Das Scheitern wegen zu hoher Kosten soll sehr wahrscheinlich sein und könnte schon heute verkündet werden. Die Nachrichtenagentur AP will aus "aus zuverlässiger Quelle in Berlin" erfahren haben, dass heute Vormittag im Berliner Verkehrsministerium eine Krisensitzung stattfindet. Teilnehmer unter anderen Beckstein, Tiefensee und Vertreter der Industrie. Das schreibt die FAZ.
Transrapid Hbf.-Flughafen [gescheitert]
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Aus für den Transrapid zum Flughafen
Die Entscheidung, die Strecke nicht zu bauen, fiel heute nach der Sitzung im Bundesverkehrsministerium; vorausgegangen waren die neuen Kostenschätzungen der Unternehmen, die mit der Ausführung des Projekts beauftragt werden sollten: http://www.sueddeutsche.de/,tt2m1/bayern/artikel/908/165437/
schade, wirklich schade, mir fehlen monmentan noch die worte...trotzdem muss jetzt wohl schleunigst ein neues Konzept für die Flughafenanbindung her.
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Was hat das mit diesen enormen Kostensteigerungen auf sich?
Ich weiss ja, dass wir die letzten Jahre eine recht hohe Inflation hatten. Aber von 2002 bis heute eine Preissteigerung von 60% ist doch happig.
Liegt das wirklich nur an der Teuerung oder sind das Planungsfehler? -
1. nun - der steuerzahler spart eine menge geld!
2. ärgerlich ist allerdings, dass der flughafen weiterhin eine miserable schienenanbindung haben wird.
3. hätte man nicht bei den langjährigen planungen des flughafens eine vernünftige anbindung an die münchener innenstadt planen können? besser wäre noch eine integration in das fernverkehrsnetz. inzwischen ist jeder dorfflughafen in deutschland besser angebunden... -
Wenn sich die Kosten fast verdoppeln und keiner bereit ist nachzugeben ist es klar das dieses Projekt zum Scheitern verurteilt ist.
Meiner Meinung nach ist die Industrie an diesem Dilemma schuld, da sie ihren Kostenvoranschlag nachträglich enorm erhöht hat. Es ist ein herber Schlag für München wenn nicht sogar für den Standort Deutschland in dem seit Jahrzehnten kein größeres HT-Projekt mehr realisiert wurde.
R.I.P. Transrapid
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- Hatte die bayersiche Staatsregierung nicht immer irgendwas von einem vertraglich vereinbarten Festpreis mit den ausführenden Unternehmen erzählt?? Nach einem solchen Vertrag hätten ja eigentlich die Unternehmen für die Mehrkosten aufkommen müssen (auch wenn es bei solch immensen Steigerungen fast unmöglich erscheint)...
- Vielleich gelingt es ja, die für das Projekt zur Verfügung gestellten Bundes- und Landesmittel für die Flughafenanbindung zu erhalten. Mit dem Geld könnte ja ganz vielleicht doch eine Einbindung des Flughafens ins Fernverkehrsnetz, langfristig mit Hochgeschwindigkeitszügen nach Prag etc. wieder realistischer werden...in jedem Fall sollte man daran festhalten, eine wirklich schnelle Anbindung an die Innenstadt zu realisieren, mit dichter Taktung und gutem Komfort - und zwar sehr bald. Bin gespannt, was der Ude jetzt für Pläne aus der Schublade zieht! -
der Vertrag für den Festpreis war noch nicht unterzeichnet...
Das jetzt war ja die Kostenschätzung, auf dessen Basis der Festpreis vereinbart hätte weden solllten, und da galt die Zielvorgabe von 1,85 mrd.
Ich glaube, selbst wenn es 2 oder 2,1 mrd gekostet hätte, hätte man es wahrscheinlich irgendwie durchbekommen, aber 3 mrd ist jenseits von gut und böse.....da muss selbst ich als "Transrapid-Begeisterter" sagen, das er zu recht stirbt. Transrapid ja, aber nicth zu jedem Preis. Das hätte auch die Indusrie inzwischen lernen müssen. Ich kaufe mir auch keinen Maybach, so toll ich das Auto auch finde...
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Hey, solche Aussagen von dir....ein legendärer Tag
Ich muss dir aber Recht geben, bei diesen Beträgen wäre die Grenze der Verschwendung von Steuergeldern eindeutig überschritten worden, so etwas darf in München und Bayern nicht einreißen. Jetzt bleibt die Frage: wie geht es weiter mit der Flughafenanbindung?
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ich glaube, das es ironsicherweise garnicht sonderlich schlimm kommen wird.
Ich denke, das der Fokus nun auf den Erdinger Ringschluss gelegt wird, der ja ebenfalls im Planfeststellungsverfahren ist, und demnächst baureif sein sollte.
