Paketposthalle, H&dM-Türme und Umgebung [2x155 m geplant]

  • Danke für die tollen Insiders! Es ist am Ende nicht aber so, dass es noch einen Wettbewerb um das Design der Türme geben "muss" ... dachte das stand im Aufstellungsbeschluss des BP drin. :)

  • Liebe Forumsmitglieder,


    Ich find die Gestaltung der Hochhäuser jetzt sehr überladen.


    1 Gebogene Geometrie


    2 Schrägaufzüge


    3 Fassaden- gliedernde

    Verschachtelungen


    Alle 3 Motive werden in ein Projekt gedrückt


    Für mich persönlich sehr schad.

    Das ist jetzt das 3. Hochhausprojekt nach Opes und BVK, welches mich wegen der Gestaltung sehr traurig macht, obwohl ich seit meiner Kindheit einer der grössten Hochhaus Freunde der Stadt bin.


    Ich möcht an dieser Stelle sagen, was in meinem Kopf vorgeht:


    Eventuell wär es dann ein wenig besser, wenn man die parallel vorgeschlagenen oder vorherigen Entwürfe gar nicht kennen würd, mit denen ich ständig vergleiche, und an die ich mich wehmütig pisitiv erinnere.

  • Also wenn ihr mich fragt, ist das mit diesen verschränkten Fahrstuhlschächten einfach total daneben. Wer kommt denn völlig ohne Not auf so eine dämliche Idee? Der Ursprungsentwurf hatte eine klare Grundidee, nämlich das Thema der die horizontalen Bögen der Halle auf die Türme zu übertragen, indem man ihnen diese leichte Wölbung gegeben hat. Punkt. Nicht mehr und nicht weniger. Das war elegant und hatte das Potenzial zur stimmigen, zeitlosen Ensemblewirkung mit Wiedererkennung. Ich hoffe, man verfolgt diese merkwürdige Überarbeitung nicht weiter und kommt wieder zurück zum Original!

  • Ich sehe überhaupt keinen Grund, hier betrübt zu sein.


    Die Gestaltung ist insgesamt sehr lebendig.


    Insbesondere finde ich positiv, daß die Fassade nicht glatt ist, sondern "perforiert", sozusagen mit Relief.


    Die gebogene Form ist durchaus noch erhalten geblieben.


    Die schrägen Aufzüge sind ein netter Einfall - ich fände es schade, wenn die gestrichen würden.


    Ich verstehe nicht, warum man partout alles, was ein bißchen aus der Reihe fällt immer gleich als "total bescheuert" abqualifizieren muß. Mit dieser Einstellung hätte sich so etwas wie die Gothik, mit ihren "total bescheuerten" Außenskeletten niemals durchgesetzt. Oder der Barock, mit seinen "total bescheuerten" schiefrunden Formen. So eine Einstellung läßt sich sehr gut hiermit charakterisieren:


    Am Anfang wurde das Universum erschaffen. Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen.

    Einmal editiert, zuletzt von derzberb ()

  • Die Schrägaufzüge sind eine Verlegenheitslösung, der nachträglichen Forderung nach öffentlicher Nutzung geschuldet. Um einen Dachgarten zu erschließen, brauchts durchgehende Aufzüge mit ausreichender Kapazität; wenn die im Gebäudekern nicht von Anbeginn eingeplant werden, wirds nachträglich schwierig, sie ohne Änderungen am statischen Konzept, Flächenaufteilung usw. reinzufriemeln. Man kann die Gebäudekerne um einen oder zwei Aufzugsschächte erweitern, bei im Übrigen unveränderter Kubatur geht das aber zu Lasten der Nutzfläche.

    irgendwie Murks das Ganze und ein deutliches Zeichen, dass die Architekten selbst nicht mehr an das Projekt glauben. Ihren eigenen im Prinzip durchdachten und stimmigen Entwurf verhunzen sie freiwillig doch nur, wenn sie selbst davon ausgehen, dass er eh nicht gebaut wird.

  • In diesem Fall ein wie ich finde sehr treffender Kommentar von Gerhard Matzig zu den neuen Fahrstuhl-M-X-etc. Entwürfen in der SZ: https://www.sueddeutsche.de/mu…uerfe-kommentar-1.5315833


    Sollte tunnelklicks Erklärung zutreffen und die überkreuzten Fahrstuhlbänder sind eine Trotzreaktion der Architekten, die nicht mehr an das Projekt glauben, wäre das alles sehr schade. HdM waren doch schon auf einem absolut richtigen Weg und nun kommt so etwas.... :doof:

  • Also ich verstehe die Aufregung nicht, mir gefallen die schrägen Aufzüge, hat m.E. etwas sehr futuristisches. Insgesamt kann ich mich derzberb 's Aussagen nur anschließen. Ich vermute, dass das auch in der breiten Bevölkerung eher als Pluspunkt gewertet wird, schon allein weil damit die Auffahrt in den Biergarten zum Erlebnis wird. Ich würde sogar so weit gehen, dass die Aufzüge aus dem Entwurf erst wirklich etwas Besonderes machen.


