die viele Münchner offenbar damit haben vom Gasteig loszulassen. Vielleicht könnt ihr mich da erleuchten?! Und ich verstehe nicht, wie nicht die gesamte Stadt Feuer und Flamme für dieses Konzept für die Paketposthalle sein kann. Ein spektakuläres Gebäude, ein innovatives Haus-in-Haus Konzept, statt von einer stark befahrenen Straße und abfallendem Gelände von großzügigen Freiflächen umgeben, die beeindruckende Sichtachsen schaffen werden.

  • Und ich verstehe nicht, wie nicht die gesamte Stadt Feuer und Flamme für dieses Konzept für die Paketposthalle sein kann.


    Architektonisch/städteplanerisch könnte das was werden. Ich glaube, nach der Erfahrung mit der Elbphilharmonie beim Bauen auf altem Grund und der Absurdität, dass der Gasteig nach 40 Jahren für eine halbe Milliarde (!) ertüchtigt werden muss, glaubt niemand mehr an Prachtbauten der öffentlichen Hand für weniger als 10x prognostizierte Kosten. Desweiteren, bei dir hat das Werksviertel mit seiner morschen Industriearchitektur keine Begeisterungsschübe ausgelöst - ich sowie viele Hunderttausend weitere fahren jeden Tag an der Paketposthalle vorbei und sehen ebenfalls eine Einbettung in öde Industriebarracken und ein ziemlich unurbanes neues Wohnviertel, den Hirschgarten.
    Wenn man jetzt die Philharmonie in die Paketposthalle umzieht, dann muss das ertüchtigt werden, gleichzeitig der Gasteig aber auch. Mit entsprechenden Kosten. Oder soll der komplett abgerissen werden? Dann fehlte Raum für Hochschule, VHS und Bibliothek.


    Ich wohne in der Nähe des Gasteigs und empfinde ihn mittlerweile weiterhin nicht als hübsch, aber er funktioniert und wir angenommen. Durch die Abgrenzung zur Rosenheimer ist der Platz da oben überraschend lauschig. Was fehlt, ist ein spannender Eingang zu Stadt hin, so wird er nur als aufragender Koloss wahrgenommen.


    Zusammenfassung: Paketposthalle ist ein sehr schönes Konzept. Bitte gerne! Aber, was passiert mit dem Gasteig? Will man ein 40 Jahre altes Riesengebäude wirklich einfach abreissen? Was passiert mit der VHS? Was mit Hochschule und Bibliothek? Was würde ein Gesamtkonzept mit Paketposthalle kosten? Und was würde aus dem Saal werden? Erst nach Antworten auf diese Fragen könnte ich mich für eine der Varianten entscheiden.

  • wieso soll man in solch ein offenbar von vorne bis hinten mißlungenes Gebäude noch mehr Geld reinstecken, als man eh schon ärgerlicherweise reinstecken musste?


    Für die Entscheidung was mit dem Gasteig passieren soll, spielen diese "versunkenen" Kosten aber keine Rolle. Entscheidend ist nur, welche Lösung jetzt das beste Kosten/Nutzen Verhältnis aufweist. Zudem weiß ich nicht, warum der Gasteig von vorn herein misslungen sein soll. Er mag kein Ort für große Musik sein aber als Kulturzentrum funktioniert er prima. Ein Totalabriss inklusiver Neubauten für die Stadtteilkultur käme vermutlich auf die gleichen Kosten. Ich kann mich am ehesten mit einem Teilabriss und/oder Umnutzung zum Beispiel zum reinen Multimedia-Kulturzentrum anfreunden, wie Iconic das schon beschrieben hat. Sollte die Paketposthalle wirklich zu einer Musikstadt ausgebaut werden können, wäre das ein gigantischer Sprung nach vorn, trotzdem sollte man sich nicht von den Hochglanzvisualisierungen täuschen lassen. Das Umfeld ist nicht groß anders als das am Ostbahnhof. Wer dort keine Begeisterung sehen wollte, kann eigentlich auch bei der Paketposthalle nicht viel mehr aufbringen.

  • öde Industriebarracken und ein ziemlich unurbanes neues Wohnviertel, den Hirschgarten.


    Die Lage und die Anbindung des Areals machen aber doch eine Kerngebietsnutzung möglich. Dass hier in der Vergangenheit vieles falsch entwickelt wurde, darüber sind wir uns alle einig. Aber das Gesamtareal ist ja noch nicht fertig entwickelt und gerade deshalb könnte eine kulturelle Nutzung von gesamtstädtischer Bedeutung hier den entscheidenden Impuls für mehr Urbanität geben.

