Hauptproblem in München aber ganz Deutschland ist die Leistungsfähigkeit Projekte umzusetzen. Selbst über kleinste Maßnahmen (Fahrradprojekte) wird diskutiert, entschieden, geplant, finanziert und gebaut in einer Geschwindigkeit, die vermutlich global einmalig langsam ist. Wenn ich ÖPNV Projekte wie U-Bahn aus Städten wie Paris herunterskaliere müssten eben bis 2030 schnell mal 20 bis 30 km Strecke in München neu gebaut werden. Aber hier dauert alles zumindest gefühlt doppelt oder dreimal so lange. Glaub, das wird dem Standort Deutschland extrem an Wettbewerbsfähigkeit kosten. Das ist noch Null in den Köpfen der Politik. Wir brauchen keine neuen Ideen, alles ist zwischen Oslo und Madrid und zwischen Wien und London schon ausgedacht. Das muss nur kopiert und konsequent rasch angewendet werden. Man tut immer als Ausrede von Seiten der Politik so, als wären die Herausforderungen in München etwas besonderes. Hoffe die Wähler lassen sich da nicht für dumm verkaufen. Die Situation hier ist allein groben politischen Fehleinschätzungen und Fehlentscheidungen der letzten 20 Jahre und dem versteckten Willen der Politik und Mächtigen geschuldet, jede Veränderung auszubremsen und Wachstum zu behindern.

Mobilität im Stadtgebiet und in der Region
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Ich kann mir diesen Stillstand sonst einfach nicht erklären. Der Politiker hier hat nicht mehr oder weniger IQ oder machtpolitische Interessen als in Paris, Amsterdam oder Wien. Genauso kostet eine Ubahn hier nicht mehr als anderswo. Gesetze und Vorschriften sind entsprechend europäischer Harmonisierung ähnlich. Technische Lösungen sind gleichermaßen verfügbar.
Ude und sein System (z.B. sein MVG Spezl König) hat der Stadt wahnsinnig viel gekostet. Das wollen immer noch viel zu wenige Münchner verstehen. Ich weiß nicht woher der Ude seinen Bonus nimmt? Kommt aber noch. Ich prophezeite, dass in 30 Jahren diese Ära als die schlechteste Politik, die München je erlebt hat in die Geschichtsbücher eingeht.
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Ein paar Anmerkungen:
Zitat von IsekHoffe die Wähler lassen sich da nicht für dumm verkaufen. Die Situation hier ist allein groben politischen Fehleinschätzungen und Fehlentscheidungen der letzten 20 Jahre und dem versteckten Willen der Politik und Mächtigen geschuldet
20 Jahre lang versteckter Wille: Entweder also die Bürger lassen sich tatsächlich seit Jahrzehnten für dumm verkaufen, oder aber sie wollen es so. Soll in einer Demokratie ja möglich sein.
Zitat von IsekWir brauchen keine neuen Ideen, alles ist zwischen Oslo und Madrid und zwischen Wien und London schon ausgedacht. Das muss nur kopiert und konsequent rasch angewendet werden.
Scheitert es wirklich an zu viel Kreativität oder vielmehr an der Binse, dass es leider nicht möglich scheint, zügig neue ÖPNV Strecken zu realisieren? Warum nicht?
Zitat von IsekGlaub, das wird dem Standort Deutschland extrem an Wettbewerbsfähigkeit kosten.
Widersprüchlich ist nun, dass die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands u.a. erheblich von einer starken Autoindustrie abhängig ist, deren Lobby mit dem Auge zwinkert, wenn Politiker weiter autogerecht planen wollen.
Zitat von IsekIch prophezeite, dass in 30 Jahren diese Ära als die schlechteste Politik, die München je erlebt hat in die Geschichtsbücher eingeht.
Das wird aber hoffentlich die Zeit des Nationalsozialismus bleiben.
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In einer Gesellschaft, der es zu großen Teilen sehr gut geht, zu einigen Teilen extrem gut, ist es durchaus möglich, Stillstand als „Erfolg“ zu bewerten.
Bitte dann nicht auch noch diesen Erfolg auch noch als Leistung zu verkaufen!
Und bitte dann nicht noch Verkehrsprobleme ähnlich wie die Wohnungsprobleme beklagen, als von außen auf die Stadt zukommend
zu analysieren.