    Ich kann nachvollziehen, dass der Entwurf nicht klassischen Architekturregeln entspricht, aber ich bin schon verwundert, wie viel Kritik auch hier im Forum kommt. Warum genau finden denn so viele die schrägen Aufzüge hässlich?

  • Ich finde die Anordnung der Türme in Verbindung mit den Schrägaufzügen etwas überladen. Wäre gut zu wissen wie der Entwurf aussähe, wenn die ursprüngliche Drehung beibehalten worden wäre.

  • Also ich bin kein Freund der Überarbeitung. Kommt viel massiver daher. Die klare Designidee fehlt mir nun.


    Mich würde interessieren, ob die Anzahl gebauter qm nun mehr geworden ist.

  • Normalerweise werde spannende Entwürfe als Erstes präsentiert. Diese werden dann mit jeder Überarbeitung langweiliger. Erfreulich ist, daß es hier anscheinend genau in die andere Richtung geht. Die Architekten sind mutiger geworden.


    Bezeichnungen wie "klare Designidee" klingt in meinen Ohren wie ein Euphemismus für Langeweile. Da lobe ich mir doch, daß es noch Architekten gibt, die allen Ernstes tatsächlich auch mal etwas Verspieltes wie diese schrägen Aufzüge vorschlagen.


    Die neuen Entwürfe würde Hochhäuser hervorbringen, die tatsächlich ein Wahrzeichen der Stadt werden würden. Die alten Entwürfe waren in Ordnung, mittelmäßig und etwas langweilig.


    Man darf sich nicht wundern, wenn am Ende immer doch nur Vierkantbolzen herauskommen, wenn selbst in einem architektur- und hochhausbegeistertem Forum wie diesem jeder Entwurf, der auch nur ein bißchen vom altgewohnten abweicht so vehement abgelehnt wird.


    Es wird immer so lange mehr Mut gefordert, bis man mit mehr Mut konfrontiert wird. Dann fordert man wieder den Rückzug zum Gewöhnlichen - Das ist allerdings weder spezifisch deutsch noch münchnerisch, sondern eher etwas Allzumenschliches.

  • derzberb: Ich habe nur Angst, dass falls dieser (streitbare) Entwurf tatsächlich realisiert wird und dann leider doch nicht so dolle aussieht, Hochhausgegner ein weiteres prominentes Argument gegen weiter HHäuser über 100m parat haben.

  • Ich finde diese Überarbeitung spektakulär - aber nicht auf die gute Art, sondern ziemlich überladen und unruhig. Mich erinnern diese beiden Bienenwaben an asiatische Wohnhochhäuser, in denen jeder Bewohner immerhin 6 m2 Wohnfläche hat...

  • Es gibt genügend unterladenene und ruhige - d.h. langweilige - Hochhausarchitektur auf der ganzen Welt. Zeit mal für etwas Überladenes und Unruhiges.

  • Der Kölner Dom und Schloß Versailles sind auch überladen und unruhig. Hach - wären sie doch nie gebaut worden!

  • Es gibt genügend unterladenene und ruhige - d.h. langweilige - Hochhausarchitektur auf der ganzen Welt. Zeit mal für etwas Überladenes und Unruhiges.

    Nur ein Sith kennt nichts als Extreme.


    Es gibt einen Unterschied zwischen "aufwendig gestaltet, aber in sich stimmig" und "überladen".

  • Ich kann die unterschiedlichen Meinung schon nachvollziehen. Die Überarbeitung des Entwurfs polarisiert. Genau deshalb begeistert mich der neue Entwurf!


    Es stimmt, dass die Ästhetik im herkömmlichen Sinne etwas gelitten hat und einiges an Unruhe in die Fassade gekommen ist. Die Aufzüge wirkten im ersten Moment wie Fremdkörper auf mich. Dass der Bogen der PPH nicht mehr so konsequent durch die Formgebung der Türme aufgenommen wurde, ist wahrscheinlich auch ein Umstand der zu betrauern wäre.


    Ich habe mir dennoch etwas Zeit genommen, die Eindrücke auf mich wirken zu lassen. Inzwischen ziehe ich die Überarbeitung dem Ursprungsentwurf klar vor. Zum einen hat man sich der Kritik aus der Öffentlichkeit angenommen und vermittelt ganz klar Erschließbarkeit für alle. Zum anderen fällt der Entwurf, für Münchner Verhältnisse, gänzlich aus dem Rahmen. Die Türme haben nun etwas Lebendiges. Die neue Fassadengestaltung finde ich deutlich ansprechender und weniger steril. Und genau dieser Punkt lässt mich daran zweifeln, dass man bei HdM nun nicht mehr an die Realisierung des Projekts glauben möchte. Das sieht nicht nach Verlegenheitslösung aus - auch wenn tunnelklick damit explizit die Aufzüge meinte.