  • Jöran, du führst indirekt das vielleicht allergrößte Grundproblem des Gasteig an: zuviele verschiedene Nutzungen sollten unter einem Dach zusammen passen. Das muss als gescheitert betrachtet werden.


    Ich wüsste nicht, wieso eine wachsende Stadt wie München nicht auch eine wachsende Bib und eine wachsende VHS benötigen würde, Einrichtungen beiden Typs klagen zumindest in Berlin stets über Raumnot. Und ein Bestandsbau zu sanieren, wenn keine Massenveranstaltungen mehr angesetzt werden sondern es sich "nur" noch um normalen, öffentlichen Publikumsverkehr in der Nutzung handelt, lässt auch einige Abstriche beim Brandschutz und bei einer Brandschutzsanierung zu, alleine dadurch wird es empfindlich billiger. Einen Konzertsaal durch Einziehung von Zwischenebenen für ein Magazin oder - warum nicht- einen neuen, großzügigen Lesesaal für die Bib umzubauen sollte für einen pfiffigen Architekten möglich sein.


    Ich sehe in dem Auszug der Philharmonie eine Chance sowohl für den Gasteig wie auch die Paketposthalle bzw. Bib/VHS und Philharmonie. Auch muss man hier höllisch aufpassen, ein Konzept nicht durch eine Kostendebatte zu zerquatschen. Da München dem Vernehmen nach weder seine VHS noch seine Bib noch seine Philharmonie aufgegeben möchte reden wir hier in einem hohen Maße von sog. "Sowieso-Kosten".


    Achja und bzgl. der Paketposthalle: wo du eine Brache siehst, da sage ich "zum Glück" ist da eine Brache. Da ist jede Menge Platz um solch einen Kulturcampus neu zu gestalten, abgesehen von der Paketposthalle selbst, die ja bis auf die Tragekonstruktion auch komplett ausgeräumt würde, wird hier ja in Form einer Art Konversionsfläche ein ganz neuer Kiez geplant. Etwas was so zB am Ostbahnhof schon flächenmäßig gar nicht möglich ist.


    Das dürfte eine der letzten zentrumsnahen, großen Brachen in München sein, die nochmal die Chance geben solch einen Kulturkiez zu realisieren. Und dabei ein tolles Baudenkmal zu retten und eine neue Funktion zu geben. Daher aus meiner Sicht: win/win. Und Bib/VHS können sich dann am Gasteig ganz ausbreiten.

  • Er mag kein Ort für große Musik sein aber als Kulturzentrum funktioniert er prima. (...)


    Sollte die Paketposthalle wirklich zu einer Musikstadt ausgebaut werden können, wäre das ein gigantischer Sprung nach vorn, trotzdem sollte man sich nicht von den Hochglanzvisualisierungen täuschen lassen. Das Umfeld ist nicht groß anders als das am Ostbahnhof. Wer dort keine Begeisterung sehen wollte, kann eigentlich auch bei der Paketposthalle nicht viel mehr aufbringen.


    Zum ersten Absatz:


    dann nehmt doch die Musik raus und stärkt das, was am Gasteig ja zu funktionieren scheint. VHS und Bib freuen sich mit Sicherheit über zusätzliche Geschossflächen!


    zum zweiten Absatz:


    von Visus lasse ich mich schon lange nicht mehr täuschen. Ich schaue mir die Bestandsbrache an, den Umfang des Geländes das die Post aufgeben würde und die Paketposthalle. Und mit der Halle und dem Gelände lasse ich dann meine Fantasie spielen. Hier ist einfach noch richtig freier Raum um überplant zu werden. Die Umgebung der Halle würde mit Sicherheit auch nicht so plan und leer sein wie auf der groben Visu. Münchner Biergartenkultur könnte dort ebenso rundherum Platz finden, wie Hipsterlokale, dazu ansprechend gestaltete Piazzen und dann das kleine "Musikdorf" unter dem großen Dome.


    Die Visus können dafür nur ein grober Kondensationspunkt sein. Aber sie sollten ausreichen um für diese Richtungsentscheidung zu begeistern und eine konkrete städtebauliche Planung ist, wenn man sich Mühe gibt und auch nicht jedes EU Ausschreibungsverfahren "mitnimmt" das möglich ist, auch bis Jahresende machbar.