In meinen Augen sehr erbärmlich !!!
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Widersprüchlich ist nun, dass die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands u.a. erheblich von einer starken Autoindustrie abhängig ist, deren Lobby mit dem Auge zwinkert, wenn Politiker weiter autogerecht planen wollen.
Wenn unsere Wirtschaft tatsächlich dermaßen einseitig von einer einzigen Industrie abhängig ist, dann wird es höchste Zeit, diese Monostrukturen endlich aufzulösen anstatt sich zum Sklaven einer Lobby zu machen und damit die Zukunftsfähigkeit der Mobilität in unseren Ballungsräumen aufs Spiel zu setzen.
Ude und sein System (z.B. sein MVG Spezl König) hat der Stadt wahnsinnig viel gekostet.
Es bringt doch nichts, die Fehler immer in der Vergangenheit zu suchen. Sicher wurde vieles falsch gemacht, aber die Situation war eine andere. Das Bevölkerungswachstum stagnierte und vor allem herrschte damals die Maxime der schuldenfreien Haushalte. Wer möglichst wenig investierte und damit Schulden abbaute war der König. Es gab also kaum Gestaltungsspielraum und ein MVG-Chef König, der dauernd sagte "Investitionen brauchen wir nicht, erst mal holen wir maximale Einnahmen aus dem vorhandenen System heraus" war der Mann der Stunde. Das ist zum Glück heute wieder anders. By-the-way: Gehen wir 15 Jahre zurück stand Udes München im direkten Vergleich mit Paris in puncto Radlverkehr deutlich besser da. Das Problem ist nur, dass es in München nicht weiterging.
Ich kann mir diesen Stillstand sonst einfach nicht erklären. Der Politiker hier hat nicht mehr oder weniger IQ oder machtpolitische Interessen als in Paris, Amsterdam oder Wien.
Andere Städte gehen hier deutlich konsequenter vor.
Z.B. ist im Großraum Paris klar, dass man den Autoverkehr so stark wie möglich eindämmen will und daraus hat man eine Strategie entwickelt. Ein Bestandteil ist der Umbau des Straßenraumes zugunsten von Radlern und Fußgängern. Ein anderer Bestandteil ist der Ausbau und die Optimierung des ÖPNV, insbesondere ins weite Umland, welches hauptverantwortlich für das hohe Aufkommen des Autoverkehrs in der Vergangenheit war. Interessant finde ich z.B. dass hier schon am Anfang der Planungen vorgegeben wurde, dass bis in die weitesten Außenäste ein 2 bis maximal 3-Minuten Takt bei den Zügen realisiert werden muss (schon heute fährt im Stadtgebiet die Metro im 90 Sek. bis 2 Minuten Takt). Solch ehrgeizige Planungen würde ich mir in München auch mal wünschen.
Insofern gebe ich dir absolut Recht: Vorbilder in Europa gibt es genug, man muss sie nur noch auswählen und kopieren und braucht keine Zeit mehr zu investieren, alles neu zu erfinden.
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Diese Woche gab es beim Planungsausschuss im Stadtrat ein Hearing zum Thema "autofreie Innenstadt", zu dem mehrere Experten aus anderen Städten geladen waren. Die Ergebnisse finde ich nur mittelmäßig erhellend und reichen von der Notwendigkeit eines Gesamtkonzepts über den Ausbau des ÖPNV bis hin zu Lösungen für Menschen, die aufs Auto angewiesen sind (Gehbehinderte etc.). Zur Zeit gibt es z.B. im Innenstadtbereich ca. 2000 Auto-Parkplätze auf öffentlichen Flächen, die zu großen Teilen gestrichen werden könnten. In den nächsten Monaten stehen im Stadtrat Entscheidungen zu Themen wie Altstadt-Radlring, Parkraum in der Innenstadt und "Mobilitätsplan" an.
https://www.sueddeutsche.de/mu…stadt-vorbilder-1.4748906
SZ-Kommentar zum Thema; demnach ist Autofahren immer noch zu preiswert uns bequem, und würde eine Reduzierung des MIV im Stadtgebiet große Chancen bieten, u.a. auch für Menschen, die tatsächlich auf das Auto angewiesen sind:
https://www.sueddeutsche.de/mu…stadt-kommentar-1.4748908
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Antrag der CSU-Stadtratsfraktion:
AnwohnertiefgaragenDie Stadtverwaltung erarbeitet ein Programm zum Bau weiterer Anwohnertiefgaragen.