    Es ist streitbar, was das Projekt - meinen Augen - besonders spannend macht. Wird es gebaut werden, werden es die Menschen schon sehr bald nicht mehr missen wollen. Das ist meine ganz persönliche These zum neuen Entwurf.

  • Die gebogene Silhouette, die die Form der Halle aufgreift ist zwar eine klare Idee, aber man stelle sich mal vor, wie man Touristen/Laien die Türme beschreibt. "Daneben steht eine Halle, da wurde die Dachform aufgegriffen". So Argumente interessieren das Mehr der Bevölkerung keinen Deut. Tatsächlich ist es doch so, dass man die Türme von vielen Stellen der Stadt sehen wird, die Halle aber (vom Boden aus) nur von bestimmten Achsen innerhalb eines 500m Radius. Eine Idee, die entweder erklärt werden muss oder erst mit dem dazugehörigen Luftbild klar rüber kommt ist in meinen Augen nicht ausreichend, um aus dem Projekt etwas Spektakuläres zu machen.


    Ich verstehe auch nicht, warum ein Projekt nur eine Idee haben darf, insbesondere wenn es ein Solitär wird und hohen Wiedererkennungswert haben soll. In einem Hochhauscluster braucht es vielleicht eine klare Idee pro Gebäude, weil mehr Ideen in so einem Umfeld nicht klar rüber kommen können/ wahrgenommen werden können. Für die Türme an der Paketposthalle gilt das aber sicher nicht.


    Das X/M ist vermutlich wirklich eine Verlegenheitslösung, aber es hat enormen Wiedererkennungswert und hebt sich damit von Hochhäusern anderer Städte ab. Aus dem IXI könnte man übrigens durch eine entsprechende Verkleidung/ Fassadengestaltung tatsächlich recht leicht ein deutlich erkennbares M machen, indem man die untere Hälfte des X entsprechend von dem Rest abhebt und/oder die Startpunkte der Aufzüge näher aneinander platziert (mehr V als X). Da nun aus vielen Perspektiven die unteren Teile der Gebäude verdeckt bleiben werden, wird dann tatsächlich ein M sichtbar.


    Was die Fassadengliederung angeht kann ich verstehen, dass es hier geteilte Meinungen gibt, aber seht es doch mal aus der Perspektive: In den Gebäuden werden Hunderte Wohnungen Platz finden, und Freiflächen sind in dem Teil der Stadt rar. Es ist also durchaus wichtig, private Freiflächen in Form von Balkonen/ Loggias anzubieten (ganz abgesehen davon, dass das ein gutes Verkaufsargument ist und Herr Büschl bei aller Liebe zur Stadt auch nicht auf beliebig viel Geld verzichten kann). Bei einer einheitlichen Fassade müssten diese aneinander gereiht werden, dann braucht es aber auch einen seitlichen Sichtschutz, und der ruiniert in meinen Augen dann jede "glatte" Fassade (hat etwas Plattenbauflair). Diese "Wabenstruktur" ist da eine gute Alternative und wirkt weniger wie Massenabfertigung. Von mir aus könnten die Vor/Rücksprünge aber auch gerne weniger extrem ausfallen.


    Vehemente Hochhausgegner werden jede Angriffsfläche nutzen, die sie finden, aber ich vermute stark, dass die Mehrheit der Bevölkerung mehr an etwas Ausgefallenen/Besonderen mit Wahrzeichencharakter interessiert ist, als an der Konformität mit architektonischen Design-Leitlinien.

  • Die Visualisierung klittern den Entwurf schön. Schrägaufzüge von über 155 m Länge sind keine Kleinigkeit, nicht statisch, nicht baulich, nicht gestalterisch, nicht wirtschaftlich. Einen Biergarten (was immer man darunter verstehen soll) mit den Betriebskosten eines solchen Aufzugs zu betreiben, treibt die Preise der Gastronomie. Ob das mal jemand genauer kalkuliert hat? Der Teufel steckt bekanntlich im Detail.

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick () aus folgendem Grund: wg. Tippfehler

  • Eben gerade in München hat man ja eine sehr genaue Vorstellung davon, was ein "Biergarten" ist und was nicht :cheers: Das sei hier nur am Rande bemerkt :lach:

    Viel eher als um einen Biergarten kann es sich wohl im besten Fall um eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform handeln, möglicherweise ergänzt durch etwas Gastronomie, und das Ganze natürlich mit Eintrittspreisen - letztlich wie beim Olyturm.

  • Also ich kann mit dem neuen Entwurf Null anfangen. Durch die Schrägaufzüge viel zu massig. Hat dadurch jegliche Eleganz verloren.

    Erinnert jetzt eher an den relativ massigen V-Tower in Prag.

    Und da finde ich selbst den noch Schöner.

    https://www.kaldewei.de/badpla…nzen/wohnungsbau/v-tower/


    Das kennt man eigentlich eher nicht von H&dM, das eine überarbeitete und verschandelte, neue Variante auftaucht.

    Mir dängt sich da auch ein Verdacht auf, den tunnelklick schon angesprochen hat.