Wenn der fertig ist, können regionalverkehrszüge über den Flughafen München gefürht werden. Dazu kommt mit der S6 die dritte S-Bahn linie. Zusätzlich wird es die vielbeschworene Express-S-Bahn light geben.Die Baupläne für den Regionalverkehrsbahnof am Flughafen MUC liegen ja auch schon lange fertig in der Schubldade. Dadurch, das nun der TR nicht kommt, ist der halb fertige Tunnelbahnhof unterm MAC ja nun dafür verwendbar....Das wird halb so schlimm...aber eben auch nur halb so geil.
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Bei all der Aufregung darf man nicht vergessen: Wenn Sie vom Hauptbahnhof in München ... mit zehn Minuten, ohne, dass Sie am Flughafen noch einchecken müssen, dann starten Sie im Grunde genommen am Flughafen ... am ... am Hauptbahnhof in München starten Sie Ihren Flug. Zehn Minuten. Schauen Sie sich mal die großen Flughäfen an, wenn Sie in Heathrow in London oder sonst wo, meine sehr ... äh, Charles de Gaulle in Frankreich oder in ... in ... in Rom. Wenn Sie sich mal die Entfernungen anschauen, wenn Sie Frankfurt sich ansehen, dann werden Sie feststellen, dass zehn Minuten Sie jederzeit locker in Frankfurt brauchen, um ihr Gate zu finden. Wenn Sie vom Flug ... vom ... vom Hauptbahnhof starten - Sie steigen in den Hauptbahnhof ein, Sie fahren mit dem Transrapid in zehn Minuten an den Flughafen in ... an den Flughafen Franz Josef Strauß. Dann starten Sie praktisch hier am Hauptbahnhof in München. Das bedeutet natürlich, dass der Hauptbahnhof im Grunde genommen näher an Bayern ... an die bayerischen Städte heranwächst, weil das ja klar ist, weil auf dem Hauptbahnhof viele Linien aus Bayern zusammenlaufen.
Damit ist im Grunde alles gesagt.
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die website von bayern-pro-rapid ist bereits offline....
So siehts aus...
auf http://www.tagesschau.de gefunden:
interview mit prof. von der TU Dresden zu Baubetriebswesen:
"Die Patente werden nach China gehen"
Experten hatten nicht mit dieser Entscheidung gerechnet. "Die Nachricht kam für mich genauso überraschend wie für Sie", so Professor Rainer Schach vom Institut für Baubetriebswesen der TU Dresden, das regelmäßig Fachtagungen zum Thema Transrapid veranstaltet. Nach der Entscheidung gegen die Strecke in München steht die Technik nach seiner Einschätzung in Deutschland vor dem kompletten Aus. "Die Patente werden nach China gehen", so Schach. -
@Enzo Molinari: ja, das wird wohl das schönste Erinnerungsstück an das Transrapid-Projekt in München bleiben...
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Wenn die Patente nach China gehen wäre das ein harter Schlag für den dt. Steuerzahler. Wir haben immerhin mehrere Milliarden in die Entwicklung gesteckt, dass der TR zur Vollendung kam war harte Arbeit der dt. Forscher und das wird nun einfach verhökert.
Zur Anbindung:
Wisst ihr zufällig die alternativen Kosten? Würde mich interessieren. Danke im vorraus.
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Hallo zusammen,
ich bin seit jeher begeistert von der Technologie die beim Transrapid zum Tragen, Führen und Fortbewegen der Wagen zum Einsatz kommt, da ich in den 90ern während meines Studiums einige Jahre an einer derartigen Technologie im Kleinen mitgearbeitet habe. Der Transrapid ist technologisch für mich ein absolutes Highlight. Ich hätte den Transrapid lieber zwischen den Metropolen des Landes fahren gesehen. Aber auch hier stellen sich ganz genauso die folgenden Fragen.
Man sollte bei aller Technologiebegeisterung nicht vergessen, dass die Entscheidung für ein Projekt das mutmaßlich (nach heutigem Stand!!!) gut 3 Mrd. kosten soll mit großem Verantwortungsbewusstsein und letztenendes auch mit einem genauen Blick auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis getroffen werden muss. Es ist ein Projekt, dass zwar einer bestimmten Klientel von Flughafennutzern (noch nicht einmal allen!) einen Zeitvorteil verschaffen mag. Aber gehören denn die Menschen nördlich des Main auch zu dieser Klientel...? Ich weiß es nicht, ich kenne die Kundenstruktur des Flughafens nicht. Dass aber die Menschen in den nördlichen Bundesländern indirekt an den Kosten beteiligt werden (Stichwort Steuergelder) ist für mich ein nicht zu unterschätzender Punkt für die allgemeine Wahrnehmung und Akzeptanz eines derartigen Projektes.
Wenn der Bund 1 Mrd. zur Finanzierung der Anbindung eines einzigen Flughafens beitragen soll oder im schlimmsten Fall nun noch deutlich mehr, wäre es dann nicht legitim, wenn andere Flughafenbetreiber oder Regionen entsprechende Begehrlichkeiten für Projekte in ähnlichem finanziellem Umfang entwickelten? Ich kann die Entscheidung durchaus nachvollziehen. Manchmal sind schmerzhafte Notbremsungen leider erforderlich. Wie groß wäre wohl der Aufschrei gewesen wenn man auf Basis einer Kostenplanung von 1,85 Mrd. den Bau begonnen hätte, und dann der Staat "kostenneutral" hätte nachfinanzieren müssen, sprich wenn andere Projekte wie S-Bahn Haltepunkte, zusätzliche Gleise und zweite Stammtunnel unter der City o.ä., die vielen Menschen jeden Tag die Mobilität ein wenig erleichtern, später in ganz Deutschland kurzfristig zugunsten des Transrapid gekippt worden wären?