Insbesondere Orte mit hohem Parkbedürfnis von Anwohnern und Potential an städtebaulicher Verbesserung kommen dafür in Frage. Der Bau dieser Anwohnertiefgaragen wird entsprechend aus Stellplatzablösemitteln bezuschusst.
Begründung: An vielen Orten in München gibt es eine hohe Nachfrage von Anwohnern nach Parkraum. Gleichzeitig bergen manche dieser Orte hohes Potential für Stadtreparatur. Gelungene Beispiele dafür sind die Donnersbergerstraße und der Josephsplatz. Beispielsweise ist eine Anwohnertiefgarage unter der Herzog-Wilhelm-Straße vorstellbar, um die Straßen des Hackenviertels von Parken zu entlasten und dort die Aufenthaltsqualität zu steigern. Beispielsweise hat der Bezirksausschuss 24 eine Anwohnertiergarage an der Dülfer-/ Blodigstraße vorgeschlagen.
Initiative: Alexander Reissl, Manuel Pretzl, Dr. Reinhold BaborQuelle: https://ru.muenchen.de/pdf/2020/ru-2020-01-10.pdf#page=27
So bekommen wir ganz gewiss keine autofreie Innenstadt....
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Auftakttermin zur Studie „MVV-Verbunderweiterung“
09.01.2020
Derzeit umfasst das Gebiet des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV) eine Fläche von rund 5.530 Quadratkilometern. Schon in ein paar Jahren könnte sich diese Fläche nahezu verdoppelt haben: Zehn Landkreise und kreisfreie Städte beteiligen sich an einer umfassenden Studie, um ihren möglichen Beitritt zum MVV vorzubereiten. Zu einem gemeinsamen Auftakttermin beim MVV in München trafen sich am 7. Januar 2020 Vertreter der beteiligten Kommunen und des Freistaats.
Der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) wurde bereits im Jahr 1972 gegründet. Seither haben sich vor allem die Mobilitäts- und Verkehrsbeziehungen verändert. Legte der typische Berufspendler damals täglich noch eher kurze Strecken innerhalb des Verbundraumes zurück, so pendeln mittlerweile mehr und mehr Berufstätige auch über Verbundgrenzen hinweg täglich weite Strecken.
Um zu prüfen, ob und wie auch Pendler, die heute noch täglich die Verbundgrenzen überschreiten, künftig vom Verbundprinzip „1 Netz. 1 Fahrplan. 1 Tarif.“ profitieren können, beteiligen sich nun zehn Landkreise und kreisfreie Städte an einer Studie zur Verbunderweiterung. In einem gemeinsamen Termin in München stimmten Politik und Verwaltung der Landkreise Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen (für den südlichen Teil), Weilheim-Schongau, Garmisch-Partenkirchen, Landsberg, Landshut, Mühldorf und Rosenheim sowie der kreisfreien Städte Rosenheim und Landshut zusammen mit Vertretern des Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr, der Regierung von Oberbayern und der Bayerischen Eisenbahngesellschaft die weiteren Schritte sowie Organisation und Ablauf der Studie ab.
Die Ermittlung der Grundlagen für einen MVV-Beitritt der beteiligten Kommunen setzt umfangreiche Fahrgastzählungen voraus, die in den kommenden Jahren Stück für Stück durchgeführt werden. Mit Ergebnissen ist sukzessive ab 2022 zu rechnen. Danach können die Kommunen entscheiden, ob sie dem MVV beitreten wollen.
Quelle & vollständige Meldung: https://www.mvv-muenchen.de/ue…underweiterung/index.html
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In den vergangenen drei Jahren haben die Stadtwerke München und die Münchner Verkehrsgesellschaft insgesamt 550 Ökostrom-Ladesäulen mit 1.100 Ladepunkten für E-Fahrzeuge errichtet und in Betrieb genommen. Dank des flächendeckenden Infrastruktur-Ausbaus durch die SWM ist München laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft seit kurzem die neue „Hauptstadt der Ladepunkte“ – sie hat den bisherigen Spitzenreiter Hamburg überflügelt.
Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Der öffentliche Nahverkehr ist und bleibt das Rückgrat unserer Mobilität. Wege neben U-Bahn, Bus und Tram sollen zumindest so klimafreundlich wie möglich zurückgelegt werden. Deshalb fördern wir die Elektromobilität. Der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur ist ein zentrales Element unseres städtischen Förderprogramms. Mit immer mehr Lademöglichkeiten sowie der Stärkung des Nah- und des Fahrradverkehrs ist München Treiber der Verkehrswende. Und wir werden diesen erfolgreichen Weg auch weiterverfolgen. Denn nur so sichern wir ein lebenswertes München auch für nachfolgende Generationen.“Quelle: https://www.swm.de/dam/swm/pre…rgie20200121-e-lade-2.pdf
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Forderung der "Aktion Münchner Fahrgäste" von letzter Woche:
Express-S-Bahn zum Flughafen muss zügig in Betrieb gehen
14.01.2020 - Die östliche S-Bahnanbindung zum Flughafen braucht dringend Verstärkung, da immer mehr Fluggäste mit der Bahn anreisen und die Pendlerströme nach Unterföhring und Ismaning stetig wachsen. Die vom Freistaat frühestens 2021 geplante "Express-S-Bahn light" mit zusätzlichen Zügen im 40 Minuten-Takt, die nach dem Ostbahnhof nur noch an den Bahnhöfen Leuchtenbergring, Unterföhring und Ismaning halten, sind schon einmal eine erste Verbesserung.
„Wir brauchen kurzfristig eine Express-S-Bahn, die genauso häufig wie die bestehende S8 fährt, damit ab Ostbahnhof ein 10-Minuten-Takt in Richtung Flughafen existiert. Der Probebetrieb im Sommer 2018, als die Freisinger Bahnstrecke erneuert wurde und die S1 als Express-S18 über Unterföhring zum Flughafen verlängert wurde, zeigte, was bereits jetzt möglich wäre“, so Stefan Hofmeir, Sprecher der Aktion Münchner Fahrgäste.
Die S18 funktionierte 2018 jedoch nur, weil Güterzüge umgeleitet wurden oder diese länger pausierten. Das Nadelöhr ist der Streckenabschnitt Leuchtenbergring-Englschalking, auf dem sich die S-Bahn die Gleise mit dem Güterverkehr teilen muss. Auf eine endgültige Entscheidung von Freistaat und Stadt, ob dieser Streckenabschnitt in 15 Jahren oder später in einen Trog oder Tunnel verlegt wird, darf nicht abgewartet werden. Auch ist es dringend nötig, für den vom künftigen Brenner-Basistunnel kommenden zusätzlichen Güterverkehr eine andere Umfahrung von München in Richtung Norden zu finden als hier quer durch den Münchner Osten. Ein Warten auf die zweite Stammstrecke ist nicht nötig, da eine Express-S-Bahn keine zusätzlichen Züge in die Innenstadt benötigt.
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Letztlich will die Aktion also darauf hinaus, Güterzüge ab sofort dauerhaft umzuleiten. Andernfalls können ohne Ausbau keine weiteren S-Bahnen auf besagtem Abschnitt verkehren. Ob eine solche dauerhafte Umleitung realistisch ist? Ich denke eher nicht, sonst wäre das längst geschehen.
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Ich glaube in der SZ mal von einer großräumigen Umfahrung Münchens von Norden (Nürnberg und Frankfurt) via Landshut Richtung Inntal/Tirol gelesen zu haben.
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^^
Das nennt sich B15 neu. Ist nur eine Straße. Und selbst da: Wegen der nötigen kleinteiligen Abstimmung (jeder will mitbestimmen) und den Kompromissen leider ein Jahrhundertbauwerk. Von einer Eisenbahnlinie ist man vermutlich 500 Jahre weg. Schaut nur, was mit dem "deutschen Anteil" des Brennerzulaufes los ist.
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^^
Von einer Eisenbahnlinie ist man vermutlich 500 Jahre weg.
An einer Eisenbahnlinie ist man deutlich näher dran, denn sie existiert sogar schon. Es ist die Strecke Regensburg, Landshut, Mühldorf, Rosenheim. Zum Teil sogar zweigleisig als Fernstrecke angelegt. Allerdings noch nicht elektrifiziert. Es wäre also kein Neubau sonder nur ein Ausbau und bereits öfters Diskutiert und auch positiv für einen Ausbau bewertet. D.h. diese weiträumige Münchenumfahrung für den Güterverkehr könnte evtl. schneller gehen als der Brennerzulauf zwischen Kufstein und Rosenheim. Auf den könnte man tatsächlich 500 Jahre warten müssen.