    Damit wäre München schlagartig um einen place to be, der international für Aufsehen sorgen würde, reicher. Die flankierende Bedeutung für den Städtebau an diesem Eck kann man gar nicht hoch genug einschätzen. München könnte soviel gewinnen und hat nichts zu verlieren. Ironischerweise könne das sogar die enttäuschende Konversion der nahen Ex-Bahnflächen "retten". Ein Hauptgrund, warum zB die Hafencity in Hamburg solch ein Publikumsmagnet ist und Arnulfpark und Co. - nun ja, keiner sind - ist ja auch, weil die Hafencity stärkeren Wert auf Urbanität gelegt hat. Das kann man durch Dichte, Uferpromenaden usw wie in Hamburg erreichen. Das kann man aber auch erreichen, indem man einen soziokulturellen Kondensationskeim, der somit nicht nur Anlieger in solch eine Gegend bringt, ansiedelt. Und das könnte dieses "Musikdorf" für diese Ecke Münchens mit etwas glücklicher Hand durchaus leisten.

  • Ich mag deine Vision, ganz klar. Nur so groß wie du das darstellst ist die zu überplanende Fläche gar nicht (siehe https://www.google.de/maps/pla…:0x9716acfce42b232e?hl=de). Entlang der Arnulfstraße, Schäringerstraße und am Birketweg sind eigentlich alle freien Areale schon vergeben oder sogar schon im Bau.Es handelt sich also in Wirklichkeit nur um das direkte Umfeld um die Paketposthalle. Am Ostbahnhof handelt es sich um eine wesentlich größere Fläche (ein Großteil der Bestandsbauten wird derzeit oder in Bälde abgerissen), hätte man frühzeitig die Konzerthalle eingeplant, hätte man sie noch wesentlich markanter am Platz herausstellen können. Aber gut, das ist eine Diskussion die ich wahrlich nicht wieder aufleben lassen möchte.

  • ^richtig, aber erwartest du etwa nicht, dass solche eine Standortentscheidung die Nutzung der Bestands- und Neubauten in der Umgebung maßgeblich beeinflußen würde? Bzgl. des Gewerbes und der Klientel die sich ansiedelt? Zumindest in Berlin ist das so, nicht nur in den "Szenekiezen".

  • @Pumpernickel:


    Wir sind wohl einer Meinung, dass die Musikstadt in der Paketposthalle eines der besten Bauprojekte der jungen Stadtgeschichte sein kann.


    Ich bezweifle nur den politischen Willen dahinter sowie ein schnelles Finden von Investoren. Vielleicht verstehe ich die SZ auch falsch aber ich lese da heraus, dass es jetzt zeitlich recht knapp wird. Zumindest für eine Musikstadt. Anderweitige Nutzungen der Halle sind ja immer noch möglich.


    dann nehmt doch die Musik raus und stärkt das, was am Gasteig ja zu funktionieren scheint. VHS und Bib freuen sich mit Sicherheit über zusätzliche Geschossflächen!


    Für VHS, Bibliothek und sonstige Veranstaltungsräume könnte ein Wegfall des Konzertsaals deutlich mehr Freiräume bringen. Josef Schmid (CSU), 2.OB und als Wirtschaftsreferent für den Gasteig zuständig, sträubt sich dagegen.


    Zitat Jöran:
    Es handelt sich also in Wirklichkeit nur um das direkte Umfeld um die Paketposthalle.


    Wobei sich das potentielle Baugebiet durch Abriss des grausigen Sozialgerichts und der DB-Verwaltung deutlich nach Osten bis direkt zur Donnersbergerbrücke bzw. Arnulfpark vergrößern könnte. Eine kulturelle Nutzung der Paketposthalle von internationaler Beachtung könnte da ganz andere Maßstäbe zur Neuplanung zulassen. Keine Hochhäuser zwar, aber entsprechend der Sichtachse der Paketposthalle eine schöne Allee mit Blockrand.

  • Während München seit der Eröffnung des Gasteig um 200.000 Einwohner zugelegt hat und in den kommenden Jahren noch reichlich zulegen wird hält es die Kommunalpolitik also nicht für notwendig die Kapazitäten eines zentralen Standorts von Bibliothek und VHS zu erweitern? Ja gut, wenn das Mehrheitskonsens sein sollte, dann ist München da wohl einfach nicht zu helfen. :confused:

  • @Pumpernickel. Hmm. Wer hat das gesagt? Niemand. Die VHS wird ja gerade an der Einsteinstraße erweitert. Stadtteilbibliotheken werden neu eröffnet und erweitert (zuletzt in der Deisenhofener Straße). Jeder weiß, dass die Infrastruktur der Stadt mitskalieren muss.


    MiaSanMia: Eine Erweiterung und Verknüpfung Richtung Donnersberger Brücke wäre natürlich hervorragend. Das wäre ein großer Schritt vorwärts.


    Insgesamt: ich mag die Vision, aber es muss bezahlt werden. Und als guter Softwareentwickler hätte ich da gerne eine Prioritätenliste mitsamt der dazugehörigen Kosten.