Ich bin bei derartigen staatlich subventionierten Megaprojekten immer etwas sensibilisiert hinsichtlich des Kosten-Nutzen-Verhältnisses, insbesondere aus der Sicht der Steuerzahler. Selbstverständlich muss für eine bessere Anbindung eines Flughafens Geld in die Hand genommen werden, keine Frage. Das hat man in Frankfurt auch getan. Der dortige Fernverkehrsbahnhof am Flughafen ist aber im Gegensatz zu einem Transrapid zwischen Hauptbanhhof und Flughafen für viele Menschen im Rhein-Main-Gebiet und für den überregionalen Fernverkehr ein wichtiger Umsteigebahnhof und! bietet eine gute Anbindung des Flughafens.
Es ist schade, dass wir die von uns entwickelte Technologie selber nicht einsetzen können. Man kann nur hoffen, dass die Firmen die den Transrapid entwickelt haben woanders in der Welt noch ihr Geschäft machen können. Das gönne ich denen gerne.
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Von der bayern-pro-transrapid website:
"Welche Kostenvorteile hat der Transrapid gegenüber einer Express-S-Bahn?
Für Bayern wäre die Express S-Bahn ein ausgesprochenes Verlustgeschäft. Der Bau und Betrieb einer Express-S-Bahn würde nach Schätzungen des Bundesverkehrsministeriums Investitionskosten von 1,25 Milliarden Euro und Betriebskostendefizite in den nächsten 20 Jahren von 300 Millionen Euro verursachen, insgesamt also 1,55 Milliarden Euro kosten. Der Transrapid kostet 1,85 Milliarden Euro. Bahn, Systemindustrie und Flughafen werden zusammen davon 385 Millionen Euro tragen. Die Magnet-Bahn ist daher für den Steuerzahler kostengünstiger als eine Express-S-Bahn. Der bayerische Anteil an einer Express S-Bahn läge bei insgesamt etwa 900 Millionen Euro (600 Millionen Euro Anteil an den Investitionskosten; 300 Millionen Euro Ausgleich der Betriebskostendefizite); er ginge jedoch voll zu Lasten anderer Regional- und Nahverkehrsprojekte in ganz Bayern. Die Express-S-Bahn käme alle Regionen in Bayern wegen der Bestellerentgelte teuer zu stehen. Denn der Transrapid kostete den Freistaat rund 400 Millionen Euro weniger als eine Express-S-Bahn."
Bei den Kosten würde eine Express-S-Bahn um ein gutes Stück billiger kommen.
@Pflo ich hab nach den Kosten gefragt
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die Kosten kann man erst NACH der Ausschreibung des Projektes unmittelbar vor dem Planfeststellungsbeschluss konkret sagen...siehe Transrapid.
Die Ganzen Phantasiezahlen, die irgendwelche roten oder grünen Männchen aus dem Rathaus in München in ihren Wahlkampffylern so angeben kannste in der Pfeife rauchen.....die sind vollkommen haltlos.
Fakt ist : Es gibt keine verlässlichen Zahlen zum alternativprojekt, die tragfähig sind
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Bebilderte Dokumentation über die Geschichte des Transrapid in Deutschland seit 2000 in der SZ: http://www.sueddeutsche.de/,tt…54/165483/p0/article.html
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Der Transrapid entwickelt sich zur groessten Lachnummer in der deutschen Wirtschaftsgeschichte! Man sollte die Versuchstrecke abreissen, die Patente vernichten und das ganze Thema vergessen...
Das ganze Konzept ist irgendwie ueberholt, Deutschland ist zu klein und dicht besiedelt fuer eine Strecke und in Flaechenstaaten ist das Flugzeug wirtschaftlicher.
Magnetschwebebahnen sind nur noch was fuer technikbegeisterte Traeumer oder koennten als Prestigeprojekte benutzt werden... ansonsten -
Sehr schade. Aber bei den Kosten...
Bleibt die Frage wann der Münchner Flughafen dann mal an den Fernverkehr der Bahn angebunden wird. Vielleicht kommt man ja doch noch auf die Idee die Srecke München-Ingolstadt über den Flughafen zu führen. Zusammen mit den ganzen Regionalverkehrsplanungen könnte das ein nicht zu verachtender Bahnknoten werden.
Aber den Transrapid jetzt völlig aufzugeben halte ich für falsch. Für Fern- und Nahverkehr eher ungeeignet, aber gerade auf dichtbesiedelten regionalen Korridoren ohne vernünftige Bahnstrecken (und davon gibts in Deutschland doch den ein oder anderen) könnte er durchaus Potential haben.