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Neuer Plan für die Mobilität in München vorgestellt: https://ru.muenchen.de/2020/21…ilitaet-der-Zukunft-89546
Oberbürgermeister Dieter Reiter hat heute gemeinsam mit Stadtbaurätin Professorin Dr. (l) Elisabeth Merk im Rahmen einer Pressekonferenz einen Gesamtplan für Münchens Mobilität in den nächsten Jahrzehnten vorgestellt.
Wo könnten neue U- und Trambahnlinien entstehen, wo die neuen Radschnellwege verlaufen und wo kann man vom Auto auf umweltbewusste Verkehrsmittel umsteigen? Die Mobilität von Morgen wird geprägt sein von einem optimalen Ineinandergreifen verschiedener Mobilitätsformen – allen voran einem optimierten und breit ausgebauten Öffentlichen Nahverkehr, einem breiten Radwegenetz, neuen Angeboten für Pendlerinnen und Pendler in sogenannten HOV-Lanes („High-occupancy vehicle lanes“, Spuren für Fahrzeuge mit mehreren Insassen), eigenen Busspuren und cleveren Mobilitätskonzepten bei der Siedlungsentwicklung mit innovativen Verkehrsmitteln.
Nicht nur Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum stellen die Verkehrs- infrastruktur und Siedlungsentwicklung vor große Herausforderungen, gleichzeitig müssen immer auch die städtischen Ziele zur Verkehrssicher- heit („Vision Zero“), die politischen und gesetzlichen Anforderungen an den Umwelt- und Klimaschutz (Luftreinhaltung, CO2-Neutraliät) und der technologische Fortschritt (Digitalisierung und Vernetzung) mit berücksichtigt werden.
Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Nur mit einer gut ausgebauten und vor allem klug vernetzten Mobilität werden wir die großen Herausforderungen meistern. In dem heute veröffentlichten Gesamtkonzept sind viele gute Ideen für den weiteren Ausbau unserer Verkehrsinfrastruktur zusammengefasst. Das Rückgrat bildet natürlich der öffentliche Personennahverkehr, den wir nicht nur stark ausbauen, sondern in dessen Netz wir auch weitere Tangential- und Ringverbindungen schaffen wollen. Diesen Blick in die Zukunft sehe ich als gute Grundlage und Impuls für weitere Debatten. Die Mobilität der Zukunft kann aber nur in Zusammenarbeit mit der Region München erfolgreich entwickelt werden. In den letzten Jahren hat der Stadtrat mehrere wegweisende Beschlüsse für eine gut vernetzte, umweltfreundliche und platzsparende Mobilität gefasst. Das wollen wir fortsetzen“.
Stadtbaurätin Professorin Dr. (l) Elisabeth Merk. „In dem Gesamtkonzept möchten wir alle wichtigen Maßnahmen für eine zukunftsfähige Verkehrsplanung bündeln. Wichtig ist uns dabei, dass wir es gemeinsam anpacken. Im Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern sowie den Akteuren aus der Region“.
Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV)
Der ÖPNV ist das Rückgrat für eine nachhaltige Mobilität. Um noch mehr Menschen zum Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel zu bewegen, wird das Angebot erheblich verbessert – durch den neuen Hauptbahnhof, die zweite Stammstrecke, neue Busspuren, U-Bahn- und Tramlinien, Taktverdichtungen, mehr Zuverlässigkeit und Komfort. Das bestehende Netz wird durch Tangenten dezentralisiert und, soweit sinnvoll, durch innovative Verkehrsmittel wie Seilbahnen oder On-Demand-Angebote ergänzt. Die Folge sind weniger Staus und frei werdende Flächen, die zum Beispiel für Spuren für Expressbusse, Radwege oder als Aufenthaltsräume genutzt werden können.