  • ^gerade Bildungseinrichtungen und Bibliotheken kann und muss man v. a. zentral "skalieren". Ich weiss, dass Ihr Softwareleute heute ganz anders denkt (Cloud, dezentral), aber das ist nicht beliebig methodisch auf "reale Hardware" erweiterbar ;). Beispiel Bib: es ist aus Nutzersicht nun einmal besser, eine größtmögliche Auswahl eines Präsenzbestands vor Ort zu haben, statt eine kleine Stadtteilbib wo nur die populärsten Bücher vorhanden sind und alles andere bestellt werden muss. Und aus Betreibersicht verhindert es Mehrfachanschaffungen des "Grundstocks" und von besonders populärer Literatur. Beispiel Bildungseinrichtung: die Teilnehmerzahl für ein großes Fächer an Seminaren und Kursen zusammen zu bekommen ist nicht trivial, solang es nicht gerade "Spanisch für Anfänger" ist.


    Da kann man nicht mit lauter kleinen Außenstellen arbeiten, da braucht es eine zentrale Einrichtung, die über die Größe die notwendige Masse bekommt um attraktive Angebote vorzuhalten. Darum arbeitet man ja mit Zentralbibliotheken, darum versucht jede moderne Uni sich in Richtung Campus-Uni zu entwickeln, usw.


    Will sagen: ich halte es für absolut widersinnig, sich dagegen zu wehren, am Gasteig die VHS und Bib vergrößern zu können, wenn die Philharmonie auszieht. Solche Entscheidungen sollten auch nicht Kommunalpolitikern überlassen bleiben, das sollte die Stadtgesellschaft bestimmen. Es gibt doch in Bayern die niederschwelligen Bürgerbegehren (Bürgerentscheid), gibt es da keinerlei BI in München bzgl. der Zukunft von Kultureinrichtungen die irgendwie Druck macht?

  • ich halte es für absolut widersinnig, sich dagegen zu wehren, am Gasteig die VHS und Bib vergrößern zu können, wenn die Philharmonie auszieht.


    Da hast du glaube ich was falsch verstanden. Es ist seit langem geplant die Bibliothek am Gasteig im Zuge dessen Sanierung massiv auszubauen (auch wenn dies angesichts der explodierenden Kosten der Gasteigsanierung und der anscheinend klammen Haushaltskasse der SZ fragwürdig erscheint). Herr Schmid ist nur dagegen, die klassische Musik aus dem Gasteig zu entfernen, nicht die VHS oder die Bücherei zu vergrößern. Den Konzertsaal braucht es nämlich für deren Vergrößerung gar nicht, da gibt es noch ein dutzend anderer geeigneter Räumlichkeiten in dem Komplex. Eine Umnutzung des Saals zu einer Bib wäre wohl auch weniger geeignet, so ganz ohne Fenster, naja ich weiß nicht...

  • Ich habe mich die vergangenen Wochen schon gewundert, dass auf meine News bezüglich der Paketposthalle keinerlei RESONANZ :D kam, aber heute kam scheinbar alles in geballter Form, und ich hätte es beinahe übersehen weil es in einen separaten Thread verfrachtet wurde.


    Fakt scheint nun wirklich zu sein, dass man nicht umherkommt, sich Gedanken über eine Nachnutzung der Paketposthalle und ihrer angrenzenden Areale zu machen. Denn die Post scheint aus der Nummer heraus zu sein, ob schon Mitte 2016 wie im Immobilienreport berichtet scheint noch fraglich.
    http://www.immobilienreport.de…eflectPandion-Reflect.php


    Wenn man den Gasteig nicht abreißen möchte, kann man auch die Philharmonie dort weiternutzen - für E- und U-Musik sozusagen. Ich glaube mich zu erinnern dass dort ohnehin Liza Minelli, Joan Baez und sogar Patti Smith schon aufgetreten sind. Bei solchen Darbietungen dürfte auch die Pingeligkeit mit der Akustik nicht mehr so ausgeprägt sein wie bei klassischen Konzerten. Womöglich beschränkt sich dann der Aufwand auf die baulichen Mängel, die ich nicht beurteilen kann. Dass man aus städtebaulicher und architektonischer Sicht dem Gasteig keine Träne nachweinen muss dürfte außer Frage stehen, aber in Anbetracht der Kosten wäre eine Beibehaltung des Gebäudes mit Nutzung von VHS und Bibliothek samt Bespielung des Konzertsaals durch zeitgenössischere Musikdarbietungen ein gangbarer Weg, um ein breiteres Kulturangebot zu haben.


    Es ist erfreulich, dass die Diskussion begonnen hat, nicht nur hier im Forum.