Verbesserung der Radinfrastruktur
Das Radeln in der Stadt wird deutlich sicherer und attraktiver. Der per Bürgerbegehren geforderte durchgängige und sichere Altstadt-Radlring wird schrittweise umgesetzt; jedes Quartal beschließt der Stadtrat zudem ein Bündel an weiteren Maßnahmen, um das Straßennetz deutlich fahrradfreundlicher zu gestalten. Damit werden die Forderungen aus dem zweiten Bürgerbegehren „Radentscheid“ bis 2025 weitestgehend realisiert. Münchens erster Radschnellweg vom Stachus in Richtung Garching und Unterschleißheim sowie fünf weitere sternförmige Trassen werden die Innen- stadt mit dem Umland verbinden; ein Radschnellverbindungsring verknüpft mehrere Stadtbezirke.
Neue Angebote für den Stadt-Umland-Pendelverkehr
Das berufsbedingte Pendeln zwischen Stadt und Region wird erleichtert: An den Autobahnen und Haupteinfallstraßen entstehen vor den Toren der Stadt moderne Park&Ride-Anlagen. Von dort aus fahren Expressbusse auf gesonderten Fahrstreifen ohne Stau und Zeitverlust in die Innenstadt weiter. Der Besetzungsgrad von ein- und auspendelnden Autos wird erhöht, indem die Busspuren von Fahrzeugen mit mehreren Insassen mitbenutzt werden dürfen. Diese „High-occupancy vehicle lanes“ tragen im Ausland bereits erfolgreich zur Verringerung des Autoverkehrs bei. Für die „erste“ und „letzte Meile“ von und zu ÖPNV-Haltestellen werden mehr Sharing- und On-Demand-Dienste bereitgestellt, zum Beispiel Rufbusse.
Autoreduzierte Innenstadt
Durch neue Parkregelungen, weniger Stellplätze, verkehrsberuhigte Zonen und nachhaltige Logistikkonzepte wird der Autoverkehr in der Altstadt und Innenstadt reduziert. Der dadurch frei werdende Raum kommt dem Rad-, Fuß- und öffentlichen Nahverkehr ebenso zugute wie der Aufenthaltsqualität und den fürs Stadtklima so wichtigen Grün- und Freiräumen. Notwendige, nicht vermeidbare Autofahrten in die Innenstadt sind auch weiterhin möglich. In erster Linie werden hier aber emissionsfreie, innovative Verkehrsmittel die Mobilität prägen. Effiziente City-Logistikkonzepte gestalten den Liefer- und Ladeverkehr verträglich.
Mobilitätskonzepte
Bei der Planung von Neubauquartieren und bei Stadtsanierungsprojekten werden Mobilitätskonzepte von Anfang an mitgedacht. Der Fokus liegt auf einer lebendigen, ausgewogenen Nutzungsstruktur, bei der möglichst viele Angebote des täglichen Bedarfs im unmittelbaren Wohnumfeld zu finden sind. Kurze Wege, eine gute innere und äußere Erschließung des Quartiers mit dem ÖPNV, Car- und Bike-Sharing-Angebote ermöglichen ein Leben ohne eigenes Auto und steigern die Lebensqualität.
Innovative Verkehrsmittel
Die Mobilität ist stark von der Digitalisierung und von Innovationen geprägt. Die Landeshauptstadt München greift diese auf, plant vorausschauend und ist offen für Trends. Das automatisierte und vernetzte Fahren wird derzeit zusammen mit Partnerinnen und Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung erforscht; für den verkehrlich stark belasteten Münchner Norden wird eine Seilbahn über den Frankfurter Ring untersucht. Bei allen neuen Technologien steht das Nutzerbedürfnis im Mittelpunkt.
Am Mittwoch, 12. Februar, behandelt der Stadtrat im Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung neben der Beschlussvorlage „Mobilitätsplan für München“ weitere wichtige Beschlüsse zur Mobilität in München.
Achtung Redaktionen: Materialien zur Pressekonferenz stehen unter muenchen.de/plan-presse zum Download bereit. -
Für mich ist das kein Plan sondern maximal eine Ideensammlung.
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Das ist ja auch nicht der Plan, sondern die Meldung darüber für die Presse. Grundsätzlich sind das die richtigen Ansätze und Vorschläge, auch wenn sie natürlich nicht neu sind und hier schon tausendfach angesprochen wurden. Wichtig ist, dass es jetzt auch zur Umsetzung kommt.
Hier noch die Präsentation für die Presse und eine Übersichtskarte:
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Eine ganze Menge guter Ideen. Ein ambitionierter Plan zur Umsetzung, z.B. 50% aller Tram-Ideen bis 2030, wäre mal eine Ansage.